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Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653.

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Frucht.

Fühlen berühren: füllen vollmachen.

Fuder das man mit einem Wagen führet
und futter deß Viehes Nahrung. für pro: vor
ante prae & coram.

133. Fürst.

Der stehet für dem Volk/ der mit Verstand
begabt sein Völklein zu regieren/ den alle Tugend
zieren. Der Gottes Anwaltschafft trägt allhier
auf der Erden. Ein Hirt der seine Herd geleitet
und beschutzet/ der ihre Wollen zwar/ doch ohn die
Haut benutzet. Der Gott für Augen hat/ der ihn
zum Gott gesetzet/ deß gantzen Landes Trost.

Die Fürsten und hohen Häubter werden mit
der Sonnen und dem Löwen verglichen.

134. Fürsehung Gottes.

Die Fürsicht alls regiert/ aller Sternen Rey-
en führt/ ohne sie die Sonne stände/ und der
Mond die Ruhe fände: ohne sie wer Quell und
Brunnen/ Vieh' und Menschen längst zerron-
nen: ohne Sie wer diese Welt in das erste nichts
verstellt: ohne sie erlischt die Flamm/ und das
Meer wer ohne Dam etc.

Die Göttliche Fürsehung wird mit zwey-
en Häubtern gemahlet/ wie das Bildniß Jam/
deren das eine mit Kornähren/ die andre mit
Weinlaub bekräntzet/ bedeutend das Gegenwär-
tige und Zukünfftige Zeit. Jn der Hand hat die-
es Bild zween Schlüssel die Macht auf und zu-

zuschlies-
O ij
Frucht.

Fuͤhlen beruͤhren: fuͤllen vollmachen.

Fuder das man mit einem Wagen fuͤhret
und futter deß Viehes Nahrung. fuͤr pro: vor
ante præ & coram.

133. Fuͤrſt.

Der ſtehet fuͤr dem Volk/ der mit Verſtand
begabt ſein Voͤlklein zu regieren/ den alle Tugend
zieren. Der Gottes Anwaltſchafft traͤgt allhier
auf der Erden. Ein Hirt der ſeine Herd geleitet
und beſchutzet/ deꝛ ihre Wollen zwar/ doch ohn die
Haut benutzet. Der Gott fuͤr Augen hat/ der ihn
zum Gott geſetzet/ deß gantzen Landes Troſt.

Die Fuͤrſten und hohen Haͤubter werden mit
der Sonnen und dem Loͤwen verglichen.

134. Fuͤrſehung Gottes.

Die Fuͤrſicht alls regiert/ aller Sternen Rey-
en fuͤhrt/ ohne ſie die Sonne ſtaͤnde/ und der
Mond die Ruhe faͤnde: ohne ſie wer Quell und
Brunnen/ Vieh’ und Menſchen laͤngſt zerron-
nen: ohne Sie wer dieſe Welt in das erſte nichts
verſtellt: ohne ſie erliſcht die Flamm/ und das
Meer wer ohne Dam ꝛc.

Die Goͤttliche Fuͤrſehung wird mit zwey-
en Haͤubtern gemahlet/ wie das Bildniß Jam/
deren das eine mit Kornaͤhren/ die andre mit
Weinlaub bekraͤntzet/ bedeutend das Gegenwaͤr-
tige und Zukuͤnfftige Zeit. Jn der Hand hat die-
es Bild zween Schluͤſſel die Macht auf und zu-

zuſchlieſ-
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[213[211]/0243] Frucht. Fuͤhlen beruͤhren: fuͤllen vollmachen. Fuder das man mit einem Wagen fuͤhret und futter deß Viehes Nahrung. fuͤr pro: vor ante præ & coram. 133. Fuͤrſt. Der ſtehet fuͤr dem Volk/ der mit Verſtand begabt ſein Voͤlklein zu regieren/ den alle Tugend zieren. Der Gottes Anwaltſchafft traͤgt allhier auf der Erden. Ein Hirt der ſeine Herd geleitet und beſchutzet/ deꝛ ihre Wollen zwar/ doch ohn die Haut benutzet. Der Gott fuͤr Augen hat/ der ihn zum Gott geſetzet/ deß gantzen Landes Troſt. Die Fuͤrſten und hohen Haͤubter werden mit der Sonnen und dem Loͤwen verglichen. 134. Fuͤrſehung Gottes. Die Fuͤrſicht alls regiert/ aller Sternen Rey- en fuͤhrt/ ohne ſie die Sonne ſtaͤnde/ und der Mond die Ruhe faͤnde: ohne ſie wer Quell und Brunnen/ Vieh’ und Menſchen laͤngſt zerron- nen: ohne Sie wer dieſe Welt in das erſte nichts verſtellt: ohne ſie erliſcht die Flamm/ und das Meer wer ohne Dam ꝛc. Die Goͤttliche Fuͤrſehung wird mit zwey- en Haͤubtern gemahlet/ wie das Bildniß Jam/ deren das eine mit Kornaͤhren/ die andre mit Weinlaub bekraͤntzet/ bedeutend das Gegenwaͤr- tige und Zukuͤnfftige Zeit. Jn der Hand hat die- es Bild zween Schluͤſſel die Macht auf und zu- zuſchlieſ- O ij

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Zitationshilfe: Harsdörffer, Georg Philipp: Poetischer Trichter. Bd. 3. Nürnberg, 1653, S. 213[211]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/harsdoerffer_trichter03_1653/243>, abgerufen am 28.03.2024.