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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 100, Hamburg, 24. Juni 1789.

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[Spaltenumbruch] solcher Patient am Tage sich vollkommen wohl zu be-
finden, und einen regelmäßigen Puls und guten Ap-
petit zu haben. Aber in andern Fällen, und wenn die
Krankheit einmal im Körper Wurzel geschlagen hat,
nimmt sie eine weit fürchterlichere Gestalt an, sie bricht
auf einmal mit vieler Heftigkeit los, und ihr Anfall
dauert wohl verschiedene Tage, ehe er völlig geendiget
wird. Sodann entstehen durch die heftige Anstrengung
Knoten und Beulen in der Lunge, und wenn die Krank-
heit einige Jahre hinter einander anhält, schwächt sie
die stärksten Körper, und bringt alle Symptome einer
allgemeinen Entkräftung hervor, vornehmlich, wenn
die Schwäche der Lungen so groß ist, daß der Kranke
noch lange eine sehr beträchtliche Menge schleimigter
Feuchtigkeit auswirft. Hiernächst zeigt der Verfasser
den Unterschied der convulsivischen Engbrüstigkeit von
andern ihr ähnlich scheinenden Krankheiten. Er han-
delt darauf von den Ursachen der Engbrüstigkeit, und
kommt sodann auf die Curart derselben. Diese han-
delt er mit desto größerer Sorgfalt ab, da diese Krank-
heit, wie allen Aerzten bekannt ist, sich gegen alle
Heilmethode äußerst hartnäckig erweiset. Er erfordert
zu einer gründlichen Cur geraume Zeit, und von dem
Patienten eine höchst strenge Folgsamkeit in seinem
Verhalten und den zu gebrauchenden Mitteln, sonst
hält er die Cur schwer, langwierig und ungewiß. Der
Raum verstattet nicht, ihm hierinn zu folgen. Wir wol-
len nur bemerken, daß er die Zinkblumen, oder den
aus diesem Mineral bereiteten Kalk, ein schon längst
bekanntes krampfstillendes Mittel, in der convulsivischen
Engbrüstigkeit allen Aerzten zum allgemeinern Mitge-
brauch und genauern Prüfung äußerst empfiehlt. Er
selbst hat es in Jahr 1777 im Hospital zu York zuerst
eingeführt, und versichert, daß der Erfolg seine ganze
Erwartung übertroffen, und ihn überzeugt habe, daß
die Zinkblumen den Krampf stillen, und zugleich den
ganzen Körper auf eine merkliche Art stärken. Den
Kranken räth er an, alle durch Feurung erzeugte äußer-
liche große Wärme zu vermeiden, und immer eine ge-
mäßigte oder ganz kalte Luft zu athmen, nie aber eine
erhitzte. Der Regel nach zieht er die Landluft der
Stadtluft vor, doch, sagt er, hätten sich manche Pa-
tienten in London besser befunden, als auf dem Lande,
und einige hätten in ihrer Krankheit sogar in Holland
mehr Erleichterung gespürt, als in einer andern dün-
nern und reinern Luft, vermuthlich weil sie wegen ihres
reizbarern Zustandes in großen Städten der Veränderung
des Wetters nicht so blos gestellt sind als auf dem Lande.

Nunmehr folgen die Krankheitsfälle, nebst den dar-
über angestellten Bemerkungen: 1) neun Fälle, die
mit Zinkblumen curirt worden, und wo andere Mittel
fruchtlos gewesen sind. 2) dreyzehn Fälle, wo die Zink-
blumen gleich anfangs mit glücklichem Erfolg ange-
wendet worden. 3) sieben Fälle, welche durch den Ge-
brauch von Meerzwiebel, Weinsteinrahm, Quecksilber
und Blutlassen gehoben worden. 4) zwölf Fälle, wo
thebaische Tinetur, Biesam, Bibergail, Kampfer,
Aether, stinkende Asa und andere Mittel mit gutem
Erfolg angewendet worden, und 5) neun Fälle, welche mit
Jamespulver und Peruvianischer Rinde curirt worden.

Wir müssen dieses nützliche Buch allen practischen
Aerzten bey dieser beschwerlichen und traurigen Krank-
heit zur fernern Prüfung bestens empfehlen.


[Spaltenumbruch]
Philosophische Vorlesungen über das sogenannte
N. T. -- von K. K. S. Fünfter Band.
Leipzig
1788. bey J. F. Junius. 1 Alphab. 4 Bog. in 8.

Dieser Band, dem nun noch ein sechster folgen soll,
begreift die sämmtlichen Paulinischen Briefe in sich.
Angehängt sind noch einige Vorlesungen allgemeinern
Jnhalts über einige Aeußerungen in den Briefen Pauli.
Da die Manier des Verfassers schon bekannt genug,
und diese in dem vorliegenden Bande dieselbe ist, wie
in den vorigen, so kann es bey dieser kurzen Anzeige
sein Bewenden haben.

--sch.   



Wenn Männer, die sich besondern Theilen der Ge-
lehrsamkeit vorzüglich widmen, und sich mit gewissen
Wissenschaften nicht bloß speculativisch sondern zugleich
auch practisch beschäfftigen, und sich darinn einen all-
gemeinen Ruhm erworben haben, in solcher Wissenschaft
Mängel und Lücken entdecken, und zu deren Abhelfung
würklich ausführbare Vorschläge thun: so erhebt sie die
Bescheidenheit, mit welcher sie von ihrer Lieblings-
wissenschaft, darinn sie, wo nicht die erste, doch gewiß
auch nicht die unterste Stufe einnehmen, urtheilen,
zu einer neuen Höhe, und ihre Vorschläge zur Vervoll-
kommung verdienen Aufmerksamkeit und Beyfall.

Dieses ist der Fall bey demjenigen Werke, welches
Herr Prof. Michelson in Berlin unter dem Titel:
Gedanken über den gegenwärtigen Zustand der Ma-
thematik, und die Art, die Vollkommenheit und
Brauchbarkeit derselben zu vergrößern; ein Versuch,
den Mathematikern und Philosophen zur Prüfung
und Ergänzung vorgelegt,
in S. F. Hesse und Comp.
Verlage herausgegeben hat. Der gelehrte Herr Ver-
fasser ist nicht nur bey Gelegenheit seines Unterrichts,
den er als Lehrer der Mathematik ertheilt, sondern
auch in seinen bisher herausgegebenen Schriften bestän-
dig auf die Erleichterung der Mathematik, ohne Nach-
theil ihrer Gründlichkeit, bedacht gewesen, und die
Proben, die er von seinem Verfahren von Zeit zu Zeit
dem Publicum vorgelegt hat, sind ein redender Beweis,
daß er in Erreichung dieser Absicht glücklich gewesen ist.
Weit entfernt, dadurch von sich selbst und seiner Wissen-
schaft stolz, und das Non plus ultra erreicht zu haben,
zu denken, entdeckt und gesteht er, daß, obgleich die
Mathematik sich über alle andere Wissenschaften auf
eine unerreichbare Art empor geschwungen hat, sie doch
eines noch höhern Grades der Vollkommenheit und
Brauchbarkeit fähig sey, und zugleich von manchen
Fehlern gereinigt werden müsse. Man muß gegenwär-
tiges Werk selbst und ganz lesen, um die hellen Auf-
schlüsse, die der Herr Verfasser über seinen Gegenstand
ertheilt, zu sehen, und die gründlichen Vorschläge,
die er thut, zu schätzen. Hier nur ein kleiner Abriß
des Plans, nach welchem er gearbeitet hat. Da die
Vollkommenheit der Mathematik, im Ganzen genom-
men, von jedermann zugestanden wird, so richtet er
bey der Betrachtung des gegenwärtigen Zustandes der
Mathematik sein Augenmerk mehr auf die dieser Wissen-
schaft hier und da noch anklebenden Mängel, als auf die
die großen Vorzüge, welche dieselbe vor allen übrigen
Disciplinen hat. Der Hauptgesichtspunct, aus welchem
er die Mathematik betrachtet, ist der, daß er die reine
Mathematik als Wissenschaft, die durchaus den Bey-

[Spaltenumbruch] ſolcher Patient am Tage ſich vollkommen wohl zu be-
finden, und einen regelmaͤßigen Puls und guten Ap-
petit zu haben. Aber in andern Faͤllen, und wenn die
Krankheit einmal im Koͤrper Wurzel geſchlagen hat,
nimmt ſie eine weit fuͤrchterlichere Geſtalt an, ſie bricht
auf einmal mit vieler Heftigkeit los, und ihr Anfall
dauert wohl verſchiedene Tage, ehe er voͤllig geendiget
wird. Sodann entſtehen durch die heftige Anſtrengung
Knoten und Beulen in der Lunge, und wenn die Krank-
heit einige Jahre hinter einander anhaͤlt, ſchwaͤcht ſie
die ſtaͤrkſten Koͤrper, und bringt alle Symptome einer
allgemeinen Entkraͤftung hervor, vornehmlich, wenn
die Schwaͤche der Lungen ſo groß iſt, daß der Kranke
noch lange eine ſehr betraͤchtliche Menge ſchleimigter
Feuchtigkeit auswirft. Hiernaͤchſt zeigt der Verfaſſer
den Unterſchied der convulſiviſchen Engbruͤſtigkeit von
andern ihr aͤhnlich ſcheinenden Krankheiten. Er han-
delt darauf von den Urſachen der Engbruͤſtigkeit, und
kommt ſodann auf die Curart derſelben. Dieſe han-
delt er mit deſto groͤßerer Sorgfalt ab, da dieſe Krank-
heit, wie allen Aerzten bekannt iſt, ſich gegen alle
Heilmethode aͤußerſt hartnaͤckig erweiſet. Er erfordert
zu einer gruͤndlichen Cur geraume Zeit, und von dem
Patienten eine hoͤchſt ſtrenge Folgſamkeit in ſeinem
Verhalten und den zu gebrauchenden Mitteln, ſonſt
haͤlt er die Cur ſchwer, langwierig und ungewiß. Der
Raum verſtattet nicht, ihm hierinn zu folgen. Wir wol-
len nur bemerken, daß er die Zinkblumen, oder den
aus dieſem Mineral bereiteten Kalk, ein ſchon laͤngſt
bekanntes krampfſtillendes Mittel, in der convulſiviſchen
Engbruͤſtigkeit allen Aerzten zum allgemeinern Mitge-
brauch und genauern Pruͤfung aͤußerſt empfiehlt. Er
ſelbſt hat es in Jahr 1777 im Hoſpital zu York zuerſt
eingefuͤhrt, und verſichert, daß der Erfolg ſeine ganze
Erwartung uͤbertroffen, und ihn uͤberzeugt habe, daß
die Zinkblumen den Krampf ſtillen, und zugleich den
ganzen Koͤrper auf eine merkliche Art ſtaͤrken. Den
Kranken raͤth er an, alle durch Feurung erzeugte aͤußer-
liche große Waͤrme zu vermeiden, und immer eine ge-
maͤßigte oder ganz kalte Luft zu athmen, nie aber eine
erhitzte. Der Regel nach zieht er die Landluft der
Stadtluft vor, doch, ſagt er, haͤtten ſich manche Pa-
tienten in London beſſer befunden, als auf dem Lande,
und einige haͤtten in ihrer Krankheit ſogar in Holland
mehr Erleichterung geſpuͤrt, als in einer andern duͤn-
nern und reinern Luft, vermuthlich weil ſie wegen ihres
reizbarern Zuſtandes in großen Staͤdten der Veraͤnderung
des Wetters nicht ſo blos geſtellt ſind als auf dem Lande.

Nunmehr folgen die Krankheitsfaͤlle, nebſt den dar-
uͤber angeſtellten Bemerkungen: 1) neun Faͤlle, die
mit Zinkblumen curirt worden, und wo andere Mittel
fruchtlos geweſen ſind. 2) dreyzehn Faͤlle, wo die Zink-
blumen gleich anfangs mit gluͤcklichem Erfolg ange-
wendet worden. 3) ſieben Faͤlle, welche durch den Ge-
brauch von Meerzwiebel, Weinſteinrahm, Queckſilber
und Blutlaſſen gehoben worden. 4) zwoͤlf Faͤlle, wo
thebaiſche Tinetur, Bieſam, Bibergail, Kampfer,
Aether, ſtinkende Aſa und andere Mittel mit gutem
Erfolg angewendet worden, und 5) neun Faͤlle, welche mit
Jamespulver und Peruvianiſcher Rinde curirt worden.

Wir muͤſſen dieſes nuͤtzliche Buch allen practiſchen
Aerzten bey dieſer beſchwerlichen und traurigen Krank-
heit zur fernern Pruͤfung beſtens empfehlen.


[Spaltenumbruch]
Philoſophiſche Vorleſungen uͤber das ſogenannte
N. T. — von K. K. S. Fuͤnfter Band.
Leipzig
1788. bey J. F. Junius. 1 Alphab. 4 Bog. in 8.

Dieſer Band, dem nun noch ein ſechster folgen ſoll,
begreift die ſaͤmmtlichen Pauliniſchen Briefe in ſich.
Angehaͤngt ſind noch einige Vorleſungen allgemeinern
Jnhalts uͤber einige Aeußerungen in den Briefen Pauli.
Da die Manier des Verfaſſers ſchon bekannt genug,
und dieſe in dem vorliegenden Bande dieſelbe iſt, wie
in den vorigen, ſo kann es bey dieſer kurzen Anzeige
ſein Bewenden haben.

ſch.   



Wenn Maͤnner, die ſich beſondern Theilen der Ge-
lehrſamkeit vorzuͤglich widmen, und ſich mit gewiſſen
Wiſſenſchaften nicht bloß ſpeculativiſch ſondern zugleich
auch practiſch beſchaͤfftigen, und ſich darinn einen all-
gemeinen Ruhm erworben haben, in ſolcher Wiſſenſchaft
Maͤngel und Luͤcken entdecken, und zu deren Abhelfung
wuͤrklich ausfuͤhrbare Vorſchlaͤge thun: ſo erhebt ſie die
Beſcheidenheit, mit welcher ſie von ihrer Lieblings-
wiſſenſchaft, darinn ſie, wo nicht die erſte, doch gewiß
auch nicht die unterſte Stufe einnehmen, urtheilen,
zu einer neuen Hoͤhe, und ihre Vorſchlaͤge zur Vervoll-
kommung verdienen Aufmerkſamkeit und Beyfall.

Dieſes iſt der Fall bey demjenigen Werke, welches
Herr Prof. Michelſon in Berlin unter dem Titel:
Gedanken uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Ma-
thematik, und die Art, die Vollkommenheit und
Brauchbarkeit derſelben zu vergroͤßern; ein Verſuch,
den Mathematikern und Philoſophen zur Pruͤfung
und Ergaͤnzung vorgelegt,
in S. F. Heſſe und Comp.
Verlage herausgegeben hat. Der gelehrte Herr Ver-
faſſer iſt nicht nur bey Gelegenheit ſeines Unterrichts,
den er als Lehrer der Mathematik ertheilt, ſondern
auch in ſeinen bisher herausgegebenen Schriften beſtaͤn-
dig auf die Erleichterung der Mathematik, ohne Nach-
theil ihrer Gruͤndlichkeit, bedacht geweſen, und die
Proben, die er von ſeinem Verfahren von Zeit zu Zeit
dem Publicum vorgelegt hat, ſind ein redender Beweis,
daß er in Erreichung dieſer Abſicht gluͤcklich geweſen iſt.
Weit entfernt, dadurch von ſich ſelbſt und ſeiner Wiſſen-
ſchaft ſtolz, und das Non plus ultra erreicht zu haben,
zu denken, entdeckt und geſteht er, daß, obgleich die
Mathematik ſich uͤber alle andere Wiſſenſchaften auf
eine unerreichbare Art empor geſchwungen hat, ſie doch
eines noch hoͤhern Grades der Vollkommenheit und
Brauchbarkeit faͤhig ſey, und zugleich von manchen
Fehlern gereinigt werden muͤſſe. Man muß gegenwaͤr-
tiges Werk ſelbſt und ganz leſen, um die hellen Auf-
ſchluͤſſe, die der Herr Verfaſſer uͤber ſeinen Gegenſtand
ertheilt, zu ſehen, und die gruͤndlichen Vorſchlaͤge,
die er thut, zu ſchaͤtzen. Hier nur ein kleiner Abriß
des Plans, nach welchem er gearbeitet hat. Da die
Vollkommenheit der Mathematik, im Ganzen genom-
men, von jedermann zugeſtanden wird, ſo richtet er
bey der Betrachtung des gegenwaͤrtigen Zuſtandes der
Mathematik ſein Augenmerk mehr auf die dieſer Wiſſen-
ſchaft hier und da noch anklebenden Maͤngel, als auf die
die großen Vorzuͤge, welche dieſelbe vor allen uͤbrigen
Diſciplinen hat. Der Hauptgeſichtspunct, aus welchem
er die Mathematik betrachtet, iſt der, daß er die reine
Mathematik als Wiſſenſchaft, die durchaus den Bey-

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[[7]/0007] ſolcher Patient am Tage ſich vollkommen wohl zu be- finden, und einen regelmaͤßigen Puls und guten Ap- petit zu haben. Aber in andern Faͤllen, und wenn die Krankheit einmal im Koͤrper Wurzel geſchlagen hat, nimmt ſie eine weit fuͤrchterlichere Geſtalt an, ſie bricht auf einmal mit vieler Heftigkeit los, und ihr Anfall dauert wohl verſchiedene Tage, ehe er voͤllig geendiget wird. Sodann entſtehen durch die heftige Anſtrengung Knoten und Beulen in der Lunge, und wenn die Krank- heit einige Jahre hinter einander anhaͤlt, ſchwaͤcht ſie die ſtaͤrkſten Koͤrper, und bringt alle Symptome einer allgemeinen Entkraͤftung hervor, vornehmlich, wenn die Schwaͤche der Lungen ſo groß iſt, daß der Kranke noch lange eine ſehr betraͤchtliche Menge ſchleimigter Feuchtigkeit auswirft. Hiernaͤchſt zeigt der Verfaſſer den Unterſchied der convulſiviſchen Engbruͤſtigkeit von andern ihr aͤhnlich ſcheinenden Krankheiten. Er han- delt darauf von den Urſachen der Engbruͤſtigkeit, und kommt ſodann auf die Curart derſelben. Dieſe han- delt er mit deſto groͤßerer Sorgfalt ab, da dieſe Krank- heit, wie allen Aerzten bekannt iſt, ſich gegen alle Heilmethode aͤußerſt hartnaͤckig erweiſet. Er erfordert zu einer gruͤndlichen Cur geraume Zeit, und von dem Patienten eine hoͤchſt ſtrenge Folgſamkeit in ſeinem Verhalten und den zu gebrauchenden Mitteln, ſonſt haͤlt er die Cur ſchwer, langwierig und ungewiß. Der Raum verſtattet nicht, ihm hierinn zu folgen. Wir wol- len nur bemerken, daß er die Zinkblumen, oder den aus dieſem Mineral bereiteten Kalk, ein ſchon laͤngſt bekanntes krampfſtillendes Mittel, in der convulſiviſchen Engbruͤſtigkeit allen Aerzten zum allgemeinern Mitge- brauch und genauern Pruͤfung aͤußerſt empfiehlt. Er ſelbſt hat es in Jahr 1777 im Hoſpital zu York zuerſt eingefuͤhrt, und verſichert, daß der Erfolg ſeine ganze Erwartung uͤbertroffen, und ihn uͤberzeugt habe, daß die Zinkblumen den Krampf ſtillen, und zugleich den ganzen Koͤrper auf eine merkliche Art ſtaͤrken. Den Kranken raͤth er an, alle durch Feurung erzeugte aͤußer- liche große Waͤrme zu vermeiden, und immer eine ge- maͤßigte oder ganz kalte Luft zu athmen, nie aber eine erhitzte. Der Regel nach zieht er die Landluft der Stadtluft vor, doch, ſagt er, haͤtten ſich manche Pa- tienten in London beſſer befunden, als auf dem Lande, und einige haͤtten in ihrer Krankheit ſogar in Holland mehr Erleichterung geſpuͤrt, als in einer andern duͤn- nern und reinern Luft, vermuthlich weil ſie wegen ihres reizbarern Zuſtandes in großen Staͤdten der Veraͤnderung des Wetters nicht ſo blos geſtellt ſind als auf dem Lande. Nunmehr folgen die Krankheitsfaͤlle, nebſt den dar- uͤber angeſtellten Bemerkungen: 1) neun Faͤlle, die mit Zinkblumen curirt worden, und wo andere Mittel fruchtlos geweſen ſind. 2) dreyzehn Faͤlle, wo die Zink- blumen gleich anfangs mit gluͤcklichem Erfolg ange- wendet worden. 3) ſieben Faͤlle, welche durch den Ge- brauch von Meerzwiebel, Weinſteinrahm, Queckſilber und Blutlaſſen gehoben worden. 4) zwoͤlf Faͤlle, wo thebaiſche Tinetur, Bieſam, Bibergail, Kampfer, Aether, ſtinkende Aſa und andere Mittel mit gutem Erfolg angewendet worden, und 5) neun Faͤlle, welche mit Jamespulver und Peruvianiſcher Rinde curirt worden. Wir muͤſſen dieſes nuͤtzliche Buch allen practiſchen Aerzten bey dieſer beſchwerlichen und traurigen Krank- heit zur fernern Pruͤfung beſtens empfehlen. Philoſophiſche Vorleſungen uͤber das ſogenannte N. T. — von K. K. S. Fuͤnfter Band. Leipzig 1788. bey J. F. Junius. 1 Alphab. 4 Bog. in 8. Dieſer Band, dem nun noch ein ſechster folgen ſoll, begreift die ſaͤmmtlichen Pauliniſchen Briefe in ſich. Angehaͤngt ſind noch einige Vorleſungen allgemeinern Jnhalts uͤber einige Aeußerungen in den Briefen Pauli. Da die Manier des Verfaſſers ſchon bekannt genug, und dieſe in dem vorliegenden Bande dieſelbe iſt, wie in den vorigen, ſo kann es bey dieſer kurzen Anzeige ſein Bewenden haben. —ſch. Wenn Maͤnner, die ſich beſondern Theilen der Ge- lehrſamkeit vorzuͤglich widmen, und ſich mit gewiſſen Wiſſenſchaften nicht bloß ſpeculativiſch ſondern zugleich auch practiſch beſchaͤfftigen, und ſich darinn einen all- gemeinen Ruhm erworben haben, in ſolcher Wiſſenſchaft Maͤngel und Luͤcken entdecken, und zu deren Abhelfung wuͤrklich ausfuͤhrbare Vorſchlaͤge thun: ſo erhebt ſie die Beſcheidenheit, mit welcher ſie von ihrer Lieblings- wiſſenſchaft, darinn ſie, wo nicht die erſte, doch gewiß auch nicht die unterſte Stufe einnehmen, urtheilen, zu einer neuen Hoͤhe, und ihre Vorſchlaͤge zur Vervoll- kommung verdienen Aufmerkſamkeit und Beyfall. Dieſes iſt der Fall bey demjenigen Werke, welches Herr Prof. Michelſon in Berlin unter dem Titel: Gedanken uͤber den gegenwaͤrtigen Zuſtand der Ma- thematik, und die Art, die Vollkommenheit und Brauchbarkeit derſelben zu vergroͤßern; ein Verſuch, den Mathematikern und Philoſophen zur Pruͤfung und Ergaͤnzung vorgelegt, in S. F. Heſſe und Comp. Verlage herausgegeben hat. Der gelehrte Herr Ver- faſſer iſt nicht nur bey Gelegenheit ſeines Unterrichts, den er als Lehrer der Mathematik ertheilt, ſondern auch in ſeinen bisher herausgegebenen Schriften beſtaͤn- dig auf die Erleichterung der Mathematik, ohne Nach- theil ihrer Gruͤndlichkeit, bedacht geweſen, und die Proben, die er von ſeinem Verfahren von Zeit zu Zeit dem Publicum vorgelegt hat, ſind ein redender Beweis, daß er in Erreichung dieſer Abſicht gluͤcklich geweſen iſt. Weit entfernt, dadurch von ſich ſelbſt und ſeiner Wiſſen- ſchaft ſtolz, und das Non plus ultra erreicht zu haben, zu denken, entdeckt und geſteht er, daß, obgleich die Mathematik ſich uͤber alle andere Wiſſenſchaften auf eine unerreichbare Art empor geſchwungen hat, ſie doch eines noch hoͤhern Grades der Vollkommenheit und Brauchbarkeit faͤhig ſey, und zugleich von manchen Fehlern gereinigt werden muͤſſe. Man muß gegenwaͤr- tiges Werk ſelbſt und ganz leſen, um die hellen Auf- ſchluͤſſe, die der Herr Verfaſſer uͤber ſeinen Gegenſtand ertheilt, zu ſehen, und die gruͤndlichen Vorſchlaͤge, die er thut, zu ſchaͤtzen. Hier nur ein kleiner Abriß des Plans, nach welchem er gearbeitet hat. Da die Vollkommenheit der Mathematik, im Ganzen genom- men, von jedermann zugeſtanden wird, ſo richtet er bey der Betrachtung des gegenwaͤrtigen Zuſtandes der Mathematik ſein Augenmerk mehr auf die dieſer Wiſſen- ſchaft hier und da noch anklebenden Maͤngel, als auf die die großen Vorzuͤge, welche dieſelbe vor allen uͤbrigen Diſciplinen hat. Der Hauptgeſichtspunct, aus welchem er die Mathematik betrachtet, iſt der, daß er die reine Mathematik als Wiſſenſchaft, die durchaus den Bey-

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 100, Hamburg, 24. Juni 1789, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1002406_1789/7>, abgerufen am 23.04.2024.