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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Dichten.
setzet der Poet was nie gewesen ist/ zufassen seine
Lehre/ dahin er abzielt. Jn Hypocrene Fluß hat er
sich voll gezecht/ er ist der Musen Freund die ihn
auch wider Recht/ gefreyt/ ohn Morgengab. Es
sol Calvaria der Berg Parnassus seyn bey uns-
rem Christen Volke.

Apollo hat ihn selbst vom Pfleg-Sohn aufge-
nommen.
Daß er die Lorbeer Kron durch fingen soll bekom-
men.
Die schöne Pierinnen beneiden seine Lieder/
der hole Gegenhall bereimt sie endlich wieder.

Er ist von GOttes Geist erfüllt wie die Prophe-
ten die manches Lobgedicht in ihren höchsten
Nöhten erfreulichst angestimmt etc.

Gedicht Poet/ und die Vorrede dieses Wer-
kes.

74. Dienst erbieten.

Zu angenehmer Gefälligkeit bereit verbleiben/
bey habender Gelegenheit zu gefälliger Dienster-
weisung/ mehr dann willig verbleiben. Zu aller
Willfährigkeit ungespartes Fleisses geneigt; Alle
ablangliche Ehrendienste zuerweisen von Her-
tzen gefliessen seyn. Zu Erweisung freundbehäg-
licher Willfährigkeit schuldig und verbunden.
An unverdrossener Bezeugung der Bereitwil-
ligkeit nichts ermanglen lassen. Zu aller treuen
Freundschafft und Gefliessenheit wolmeinend

sich
L iij

Dichten.
ſetzet der Poët was nie geweſen iſt/ zufaſſen ſeine
Lehre/ dahin er abzielt. Jn Hypocrene Fluß hat er
ſich voll gezecht/ er iſt der Muſen Freund die ihn
auch wider Recht/ gefreyt/ ohn Morgengab. Es
ſol Calvaria der Berg Parnaſſus ſeyn bey unſ-
rem Chriſten Volke.

Apollo hat ihn ſelbſt vom Pfleg-Sohn aufge-
nommen.
Daß er die Lorbeer Kron durch fingen ſoll bekom-
men.
Die ſchoͤne Pierinnen beneiden ſeine Lieder/
der hole Gegenhall bereimt ſie endlich wieder.

Er iſt von GOttes Geiſt erfuͤllt wie die Prophe-
ten die manches Lobgedicht in ihren hoͤchſten
Noͤhten erfreulichſt angeſtimmt ꝛc.

Gedicht Poêt/ und die Vorrede dieſes Wer-
kes.

74. Dienſt erbieten.

Zu angenehmer Gefaͤlligkeit bereit verbleiben/
bey habender Gelegenheit zu gefaͤlliger Dienſter-
weiſung/ mehr dann willig verbleiben. Zu aller
Willfaͤhrigkeit ungeſpartes Fleiſſes geneigt; Alle
ablangliche Ehrendienſte zuerweiſen von Her-
tzen geflieſſen ſeyn. Zu Erweiſung freundbehaͤg-
licher Willfaͤhrigkeit ſchuldig und verbunden.
An unverdroſſener Bezeugung der Bereitwil-
ligkeit nichts ermanglen laſſen. Zu aller treuen
Freundſchafft und Geflieſſenheit wolmeinend

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[167[165]/0197] Dichten. ſetzet der Poët was nie geweſen iſt/ zufaſſen ſeine Lehre/ dahin er abzielt. Jn Hypocrene Fluß hat er ſich voll gezecht/ er iſt der Muſen Freund die ihn auch wider Recht/ gefreyt/ ohn Morgengab. Es ſol Calvaria der Berg Parnaſſus ſeyn bey unſ- rem Chriſten Volke. Apollo hat ihn ſelbſt vom Pfleg-Sohn aufge- nommen. Daß er die Lorbeer Kron durch fingen ſoll bekom- men. Die ſchoͤne Pierinnen beneiden ſeine Lieder/ der hole Gegenhall bereimt ſie endlich wieder. Er iſt von GOttes Geiſt erfuͤllt wie die Prophe- ten die manches Lobgedicht in ihren hoͤchſten Noͤhten erfreulichſt angeſtimmt ꝛc. ☞ Gedicht Poêt/ und die Vorrede dieſes Wer- kes. 74. Dienſt erbieten. Zu angenehmer Gefaͤlligkeit bereit verbleiben/ bey habender Gelegenheit zu gefaͤlliger Dienſter- weiſung/ mehr dann willig verbleiben. Zu aller Willfaͤhrigkeit ungeſpartes Fleiſſes geneigt; Alle ablangliche Ehrendienſte zuerweiſen von Her- tzen geflieſſen ſeyn. Zu Erweiſung freundbehaͤg- licher Willfaͤhrigkeit ſchuldig und verbunden. An unverdroſſener Bezeugung der Bereitwil- ligkeit nichts ermanglen laſſen. Zu aller treuen Freundſchafft und Geflieſſenheit wolmeinend ſich L iij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 167[165]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/197>, abgerufen am 29.03.2024.