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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 109, Hamburg, 11. Julii 1731.

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Von neuen merckwürdigen
gelehrten Sachen.
Amsterdam.

Von dem bekannten monathli-
chen historischen Tage-Buche, welches die Auf-
schrifft führet: Memoires historiques; ist nun-
mehro der Monath Junius herausgekommen.

Leyden.

Endlich werden die Liebhaber der
Gelahrtheit und insbesondere der cörperlichen ge-
nauen Erkenntniß der Creaturen und deren Wür-
ckung, auf künfftigen October-Monath ein Werck
von Wichtigkeit zu ihrem Unterricht und zu ihrer
Erbauung erhalten. Der Name des Verfassers
giebet uns allbereit Hoffnung, daß wir was vor-
treffliches erhalten werden. Herr Boerhaven ist
es, welcher der Welt mit zween Theilen über die
Chimie Dienste leisten wird. Die Verdienste die-
ses trefflichen Mannes in der Natur-Lehre und in
der Arzney-Kunst lässet uns nichts, als was bündi-
ges hoffen. Der Verleger davon nimmt biß den
15. Julii und fast zwey Drittheil des künfftigen
Werthes dieses Werckes Vorschuß an. Der Herr
Verfertiger wird, zu nöthiger Sicherheit der Le-
ser, die Exemplare selbst eigenhändig unter-
zeichnen.

Rom.

Die Versammlung der Kirchen-Frey-
heit hat zu der Geschicklichkeit des gelehrten und
berühmten Herrn Monti ein so besonderes Ver-
trauen bezeiget, daß sie demselben aufgetragen,
eine ausbündige Segen-Antwort zum Vortheil
des Heiligen Stuhls auf die Schrifft des General-
Advocatens vom Savonschen Hofe zu verfertigen,
und das Recht der Kirche auf einige Piemontesische
Lehn-Güter derselben abzufassen. Nachdem
er solche nun aufgesezet, und besagter Versammlung
heute eingehändiget: ist solche zum Ruhm ihres
Verfassers mit einstimmigem Beyfall aufgenom-
men worden.

Ulm.

Nunmehro ist endlich von den so belieb-
ten Amoenitatibus literariis, welche bisher Herr
Schelhorn an das Licht gestellet, der vierzehnte,
aber welches zu bedauern, auch der lezte Tomus
an das Licht gekommen, da man die Fortse-
zung derselben eben so gewünschet als gehoffet
hatte.

Guben. Man hat allhier ein Werckchen ge-
druckt, welches die Aufschrifft führet: Christoph
Crusti Nieder-Lausizischer Methusalah; das ist,
denck- und glaubwürdige Lebens-Beschreibung ei-
nes Mannes, welcher zu Drehna, unweit Luckau
[Spaltenumbruch] in der Nieder-Lausiz hundert und siebzehen Jahr
alt worden, in Quart. Zwischen den Nieder-
Lausizischen Methusalahs und dem alten ehrlichen
Methusalah vor der Sindfluth, dessen Nahme
sich hier mißbrauchen lassen muß, ist ein so grosser
Unterscheid, als zwischen neunhundert und neun
und sechzig und hundert und siebzehen. Die De-
monstration ist mathematisch, folglich unwieder-
leglich.

Halle.

Herr Heinrich Milde, C. Theol. Cand.
hat folgendes allhier drucken lassen: Des Gott-
seeligen alten Theologi Herrn D. Joh. Draconi-
tes, des seeligen Herrn D. Martin Luthers treu-
gewesenen Mit-Gehülffen, Auslegung des 89.
Psalms, von dem Helden, der helffen kann, JEsu
Christo; welche ihrer sonderbaren Wichtigkeit
wegen, aus Liebe zur Wahrheit anizt auf das neue
zur allgemeinen Erbauung im Christenthum mit-
theilet Heinrich Milde.

Fanckfurt am Mayn.

Die Welt ist einem
Mann, welcher, vielleicht nicht ohne Erscheinung,
eines Sammlung von allerhand Erscheinungen
unternommen, nicht wenig verbunden. Denn
da sie noch nachdrücklicher sind, als die Poetischen
Seltsamkeiten, so muß man auf ihre Wichtigkeit
einen Schluß machen. Wiewohl der Titul ist von
der Art, daß er sehr vielen aufmercksamen Lesern
das Verständniß öffnen kann. Man mercke nur
wohl auf die Stärcke diser Worte: Sonderbare
und nachdrückliche Prophezeyhungen, Visionen
und Träume, die in dem 1800. Seculo ihren Peri-
odum erreichen und vollenden sollen, in welchen
nicht nur das 1747. Jahr des Antichristischen und
des Türckischen Reichs Fall andeutet, sondern
auch die Juden sollen bekehret werden, in Quart.
Wenn wir solche treffliche Sachen lesen, so möch-
ten wir wohl mit aller Herzens-Bewegung uns sel-
ber fragen: Warum wir so kleingläubig und
furchtsam sind? Denn alle die Dinge, welche in
diesem Tractat vorgetragen werden, sind auf ei-
nen sehr festen Grund, nehmlich auf eine aus-
schweiffende, und wenn wir etwas unhöflich re-
den wollen, sollen und dörffen, tolle Phantasie ge-
gründet. Ist das nicht ein trefflicher Grund?



NOTIFICATION.

Denenjenigen/ so in der Ao. 1710. gezogenen Tontinen und
Leib-Renten-Lotterie interessiret/ wird hiemit kund gethan/ daß
Verordnete dieser Stadt-Cämmeren zu Auszahlung sothaner
Renten den 19. 24. und 26. Julii auf dem Rathhause oben der
Schreiberen Vor- und Nachmittags zu gewöhnlicher Zeit sich
einfinden/ nachhero aber dieses Jahr/ ratione dieser Renten/
nichts weiter bezahlen werden. Ao. 1731.

[Ende Spaltensatz]
[Spaltenumbruch]

Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.
Amſterdam.

Von dem bekannten monathli-
chen hiſtoriſchen Tage-Buche, welches die Auf-
ſchrifft fuͤhret: Memoires hiſtoriques; iſt nun-
mehro der Monath Junius herausgekommen.

Leyden.

Endlich werden die Liebhaber der
Gelahrtheit und insbeſondere der coͤrperlichen ge-
nauen Erkenntniß der Creaturen und deren Wuͤr-
ckung, auf kuͤnfftigen October-Monath ein Werck
von Wichtigkeit zu ihrem Unterricht und zu ihrer
Erbauung erhalten. Der Name des Verfaſſers
giebet uns allbereit Hoffnung, daß wir was vor-
treffliches erhalten werden. Herr Boerhaven iſt
es, welcher der Welt mit zween Theilen uͤber die
Chimie Dienſte leiſten wird. Die Verdienſte die-
ſes trefflichen Mannes in der Natur-Lehre und in
der Arzney-Kunſt laͤſſet uns nichts, als was buͤndi-
ges hoffen. Der Verleger davon nimmt biß den
15. Julii und faſt zwey Drittheil des kuͤnfftigen
Werthes dieſes Werckes Vorſchuß an. Der Herr
Verfertiger wird, zu noͤthiger Sicherheit der Le-
ſer, die Exemplare ſelbſt eigenhaͤndig unter-
zeichnen.

Rom.

Die Verſammlung der Kirchen-Frey-
heit hat zu der Geſchicklichkeit des gelehrten und
beruͤhmten Herrn Monti ein ſo beſonderes Ver-
trauen bezeiget, daß ſie demſelben aufgetragen,
eine ausbuͤndige Segen-Antwort zum Vortheil
des Heiligen Stuhls auf die Schrifft des General-
Advocatens vom Savonſchen Hofe zu verfertigen,
und das Recht der Kirche auf einige Piemonteſiſche
Lehn-Guͤter derſelben abzufaſſen. Nachdem
er ſolche nun aufgeſezet, und beſagter Verſam̃lung
heute eingehaͤndiget: iſt ſolche zum Ruhm ihres
Verfaſſers mit einſtimmigem Beyfall aufgenom-
men worden.

Ulm.

Nunmehro iſt endlich von den ſo belieb-
ten Amœnitatibus literariis, welche bisher Herr
Schelhorn an das Licht geſtellet, der vierzehnte,
aber welches zu bedauern, auch der lezte Tomus
an das Licht gekommen, da man die Fortſe-
zung derſelben eben ſo gewuͤnſchet als gehoffet
hatte.

Guben. Man hat allhier ein Werckchen ge-
druckt, welches die Aufſchrifft fuͤhret: Chriſtoph
Cruſti Nieder-Lauſiziſcher Methuſalah; das iſt,
denck- und glaubwuͤrdige Lebens-Beschreibung ei-
nes Mannes, welcher zu Drehna, unweit Luckau
[Spaltenumbruch] in der Nieder-Lauſiz hundert und ſiebzehen Jahr
alt worden, in Quart. Zwiſchen den Nieder-
Lauſiziſchen Methuſalahs und dem alten ehrlichen
Methuſalah vor der Sindfluth, deſſen Nahme
ſich hier mißbrauchen laſſen muß, iſt ein ſo groſſer
Unterſcheid, als zwiſchen neunhundert und neun
und ſechzig und hundert und ſiebzehen. Die De-
monſtration iſt mathematiſch, folglich unwieder-
leglich.

Halle.

Herr Heinrich Milde, C. Theol. Cand.
hat folgendes allhier drucken laſſen: Des Gott-
ſeeligen alten Theologi Herrn D. Joh. Draconi-
tes, des ſeeligen Herrn D. Martin Luthers treu-
geweſenen Mit-Gehuͤlffen, Auslegung des 89.
Pſalms, von dem Helden, der helffen kann, JEſu
Chriſto; welche ihrer ſonderbaren Wichtigkeit
wegen, aus Liebe zur Wahrheit anizt auf das neue
zur allgemeinen Erbauung im Chriſtenthum mit-
theilet Heinrich Milde.

Fanckfurt am Mayn.

Die Welt iſt einem
Mann, welcher, vielleicht nicht ohne Erſcheinung,
eines Sammlung von allerhand Erſcheinungen
unternommen, nicht wenig verbunden. Denn
da ſie noch nachdruͤcklicher ſind, als die Poetiſchen
Seltſamkeiten, ſo muß man auf ihre Wichtigkeit
einen Schluß machen. Wiewohl der Titul iſt von
der Art, daß er ſehr vielen aufmerckſamen Leſern
das Verſtaͤndniß oͤffnen kann. Man mercke nur
wohl auf die Staͤrcke diſer Worte: Sonderbare
und nachdruͤckliche Prophezeyhungen, Viſionen
und Traͤume, die in dem 1800. Seculo ihren Peri-
odum erreichen und vollenden ſollen, in welchen
nicht nur das 1747. Jahr des Antichriſtiſchen und
des Tuͤrckiſchen Reichs Fall andeutet, ſondern
auch die Juden ſollen bekehret werden, in Quart.
Wenn wir ſolche treffliche Sachen leſen, ſo moͤch-
ten wir wohl mit aller Herzens-Bewegung uns ſel-
ber fragen: Warum wir ſo kleinglaͤubig und
furchtſam ſind? Denn alle die Dinge, welche in
dieſem Tractat vorgetragen werden, ſind auf ei-
nen ſehr feſten Grund, nehmlich auf eine aus-
ſchweiffende, und wenn wir etwas unhoͤflich re-
den wollen, ſollen und doͤrffen, tolle Phantaſie ge-
gruͤndet. Iſt das nicht ein trefflicher Grund?



NOTIFICATION.

Denenjenigen/ ſo in der Ao. 1710. gezogenen Tontinen und
Leib-Renten-Lotterie intereſſiret/ wird hiemit kund gethan/ daß
Verordnete dieſer Stadt-Caͤmmeren zu Auszahlung ſothaner
Renten den 19. 24. und 26. Julii auf dem Rathhauſe oben der
Schreiberen Vor- und Nachmittags zu gewoͤhnlicher Zeit ſich
einfinden/ nachhero aber dieſes Jahr/ ratione dieſer Renten/
nichts weiter bezahlen werden. Ao. 1731.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:12:03Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 109, Hamburg, 11. Julii 1731, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1091107_1731/4>, abgerufen am 29.03.2024.