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Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 126, Hamburg, 7. August 1771.

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König aller Könige, von ihm beherrschet. Hier ver-
lohren sie den Herrn Green und den guten Tobia, nebst
seinem Gefährten, an einem Fieber. Ueberhaupt haben
sie auf ihrer Reise von 90 Personen 45 verlohren. Von
da segelten sie nach dem Vorgebürge der guten Hoff-
nung, welches sie das irdische Paradies nennen, und so
kamen sie den 20sten Julii dieses Jahrs nach England zu-
rück. Man erwartet nächstens eine vollständige Beschrei-
bung dieser Reise. (Der Beschluß folgt.)


Zu dem am 30sten dieses vestgesetzten Begräbnisse des
hochseligen Königs werden noch immer die größten An-
stalen gemacht. Wenn dieses wird vollzogen seyn, so
dürften die Reichstags-Angelegenheiten anfangen wich-
tig zu werden. Die gegenwärtigen zwo Vacanzen im
Reichsrath werden, wie man sagt, durch den Grafen
Horn und Baron Ribbing versetzt werden, wodurch denn
dem Klingsporschen Memorial Folge geleistet würde,
nach welchem die auf dem vorigen Reichstag dimiitirten
Reichsräthe wiederum nach ihrer Anciennität in den
Reichsrath eintreten sollen, sobald Plätze darinn ledig
werden.


Den 19ten dieses ist das Stadtchen Frauenfeldt von
des Morgens um 6 bis Abends um 10 Uhr fast gänzlich
in die Asche geleget worden.


Der Baron von Thulemeyer, außerordentlicher En-
voye Sr. Preußischen Majestät bey den Generalstaaten,
ist dieser Tagen von Berlin hier zurückgekommen.


Aus Bergedorf ist nunmehro die zuverläßige Nach-
richt hier eingetroffen, daß, nachdem der beyden verei-
nigten Kayserl. freyen Reichsstädte, Lübeck und Ham-
burg, Abgesandte den Ort des Einbruchs unsern des
Gammer-Orts selbst mehrmalen in Augenschein genom-
men, sie nicht nur über den vorgefundenen starken und
gedeihlichen Fortgang der Verstärkungs-Arbeit zur Er-
haltung der anschießenden Deiche, die bey ihrem Da-
seyn fast zum völligen Beschluß gekommen, vergnügt
und zufrieden sich bezeugend, die Anweisung zu Stopfung
des Hauptbruchs und zur Anlegung eines Um- und
Klopfdammes, welcher hiernächst zur behörigen Höhe
des Hauptdeiches gebracht werden soll, nach einem von
zween Wasserbaues erfahrnen, als dem Hamburgischen
Herrn Major Kohlhardt und dem Lübeckischen Bau-
meister, Herrn Soher, hergegebenen Plan und Riste,
Voigten, Hauptleuten und Deichgeschwornen gesamm-
ter Vierlande, mit Anbefehlung genauester und unge-
säumter Vollstreckung, womit auch der Anfang seitdem
gemacht worden, ertheilet, sondern daß auch noch bey
ihrem Daseyn alle Brüche in dem Corslaker Hausdeiche
gestopfet, und ein gleiches, so viel dien- und thunlich
gewesen, im Kirchwärder geschehen, solchemnach nun-
mehro auch, um aus den nach Hamburg weiter vor-
liegenden Bergedorfischen überschwemmten Gegenden,
das Wasser auszuschaffen, und folglich dem Billwärder
und Hammerbrock baldmöglichst die Befreyung von
demselben mit zu Wege zu bringen, an dem Bergedor-
fischen neuen Deiche eine Oeffnung zum Abfluß gemacht,
und damit an dienlichen Orten, um darauf alle solche
Deiche wieder in guten Stand setzen, und die einge-
brochene Löcher verstopfen zu können, unverweilt von
Zeit zu Zeit continuiret werden solle.


[Spaltenumbruch]

Das Wasser vor dem hiesigen Deichthore ist bis heute
Morgen in allem 8 Fuß 8 Zoll gefallen.




Von gelehrten Sachen.
Berlin.

Bey dem Buchdrucker Rellstab sind nunmehr
die gottesdienstlichen Alterthümer der Obotriten, aus
dem Tempel zu Rhetra, am Tollenzer-See
, nach den
Originalien aufs genaueste gemahlet, und in Kupfer-
stichen, nebst Herrn Andr. Gottlieb Maschens, Herzogl.
Mecklenburg-Strelitzischen Hofpredigers, Consistorial-
raths und Superintendentens, Erläuterung derselben,
herausgegeben von Daniel Wogen, Herzogl. Mecklenb.
Strelitzischen Hofmahler, fertig geworden, und sehr
sauber gedruckt, auf 19 Bogen in groß Quart, ohne die
Vorreden, die besonders 5 Bogen ausmachen, und 53
Kupfer. Die Freunde der Alterthümer empfangen
hier ein Werk, das ihnen besonders angenehm seyn muß.
Bey der vorläufigen Ankündigung desselben ist bereits
erzählet, wie und bey welcher Gelegenheit diese Alter-
thümer entdecket worden. Man hat es für ein Glück zu
achten, daß sie Männern in die Hände gerathen, die da-
von einen gemeinnützigen Gebrauch zu machen die edle
Entschließung gefasset. Der berühmte Herr Hofprediger
Masch aber hat sich durch seine gelehrte Erläuterung
derselben ein besonderes Verdienst um diesen Theil der
Geschichte erworben. In der lesenswürdigen Vorrede
hat er von der eigentlichen Lage der ehemals berühm-
ten Stadt Rhetra gehandelt. und vornehmlich dreyerley
sehr bündig dargethan: a) Warum man die eigentliche
Stelle dieser Stadt nicht finden können; b) an welchen
Merkmaalen die wahre Stelle dieser zerstöhrten Stadt
zu erkennen seyn müsse; und c) wie davon die Anwen-
dung auf das Dorf Prilwitz zu machen sey, welches
jetzo auf dem Sampelberge in Rhetra lieget. Weil sich
aus dergleichen Abhandlungen nicht leicht ein Auszug
machen läßt, müssen wir den Liebhabern der alten Geo-
graphie diese selbst durchzulesen überlassen. Sie ist mit
vieler historischen Genauigkeit verfertiget, und daß der
Herr Superintendent Masch nichts mit flüchtiger Eil-
fertigkeit niedergeschrieben, lehret der Augenschein einen
jeden bald. Von einem, dieser Gegenden kundigen,
Gelehrten konnte man auch eine gehörige Erörterung
einer solchen Materie nur erwarten. Denn bloß mit
den Augen der alten Geschichtschreiber in einer weiten
Entfernung von dem Orte die Gegenden beschauen zu
wollen, dünket uns kaum zureichend zu seyn. Was das
Werk selbst betrifft, so liefert Herr Masch zuerst eine
umständliche Geschichte der Denkmäler, deren Beschrei-
bung dieß Werk gewidmet worden, hernach allgemeine
Betrachtungen, die zur Erläuterung dieser Sammlung
dienen, und beleuchtet endlich einige Stücke ausführ-
licher. Wie Gelehrte, die eine besondere Materie unter
die Feder nehmen, beyläufig manche andere Dinge zu
erörtern nicht umhin können: so hat auch hier der Leser
oft Gelegenheit, von merkwürdigen Sachen, die in die
Alterthümer überhaupt einschlagen, eine vergnügende
Nachricht unvermuthet zu bekommen. Die ganze Ge-
schichte der gottesdienstlichen Gebräuche der vorigen
Wenden jedoch wird mit vorzüglichem Fleiß in ein neues
Licht gesetzet. Denn der Herr Consistorialrath hat nicht
einen bloßen Sammler oder Abschreiber abgegeben, son-
dern was die alten Geschichtschreiber in dieser Sache
vorgearbeitet, geprüfet, mit einander verglichen, und
solchergestalt zu einem neuen Grad der historischen Ge-
wißheit erhoben. Das merket ein aufmerksamer Leser
[Spaltenumbruch]

Koͤnig aller Koͤnige, von ihm beherrſchet. Hier ver-
lohren ſie den Herrn Green und den guten Tobia, nebſt
ſeinem Gefaͤhrten, an einem Fieber. Ueberhaupt haben
ſie auf ihrer Reiſe von 90 Perſonen 45 verlohren. Von
da ſegelten ſie nach dem Vorgebuͤrge der guten Hoff-
nung, welches ſie das irdiſche Paradies nennen, und ſo
kamen ſie den 20ſten Julii dieſes Jahrs nach England zu-
ruͤck. Man erwartet naͤchſtens eine vollſtaͤndige Beſchrei-
bung dieſer Reiſe. (Der Beſchluß folgt.)


Zu dem am 30ſten dieſes veſtgeſetzten Begraͤbniſſe des
hochſeligen Koͤnigs werden noch immer die groͤßten An-
ſtalen gemacht. Wenn dieſes wird vollzogen ſeyn, ſo
duͤrften die Reichstags-Angelegenheiten anfangen wich-
tig zu werden. Die gegenwaͤrtigen zwo Vacanzen im
Reichsrath werden, wie man ſagt, durch den Grafen
Horn und Baron Ribbing verſetzt werden, wodurch denn
dem Klingſporſchen Memorial Folge geleiſtet wuͤrde,
nach welchem die auf dem vorigen Reichstag dimiitirten
Reichsraͤthe wiederum nach ihrer Anciennitaͤt in den
Reichsrath eintreten ſollen, ſobald Plaͤtze darinn ledig
werden.


Den 19ten dieſes iſt das Stadtchen Frauenfeldt von
des Morgens um 6 bis Abends um 10 Uhr faſt gaͤnzlich
in die Aſche geleget worden.


Der Baron von Thulemeyer, außerordentlicher En-
voye Sr. Preußiſchen Majeſtaͤt bey den Generalſtaaten,
iſt dieſer Tagen von Berlin hier zuruͤckgekommen.


Aus Bergedorf iſt nunmehro die zuverlaͤßige Nach-
richt hier eingetroffen, daß, nachdem der beyden verei-
nigten Kayſerl. freyen Reichsſtaͤdte, Luͤbeck und Ham-
burg, Abgeſandte den Ort des Einbruchs unſern des
Gammer-Orts ſelbſt mehrmalen in Augenſchein genom-
men, ſie nicht nur uͤber den vorgefundenen ſtarken und
gedeihlichen Fortgang der Verſtaͤrkungs-Arbeit zur Er-
haltung der anſchießenden Deiche, die bey ihrem Da-
ſeyn faſt zum voͤlligen Beſchluß gekommen, vergnuͤgt
und zufrieden ſich bezeugend, die Anweiſung zu Stopfung
des Hauptbruchs und zur Anlegung eines Um- und
Klopfdammes, welcher hiernaͤchſt zur behoͤrigen Hoͤhe
des Hauptdeiches gebracht werden ſoll, nach einem von
zween Waſſerbaues erfahrnen, als dem Hamburgiſchen
Herrn Major Kohlhardt und dem Luͤbeckiſchen Bau-
meiſter, Herrn Soher, hergegebenen Plan und Riſte,
Voigten, Hauptleuten und Deichgeſchwornen geſamm-
ter Vierlande, mit Anbefehlung genaueſter und unge-
ſaͤumter Vollſtreckung, womit auch der Anfang ſeitdem
gemacht worden, ertheilet, ſondern daß auch noch bey
ihrem Daſeyn alle Bruͤche in dem Corslaker Hausdeiche
geſtopfet, und ein gleiches, ſo viel dien- und thunlich
geweſen, im Kirchwaͤrder geſchehen, ſolchemnach nun-
mehro auch, um aus den nach Hamburg weiter vor-
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das Waſſer auszuſchaffen, und folglich dem Billwaͤrder
und Hammerbrock baldmoͤglichſt die Befreyung von
demſelben mit zu Wege zu bringen, an dem Bergedor-
fiſchen neuen Deiche eine Oeffnung zum Abfluß gemacht,
und damit an dienlichen Orten, um darauf alle ſolche
Deiche wieder in guten Stand ſetzen, und die einge-
brochene Loͤcher verſtopfen zu koͤnnen, unverweilt von
Zeit zu Zeit continuiret werden ſolle.


[Spaltenumbruch]

Das Waſſer vor dem hieſigen Deichthore iſt bis heute
Morgen in allem 8 Fuß 8 Zoll gefallen.




Von gelehrten Sachen.
Berlin.

Bey dem Buchdrucker Rellſtab ſind nunmehr
die gottesdienſtlichen Alterthuͤmer der Obotriten, aus
dem Tempel zu Rhetra, am Tollenzer-See
, nach den
Originalien aufs genaueſte gemahlet, und in Kupfer-
ſtichen, nebſt Herrn Andr. Gottlieb Maſchens, Herzogl.
Mecklenburg-Strelitziſchen Hofpredigers, Conſiſtorial-
raths und Superintendentens, Erlaͤuterung derſelben,
herausgegeben von Daniel Wogen, Herzogl. Mecklenb.
Strelitziſchen Hofmahler, fertig geworden, und ſehr
ſauber gedruckt, auf 19 Bogen in groß Quart, ohne die
Vorreden, die beſonders 5 Bogen ausmachen, und 53
Kupfer. Die Freunde der Alterthuͤmer empfangen
hier ein Werk, das ihnen beſonders angenehm ſeyn muß.
Bey der vorlaͤufigen Ankuͤndigung deſſelben iſt bereits
erzaͤhlet, wie und bey welcher Gelegenheit dieſe Alter-
thuͤmer entdecket worden. Man hat es fuͤr ein Gluͤck zu
achten, daß ſie Maͤnnern in die Haͤnde gerathen, die da-
von einen gemeinnuͤtzigen Gebrauch zu machen die edle
Entſchließung gefaſſet. Der beruͤhmte Herr Hofprediger
Maſch aber hat ſich durch ſeine gelehrte Erlaͤuterung
derſelben ein beſonderes Verdienſt um dieſen Theil der
Geſchichte erworben. In der leſenswuͤrdigen Vorrede
hat er von der eigentlichen Lage der ehemals beruͤhm-
ten Stadt Rhetra gehandelt. und vornehmlich dreyerley
ſehr buͤndig dargethan: a) Warum man die eigentliche
Stelle dieſer Stadt nicht finden koͤnnen; b) an welchen
Merkmaalen die wahre Stelle dieſer zerſtoͤhrten Stadt
zu erkennen ſeyn muͤſſe; und c) wie davon die Anwen-
dung auf das Dorf Prilwitz zu machen ſey, welches
jetzo auf dem Sampelberge in Rhetra lieget. Weil ſich
aus dergleichen Abhandlungen nicht leicht ein Auszug
machen laͤßt, muͤſſen wir den Liebhabern der alten Geo-
graphie dieſe ſelbſt durchzuleſen uͤberlaſſen. Sie iſt mit
vieler hiſtoriſchen Genauigkeit verfertiget, und daß der
Herr Superintendent Maſch nichts mit fluͤchtiger Eil-
fertigkeit niedergeſchrieben, lehret der Augenſchein einen
jeden bald. Von einem, dieſer Gegenden kundigen,
Gelehrten konnte man auch eine gehoͤrige Eroͤrterung
einer ſolchen Materie nur erwarten. Denn bloß mit
den Augen der alten Geſchichtſchreiber in einer weiten
Entfernung von dem Orte die Gegenden beſchauen zu
wollen, duͤnket uns kaum zureichend zu ſeyn. Was das
Werk ſelbſt betrifft, ſo liefert Herr Maſch zuerſt eine
umſtaͤndliche Geſchichte der Denkmaͤler, deren Beſchrei-
bung dieß Werk gewidmet worden, hernach allgemeine
Betrachtungen, die zur Erlaͤuterung dieſer Sammlung
dienen, und beleuchtet endlich einige Stuͤcke ausfuͤhr-
licher. Wie Gelehrte, die eine beſondere Materie unter
die Feder nehmen, beylaͤufig manche andere Dinge zu
eroͤrtern nicht umhin koͤnnen: ſo hat auch hier der Leſer
oft Gelegenheit, von merkwuͤrdigen Sachen, die in die
Alterthuͤmer uͤberhaupt einſchlagen, eine vergnuͤgende
Nachricht unvermuthet zu bekommen. Die ganze Ge-
ſchichte der gottesdienſtlichen Gebraͤuche der vorigen
Wenden jedoch wird mit vorzuͤglichem Fleiß in ein neues
Licht geſetzet. Denn der Herr Conſiſtorialrath hat nicht
einen bloßen Sammler oder Abſchreiber abgegeben, ſon-
dern was die alten Geſchichtſchreiber in dieſer Sache
vorgearbeitet, gepruͤfet, mit einander verglichen, und
ſolchergeſtalt zu einem neuen Grad der hiſtoriſchen Ge-
wißheit erhoben. Das merket ein aufmerkſamer Leſer
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[[3]/0003] Koͤnig aller Koͤnige, von ihm beherrſchet. Hier ver- lohren ſie den Herrn Green und den guten Tobia, nebſt ſeinem Gefaͤhrten, an einem Fieber. Ueberhaupt haben ſie auf ihrer Reiſe von 90 Perſonen 45 verlohren. Von da ſegelten ſie nach dem Vorgebuͤrge der guten Hoff- nung, welches ſie das irdiſche Paradies nennen, und ſo kamen ſie den 20ſten Julii dieſes Jahrs nach England zu- ruͤck. Man erwartet naͤchſtens eine vollſtaͤndige Beſchrei- bung dieſer Reiſe. (Der Beſchluß folgt.) Stockholm, den 26 Julii. Zu dem am 30ſten dieſes veſtgeſetzten Begraͤbniſſe des hochſeligen Koͤnigs werden noch immer die groͤßten An- ſtalen gemacht. Wenn dieſes wird vollzogen ſeyn, ſo duͤrften die Reichstags-Angelegenheiten anfangen wich- tig zu werden. Die gegenwaͤrtigen zwo Vacanzen im Reichsrath werden, wie man ſagt, durch den Grafen Horn und Baron Ribbing verſetzt werden, wodurch denn dem Klingſporſchen Memorial Folge geleiſtet wuͤrde, nach welchem die auf dem vorigen Reichstag dimiitirten Reichsraͤthe wiederum nach ihrer Anciennitaͤt in den Reichsrath eintreten ſollen, ſobald Plaͤtze darinn ledig werden. Zuͤrch, den 29 Julii. Den 19ten dieſes iſt das Stadtchen Frauenfeldt von des Morgens um 6 bis Abends um 10 Uhr faſt gaͤnzlich in die Aſche geleget worden. Haag, den 2 Auguſt. Der Baron von Thulemeyer, außerordentlicher En- voye Sr. Preußiſchen Majeſtaͤt bey den Generalſtaaten, iſt dieſer Tagen von Berlin hier zuruͤckgekommen. Hamburg, den 6 Auguſt. Aus Bergedorf iſt nunmehro die zuverlaͤßige Nach- richt hier eingetroffen, daß, nachdem der beyden verei- nigten Kayſerl. freyen Reichsſtaͤdte, Luͤbeck und Ham- burg, Abgeſandte den Ort des Einbruchs unſern des Gammer-Orts ſelbſt mehrmalen in Augenſchein genom- men, ſie nicht nur uͤber den vorgefundenen ſtarken und gedeihlichen Fortgang der Verſtaͤrkungs-Arbeit zur Er- haltung der anſchießenden Deiche, die bey ihrem Da- ſeyn faſt zum voͤlligen Beſchluß gekommen, vergnuͤgt und zufrieden ſich bezeugend, die Anweiſung zu Stopfung des Hauptbruchs und zur Anlegung eines Um- und Klopfdammes, welcher hiernaͤchſt zur behoͤrigen Hoͤhe des Hauptdeiches gebracht werden ſoll, nach einem von zween Waſſerbaues erfahrnen, als dem Hamburgiſchen Herrn Major Kohlhardt und dem Luͤbeckiſchen Bau- meiſter, Herrn Soher, hergegebenen Plan und Riſte, Voigten, Hauptleuten und Deichgeſchwornen geſamm- ter Vierlande, mit Anbefehlung genaueſter und unge- ſaͤumter Vollſtreckung, womit auch der Anfang ſeitdem gemacht worden, ertheilet, ſondern daß auch noch bey ihrem Daſeyn alle Bruͤche in dem Corslaker Hausdeiche geſtopfet, und ein gleiches, ſo viel dien- und thunlich geweſen, im Kirchwaͤrder geſchehen, ſolchemnach nun- mehro auch, um aus den nach Hamburg weiter vor- liegenden Bergedorfiſchen uͤberſchwemmten Gegenden, das Waſſer auszuſchaffen, und folglich dem Billwaͤrder und Hammerbrock baldmoͤglichſt die Befreyung von demſelben mit zu Wege zu bringen, an dem Bergedor- fiſchen neuen Deiche eine Oeffnung zum Abfluß gemacht, und damit an dienlichen Orten, um darauf alle ſolche Deiche wieder in guten Stand ſetzen, und die einge- brochene Loͤcher verſtopfen zu koͤnnen, unverweilt von Zeit zu Zeit continuiret werden ſolle. Das Waſſer vor dem hieſigen Deichthore iſt bis heute Morgen in allem 8 Fuß 8 Zoll gefallen. Von gelehrten Sachen. Berlin. Bey dem Buchdrucker Rellſtab ſind nunmehr die gottesdienſtlichen Alterthuͤmer der Obotriten, aus dem Tempel zu Rhetra, am Tollenzer-See, nach den Originalien aufs genaueſte gemahlet, und in Kupfer- ſtichen, nebſt Herrn Andr. Gottlieb Maſchens, Herzogl. Mecklenburg-Strelitziſchen Hofpredigers, Conſiſtorial- raths und Superintendentens, Erlaͤuterung derſelben, herausgegeben von Daniel Wogen, Herzogl. Mecklenb. Strelitziſchen Hofmahler, fertig geworden, und ſehr ſauber gedruckt, auf 19 Bogen in groß Quart, ohne die Vorreden, die beſonders 5 Bogen ausmachen, und 53 Kupfer. Die Freunde der Alterthuͤmer empfangen hier ein Werk, das ihnen beſonders angenehm ſeyn muß. Bey der vorlaͤufigen Ankuͤndigung deſſelben iſt bereits erzaͤhlet, wie und bey welcher Gelegenheit dieſe Alter- thuͤmer entdecket worden. Man hat es fuͤr ein Gluͤck zu achten, daß ſie Maͤnnern in die Haͤnde gerathen, die da- von einen gemeinnuͤtzigen Gebrauch zu machen die edle Entſchließung gefaſſet. Der beruͤhmte Herr Hofprediger Maſch aber hat ſich durch ſeine gelehrte Erlaͤuterung derſelben ein beſonderes Verdienſt um dieſen Theil der Geſchichte erworben. In der leſenswuͤrdigen Vorrede hat er von der eigentlichen Lage der ehemals beruͤhm- ten Stadt Rhetra gehandelt. und vornehmlich dreyerley ſehr buͤndig dargethan: a) Warum man die eigentliche Stelle dieſer Stadt nicht finden koͤnnen; b) an welchen Merkmaalen die wahre Stelle dieſer zerſtoͤhrten Stadt zu erkennen ſeyn muͤſſe; und c) wie davon die Anwen- dung auf das Dorf Prilwitz zu machen ſey, welches jetzo auf dem Sampelberge in Rhetra lieget. Weil ſich aus dergleichen Abhandlungen nicht leicht ein Auszug machen laͤßt, muͤſſen wir den Liebhabern der alten Geo- graphie dieſe ſelbſt durchzuleſen uͤberlaſſen. Sie iſt mit vieler hiſtoriſchen Genauigkeit verfertiget, und daß der Herr Superintendent Maſch nichts mit fluͤchtiger Eil- fertigkeit niedergeſchrieben, lehret der Augenſchein einen jeden bald. Von einem, dieſer Gegenden kundigen, Gelehrten konnte man auch eine gehoͤrige Eroͤrterung einer ſolchen Materie nur erwarten. Denn bloß mit den Augen der alten Geſchichtſchreiber in einer weiten Entfernung von dem Orte die Gegenden beſchauen zu wollen, duͤnket uns kaum zureichend zu ſeyn. Was das Werk ſelbſt betrifft, ſo liefert Herr Maſch zuerſt eine umſtaͤndliche Geſchichte der Denkmaͤler, deren Beſchrei- bung dieß Werk gewidmet worden, hernach allgemeine Betrachtungen, die zur Erlaͤuterung dieſer Sammlung dienen, und beleuchtet endlich einige Stuͤcke ausfuͤhr- licher. Wie Gelehrte, die eine beſondere Materie unter die Feder nehmen, beylaͤufig manche andere Dinge zu eroͤrtern nicht umhin koͤnnen: ſo hat auch hier der Leſer oft Gelegenheit, von merkwuͤrdigen Sachen, die in die Alterthuͤmer uͤberhaupt einſchlagen, eine vergnuͤgende Nachricht unvermuthet zu bekommen. Die ganze Ge- ſchichte der gottesdienſtlichen Gebraͤuche der vorigen Wenden jedoch wird mit vorzuͤglichem Fleiß in ein neues Licht geſetzet. Denn der Herr Conſiſtorialrath hat nicht einen bloßen Sammler oder Abſchreiber abgegeben, ſon- dern was die alten Geſchichtſchreiber in dieſer Sache vorgearbeitet, gepruͤfet, mit einander verglichen, und ſolchergeſtalt zu einem neuen Grad der hiſtoriſchen Ge- wißheit erhoben. Das merket ein aufmerkſamer Leſer

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Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T12:30:46Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung Des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 126, Hamburg, 7. August 1771, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1260708_1771/3>, abgerufen am 28.03.2024.