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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 11, Hamburg, 20. Januar 1801.

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[Spaltenumbruch]

Folgendes ist das Schreiben, welches der Erzherzog
Carl unterm 28sten December aus Wien an den Lan-
des-Präsidenten, Grasen von Wolkenstein, erließ:

"Dem Herrn Landespräsidenten theile ich in der An-
lage den Wagenstillstands-Vertrag mit, so wie er zwi-
schen mir und dem feindlichen en Chef Commandiren-
den abgeschlossen word[e]n ist. Nicht allein in militairi-
scher Hinsicht, sondern auch kraft der innigsten Ueber-
zeugung der vielen und großen Beweise von Treue
und Anhänglichkeit an Regenten und Vaterland, welche
Tyrol gegeben hat, ließ ich es mir bey der Waffen-
stillstands-Verhandlung zur allerersten Angelegenheit
seyn, und setzte allen möglichen Werth und allen mög-
lichen Nachdruck darauf, die vorzüglichen Rücksichten
geltend zu machen, welche ein so redlich und gut ge-
sinntes Volk verdient. Jnzwischen waren die Unfälle,
welche seit dem 3ten d. M. bis zu dem Tage, wo ich
das Commando der Armee übernahm, sich verfolgten,
zu entscheidend, als daß es möglich gewesen wäre, von
dem Feinde, welcher die Besetzung von ganz Tyrol
zur ersten Bedingung machte, und fest darauf be-
stand, ein mehreres zu erhalten, als das, was in dem
Vertrage mit der möglichsten sorgfältigsten Rücksicht
für Tyrol diesseits bedungen worden ist. Sollten bey
der Vollziehung des Jnhalts des Waffenstillstandes,
oder nachher im weitern Verlaufe, sich Anstände erge-
ben, welche zum Besten der braven Landesbewohner
zu heben wären, so ersuche ich den Herrn Präsidenten,
mir gleich hiervon die Anzeige zu machen, wo ich als-
dann gewiß alles werde geltend machen, um weitere
Beweise von den Gesinnungen und den Gefühlen zu
geben, mit welchen ich gegen die Bewohner Tyrols
belebt bin, und worüber ich mich in mehrern Schrei-
ben an den Herrn Landespräsidenten auf das feyer-
lichste erklärt habe, und denen zufolge ich Dieselben er-
suche, den Unterthanen Tyrols die beruhigendsten Zu-
sicherungen sowohl für jetzt als für die Zukunft zu
machen, da das Veranlaßte nur der eisernen Noth
zuzuschreiben ist, um dadurch noch größern Uebeln zu-
vorzukommen, die sonst bey der unglücklichen Lage der
Dinge unvermeidlich würden gewesen seyn.

(Unterz.) Erzherzog Carl.

Nachdem der in Tyrol commandirende General Hiller
schon durch einen am 26sten December abgesandten
Courier des Erzherzogs Carl von dem am Tage vor-
her zu Steyer abgeschlossenen Waffenstillstande benach-
richtigt war, so erließ der Gouverneur, Graf von Bis-
singen, unterm 29sten December eine Proclama-
tion, worin er anzeigte, daß die Truppen aus Tyrol
nun unverzüglich nach Klagenfurt rücken müßten
und die festen Plätze Tyrols zu räumen wären. So
schmerzhaft der auf Tyrol sich beziehende Jnhalt des
Waffenstillstandes sey, so wäre dem gebietrischen Zwange
der Umstände nachzugeben, und die von dem allgelieb-
ten Helden Deutschlands abgeschlossene Waffenstillstands-
Convention verbürge in ihren Folgen die Rettung und
das Heil des Vaterlandes. Die Schutz-Deputation
wurde nun aufgelöset etc.

Diese erließ darauf noch am 30sten December fol-
gendes:

"Biedere Tyroler! So unausdrückbar unser Schmer-
[Spaltenumbruch] zensgefühl bey diesem für unser gemeinschaftliches Va-
terland so traurigen Ereigniß ist, so großen Trost stößt
uns doch selbst in dieser bestürzenden Lage eure bisher
durch so ausharrende Tapferkeit bethätigte Treue und
Kenntniß wahrer Christenpflichten ein. Jhr habt seit
fünf Jahren mit unerschütterlichem Muthe allen Ge-
fahren getrotzt, ihr habt keine Aufopferungen gescheut,
um unserer Verfassung und dem Ruse unsers geliebte-
sten Landesfürsten gemäß, Höchstdessen Jnteresse, die
Gränzen des Vaterlandes nur gewaffneter Hand zu
vertheidigen; ihr habt bish[e]r durch eben diese stand-
hafte Vertheidigung die Pflichten getreuer Unterthanen
im reichlichen Maaße erfüllt. Ein neues Opfer wird
nun von uns erwartet. Es ist für unser Bewußtseyn
der bisherigen Thaten äußerst schmerzlich; aber es ist
Gottes Anordnung. Jhr werdet also vereinigt mit
uns als wahre Christen auch diese Prüfung des Him-
mels mit gleicher Ergebenheit anbeten, durch ruhige
Ordnungliebe eben so, wie bisher durch tapfern Muth,
euere unerschütterliche Treue und Anhänglichkeit an
euern geliebtesten Landesfürsten noch ferner bethätigen,
dadurch aber nicht nur die rühmlichste Krone euern
Thaten aufsetzen, sondern selbst die beseligende Lenkung
des Himmels beschleunigen, daß durch einen baldigen
erwünschten Frieden dem unseligen Leiden ein Ende ge-
macht werde, unter welchem das Vaterland wie die
Menschheit seufzt."


Das Kayserl. Hauptquartier bricht heute noch von
hier auf. Die Landschaft hat übrigens beschlossen, eine
eigene Deputation nach Wien zu schicken.

N. S. So eben gehen leider einige trau-
rige Nachrichten ein. General Brune ist in Verbin-
dung mit General Macdonald bis Verona vorgedrun-
gen, und hat diese Stadt sogar einige Stunden lang
heftig beschossen. Die Franzosen sind auch über Alla
die erste Tyroler Poststation, vorgebrochen, und stehen
bereits in Roveredo. Ein vorgestern mit einem Kays.
hier angekommener Französ. Officier versichert übri-
gens, daß Tyrol vom General Brune nichts zu fürch-
ten habe, indem es durch die Waffenstillstands-Con-
vention genug geschützt sey, welche General Moreau
aufs pünctlichste halten werde.


Die Communication mit Tyrol ist nun gänzlich wie-
der geöffnet, und wird hoffentlich nicht mehr unter-
brochen werden, da heute der durch die Waffenstill-
stands-Convention festgesetzte Tag ist, an welchem die
befestigten Plätze in Tyrol übergeben werden sollen.

Vorgestern sind einige schöne Kanonen, worunter
2 Feldschlangen, aus dem Salzburger Zeughause hier ein-
getroffen, welche des andern Tags weiter transportirt
wurden.


Die Franzosen haben Roveredo, und, wie es heißt,
auch Botzen und Trient besetzt.

Von dem Gerüchte, daß wieder aus Schwaben Fran-
zösische Truppen nach Bayern vorrücken sollten, hat
man hier nichts vernommen.

Jn Bayern wird jetzt auch von den Gehalten zu den
Kriegskosten contribuirt, von 1000 Gulden 30 Xr., von
2000 1 Fl. 30 Xr. etc.

Der K. K. General, Marquis v. Chateller, ist aus

[Spaltenumbruch]

Folgendes iſt das Schreiben, welches der Erzherzog
Carl unterm 28ſten December aus Wien an den Lan-
des-Praͤſidenten, Graſen von Wolkenſtein, erließ:

“Dem Herrn Landespraͤſidenten theile ich in der An-
lage den Wagenſtillſtands-Vertrag mit, ſo wie er zwi-
ſchen mir und dem feindlichen en Chef Commandiren-
den abgeſchloſſen word[e]n iſt. Nicht allein in militairi-
ſcher Hinſicht, ſondern auch kraft der innigſten Ueber-
zeugung der vielen und großen Beweiſe von Treue
und Anhaͤnglichkeit an Regenten und Vaterland, welche
Tyrol gegeben hat, ließ ich es mir bey der Waffen-
ſtillſtands-Verhandlung zur allererſten Angelegenheit
ſeyn, und ſetzte allen moͤglichen Werth und allen moͤg-
lichen Nachdruck darauf, die vorzuͤglichen Ruͤckſichten
geltend zu machen, welche ein ſo redlich und gut ge-
ſinntes Volk verdient. Jnzwiſchen waren die Unfaͤlle,
welche ſeit dem 3ten d. M. bis zu dem Tage, wo ich
das Commando der Armee uͤbernahm, ſich verfolgten,
zu entſcheidend, als daß es moͤglich geweſen waͤre, von
dem Feinde, welcher die Beſetzung von ganz Tyrol
zur erſten Bedingung machte, und feſt darauf be-
ſtand, ein mehreres zu erhalten, als das, was in dem
Vertrage mit der moͤglichſten ſorgfaͤltigſten Ruͤckſicht
fuͤr Tyrol dieſſeits bedungen worden iſt. Sollten bey
der Vollziehung des Jnhalts des Waffenſtillſtandes,
oder nachher im weitern Verlaufe, ſich Anſtaͤnde erge-
ben, welche zum Beſten der braven Landesbewohner
zu heben waͤren, ſo erſuche ich den Herrn Praͤſidenten,
mir gleich hiervon die Anzeige zu machen, wo ich als-
dann gewiß alles werde geltend machen, um weitere
Beweiſe von den Geſinnungen und den Gefuͤhlen zu
geben, mit welchen ich gegen die Bewohner Tyrols
belebt bin, und woruͤber ich mich in mehrern Schrei-
ben an den Herrn Landespraͤſidenten auf das feyer-
lichſte erklaͤrt habe, und denen zufolge ich Dieſelben er-
ſuche, den Unterthanen Tyrols die beruhigendſten Zu-
ſicherungen ſowohl fuͤr jetzt als fuͤr die Zukunft zu
machen, da das Veranlaßte nur der eiſernen Noth
zuzuſchreiben iſt, um dadurch noch groͤßern Uebeln zu-
vorzukommen, die ſonſt bey der ungluͤcklichen Lage der
Dinge unvermeidlich wuͤrden geweſen ſeyn.

(Unterz.) Erzherzog Carl.

Nachdem der in Tyrol commandirende General Hiller
ſchon durch einen am 26ſten December abgeſandten
Courier des Erzherzogs Carl von dem am Tage vor-
her zu Steyer abgeſchloſſenen Waffenſtillſtande benach-
richtigt war, ſo erließ der Gouverneur, Graf von Biſ-
ſingen, unterm 29ſten December eine Proclama-
tion, worin er anzeigte, daß die Truppen aus Tyrol
nun unverzuͤglich nach Klagenfurt ruͤcken muͤßten
und die feſten Plaͤtze Tyrols zu raͤumen waͤren. So
ſchmerzhaft der auf Tyrol ſich beziehende Jnhalt des
Waffenſtillſtandes ſey, ſo waͤre dem gebietriſchen Zwange
der Umſtaͤnde nachzugeben, und die von dem allgelieb-
ten Helden Deutſchlands abgeſchloſſene Waffenſtillſtands-
Convention verbuͤrge in ihren Folgen die Rettung und
das Heil des Vaterlandes. Die Schutz-Deputation
wurde nun aufgeloͤſet ꝛc.

Dieſe erließ darauf noch am 30ſten December fol-
gendes:

“Biedere Tyroler! So unausdruͤckbar unſer Schmer-
[Spaltenumbruch] zensgefuͤhl bey dieſem fuͤr unſer gemeinſchaftliches Va-
terland ſo traurigen Ereigniß iſt, ſo großen Troſt ſtoͤßt
uns doch ſelbſt in dieſer beſtuͤrzenden Lage eure bisher
durch ſo ausharrende Tapferkeit bethaͤtigte Treue und
Kenntniß wahrer Chriſtenpflichten ein. Jhr habt ſeit
fuͤnf Jahren mit unerſchuͤtterlichem Muthe allen Ge-
fahren getrotzt, ihr habt keine Aufopferungen geſcheut,
um unſerer Verfaſſung und dem Ruſe unſers geliebte-
ſten Landesfuͤrſten gemaͤß, Hoͤchſtdeſſen Jntereſſe, die
Graͤnzen des Vaterlandes nur gewaffneter Hand zu
vertheidigen; ihr habt bish[e]r durch eben dieſe ſtand-
hafte Vertheidigung die Pflichten getreuer Unterthanen
im reichlichen Maaße erfuͤllt. Ein neues Opfer wird
nun von uns erwartet. Es iſt fuͤr unſer Bewußtſeyn
der bisherigen Thaten aͤußerſt ſchmerzlich; aber es iſt
Gottes Anordnung. Jhr werdet alſo vereinigt mit
uns als wahre Chriſten auch dieſe Pruͤfung des Him-
mels mit gleicher Ergebenheit anbeten, durch ruhige
Ordnungliebe eben ſo, wie bisher durch tapfern Muth,
euere unerſchuͤtterliche Treue und Anhaͤnglichkeit an
euern geliebteſten Landesfuͤrſten noch ferner bethaͤtigen,
dadurch aber nicht nur die ruͤhmlichſte Krone euern
Thaten aufſetzen, ſondern ſelbſt die beſeligende Lenkung
des Himmels beſchleunigen, daß durch einen baldigen
erwuͤnſchten Frieden dem unſeligen Leiden ein Ende ge-
macht werde, unter welchem das Vaterland wie die
Menſchheit ſeufzt.”


Das Kayſerl. Hauptquartier bricht heute noch von
hier auf. Die Landſchaft hat uͤbrigens beſchloſſen, eine
eigene Deputation nach Wien zu ſchicken.

N. S. So eben gehen leider einige trau-
rige Nachrichten ein. General Brune iſt in Verbin-
dung mit General Macdonald bis Verona vorgedrun-
gen, und hat dieſe Stadt ſogar einige Stunden lang
heftig beſchoſſen. Die Franzoſen ſind auch uͤber Alla
die erſte Tyroler Poſtſtation, vorgebrochen, und ſtehen
bereits in Roveredo. Ein vorgeſtern mit einem Kayſ.
hier angekommener Franzoͤſ. Officier verſichert uͤbri-
gens, daß Tyrol vom General Brune nichts zu fuͤrch-
ten habe, indem es durch die Waffenſtillſtands-Con-
vention genug geſchuͤtzt ſey, welche General Moreau
aufs puͤnctlichſte halten werde.


Die Communication mit Tyrol iſt nun gaͤnzlich wie-
der geoͤffnet, und wird hoffentlich nicht mehr unter-
brochen werden, da heute der durch die Waffenſtill-
ſtands-Convention feſtgeſetzte Tag iſt, an welchem die
befeſtigten Plaͤtze in Tyrol uͤbergeben werden ſollen.

Vorgeſtern ſind einige ſchoͤne Kanonen, worunter
2 Feldſchlangen, aus dem Salzburger Zeughauſe hier ein-
getroffen, welche des andern Tags weiter tranſportirt
wurden.


Die Franzoſen haben Roveredo, und, wie es heißt,
auch Botzen und Trient beſetzt.

Von dem Geruͤchte, daß wieder aus Schwaben Fran-
zoͤſiſche Truppen nach Bayern vorruͤcken ſollten, hat
man hier nichts vernommen.

Jn Bayern wird jetzt auch von den Gehalten zu den
Kriegskoſten contribuirt, von 1000 Gulden 30 Xr., von
2000 1 Fl. 30 Xr. ꝛc.

Der K. K. General, Marquis v. Chateller, iſt aus

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[[2]/0002] Schreiben aus Jnſpruck, vom 6 Januar. Folgendes iſt das Schreiben, welches der Erzherzog Carl unterm 28ſten December aus Wien an den Lan- des-Praͤſidenten, Graſen von Wolkenſtein, erließ: “Dem Herrn Landespraͤſidenten theile ich in der An- lage den Wagenſtillſtands-Vertrag mit, ſo wie er zwi- ſchen mir und dem feindlichen en Chef Commandiren- den abgeſchloſſen worden iſt. Nicht allein in militairi- ſcher Hinſicht, ſondern auch kraft der innigſten Ueber- zeugung der vielen und großen Beweiſe von Treue und Anhaͤnglichkeit an Regenten und Vaterland, welche Tyrol gegeben hat, ließ ich es mir bey der Waffen- ſtillſtands-Verhandlung zur allererſten Angelegenheit ſeyn, und ſetzte allen moͤglichen Werth und allen moͤg- lichen Nachdruck darauf, die vorzuͤglichen Ruͤckſichten geltend zu machen, welche ein ſo redlich und gut ge- ſinntes Volk verdient. Jnzwiſchen waren die Unfaͤlle, welche ſeit dem 3ten d. 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Sollten bey der Vollziehung des Jnhalts des Waffenſtillſtandes, oder nachher im weitern Verlaufe, ſich Anſtaͤnde erge- ben, welche zum Beſten der braven Landesbewohner zu heben waͤren, ſo erſuche ich den Herrn Praͤſidenten, mir gleich hiervon die Anzeige zu machen, wo ich als- dann gewiß alles werde geltend machen, um weitere Beweiſe von den Geſinnungen und den Gefuͤhlen zu geben, mit welchen ich gegen die Bewohner Tyrols belebt bin, und woruͤber ich mich in mehrern Schrei- ben an den Herrn Landespraͤſidenten auf das feyer- lichſte erklaͤrt habe, und denen zufolge ich Dieſelben er- ſuche, den Unterthanen Tyrols die beruhigendſten Zu- ſicherungen ſowohl fuͤr jetzt als fuͤr die Zukunft zu machen, da das Veranlaßte nur der eiſernen Noth zuzuſchreiben iſt, um dadurch noch groͤßern Uebeln zu- vorzukommen, die ſonſt bey der ungluͤcklichen Lage der Dinge unvermeidlich wuͤrden geweſen ſeyn. (Unterz.) Erzherzog Carl. Ein andres aus Jnſpruck, vom 6 Jan. Nachdem der in Tyrol commandirende General Hiller ſchon durch einen am 26ſten December abgeſandten Courier des Erzherzogs Carl von dem am Tage vor- her zu Steyer abgeſchloſſenen Waffenſtillſtande benach- richtigt war, ſo erließ der Gouverneur, Graf von Biſ- ſingen, unterm 29ſten December eine Proclama- tion, worin er anzeigte, daß die Truppen aus Tyrol nun unverzuͤglich nach Klagenfurt ruͤcken muͤßten und die feſten Plaͤtze Tyrols zu raͤumen waͤren. So ſchmerzhaft der auf Tyrol ſich beziehende Jnhalt des Waffenſtillſtandes ſey, ſo waͤre dem gebietriſchen Zwange der Umſtaͤnde nachzugeben, und die von dem allgelieb- ten Helden Deutſchlands abgeſchloſſene Waffenſtillſtands- Convention verbuͤrge in ihren Folgen die Rettung und das Heil des Vaterlandes. Die Schutz-Deputation wurde nun aufgeloͤſet ꝛc. Dieſe erließ darauf noch am 30ſten December fol- gendes: “Biedere Tyroler! So unausdruͤckbar unſer Schmer- zensgefuͤhl bey dieſem fuͤr unſer gemeinſchaftliches Va- terland ſo traurigen Ereigniß iſt, ſo großen Troſt ſtoͤßt uns doch ſelbſt in dieſer beſtuͤrzenden Lage eure bisher durch ſo ausharrende Tapferkeit bethaͤtigte Treue und Kenntniß wahrer Chriſtenpflichten ein. Jhr habt ſeit fuͤnf Jahren mit unerſchuͤtterlichem Muthe allen Ge- fahren getrotzt, ihr habt keine Aufopferungen geſcheut, um unſerer Verfaſſung und dem Ruſe unſers geliebte- ſten Landesfuͤrſten gemaͤß, Hoͤchſtdeſſen Jntereſſe, die Graͤnzen des Vaterlandes nur gewaffneter Hand zu vertheidigen; ihr habt bisher durch eben dieſe ſtand- hafte Vertheidigung die Pflichten getreuer Unterthanen im reichlichen Maaße erfuͤllt. Ein neues Opfer wird nun von uns erwartet. Es iſt fuͤr unſer Bewußtſeyn der bisherigen Thaten aͤußerſt ſchmerzlich; aber es iſt Gottes Anordnung. 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Die Franzoſen ſind auch uͤber Alla die erſte Tyroler Poſtſtation, vorgebrochen, und ſtehen bereits in Roveredo. Ein vorgeſtern mit einem Kayſ. hier angekommener Franzoͤſ. Officier verſichert uͤbri- gens, daß Tyrol vom General Brune nichts zu fuͤrch- ten habe, indem es durch die Waffenſtillſtands-Con- vention genug geſchuͤtzt ſey, welche General Moreau aufs puͤnctlichſte halten werde. Schreiben aus Kempten, vom 9 Jan. Die Communication mit Tyrol iſt nun gaͤnzlich wie- der geoͤffnet, und wird hoffentlich nicht mehr unter- brochen werden, da heute der durch die Waffenſtill- ſtands-Convention feſtgeſetzte Tag iſt, an welchem die befeſtigten Plaͤtze in Tyrol uͤbergeben werden ſollen. Vorgeſtern ſind einige ſchoͤne Kanonen, worunter 2 Feldſchlangen, aus dem Salzburger Zeughauſe hier ein- getroffen, welche des andern Tags weiter tranſportirt wurden. Schreiben aus Augsburg, vom 12 Jan. Die Franzoſen haben Roveredo, und, wie es heißt, auch Botzen und Trient beſetzt. Von dem Geruͤchte, daß wieder aus Schwaben Fran- zoͤſiſche Truppen nach Bayern vorruͤcken ſollten, hat man hier nichts vernommen. Jn Bayern wird jetzt auch von den Gehalten zu den Kriegskoſten contribuirt, von 1000 Gulden 30 Xr., von 2000 1 Fl. 30 Xr. ꝛc. Der K. K. General, Marquis v. Chateller, iſt aus

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 11, Hamburg, 20. Januar 1801, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_112001_1801/2>, abgerufen am 23.04.2024.