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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 4. Julii 1731.

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Schelbert, bey angestellt-gewesener Hochzeit, sei-
ne Braut mit einer Axt für den Kopff geschlagen,
und weil sie nicht gleich todt geblieben, hat er ihr
den Kopff abgehauen. Diese Weibs-Persohn soll
von gedachtem Schbleert ein Kind gebohren haben,
und nun wieder schwanger seyn. Der Mör-
der ist sofort ins Ammt Pirna in gefängliche Hafft
gebracht worden.


Von neuen merckwürdigen
gelehrten Sachen.
Leipzig.

In dem hiesigen Lanckischen Buchla-
den hat der Königl. Polnische Herr Hof-Justitien-
und Appellations-Rath, Christoph Heinrich, Edler
Herr von Berger, ein treffliches und in der Juristi-
schen Praxi brauchbares Werck Ihro Excellenz sei-
nes Herrn Vaters des Herrn Reichs-Hof-Raths
von Bergers herausgegeben, welches von dero
ehemals herausgegebenen hierher gehörigen Wer-
cken unterschieden ist. Es führet diese Aufschrifft:
Johannis Henrici de Berger, S. R. I. Ordinumque
immediatorum in Franconia, Suevia & Tractu
Rhenano Equitis, Haereditarii in Nieben & Wal-
tersdorff, Sacr. Caes. Majest. in Senatu Aulae Impe-
riali Consiliarii, Consilia Juris accurante Filio in
Suevia & Tractu Rhen. Equ. Com. Pal. Caes. Potentiss.
Reg. Pol. & El. Sax. a Consiliis Aulae & Inst. item-
que Summi Provocat. Senatus. in Folio.

Osterholz bey Bremen.

Im Monath Merz
dieses Jahres ist Herr Heinrich Albrecht Küger
ehemaliger Professor der Mathemathischen Wissen-
schafften am Gymnasio zu Bremen, welcher sich
und die studirende Jugend, die sich auf diese Art
von Studien legen, sehr verdient gemacht, im
zwey und sechzigsten Jahre seines Alters mit Tode
abgegangen. Er war aus der bekannten im Lü-
neburgischen gelegenen Stadt Ulzen gebürtig.
Unter der Anführung des trefflichen Weigels zu
Jena und hernach des gelehrten Hambergers, sez-
te er sich so feste in der Mathesi, daß man ihn zum
Professorn der Mathesis im Gymnasio zu Ilefeld
beruffte; biß er als Professor eben dieser Wissen-
schafft nach Bremen gezogen ward, welches Ammt
er auch dreyßig Jahr verwaltet. So lange er am
Leben gewesen hat er zwar keine Schrifften an das
Licht gestellet; wovon ihm, der Sage nach, seine
Bescheidenheit zurück gehalten. Gleichwol liegen
folgende Wercke zum Drucke fertig: De Sectione
conica, de Quadratura Circuli; de Calculo differ-
rentiali, de Perpetuo mobili, de Libortate Chri- [Spaltenumbruch] sstianorum circa Adiaphora;
und ein trefflicher
Tractat der diese Aufschrifft führet: Defensio Sal-
tationis Theologico-Phylica, contra eos, qui Cu-
rios simulant, & Baccamalia vivunt.
Daß dieser
Mann Verdienste habe, erhellet aus dem Zeugnis-
se des Herrn Hof-Raths Wolffs zu Marburg der
in der Vorrede zu seinen Tabulis Sinuum
tangentinum
ihm wegen der Mittheilung einer Re-
gul öffentlich Danck abstattet. Er war sonst nebst
der Hebräischen, Griechischen und Lateinischen
Sprache fast der meisten Europäischen Sprachen
mächtig; ob er sich gleich daraus keine besondere
Ehre machte. Ungefähr ein halb Jahr vor seinem
Ende, begab er sich anhero nach Osterholz, als ei-
nen lustigen Flecken im Bremischen. Da ruhete
er von seiner Arbeit aus, und bey uns ist er auch
gestorben.

Stuttgard.

Vor kurzem ist allhier auf das
neue an das Lich gestellet worden: Neue klingen-
de Harpfe Davids, das ist: Die von dem seel. Lu-
thero in reines Deutsch übersezten fünf Bücher der
Psalmen Davids, wie solche erstlich nach der da-
rinn enthaltenen schönen, obgleich etwas verdeck-
ten Ordnung accurat zergliedert, zweytens durch
Marginal-Anmerckungen fast von Wort zu Wort
aus dem Grund-Text schrifftmäßig erkläret; her-
nach drittens mit reichen Lehren, Warnungen,
Ermahnungen und Tröstungen zu heilsamer Er-
bauung angewendet; endlich vierdtens mit hun-
dert und drey und siebenzig daraus gezogenen und
auf den Zustand unserer Zeiten gerichteten Gebeh-
ten versehen und zu Förderung des wahren Chri-
stenthums zum drittenmahl, aber um ein weit
grösseres vermehret, heraus gegeben worden von
Johann David Frisch, Ihro Hochfürstl. Durchl.
zu Würtemberg Consistorial-Rath, General Su-
perintendenten und Abten zu Adelberg, auch
Stiffts-Predigern zu Stuttgart; in Octav. Man
hat Herr D. Hedingern für den Verfasser dieses
Buches ausgegeben: nunmehro meldet sich der
wahrhaffte Verfertiger nahmentlich.


NOTIFICATION.

Denenjenigen/ so in der Ao. 1710. gezogenen Tontinen- und
Leib-Renten-Lotterie interessiret/ wird hiemit kund gethan/ daß
Verordnete dieser Stadt-Cämmeren zu Auszahlung sothaner
Renten den 19. 24. und 26. Julii auf dem Rathhause oben der
Schreiberey Vor- und Nachmittags zu gewöhnlicher Zeit sich
einfinden/ nachhero aber dieses Jahr/ ratione dieser Renten/
nichts weiter bezahlen werden. Ao. 1731.


Nach nunmehrigem Ablauff des zweyten Quartals von Ao[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]
1731. wird dienstlich erinnert/ daß die Herren Interessenten die-
ser Hamburgischen Staats- und Gelehrten Zeitungen belieben
wollen/ den Abtrag dafür geneigt einzusenden.

[Ende Spaltensatz]

Schelbert, bey angeſtellt-geweſener Hochzeit, ſei-
ne Braut mit einer Axt fuͤr den Kopff geſchlagen,
und weil ſie nicht gleich todt geblieben, hat er ihr
den Kopff abgehauen. Dieſe Weibs-Perſohn ſoll
von gedachtem Schbleert ein Kind gebohren haben,
und nun wieder ſchwanger ſeyn. Der Moͤr-
der iſt ſofort ins Ammt Pirna in gefaͤngliche Hafft
gebracht worden.


Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Leipzig.

In dem hieſigen Lanckiſchen Buchla-
den hat der Koͤnigl. Polniſche Herr Hof-Juſtitien-
und Appellations-Rath, Chriſtoph Heinrich, Edler
Herr von Berger, ein treffliches und in der Juriſti-
ſchen Praxi brauchbares Werck Ihro Excellenz ſei-
nes Herrn Vaters des Herrn Reichs-Hof-Raths
von Bergers herausgegeben, welches von dero
ehemals herausgegebenen hierher gehoͤrigen Wer-
cken unterſchieden iſt. Es fuͤhret dieſe Aufſchrifft:
Johannis Henrici de Berger, S. R. I. Ordinumque
immediatorum in Franconia, Suevia & Tractu
Rhenano Equitis, Hæreditarii in Nieben & Wal-
tersdorff, Sacr. Cæſ. Majeſt. in Senatu Aulæ Impe-
riali Conſiliarii, Conſilia Juris accurante Filio in
Suevia & Tractu Rhen. Equ. Com. Pal. Cæſ. Potentiſſ.
Reg. Pol. & El. Sax. a Conſiliis Aulæ & Inſt. item-
que Summi Provocat. Senatus. in Folio.

Oſterholz bey Bremen.

Im Monath Merz
dieſes Jahres iſt Herr Heinrich Albrecht Kuͤger
ehemaliger Profeſſor der Mathemathiſchen Wiſſen-
ſchafften am Gymnaſio zu Bremen, welcher ſich
und die ſtudirende Jugend, die ſich auf dieſe Art
von Studien legen, ſehr verdient gemacht, im
zwey und ſechzigſten Jahre ſeines Alters mit Tode
abgegangen. Er war aus der bekannten im Luͤ-
neburgiſchen gelegenen Stadt Ulzen gebuͤrtig.
Unter der Anfuͤhrung des trefflichen Weigels zu
Jena und hernach des gelehrten Hambergers, ſez-
te er ſich ſo feſte in der Matheſi, daß man ihn zum
Profeſſorn der Matheſis im Gymnaſio zu Ilefeld
beruffte; biß er als Profeſſor eben dieſer Wiſſen-
ſchafft nach Bremen gezogen ward, welches Ammt
er auch dreyßig Jahr verwaltet. So lange er am
Leben geweſen hat er zwar keine Schrifften an das
Licht geſtellet; wovon ihm, der Sage nach, ſeine
Beſcheidenheit zuruͤck gehalten. Gleichwol liegen
folgende Wercke zum Drucke fertig: De Sectione
conica, de Quadratura Circuli; de Calculo differ-
rentiali, de Perpetuo mobili, de Libortate Chri- [Spaltenumbruch] sſtianorum circa Adiaphora;
und ein trefflicher
Tractat der dieſe Aufſchrifft fuͤhret: Defenſio Sal-
tationis Theologico-Phylica, contra eos, qui Cu-
rios ſimulant, & Baccamalia vivunt.
Daß dieſer
Mann Verdienſte habe, erhellet aus dem Zeugniſ-
ſe des Herrn Hof-Raths Wolffs zu Marburg der
in der Vorrede zu ſeinen Tabulis Sinuum
tangentinum
ihm wegen der Mittheilung einer Re-
gul oͤffentlich Danck abſtattet. Er war ſonſt nebſt
der Hebraͤiſchen, Griechiſchen und Lateiniſchen
Sprache faſt der meiſten Europaͤiſchen Sprachen
maͤchtig; ob er ſich gleich daraus keine beſondere
Ehre machte. Ungefaͤhr ein halb Jahr vor ſeinem
Ende, begab er ſich anhero nach Oſterholz, als ei-
nen luſtigen Flecken im Bremiſchen. Da ruhete
er von ſeiner Arbeit aus, und bey uns iſt er auch
geſtorben.

Stuttgard.

Vor kurzem iſt allhier auf das
neue an das Lich geſtellet worden: Neue klingen-
de Harpfe Davids, das iſt: Die von dem ſeel. Lu-
thero in reines Deutſch uͤberſezten fuͤnf Buͤcher der
Pſalmen Davids, wie ſolche erſtlich nach der da-
rinn enthaltenen ſchoͤnen, obgleich etwas verdeck-
ten Ordnung accurat zergliedert, zweytens durch
Marginal-Anmerckungen faſt von Wort zu Wort
aus dem Grund-Text ſchrifftmaͤßig erklaͤret; her-
nach drittens mit reichen Lehren, Warnungen,
Ermahnungen und Troͤſtungen zu heilſamer Er-
bauung angewendet; endlich vierdtens mit hun-
dert und drey und ſiebenzig daraus gezogenen und
auf den Zuſtand unſerer Zeiten gerichteten Gebeh-
ten verſehen und zu Foͤrderung des wahren Chri-
ſtenthums zum drittenmahl, aber um ein weit
groͤſſeres vermehret, heraus gegeben worden von
Johann David Friſch, Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl.
zu Wuͤrtemberg Conſiſtorial-Rath, General Su-
perintendenten und Abten zu Adelberg, auch
Stiffts-Predigern zu Stuttgart; in Octav. Man
hat Herr D. Hedingern fuͤr den Verfaſſer dieſes
Buches ausgegeben: nunmehro meldet ſich der
wahrhaffte Verfertiger nahmentlich.


NOTIFICATION.

Denenjenigen/ ſo in der Ao. 1710. gezogenen Tontinen- und
Leib-Renten-Lotterie intereſſiret/ wird hiemit kund gethan/ daß
Verordnete dieſer Stadt-Caͤmmeren zu Auszahlung ſothaner
Renten den 19. 24. und 26. Julii auf dem Rathhauſe oben der
Schreiberey Vor- und Nachmittags zu gewoͤhnlicher Zeit ſich
einfinden/ nachhero aber dieſes Jahr/ ratione dieſer Renten/
nichts weiter bezahlen werden. Ao. 1731.


Nach nunmehrigem Ablauff des zweyten Quartals von Ao[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]
1731. wird dienſtlich erinnert/ daß die Herren Intereſſenten die-
ſer Hamburgischen Staats- und Gelehrten Zeitungen belieben
wollen/ den Abtrag dafuͤr geneigt einzuſenden.

[Ende Spaltensatz]
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[[4]/0004] Schelbert, bey angeſtellt-geweſener Hochzeit, ſei- ne Braut mit einer Axt fuͤr den Kopff geſchlagen, und weil ſie nicht gleich todt geblieben, hat er ihr den Kopff abgehauen. Dieſe Weibs-Perſohn ſoll von gedachtem Schbleert ein Kind gebohren haben, und nun wieder ſchwanger ſeyn. Der Moͤr- der iſt ſofort ins Ammt Pirna in gefaͤngliche Hafft gebracht worden. Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen. Leipzig. In dem hieſigen Lanckiſchen Buchla- den hat der Koͤnigl. Polniſche Herr Hof-Juſtitien- und Appellations-Rath, Chriſtoph Heinrich, Edler Herr von Berger, ein treffliches und in der Juriſti- ſchen Praxi brauchbares Werck Ihro Excellenz ſei- nes Herrn Vaters des Herrn Reichs-Hof-Raths von Bergers herausgegeben, welches von dero ehemals herausgegebenen hierher gehoͤrigen Wer- cken unterſchieden iſt. Es fuͤhret dieſe Aufſchrifft: Johannis Henrici de Berger, S. R. I. Ordinumque immediatorum in Franconia, Suevia & Tractu Rhenano Equitis, Hæreditarii in Nieben & Wal- tersdorff, Sacr. Cæſ. Majeſt. in Senatu Aulæ Impe- riali Conſiliarii, Conſilia Juris accurante Filio in Suevia & Tractu Rhen. Equ. Com. Pal. Cæſ. Potentiſſ. Reg. Pol. & El. Sax. a Conſiliis Aulæ & Inſt. item- que Summi Provocat. Senatus. in Folio. Oſterholz bey Bremen. Im Monath Merz dieſes Jahres iſt Herr Heinrich Albrecht Kuͤger ehemaliger Profeſſor der Mathemathiſchen Wiſſen- ſchafften am Gymnaſio zu Bremen, welcher ſich und die ſtudirende Jugend, die ſich auf dieſe Art von Studien legen, ſehr verdient gemacht, im zwey und ſechzigſten Jahre ſeines Alters mit Tode abgegangen. Er war aus der bekannten im Luͤ- neburgiſchen gelegenen Stadt Ulzen gebuͤrtig. Unter der Anfuͤhrung des trefflichen Weigels zu Jena und hernach des gelehrten Hambergers, ſez- te er ſich ſo feſte in der Matheſi, daß man ihn zum Profeſſorn der Matheſis im Gymnaſio zu Ilefeld beruffte; biß er als Profeſſor eben dieſer Wiſſen- ſchafft nach Bremen gezogen ward, welches Ammt er auch dreyßig Jahr verwaltet. So lange er am Leben geweſen hat er zwar keine Schrifften an das Licht geſtellet; wovon ihm, der Sage nach, ſeine Beſcheidenheit zuruͤck gehalten. Gleichwol liegen folgende Wercke zum Drucke fertig: De Sectione conica, de Quadratura Circuli; de Calculo differ- rentiali, de Perpetuo mobili, de Libortate Chri- sſtianorum circa Adiaphora; und ein trefflicher Tractat der dieſe Aufſchrifft fuͤhret: Defenſio Sal- tationis Theologico-Phylica, contra eos, qui Cu- rios ſimulant, & Baccamalia vivunt. Daß dieſer Mann Verdienſte habe, erhellet aus dem Zeugniſ- ſe des Herrn Hof-Raths Wolffs zu Marburg der in der Vorrede zu ſeinen Tabulis Sinuum tangentinum ihm wegen der Mittheilung einer Re- gul oͤffentlich Danck abſtattet. Er war ſonſt nebſt der Hebraͤiſchen, Griechiſchen und Lateiniſchen Sprache faſt der meiſten Europaͤiſchen Sprachen maͤchtig; ob er ſich gleich daraus keine beſondere Ehre machte. Ungefaͤhr ein halb Jahr vor ſeinem Ende, begab er ſich anhero nach Oſterholz, als ei- nen luſtigen Flecken im Bremiſchen. Da ruhete er von ſeiner Arbeit aus, und bey uns iſt er auch geſtorben. Stuttgard. Vor kurzem iſt allhier auf das neue an das Lich geſtellet worden: Neue klingen- de Harpfe Davids, das iſt: Die von dem ſeel. Lu- thero in reines Deutſch uͤberſezten fuͤnf Buͤcher der Pſalmen Davids, wie ſolche erſtlich nach der da- rinn enthaltenen ſchoͤnen, obgleich etwas verdeck- ten Ordnung accurat zergliedert, zweytens durch Marginal-Anmerckungen faſt von Wort zu Wort aus dem Grund-Text ſchrifftmaͤßig erklaͤret; her- nach drittens mit reichen Lehren, Warnungen, Ermahnungen und Troͤſtungen zu heilſamer Er- bauung angewendet; endlich vierdtens mit hun- dert und drey und ſiebenzig daraus gezogenen und auf den Zuſtand unſerer Zeiten gerichteten Gebeh- ten verſehen und zu Foͤrderung des wahren Chri- ſtenthums zum drittenmahl, aber um ein weit groͤſſeres vermehret, heraus gegeben worden von Johann David Friſch, Ihro Hochfuͤrſtl. Durchl. zu Wuͤrtemberg Conſiſtorial-Rath, General Su- perintendenten und Abten zu Adelberg, auch Stiffts-Predigern zu Stuttgart; in Octav. Man hat Herr D. Hedingern fuͤr den Verfaſſer dieſes Buches ausgegeben: nunmehro meldet ſich der wahrhaffte Verfertiger nahmentlich. NOTIFICATION. Denenjenigen/ ſo in der Ao. 1710. gezogenen Tontinen- und Leib-Renten-Lotterie intereſſiret/ wird hiemit kund gethan/ daß Verordnete dieſer Stadt-Caͤmmeren zu Auszahlung ſothaner Renten den 19. 24. und 26. Julii auf dem Rathhauſe oben der Schreiberey Vor- und Nachmittags zu gewoͤhnlicher Zeit ſich einfinden/ nachhero aber dieſes Jahr/ ratione dieſer Renten/ nichts weiter bezahlen werden. Ao. 1731. Nach nunmehrigem Ablauff des zweyten Quartals von Ao_ 1731. wird dienſtlich erinnert/ daß die Herren Intereſſenten die- ſer Hamburgischen Staats- und Gelehrten Zeitungen belieben wollen/ den Abtrag dafuͤr geneigt einzuſenden.

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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 105, Hamburg, 4. Julii 1731, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1050407_1731/4>, abgerufen am 28.03.2024.