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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789.

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[Spaltenumbruch]

Gestern früh entstand hier auf dem alten Hofe Brand,
wodurch einige kleine Wohnungen beschädiget, aber
sonst kein großer Verlust verursacht worden.

Aus Bordeaux wird gemeldet, daß es jetzt daselbst
so kalt, als im April sey. Mau kann nicht ohne tuchene
Kleider gehen, und der Anschein zur Erndte ist traurig.

Der Spanische Gesandte ist von hier nach Spaa
abgegangen, von da er nach Madrid reisen wird.


Parlementssachen.

Weder im Ober noch Unterhause sind Geschäffte von
Erheblichkeit vorgekommen. -- Die Bill, wodurch der
Toback der Accise unterworfen werden soll, ist gestern
zum erstenmale im Oberhause vorgelesen. Lord Stor-
mont überreichte darauf eine Bittschrift der Tobacks-
Fabrikanten, darinn sie ersuchen, durch Advokaten ge-
gen die Bill gehöret zu werden. Die Bittschrift ward
angenommen und verordnet, daß die Bill zum Ge-
brauch der Lords gedruckt werde. -- Die Bill wegen
der Korn-Ausfuhr wird am Mittewochen in einer Com-
mittee des Unterhauses untersucht werden. Die, da-
durch das Andenken der Revolution unter König Wil-
helm von Oranien an einem Sonntage sollte gefeyert
werden, ist gestern im Unterhause mit einer einzigen
Stimme verworfen worden. Zwölf waren dafür, daß
sie paßire, und 13 dagegen.




Unsere letzteren Nachrichten von Weymouth gehen
bis zum Sonntage. Der König mit seiner Begleitung
befindet sich munter und wohl, badete am Sonntage
in der See, welches ihm ungemein gut bekommt. Die
drey ältesten Prinzeßinnen thun fast alle Morgen ein
Gleiches. Am Freytage wurde eine kleine Seefahrt
auf der Fregatte, Southampton, vorgenommen. Man
gieng um 11 Uhr unter Segel, und landete zu Wey-
mouth wieder um 3 Uhr Nachmittags. Die Königinn,
die eine kleine Verkältung hatte, nahm an diesem Ver-
gnügen keinen Antheil, war aber Abends in der Co-
mödie gegenwärtig. Da der Sonnabend ein ganz un-
vergleichlicher Tag war, so gieng der König nebst den
Prinzeßinnen an Bord des Linienschiffes, Magnificent.
Man besichtigte das Schiff durchaus, und nahm Er-
frischungen in der Cajüte des Capitains. Die Bewun-
derung und die Freude der Königl. Gäste über das,
was sie am Bord sahen, war ungemein. Besonders
schien der König über die Reinlichkeit, welche man
überall wahrnahm, ganz entzückt zu seyn, und sagte zu
den Prinzeßinnen, sie überträfe den Pallast zu Windsor.

Herr Pitt, der einen Anfall vom Podagra gehabt,
befindet sich besser, hat aber seit einigen Tagen im
Parlemente nicht gegenwärtig seyn können.

Der Graf von Rewitzky, der als Kayserl. Gesandter
bey unserm Hofe bisher gestanden, gehet in eben die-
sem Charakter an den Hof von Neapolis. Seine vor-
treffliche Bibliothek, die besonders eine vorzügliche
Sammlung kostbarer und seltener Ausgaben Claßischer
Schriftsteller unter den alten Griechen und Römern
enthalten soll, hat Lord Sp[e]ncer an sich gebracht. Es
heißt, er habe dem Grafen eine Leibrente dafür be-
williget.

Die Ostindische Compagnie hat in ihrem Hause, in
Leade[unleserliches Material] eine Versammlung ihrer Jnteressenten
[Spaltenumbruch] am Freytage gehalten, und darinn erkläret, daß das
Parlement Erlaubniß gegeben, ihr bisheriges Capital
von 4 Millionen Pf. Sterl. mit einer neuen zu sor-
genden Million zu vermehren. Zugleich ward ange-
zeigt, daß bey dieser neuen Anleihe die bisherigen Jn-
teressenten und Creditoren der Compagnie den Vorzug
vor andern haben sollen. Auch ward von dem Vorsitzer
gemeldet, daß das Parlement der Compagnie erlaube,
alle Jahre, wenn sie es für gut befände, 100000 Pf.
Sterl. neue Schulden zu machen.

Couriere, die aus Paris vom Herzoge von Dorset
ankommen, nebst einer Menge vornehmer Französischer
Flüchtlinge, die täglich bey uns eintreffen, haben uns
Nachricht von dem gebracht, was in Paris vorgegan-
gen. Der Herzog von Luxenburg ist auch hier ange-
kommen; indessen enthalten unsere hiesige Zeitungen
so viel Unwahrheiten von dieser Begebenheit, daß man
aus selbigen keine wahre Geschichte davon lernen kann.
Dahin gehören die ungegründeten Sagen, daß eine
Spanische Armee Frankreich zu Hülfe eile, daß man
auf den Kopf einer hohen Person 500000 Livres gesetzt
habe, daß bey dem Könige von Sardinien Ansuchung
gethan worden, Truppen zum Beystand zu schicken, etc.
Unsere heutige Hofzeitung enthält den ächten Bericht
von dieser merkwürdigen Begebenheit, welchen unser
Ambassadeur übersandt hat. (Er stimmt mit dem,
welchen wir in unserer Zeitung mitgetheilt haben,
völlig überein; nur ist in selbigem noch angemerkt,
daß man in der Bastille nicht mehr als 4 oder 5 Ge-
fangene gefunden habe.) Sonst ist hier noch der Graf
von Masserene angekommen, ein Jrländischer Pair, der
in Frankreich 25 Jahr gefangen gesessen, und bey dem
Tumulte das Glück hatte, seine Freyheit wieder zu er-
halten. Als er seinen Fuß auf Englischen Boden setzte,
war seine Freude so groß, daß er niederfiel, und die
vaterländische Erde küßte. Vor einigen Tagen waren
schon ansehnliche Summen aus Frankreich hier ange-
kommen, die in unsere Fonds gelegt werden sollen.
Für einen sichern Herrn sollen hunderttausend Pfund
eingelegt werden, wodurch selbige sichtbar gestiegen
sind.

Der König hat seinen Gesandten zu Dresden, Herrn
Eden, zugleich zum bevollmächtigten Gesandten daselbst
ernannt. Herr Fraser ist zum Gesandtschaftssecretair
in Madrid, und zugleich während der Abwesenheit des
Ambassadeurs zum bevollmächtigten Minister, Herr
Straton zum Legationssecretair in Wien, Herr Lindsay
zum Legationssecretair in Petersburg, und Herr Jackson
zum Legationssecretair in Berlin ernannt worden.

Aus Mogador wird gemeldet, daß der Kayser von
Marocco den dortigen Englischen Kaufmann Layton,
den er ohne Ursache mit empfindlicher Strafe belegt
hatte, zur Satisfaction desselben zum Staatssecretair
der Europäischen Angelegenheiten anstellen, auch Se.
Großbritannische Majestät bitten wolle, ihm ein be-
trächtliches Salair zu geben. Ferner will er alle
Europäische Mächte verpflichten, mit Jhm in Englischer
Sprache zu correspondiren. Die Briefe des Herrn
Layton sind auch wirklich vom Kayser contrasignirt, so
daß er als erster Minister desselben anzusehen ist.


Die Gesandten von Schweden, Dännemark und
Holland, welchen schon im vorigen Jahr eine Vergü-

[Spaltenumbruch]

Geſtern fruͤh entſtand hier auf dem alten Hofe Brand,
wodurch einige kleine Wohnungen beſchaͤdiget, aber
ſonſt kein großer Verluſt verurſacht worden.

Aus Bordeaux wird gemeldet, daß es jetzt daſelbſt
ſo kalt, als im April ſey. Mau kann nicht ohne tuchene
Kleider gehen, und der Anſchein zur Erndte iſt traurig.

Der Spaniſche Geſandte iſt von hier nach Spaa
abgegangen, von da er nach Madrid reiſen wird.


Parlementsſachen.

Weder im Ober noch Unterhauſe ſind Geſchaͤffte von
Erheblichkeit vorgekommen. — Die Bill, wodurch der
Toback der Acciſe unterworfen werden ſoll, iſt geſtern
zum erſtenmale im Oberhauſe vorgeleſen. Lord Stor-
mont uͤberreichte darauf eine Bittſchrift der Tobacks-
Fabrikanten, darinn ſie erſuchen, durch Advokaten ge-
gen die Bill gehoͤret zu werden. Die Bittſchrift ward
angenommen und verordnet, daß die Bill zum Ge-
brauch der Lords gedruckt werde. — Die Bill wegen
der Korn-Ausfuhr wird am Mittewochen in einer Com-
mittee des Unterhauſes unterſucht werden. Die, da-
durch das Andenken der Revolution unter Koͤnig Wil-
helm von Oranien an einem Sonntage ſollte gefeyert
werden, iſt geſtern im Unterhauſe mit einer einzigen
Stimme verworfen worden. Zwoͤlf waren dafuͤr, daß
ſie paßire, und 13 dagegen.




Unſere letzteren Nachrichten von Weymouth gehen
bis zum Sonntage. Der Koͤnig mit ſeiner Begleitung
befindet ſich munter und wohl, badete am Sonntage
in der See, welches ihm ungemein gut bekommt. Die
drey aͤlteſten Prinzeßinnen thun faſt alle Morgen ein
Gleiches. Am Freytage wurde eine kleine Seefahrt
auf der Fregatte, Southampton, vorgenommen. Man
gieng um 11 Uhr unter Segel, und landete zu Wey-
mouth wieder um 3 Uhr Nachmittags. Die Koͤniginn,
die eine kleine Verkaͤltung hatte, nahm an dieſem Ver-
gnuͤgen keinen Antheil, war aber Abends in der Co-
moͤdie gegenwaͤrtig. Da der Sonnabend ein ganz un-
vergleichlicher Tag war, ſo gieng der Koͤnig nebſt den
Prinzeßinnen an Bord des Linienſchiffes, Magnificent.
Man beſichtigte das Schiff durchaus, und nahm Er-
friſchungen in der Cajuͤte des Capitains. Die Bewun-
derung und die Freude der Koͤnigl. Gaͤſte uͤber das,
was ſie am Bord ſahen, war ungemein. Beſonders
ſchien der Koͤnig uͤber die Reinlichkeit, welche man
uͤberall wahrnahm, ganz entzuͤckt zu ſeyn, und ſagte zu
den Prinzeßinnen, ſie uͤbertraͤfe den Pallaſt zu Windſor.

Herr Pitt, der einen Anfall vom Podagra gehabt,
befindet ſich beſſer, hat aber ſeit einigen Tagen im
Parlemente nicht gegenwaͤrtig ſeyn koͤnnen.

Der Graf von Rewitzky, der als Kayſerl. Geſandter
bey unſerm Hofe bisher geſtanden, gehet in eben die-
ſem Charakter an den Hof von Neapolis. Seine vor-
treffliche Bibliothek, die beſonders eine vorzuͤgliche
Sammlung koſtbarer und ſeltener Ausgaben Claßiſcher
Schriftſteller unter den alten Griechen und Roͤmern
enthalten ſoll, hat Lord Sp[e]ncer an ſich gebracht. Es
heißt, er habe dem Grafen eine Leibrente dafuͤr be-
williget.

Die Oſtindiſche Compagnie hat in ihrem Hauſe, in
Leade[unleserliches Material] eine Verſammlung ihrer Jntereſſenten
[Spaltenumbruch] am Freytage gehalten, und darinn erklaͤret, daß das
Parlement Erlaubniß gegeben, ihr bisheriges Capital
von 4 Millionen Pf. Sterl. mit einer neuen zu sor-
genden Million zu vermehren. Zugleich ward ange-
zeigt, daß bey dieſer neuen Anleihe die bisherigen Jn-
tereſſenten und Creditoren der Compagnie den Vorzug
vor andern haben ſollen. Auch ward von dem Vorſitzer
gemeldet, daß das Parlement der Compagnie erlaube,
alle Jahre, wenn ſie es fuͤr gut befaͤnde, 100000 Pf.
Sterl. neue Schulden zu machen.

Couriere, die aus Paris vom Herzoge von Dorſet
ankommen, nebſt einer Menge vornehmer Franzoͤſiſcher
Fluͤchtlinge, die taͤglich bey uns eintreffen, haben uns
Nachricht von dem gebracht, was in Paris vorgegan-
gen. Der Herzog von Luxenburg iſt auch hier ange-
kommen; indeſſen enthalten unſere hieſige Zeitungen
ſo viel Unwahrheiten von dieſer Begebenheit, daß man
aus ſelbigen keine wahre Geſchichte davon lernen kann.
Dahin gehoͤren die ungegruͤndeten Sagen, daß eine
Spaniſche Armee Frankreich zu Huͤlfe eile, daß man
auf den Kopf einer hohen Perſon 500000 Livres geſetzt
habe, daß bey dem Koͤnige von Sardinien Anſuchung
gethan worden, Truppen zum Beyſtand zu ſchicken, ꝛc.
Unſere heutige Hofzeitung enthaͤlt den aͤchten Bericht
von dieſer merkwuͤrdigen Begebenheit, welchen unſer
Ambaſſadeur uͤberſandt hat. (Er ſtimmt mit dem,
welchen wir in unſerer Zeitung mitgetheilt haben,
voͤllig uͤberein; nur iſt in ſelbigem noch angemerkt,
daß man in der Baſtille nicht mehr als 4 oder 5 Ge-
fangene gefunden habe.) Sonſt iſt hier noch der Graf
von Maſſerene angekommen, ein Jrlaͤndiſcher Pair, der
in Frankreich 25 Jahr gefangen geſeſſen, und bey dem
Tumulte das Gluͤck hatte, ſeine Freyheit wieder zu er-
halten. Als er ſeinen Fuß auf Engliſchen Boden ſetzte,
war ſeine Freude ſo groß, daß er niederfiel, und die
vaterlaͤndiſche Erde kuͤßte. Vor einigen Tagen waren
ſchon anſehnliche Summen aus Frankreich hier ange-
kommen, die in unſere Fonds gelegt werden ſollen.
Fuͤr einen ſichern Herrn ſollen hunderttauſend Pfund
eingelegt werden, wodurch ſelbige ſichtbar geſtiegen
ſind.

Der Koͤnig hat ſeinen Geſandten zu Dresden, Herrn
Eden, zugleich zum bevollmaͤchtigten Geſandten daſelbſt
ernannt. Herr Fraſer iſt zum Geſandtſchaftsſecretair
in Madrid, und zugleich waͤhrend der Abweſenheit des
Ambaſſadeurs zum bevollmaͤchtigten Miniſter, Herr
Straton zum Legationsſecretair in Wien, Herr Lindſay
zum Legationsſecretair in Petersburg, und Herr Jackſon
zum Legationsſecretair in Berlin ernannt worden.

Aus Mogador wird gemeldet, daß der Kayſer von
Marocco den dortigen Engliſchen Kaufmann Layton,
den er ohne Urſache mit empfindlicher Strafe belegt
hatte, zur Satisfaction deſſelben zum Staatsſecretair
der Europaͤiſchen Angelegenheiten anſtellen, auch Se.
Großbritanniſche Majeſtaͤt bitten wolle, ihm ein be-
traͤchtliches Salair zu geben. Ferner will er alle
Europaͤiſche Maͤchte verpflichten, mit Jhm in Engliſcher
Sprache zu correſpondiren. Die Briefe des Herrn
Layton ſind auch wirklich vom Kayſer contraſignirt, ſo
daß er als erſter Miniſter deſſelben anzuſehen iſt.


Die Geſandten von Schweden, Daͤnnemark und
Holland, welchen ſchon im vorigen Jahr eine Verguͤ-

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[[2]/0002] Geſtern fruͤh entſtand hier auf dem alten Hofe Brand, wodurch einige kleine Wohnungen beſchaͤdiget, aber ſonſt kein großer Verluſt verurſacht worden. Aus Bordeaux wird gemeldet, daß es jetzt daſelbſt ſo kalt, als im April ſey. Mau kann nicht ohne tuchene Kleider gehen, und der Anſchein zur Erndte iſt traurig. Der Spaniſche Geſandte iſt von hier nach Spaa abgegangen, von da er nach Madrid reiſen wird. Schreiben aus London, vom 21 Julii. Parlementsſachen. Weder im Ober noch Unterhauſe ſind Geſchaͤffte von Erheblichkeit vorgekommen. — Die Bill, wodurch der Toback der Acciſe unterworfen werden ſoll, iſt geſtern zum erſtenmale im Oberhauſe vorgeleſen. Lord Stor- mont uͤberreichte darauf eine Bittſchrift der Tobacks- Fabrikanten, darinn ſie erſuchen, durch Advokaten ge- gen die Bill gehoͤret zu werden. 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Die Koͤniginn, die eine kleine Verkaͤltung hatte, nahm an dieſem Ver- gnuͤgen keinen Antheil, war aber Abends in der Co- moͤdie gegenwaͤrtig. Da der Sonnabend ein ganz un- vergleichlicher Tag war, ſo gieng der Koͤnig nebſt den Prinzeßinnen an Bord des Linienſchiffes, Magnificent. Man beſichtigte das Schiff durchaus, und nahm Er- friſchungen in der Cajuͤte des Capitains. Die Bewun- derung und die Freude der Koͤnigl. Gaͤſte uͤber das, was ſie am Bord ſahen, war ungemein. Beſonders ſchien der Koͤnig uͤber die Reinlichkeit, welche man uͤberall wahrnahm, ganz entzuͤckt zu ſeyn, und ſagte zu den Prinzeßinnen, ſie uͤbertraͤfe den Pallaſt zu Windſor. Herr Pitt, der einen Anfall vom Podagra gehabt, befindet ſich beſſer, hat aber ſeit einigen Tagen im Parlemente nicht gegenwaͤrtig ſeyn koͤnnen. Der Graf von Rewitzky, der als Kayſerl. Geſandter bey unſerm Hofe bisher geſtanden, gehet in eben die- ſem Charakter an den Hof von Neapolis. Seine vor- treffliche Bibliothek, die beſonders eine vorzuͤgliche Sammlung koſtbarer und ſeltener Ausgaben Claßiſcher Schriftſteller unter den alten Griechen und Roͤmern enthalten ſoll, hat Lord Spencer an ſich gebracht. Es heißt, er habe dem Grafen eine Leibrente dafuͤr be- williget. Die Oſtindiſche Compagnie hat in ihrem Hauſe, in Leade_ eine Verſammlung ihrer Jntereſſenten am Freytage gehalten, und darinn erklaͤret, daß das Parlement Erlaubniß gegeben, ihr bisheriges Capital von 4 Millionen Pf. Sterl. mit einer neuen zu sor- genden Million zu vermehren. Zugleich ward ange- zeigt, daß bey dieſer neuen Anleihe die bisherigen Jn- tereſſenten und Creditoren der Compagnie den Vorzug vor andern haben ſollen. Auch ward von dem Vorſitzer gemeldet, daß das Parlement der Compagnie erlaube, alle Jahre, wenn ſie es fuͤr gut befaͤnde, 100000 Pf. Sterl. neue Schulden zu machen. Couriere, die aus Paris vom Herzoge von Dorſet ankommen, nebſt einer Menge vornehmer Franzoͤſiſcher Fluͤchtlinge, die taͤglich bey uns eintreffen, haben uns Nachricht von dem gebracht, was in Paris vorgegan- gen. Der Herzog von Luxenburg iſt auch hier ange- kommen; indeſſen enthalten unſere hieſige Zeitungen ſo viel Unwahrheiten von dieſer Begebenheit, daß man aus ſelbigen keine wahre Geſchichte davon lernen kann. Dahin gehoͤren die ungegruͤndeten Sagen, daß eine Spaniſche Armee Frankreich zu Huͤlfe eile, daß man auf den Kopf einer hohen Perſon 500000 Livres geſetzt habe, daß bey dem Koͤnige von Sardinien Anſuchung gethan worden, Truppen zum Beyſtand zu ſchicken, ꝛc. Unſere heutige Hofzeitung enthaͤlt den aͤchten Bericht von dieſer merkwuͤrdigen Begebenheit, welchen unſer Ambaſſadeur uͤberſandt hat. (Er ſtimmt mit dem, welchen wir in unſerer Zeitung mitgetheilt haben, voͤllig uͤberein; nur iſt in ſelbigem noch angemerkt, daß man in der Baſtille nicht mehr als 4 oder 5 Ge- fangene gefunden habe.) Sonſt iſt hier noch der Graf von Maſſerene angekommen, ein Jrlaͤndiſcher Pair, der in Frankreich 25 Jahr gefangen geſeſſen, und bey dem Tumulte das Gluͤck hatte, ſeine Freyheit wieder zu er- halten. Als er ſeinen Fuß auf Engliſchen Boden ſetzte, war ſeine Freude ſo groß, daß er niederfiel, und die vaterlaͤndiſche Erde kuͤßte. Vor einigen Tagen waren ſchon anſehnliche Summen aus Frankreich hier ange- kommen, die in unſere Fonds gelegt werden ſollen. Fuͤr einen ſichern Herrn ſollen hunderttauſend Pfund eingelegt werden, wodurch ſelbige ſichtbar geſtiegen ſind. Der Koͤnig hat ſeinen Geſandten zu Dresden, Herrn Eden, zugleich zum bevollmaͤchtigten Geſandten daſelbſt ernannt. Herr Fraſer iſt zum Geſandtſchaftsſecretair in Madrid, und zugleich waͤhrend der Abweſenheit des Ambaſſadeurs zum bevollmaͤchtigten Miniſter, Herr Straton zum Legationsſecretair in Wien, Herr Lindſay zum Legationsſecretair in Petersburg, und Herr Jackſon zum Legationsſecretair in Berlin ernannt worden. Aus Mogador wird gemeldet, daß der Kayſer von Marocco den dortigen Engliſchen Kaufmann Layton, den er ohne Urſache mit empfindlicher Strafe belegt hatte, zur Satisfaction deſſelben zum Staatsſecretair der Europaͤiſchen Angelegenheiten anſtellen, auch Se. Großbritanniſche Majeſtaͤt bitten wolle, ihm ein be- traͤchtliches Salair zu geben. Ferner will er alle Europaͤiſche Maͤchte verpflichten, mit Jhm in Engliſcher Sprache zu correſpondiren. Die Briefe des Herrn Layton ſind auch wirklich vom Kayſer contraſignirt, ſo daß er als erſter Miniſter deſſelben anzuſehen iſt. Madrid, den 6 Julii. Die Geſandten von Schweden, Daͤnnemark und Holland, welchen ſchon im vorigen Jahr eine Verguͤ-

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 120, Hamburg, 29. Juli 1789, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1202907_1789/2>, abgerufen am 25.04.2024.