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Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 122, Hamburg, 31. Julii 1771.

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an die Gelindigkeit erinnern möge, die jederzeit seinen
Charakter gezieret, und ihm die Hochachtung und Liebe
erworben hat, mit welcher ich bin etc.
(Die kurze Antwort des Herrn von Saldern künftig.)


Dieser Tagen gieng Admiral Spry von Plymouth
mit folgenden Kriegsschiffen unter Segel: Torbay,
Somerset, Intrepid, Asia, Lenox und Royal Oak. Auch
hat er noch 3 Fregatten bey sich. Es ist noch unbekannt,
wohin er seinen Lauf genommen.

Zur Installation der Ritter vom blauen Hosenbande
zu Windsor, die der Casse des Königs 40000 Pf. Sterl.
kosten wird, werden noch immer große Anstalten ge-
macht. Gestern giengen 3 bedeckte Wagen mit Silber-
geschirr von St. James dahin ab. Heute früh mar-
schirten 800 Mann nach Windsor, und morgen wird
die Königl. Familie folgen. Alle Ritter vom Hosen-
bande bestehen jetzt aus 26 Personen, darunter die 9 neue
schon mit begriffen sind. Wir wollen sie nach der Reihe
hersetzen, und die neuen mit einem Stern bezeichnen:
1) Der König von England. 2) * Der Prinz von Wallis.
3) Der Herzog von Gotha. 4) Der Landgraf von Hessen-
Cassel. 5) Der Herzog von Gloucester. 6) Der Prinz von
Oranien. 7) Der Prinz Ferdinand von Braunschweig.
8) * Der Bischof von Osnabrück. 9) * Der Erbprinz
von Braunschweig. 10) * Der Herzog von Mecklenburg-
Strelitz. 11) * Der Herzog von Cumberland. 12) Der
Herzog von Rutland. 13) Der Graf von Chesterfield.
14) Der Herzog von Kingston. 15) Der Herzog von
Leeds. 16) Der Herzog von Newcastle. 17) Der Herzog
von Montague. 18) Der Marquis von Rockingham.
19) Der Herzog von Northumberland. 20) Der Graf
von Hertford. 21) Der Graf Temple. 22) Der Graf
Bute. 23) * Der Graf Albemarle. 24) * Der Herzog
von Marlborough. 25) * Der Herzog von Grafton.
26) * Der Lord Gower.

Der Lord Mayor ist von seiner Reise wieder zu Lon-
don angelanget. Er hatte 2 Königl. Jachten zu seinen
Diensten, und wo er hinkam, wurde er von einem froh-
lockenden Volke aufgenommen. Er wird nun nächstens
den Rath zusammen berufen, um ihm seine Entdeckun-
gen bekannt zu machen.

Briefe von Jamaica melden, daß auf der Insel St.
Domingo ein neues Erdbeben gewesen, wodurch 10 Häu-
ser eingestürzet.

Zwischen den Generalstaaten und einem großen Mo-
narchen sollen Mißhelligkeiten entstanden seyn.
(Der Beschluß folgt.)


Man behauptet noch immer, daß die Königl. Krönung
im August zu Upsal vor sich gehen werde. Hier in der
Hauptstadt würden ein paar Tonnen Goldes mehr dazu
erfordert werden.

Der geheime Ausschuß hat seine Instructionen von
der Ritterschaft bereits erhalten. Er soll alle Woche
an das Plenum der Reichsstände berichten, was er ab-
gemacht, und an den König ausgefertiget hat. Acht
Tage vor dem Schlusse des Reichstages soll er aufhören.
Dieser Schluß ist den übrigen Ständen mitgetheilet,
und genehmiget worden. Die Glieder von der Depu-
tation der Ritterschaft sind: Graf Carl Piper, Kammer-
herr; Graf Bonde von Sättaholm, Graf Carl Bonde,
Kammerherr; Capitain Lorenz Freyherr von Rehusen;
Lieutenant Freyherr Oernfeldt; Marks von Würten-
berg, Sprarschöld, Fok, Stohlhammer, Gyldenstolpe,
Silfverstolpe, Kinnimund und Manderström.


[Spaltenumbruch]

Der Königl. Secretair Ehlers ist zum Secretair des
geheimen Ausschusses erwählet worden.

Se. Königl. Hoheit, der Prinz Carl, werden sich mit
der Prinzeßinn Philippine Augusta Amalia von Bran-
denburg-Schwedt vermählen.


Vorgestern sind Ihro Durchl. die Herzoginn von
Curland, hier eingetroffen.


Heute haben wir wieder einen heftigen Wind aus
Westen mit einem Strich aus dem Norden gehabt, der
dem Ablaufen des Wasser sehr hinderlich ist. Indessen
kann man nun schon vom Hamm bis zum letzten Heller
zu Fuße kommen, und mit Wagen und Pferden den
Weg zwischen dem Reuter und dem Gesundbrunnen
paßiren. Heute früh sind die Lauben beym Gesund-
brunnen vom Wasser frey geworden; über die blaue
Bill-Brücke aber läuft es noch einige Zoll hoch weg.




Von gelehrten Sachen.
Stockholm.

Wenn die Freunde eines rechtschaffenen
Wesens mit Betrübniß wahrnehmen müssen, daß unsere
Zeiten reich sind an zügellosen Spöttern der Religion,
und ein wahres Christenthum keine große Anzahl lau-
terer Verehrer, in Vergleichung mit rohen Gemüthern,
finde; so können sie desto weniger umhin, innigst sich zu
freuen, wenn hie und dort sich gegenseitige Gesinnungen
äußern, die entweder einzelne Personen, oder ganze Ge-
sellschaften beleben. Von dem Letztern benachrichtiget
uns ein zu Stockholm in diesem Jahr gedruckter Bogen
in Octav, der die Aufschrift hat: Gesetze für eine
Gesellschaft,
welche sich Societas Suecana pro fide &
christianismo
nennet. Im verwichenen März-Monat
sind diese Gesetze und die Einrichtung der gedachten
Gesellschaft zu Stande gekommen, wie aus der Unter-
schrift erhellet. Ihr Zweck ist eine gemeinschaftliche
Beförderung des Christenthums und der Gottesfurcht.
Die gegenwartige Mitglieder versammeln sich den letzten
Mittewochen in jedem Monat. Der Präses oder Wort-
führer wird alle Jahre bey der ersten Zusammenkunft
erwählet, und dieser muß in Stockholm gegenwärtig
seyn. Ein Gleiches gilt auch von den beyden Secre-
tairs, die das Protocoll bey den Zusammenkünften, im-
gleichen die Correspondenz zu führen haben. Was das
Wesentliche der Gesellschaft betrifft, so will sie 1) die
Aufnahme des wahren Christenthums, sowol in Be-
ziehung auf die Wissenschaft, als die Ausübung desselben,
zu befördern trachten; 2) sich Mühe geben, vermittelst
des Briefwechsels mit den auswärtigen Mitgliedern,
das Reich mit guten Schriften zu versehen, die zum
praktischen Theil der Gottesgelahrtheit gehören; 3)
daran arbeiten, daß dienliche Bücher in der Mutter-
sprache des Reichs herauskommen, die den Hauptzweck
erreichen helfen, und zu dem Ende a) aus fremden
Sprachen übersetzen, was dazu dienet; b) solche Gegen-
stände bearbeiten, welche den gegenwärtigen Zeiten,
Umständen und Bedürfnissen angemessen, und z. E. Irr-
thümern, schädlichen Vorurtheilen, der Nation eigenen
Sünden, und dergleichen entgegen gestellet sind; c) an
einer Pastoralsammlung arbeiten, in dem Geschmack,
wie des seligen D. Fresenius, und dazu solche Sachen wäh-
len, die Lehrer und Zuhörer nutzen können, als Lebens-
Beschreibungen der um die Kirche und Religion vorzüg-
lich verdienter Lehrer und anderer Christen, allerley
Nachrichten von dem Zustand, Verfall oder Aufnahme
[Spaltenumbruch]

an die Gelindigkeit erinnern moͤge, die jederzeit ſeinen
Charakter gezieret, und ihm die Hochachtung und Liebe
erworben hat, mit welcher ich bin ꝛc.
(Die kurze Antwort des Herrn von Saldern kuͤnftig.)


Dieſer Tagen gieng Admiral Spry von Plymouth
mit folgenden Kriegsſchiffen unter Segel: Torbay,
Somerſet, Intrepid, Aſia, Lenox und Royal Oak. Auch
hat er noch 3 Fregatten bey ſich. Es iſt noch unbekannt,
wohin er ſeinen Lauf genommen.

Zur Inſtallation der Ritter vom blauen Hoſenbande
zu Windſor, die der Caſſe des Koͤnigs 40000 Pf. Sterl.
koſten wird, werden noch immer große Anſtalten ge-
macht. Geſtern giengen 3 bedeckte Wagen mit Silber-
geſchirr von St. James dahin ab. Heute fruͤh mar-
ſchirten 800 Mann nach Windſor, und morgen wird
die Koͤnigl. Familie folgen. Alle Ritter vom Hoſen-
bande beſtehen jetzt aus 26 Perſonen, darunter die 9 neue
ſchon mit begriffen ſind. Wir wollen ſie nach der Reihe
herſetzen, und die neuen mit einem Stern bezeichnen:
1) Der Koͤnig von England. 2) * Der Prinz von Wallis.
3) Der Herzog von Gotha. 4) Der Landgraf von Heſſen-
Caſſel. 5) Der Herzog von Glouceſter. 6) Der Prinz von
Oranien. 7) Der Prinz Ferdinand von Braunſchweig.
8) * Der Biſchof von Osnabruͤck. 9) * Der Erbprinz
von Braunſchweig. 10) * Der Herzog von Mecklenburg-
Strelitz. 11) * Der Herzog von Cumberland. 12) Der
Herzog von Rutland. 13) Der Graf von Cheſterfield.
14) Der Herzog von Kingſton. 15) Der Herzog von
Leeds. 16) Der Herzog von Newcaſtle. 17) Der Herzog
von Montague. 18) Der Marquis von Rockingham.
19) Der Herzog von Northumberland. 20) Der Graf
von Hertford. 21) Der Graf Temple. 22) Der Graf
Bute. 23) * Der Graf Albemarle. 24) * Der Herzog
von Marlborough. 25) * Der Herzog von Grafton.
26) * Der Lord Gower.

Der Lord Mayor iſt von ſeiner Reiſe wieder zu Lon-
don angelanget. Er hatte 2 Koͤnigl. Jachten zu ſeinen
Dienſten, und wo er hinkam, wurde er von einem froh-
lockenden Volke aufgenommen. Er wird nun naͤchſtens
den Rath zuſammen berufen, um ihm ſeine Entdeckun-
gen bekannt zu machen.

Briefe von Jamaica melden, daß auf der Inſel St.
Domingo ein neues Erdbeben geweſen, wodurch 10 Haͤu-
ſer eingeſtuͤrzet.

Zwiſchen den Generalſtaaten und einem großen Mo-
narchen ſollen Mißhelligkeiten entſtanden ſeyn.
(Der Beſchluß folgt.)


Man behauptet noch immer, daß die Koͤnigl. Kroͤnung
im Auguſt zu Upſal vor ſich gehen werde. Hier in der
Hauptſtadt wuͤrden ein paar Tonnen Goldes mehr dazu
erfordert werden.

Der geheime Ausſchuß hat ſeine Inſtructionen von
der Ritterſchaft bereits erhalten. Er ſoll alle Woche
an das Plenum der Reichsſtaͤnde berichten, was er ab-
gemacht, und an den Koͤnig ausgefertiget hat. Acht
Tage vor dem Schluſſe des Reichstages ſoll er aufhoͤren.
Dieſer Schluß iſt den uͤbrigen Staͤnden mitgetheilet,
und genehmiget worden. Die Glieder von der Depu-
tation der Ritterſchaft ſind: Graf Carl Piper, Kammer-
herr; Graf Bonde von Saͤttaholm, Graf Carl Bonde,
Kammerherr; Capitain Lorenz Freyherr von Rehuſen;
Lieutenant Freyherr Oernfeldt; Marks von Wuͤrten-
berg, Sprarſchoͤld, Fok, Stohlhammer, Gyldenſtolpe,
Silfverſtolpe, Kinnimund und Manderſtroͤm.


[Spaltenumbruch]

Der Koͤnigl. Secretair Ehlers iſt zum Secretair des
geheimen Ausſchuſſes erwaͤhlet worden.

Se. Koͤnigl. Hoheit, der Prinz Carl, werden ſich mit
der Prinzeßinn Philippine Auguſta Amalia von Bran-
denburg-Schwedt vermaͤhlen.


Vorgeſtern ſind Ihro Durchl. die Herzoginn von
Curland, hier eingetroffen.


Heute haben wir wieder einen heftigen Wind aus
Weſten mit einem Strich aus dem Norden gehabt, der
dem Ablaufen des Waſſer ſehr hinderlich iſt. Indeſſen
kann man nun ſchon vom Hamm bis zum letzten Heller
zu Fuße kommen, und mit Wagen und Pferden den
Weg zwiſchen dem Reuter und dem Geſundbrunnen
paßiren. Heute fruͤh ſind die Lauben beym Geſund-
brunnen vom Waſſer frey geworden; uͤber die blaue
Bill-Bruͤcke aber laͤuft es noch einige Zoll hoch weg.




Von gelehrten Sachen.
Stockholm.

Wenn die Freunde eines rechtſchaffenen
Weſens mit Betruͤbniß wahrnehmen muͤſſen, daß unſere
Zeiten reich ſind an zuͤgelloſen Spoͤttern der Religion,
und ein wahres Chriſtenthum keine große Anzahl lau-
terer Verehrer, in Vergleichung mit rohen Gemuͤthern,
finde; ſo koͤnnen ſie deſto weniger umhin, innigſt ſich zu
freuen, wenn hie und dort ſich gegenſeitige Geſinnungen
aͤußern, die entweder einzelne Perſonen, oder ganze Ge-
ſellſchaften beleben. Von dem Letztern benachrichtiget
uns ein zu Stockholm in dieſem Jahr gedruckter Bogen
in Octav, der die Aufſchrift hat: Geſetze fuͤr eine
Geſellſchaft,
welche ſich Societas Suecana pro fide &
chriſtianiſmo
nennet. Im verwichenen Maͤrz-Monat
ſind dieſe Geſetze und die Einrichtung der gedachten
Geſellſchaft zu Stande gekommen, wie aus der Unter-
ſchrift erhellet. Ihr Zweck iſt eine gemeinſchaftliche
Befoͤrderung des Chriſtenthums und der Gottesfurcht.
Die gegenwartige Mitglieder verſammeln ſich den letzten
Mittewochen in jedem Monat. Der Praͤſes oder Wort-
fuͤhrer wird alle Jahre bey der erſten Zuſammenkunft
erwaͤhlet, und dieſer muß in Stockholm gegenwaͤrtig
ſeyn. Ein Gleiches gilt auch von den beyden Secre-
tairs, die das Protocoll bey den Zuſammenkuͤnften, im-
gleichen die Correſpondenz zu fuͤhren haben. Was das
Weſentliche der Geſellſchaft betrifft, ſo will ſie 1) die
Aufnahme des wahren Chriſtenthums, ſowol in Be-
ziehung auf die Wiſſenſchaft, als die Ausuͤbung deſſelben,
zu befoͤrdern trachten; 2) ſich Muͤhe geben, vermittelſt
des Briefwechſels mit den auswaͤrtigen Mitgliedern,
das Reich mit guten Schriften zu verſehen, die zum
praktiſchen Theil der Gottesgelahrtheit gehoͤren; 3)
daran arbeiten, daß dienliche Buͤcher in der Mutter-
ſprache des Reichs herauskommen, die den Hauptzweck
erreichen helfen, und zu dem Ende a) aus fremden
Sprachen uͤberſetzen, was dazu dienet; b) ſolche Gegen-
ſtaͤnde bearbeiten, welche den gegenwaͤrtigen Zeiten,
Umſtaͤnden und Beduͤrfniſſen angemeſſen, und z. E. Irr-
thuͤmern, ſchaͤdlichen Vorurtheilen, der Nation eigenen
Suͤnden, und dergleichen entgegen geſtellet ſind; c) an
einer Paſtoralſammlung arbeiten, in dem Geſchmack,
wie des ſeligen D. Freſenius, und dazu ſolche Sachen waͤh-
len, die Lehrer und Zuhoͤrer nutzen koͤnnen, als Lebens-
Beſchreibungen der um die Kirche und Religion vorzuͤg-
lich verdienter Lehrer und anderer Chriſten, allerley
Nachrichten von dem Zuſtand, Verfall oder Aufnahme
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[[3]/0003] an die Gelindigkeit erinnern moͤge, die jederzeit ſeinen Charakter gezieret, und ihm die Hochachtung und Liebe erworben hat, mit welcher ich bin ꝛc. (Die kurze Antwort des Herrn von Saldern kuͤnftig.) London, den 23 Julii. Dieſer Tagen gieng Admiral Spry von Plymouth mit folgenden Kriegsſchiffen unter Segel: Torbay, Somerſet, Intrepid, Aſia, Lenox und Royal Oak. Auch hat er noch 3 Fregatten bey ſich. Es iſt noch unbekannt, wohin er ſeinen Lauf genommen. Zur Inſtallation der Ritter vom blauen Hoſenbande zu Windſor, die der Caſſe des Koͤnigs 40000 Pf. Sterl. koſten wird, werden noch immer große Anſtalten ge- macht. Geſtern giengen 3 bedeckte Wagen mit Silber- geſchirr von St. James dahin ab. Heute fruͤh mar- ſchirten 800 Mann nach Windſor, und morgen wird die Koͤnigl. Familie folgen. Alle Ritter vom Hoſen- bande beſtehen jetzt aus 26 Perſonen, darunter die 9 neue ſchon mit begriffen ſind. Wir wollen ſie nach der Reihe herſetzen, und die neuen mit einem Stern bezeichnen: 1) Der Koͤnig von England. 2) * Der Prinz von Wallis. 3) Der Herzog von Gotha. 4) Der Landgraf von Heſſen- Caſſel. 5) Der Herzog von Glouceſter. 6) Der Prinz von Oranien. 7) Der Prinz Ferdinand von Braunſchweig. 8) * Der Biſchof von Osnabruͤck. 9) * Der Erbprinz von Braunſchweig. 10) * Der Herzog von Mecklenburg- Strelitz. 11) * Der Herzog von Cumberland. 12) Der Herzog von Rutland. 13) Der Graf von Cheſterfield. 14) Der Herzog von Kingſton. 15) Der Herzog von Leeds. 16) Der Herzog von Newcaſtle. 17) Der Herzog von Montague. 18) Der Marquis von Rockingham. 19) Der Herzog von Northumberland. 20) Der Graf von Hertford. 21) Der Graf Temple. 22) Der Graf Bute. 23) * Der Graf Albemarle. 24) * Der Herzog von Marlborough. 25) * Der Herzog von Grafton. 26) * Der Lord Gower. Der Lord Mayor iſt von ſeiner Reiſe wieder zu Lon- don angelanget. Er hatte 2 Koͤnigl. Jachten zu ſeinen Dienſten, und wo er hinkam, wurde er von einem froh- lockenden Volke aufgenommen. Er wird nun naͤchſtens den Rath zuſammen berufen, um ihm ſeine Entdeckun- gen bekannt zu machen. Briefe von Jamaica melden, daß auf der Inſel St. Domingo ein neues Erdbeben geweſen, wodurch 10 Haͤu- ſer eingeſtuͤrzet. Zwiſchen den Generalſtaaten und einem großen Mo- narchen ſollen Mißhelligkeiten entſtanden ſeyn. (Der Beſchluß folgt.) Stockholm, den 19 Julii. Man behauptet noch immer, daß die Koͤnigl. Kroͤnung im Auguſt zu Upſal vor ſich gehen werde. Hier in der Hauptſtadt wuͤrden ein paar Tonnen Goldes mehr dazu erfordert werden. Der geheime Ausſchuß hat ſeine Inſtructionen von der Ritterſchaft bereits erhalten. Er ſoll alle Woche an das Plenum der Reichsſtaͤnde berichten, was er ab- gemacht, und an den Koͤnig ausgefertiget hat. Acht Tage vor dem Schluſſe des Reichstages ſoll er aufhoͤren. Dieſer Schluß iſt den uͤbrigen Staͤnden mitgetheilet, und genehmiget worden. Die Glieder von der Depu- tation der Ritterſchaft ſind: Graf Carl Piper, Kammer- herr; Graf Bonde von Saͤttaholm, Graf Carl Bonde, Kammerherr; Capitain Lorenz Freyherr von Rehuſen; Lieutenant Freyherr Oernfeldt; Marks von Wuͤrten- berg, Sprarſchoͤld, Fok, Stohlhammer, Gyldenſtolpe, Silfverſtolpe, Kinnimund und Manderſtroͤm. Der Koͤnigl. Secretair Ehlers iſt zum Secretair des geheimen Ausſchuſſes erwaͤhlet worden. Se. Koͤnigl. Hoheit, der Prinz Carl, werden ſich mit der Prinzeßinn Philippine Auguſta Amalia von Bran- denburg-Schwedt vermaͤhlen. Potsdam, den 25 Julii. Vorgeſtern ſind Ihro Durchl. die Herzoginn von Curland, hier eingetroffen. Hamburg, den 30 Julii. Heute haben wir wieder einen heftigen Wind aus Weſten mit einem Strich aus dem Norden gehabt, der dem Ablaufen des Waſſer ſehr hinderlich iſt. Indeſſen kann man nun ſchon vom Hamm bis zum letzten Heller zu Fuße kommen, und mit Wagen und Pferden den Weg zwiſchen dem Reuter und dem Geſundbrunnen paßiren. Heute fruͤh ſind die Lauben beym Geſund- brunnen vom Waſſer frey geworden; uͤber die blaue Bill-Bruͤcke aber laͤuft es noch einige Zoll hoch weg. Von gelehrten Sachen. Stockholm. Wenn die Freunde eines rechtſchaffenen Weſens mit Betruͤbniß wahrnehmen muͤſſen, daß unſere Zeiten reich ſind an zuͤgelloſen Spoͤttern der Religion, und ein wahres Chriſtenthum keine große Anzahl lau- terer Verehrer, in Vergleichung mit rohen Gemuͤthern, finde; ſo koͤnnen ſie deſto weniger umhin, innigſt ſich zu freuen, wenn hie und dort ſich gegenſeitige Geſinnungen aͤußern, die entweder einzelne Perſonen, oder ganze Ge- ſellſchaften beleben. Von dem Letztern benachrichtiget uns ein zu Stockholm in dieſem Jahr gedruckter Bogen in Octav, der die Aufſchrift hat: Geſetze fuͤr eine Geſellſchaft, welche ſich Societas Suecana pro fide & chriſtianiſmo nennet. Im verwichenen Maͤrz-Monat ſind dieſe Geſetze und die Einrichtung der gedachten Geſellſchaft zu Stande gekommen, wie aus der Unter- ſchrift erhellet. Ihr Zweck iſt eine gemeinſchaftliche Befoͤrderung des Chriſtenthums und der Gottesfurcht. Die gegenwartige Mitglieder verſammeln ſich den letzten Mittewochen in jedem Monat. Der Praͤſes oder Wort- fuͤhrer wird alle Jahre bey der erſten Zuſammenkunft erwaͤhlet, und dieſer muß in Stockholm gegenwaͤrtig ſeyn. Ein Gleiches gilt auch von den beyden Secre- tairs, die das Protocoll bey den Zuſammenkuͤnften, im- gleichen die Correſpondenz zu fuͤhren haben. Was das Weſentliche der Geſellſchaft betrifft, ſo will ſie 1) die Aufnahme des wahren Chriſtenthums, ſowol in Be- ziehung auf die Wiſſenſchaft, als die Ausuͤbung deſſelben, zu befoͤrdern trachten; 2) ſich Muͤhe geben, vermittelſt des Briefwechſels mit den auswaͤrtigen Mitgliedern, das Reich mit guten Schriften zu verſehen, die zum praktiſchen Theil der Gottesgelahrtheit gehoͤren; 3) daran arbeiten, daß dienliche Buͤcher in der Mutter- ſprache des Reichs herauskommen, die den Hauptzweck erreichen helfen, und zu dem Ende a) aus fremden Sprachen uͤberſetzen, was dazu dienet; b) ſolche Gegen- ſtaͤnde bearbeiten, welche den gegenwaͤrtigen Zeiten, Umſtaͤnden und Beduͤrfniſſen angemeſſen, und z. E. Irr- thuͤmern, ſchaͤdlichen Vorurtheilen, der Nation eigenen Suͤnden, und dergleichen entgegen geſtellet ſind; c) an einer Paſtoralſammlung arbeiten, in dem Geſchmack, wie des ſeligen D. Freſenius, und dazu ſolche Sachen waͤh- len, die Lehrer und Zuhoͤrer nutzen koͤnnen, als Lebens- Beſchreibungen der um die Kirche und Religion vorzuͤg- lich verdienter Lehrer und anderer Chriſten, allerley Nachrichten von dem Zuſtand, Verfall oder Aufnahme

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T12:30:46Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 122, Hamburg, 31. Julii 1771, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1223107_1771/3>, abgerufen am 29.03.2024.