Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 28. August 1731.

Bild:
<< vorherige Seite

they wider selbige commandiret worden, welche
sie an einen gewissen Ort eingeholet, etliche davon
getödtet, auch einige an den Herrn Kaletinsky,
dasigen Regimentarium von dem Pohlnisch in der
Ukraina befindl. Commando, nebst einigen Pferden
eingebracht. Diese Gefangene werden jezo starck
dazu angehalten, daß selbige bekennen, von wem
sie zu Verübung dergleichen Räubereyen ver-
anlasset oder befehliget worden. Ob man nun
wohl ihnen einige Pferde abgenommen; so ist der
grössere Hauffen jedoch mit den besten Leuten ent-
gangen. Aus Jaroslau hat man, daß eine Zeit-
lang ein starcker Regen angehalten, welcher in
den Feldern einen unsäglichen Schaden gethan:
Dahero der Bischoff von Przemyst in dem ganzen
Bischoffthum Beth-Tage verordnet, welche An-
dacht biß den 1. Novemb. gehalten werden soll.


Vorgestern hatten sich beyde regierende Kayserl.
Majestäten nach Gainenfahren erhoben, um allda
einer gespannten Hirsch-Jagd abzuwarten; ka-
men aber Abends wieder in dero Favorita zurück.
Tages vorhero hatte sich höchsterwehnter Kay-
serl. Hof mit dem dritten Cränzel-Schiessen er-
lustiget, welches der Herr Graf von Molland,
Kayserl. Obrist-Küchenmeister, und Herr Graf
von Ostein geben. Nachdem sich eine grosse
Bande verkleideter Banditen aus Italien all-
hier eingefunden, und theils als Geistliche,
und theils als Cavalier, auch bald wiederum anders
aufziehen; als werden solche starck aufgesuchet,
weil etwas anders verborgen seyn soll; und hat
man auch darunter schon einige bekommen. Dieser
Tagen ist der lezt bey dem Herzog von Liria allhier
angelangete Spanische Courier Todes verfahren;
und wie man ferner vernimmt, soll der Prinz von
Asturien sehr zur Hektic geneigt seyn, und man
vermuthet, daß er schwerlich zur Spanischen Re-
gierung gelangen werde. Unterdessen erwartet
man mit Verlangen, die fast tägliche Niederkunfft
der Herzogin von Parma; und soll derselben von
einigen ein junger Prinz prophezeyet worden seyn.
Dem Vernehmen nach, sollen die Kayserl. Kriegs-
Völcker diesen Winter in Italien stehen bleiben,
und die Regimenter vollständig gemachet werden.
Wie besondere Briefe versichern, soll den Rebel-
len auf der Insul Corsica angedeutet worden seyn,
daß Ihro Kayserl. Majest. die Republic Genua in
höchsten Schuz genommen habe, und mit genug-
samen Trouppen versehen hätte. Deßwegen sol-
[Spaltenumbruch] len besagte Rebellen sich eine Bedenck-Zeit ausge-
behten haben; mit Bedeuten, daß sie nicht das
Aeusserste abwarten wolten.


Der Tractat, welcher den 22. Julii dieses Jahres
zu Wien in Oesterreich zwischen Sr. Kayserl. Ca-
tholischen, Sr. Catholischen und Sr. Groß-Brit-
tannischen Majest. Majest. Majest. geschlossen wor-
den, ist dieses Inhalts: Anfänglich wird der III.
Articul, des den 16. Merz zwischen Ihro Kayserl.
Maj. und Groß-Brittannien geschlossenen Tractats,
worinnen die Ueberschiffung der 6000. Mann
Spanischer-National-Völcker mit Einwilligung
des Kaysers und des Heil. Röm. Reichs verglichen
worden, zum Grunde geleget und erläutert. Dar-
auf folget die Erklärung wegen der Succession in
Parma, welche obige Ueberschiffung gänzlich auf-
hebet; wofern die verwittibte Herzogin von Par-
ma einen Prinzen zur Welt brächte: im Gegenfall
die Weise bestimmet, auf welche die Parmesanischen
Lande dem Don Carlos überlassen werden sollen;
und die Ursachen erkläret, weßwegen die Kayserl.
Völcker die befestigte Oerter besezen müssen; nehm-
lich die Ruhe zu erhalten, und dieselbe zum Vor-
theil des Don Carlos ihm zu versichern. Die dar-
auf folgende Erklärung wegen der in das Floren-
tinische, Parmesanische und Placentinische zu
verlegenden Spanischen Besazungen gründet sich
auf das, was wegen des Kaysers und des Heil.
Röm. Reichs Gerechtsamen und deren Sicherheit
in dem V. Articul der Quadruple-Allianz den 12.
22. Junii 1718 zu Londen, geschlossen worden;
welcher Art auf das neue bestättiget und guaran-
tiret wird. Die nähere Anzeigung der Verbünd-
nisse des Sevilischen Tractats sind dasjenige Stück
was nunmehro folget, welche die Art und Weise
der Ueberschiffung des Don Carlos nach Italien,
und dessen dasigen Verhaltens determiniret. Die-
selbe wird gleichfalls von Kayserl. Majestät gut ge-
heissen. Darauf folgen die von dem zu diesen
Tractaten allerseitigen Höfen Herren, Herren Ge-
vollmächtigten verglichene Articul selbst. Im I.
Articul bezeiget der König in Spanien, daß er obi-
gen II. Articul des den 16. Merz d. J. zu Wien ge-
schlossenen Tractats genehm halte; Das ausge-
nommen, worüber man sich, die zu verändernde
neutrale Besazungen in Spanischen Guarnisonen
betreffend; auf das neue verglichen. Im II. Ar-
ticul versichern Kayserl. Cathol. und Groß-Brit-
tannische Königl. Majest. nach dem Inhalt voriger
[Spaltenumbruch]

they wider ſelbige commandiret worden, welche
ſie an einen gewiſſen Ort eingeholet, etliche davon
getoͤdtet, auch einige an den Herrn Kaletinsky,
daſigen Regimentarium von dem Pohlniſch in der
Ukraina befindl. Commando, nebſt einigen Pferden
eingebracht. Dieſe Gefangene werden jezo ſtarck
dazu angehalten, daß ſelbige bekennen, von wem
ſie zu Veruͤbung dergleichen Raͤubereyen ver-
anlaſſet oder befehliget worden. Ob man nun
wohl ihnen einige Pferde abgenommen; ſo iſt der
groͤſſere Hauffen jedoch mit den beſten Leuten ent-
gangen. Aus Jaroslau hat man, daß eine Zeit-
lang ein ſtarcker Regen angehalten, welcher in
den Feldern einen unſaͤglichen Schaden gethan:
Dahero der Biſchoff von Przemyſt in dem ganzen
Biſchoffthum Beth-Tage verordnet, welche An-
dacht biß den 1. Novemb. gehalten werden ſoll.


Vorgeſtern hatten ſich beyde regierende Kayſerl.
Majeſtaͤten nach Gainenfahren erhoben, um allda
einer geſpannten Hirſch-Jagd abzuwarten; ka-
men aber Abends wieder in dero Favorita zuruͤck.
Tages vorhero hatte ſich hoͤchſterwehnter Kay-
ſerl. Hof mit dem dritten Craͤnzel-Schieſſen er-
luſtiget, welches der Herr Graf von Molland,
Kayſerl. Obriſt-Kuͤchenmeiſter, und Herr Graf
von Oſtein geben. Nachdem ſich eine groſſe
Bande verkleideter Banditen aus Italien all-
hier eingefunden, und theils als Geiſtliche,
und theils als Cavalier, auch bald wiederum anders
aufziehen; als werden ſolche ſtarck aufgeſuchet,
weil etwas anders verborgen ſeyn ſoll; und hat
man auch darunter ſchon einige bekommen. Dieſer
Tagen iſt der lezt bey dem Herzog von Liria allhier
angelangete Spaniſche Courier Todes verfahren;
und wie man ferner vernimmt, ſoll der Prinz von
Aſturien ſehr zur Hektic geneigt ſeyn, und man
vermuthet, daß er ſchwerlich zur Spaniſchen Re-
gierung gelangen werde. Unterdeſſen erwartet
man mit Verlangen, die faſt taͤgliche Niederkunfft
der Herzogin von Parma; und ſoll derſelben von
einigen ein junger Prinz prophezeyet worden ſeyn.
Dem Vernehmen nach, ſollen die Kayſerl. Kriegs-
Voͤlcker dieſen Winter in Italien ſtehen bleiben,
und die Regimenter vollſtaͤndig gemachet werden.
Wie beſondere Briefe verſichern, ſoll den Rebel-
len auf der Inſul Corſica angedeutet worden ſeyn,
daß Ihro Kayſerl. Majeſt. die Republic Genua in
hoͤchſten Schuz genommen habe, und mit genug-
ſamen Trouppen verſehen haͤtte. Deßwegen ſol-
[Spaltenumbruch] len beſagte Rebellen ſich eine Bedenck-Zeit ausge-
behten haben; mit Bedeuten, daß ſie nicht das
Aeuſſerſte abwarten wolten.


Der Tractat, welcher den 22. Julii dieſes Jahres
zu Wien in Oeſterreich zwiſchen Sr. Kayſerl. Ca-
tholiſchen, Sr. Catholiſchen und Sr. Groß-Brit-
tanniſchen Majeſt. Majeſt. Majeſt. geſchloſſen wor-
den, iſt dieſes Inhalts: Anfaͤnglich wird der III.
Articul, des den 16. Merz zwiſchen Ihro Kayſerl.
Maj. und Groß-Brittannien geſchloſſenen Tractats,
worinnen die Ueberſchiffung der 6000. Mann
Spaniſcher-National-Voͤlcker mit Einwilligung
des Kayſers und des Heil. Roͤm. Reichs verglichen
worden, zum Grunde geleget und erlaͤutert. Dar-
auf folget die Erklaͤrung wegen der Succeſſion in
Parma, welche obige Ueberſchiffung gaͤnzlich auf-
hebet; wofern die verwittibte Herzogin von Par-
ma einen Prinzen zur Welt braͤchte: im Gegenfall
die Weiſe beſtimmet, auf welche die Parmeſaniſchen
Lande dem Don Carlos uͤberlaſſen werden ſollen;
und die Urſachen erklaͤret, weßwegen die Kayſerl.
Voͤlcker die befeſtigtē Oerter beſezen muͤſſen; nehm-
lich die Ruhe zu erhalten, und dieſelbe zum Vor-
theil des Don Carlos ihm zu verſichern. Die dar-
auf folgende Erklaͤrung wegen der in das Floren-
tiniſche, Parmeſaniſche und Placentiniſche zu
verlegenden Spaniſchen Beſazungen gruͤndet ſich
auf das, was wegen des Kayſers und des Heil.
Roͤm. Reichs Gerechtſamen und deren Sicherheit
in dem V. Articul der Quadruple-Allianz den 12.
22. Junii 1718 zu Londen, geſchloſſen worden;
welcher Art auf das neue beſtaͤttiget und guaran-
tiret wird. Die naͤhere Anzeigung der Verbuͤnd-
niſſe des Seviliſchen Tractats ſind dasjenige Stuͤck
was nunmehro folget, welche die Art und Weiſe
der Ueberſchiffung des Don Carlos nach Italien,
und deſſen daſigen Verhaltens determiniret. Die-
ſelbe wird gleichfalls von Kayſerl. Majeſtaͤt gut ge-
heiſſen. Darauf folgen die von dem zu dieſen
Tractaten allerſeitigen Hoͤfen Herren, Herren Ge-
vollmaͤchtigten verglichene Articul ſelbſt. Im I.
Articul bezeiget der Koͤnig in Spanien, daß er obi-
gen II. Articul des den 16. Merz d. J. zu Wien ge-
ſchloſſenen Tractats genehm halte; Das ausge-
nommen, woruͤber man ſich, die zu veraͤndernde
neutrale Beſazungen in Spaniſchen Guarniſonen
betreffend; auf das neue verglichen. Im II. Ar-
ticul verſichern Kayſerl. Cathol. und Groß-Brit-
tanniſche Koͤnigl. Majeſt. nach dem Inhalt voriger
[Spaltenumbruch]

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jPoliticalNews">
        <div type="jArticle">
          <p><pb facs="#f0003" n="[3]"/>
they wider &#x017F;elbige commandiret worden, welche<lb/>
&#x017F;ie                   an einen gewi&#x017F;&#x017F;en Ort eingeholet, etliche davon<lb/>
geto&#x0364;dtet, auch einige an den                   Herrn Kaletinsky,<lb/>
da&#x017F;igen Regimentarium von dem Pohlni&#x017F;ch in der<lb/>
Ukraina                   befindl. Commando, neb&#x017F;t einigen Pferden<lb/>
eingebracht. Die&#x017F;e Gefangene werden                   jezo &#x017F;tarck<lb/>
dazu angehalten, daß &#x017F;elbige bekennen, von wem<lb/>
&#x017F;ie zu                   Veru&#x0364;bung dergleichen Ra&#x0364;ubereyen ver-<lb/>
anla&#x017F;&#x017F;et oder befehliget worden. Ob man                   nun<lb/>
wohl ihnen einige Pferde abgenommen; &#x017F;o i&#x017F;t der<lb/>
gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;ere Hauffen                   jedoch mit den be&#x017F;ten Leuten ent-<lb/>
gangen. Aus Jaroslau hat man, daß eine                   Zeit-<lb/>
lang ein &#x017F;tarcker Regen angehalten, welcher in<lb/>
den Feldern einen                   un&#x017F;a&#x0364;glichen Schaden gethan:<lb/>
Dahero der Bi&#x017F;choff von Przemy&#x017F;t in dem ganzen<lb/>
Bi&#x017F;choffthum Beth-Tage verordnet, welche An-<lb/>
dacht biß den 1. Novemb.                   gehalten werden &#x017F;oll.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Wien, den 15. Aug.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Vorge&#x017F;tern hatten &#x017F;ich beyde regierende Kay&#x017F;erl.<lb/>
Maje&#x017F;ta&#x0364;ten nach Gainenfahren                   erhoben, um allda<lb/>
einer ge&#x017F;pannten Hir&#x017F;ch-Jagd abzuwarten; ka-<lb/>
men aber                   Abends wieder in dero Favorita zuru&#x0364;ck.<lb/>
Tages vorhero hatte &#x017F;ich                   ho&#x0364;ch&#x017F;terwehnter Kay-<lb/>
&#x017F;erl. Hof mit dem dritten Cra&#x0364;nzel-Schie&#x017F;&#x017F;en                   er-<lb/>
lu&#x017F;tiget, welches der Herr Graf von Molland,<lb/>
Kay&#x017F;erl.                   Obri&#x017F;t-Ku&#x0364;chenmei&#x017F;ter, und Herr Graf<lb/>
von O&#x017F;tein geben. Nachdem &#x017F;ich eine                   gro&#x017F;&#x017F;e<lb/>
Bande verkleideter Banditen aus Italien all-<lb/>
hier eingefunden, und                   theils als Gei&#x017F;tliche,<lb/>
und theils als Cavalier, auch bald wiederum anders<lb/>
aufziehen; als werden &#x017F;olche &#x017F;tarck aufge&#x017F;uchet,<lb/>
weil etwas anders                   verborgen &#x017F;eyn &#x017F;oll; und hat<lb/>
man auch darunter &#x017F;chon einige bekommen. Die&#x017F;er<lb/>
Tagen i&#x017F;t der lezt bey dem Herzog von Liria allhier<lb/>
angelangete Spani&#x017F;che                   Courier Todes verfahren;<lb/>
und wie man ferner vernimmt, &#x017F;oll der Prinz                   von<lb/>
A&#x017F;turien &#x017F;ehr zur Hektic geneigt &#x017F;eyn, und man<lb/>
vermuthet, daß er                   &#x017F;chwerlich zur Spani&#x017F;chen Re-<lb/>
gierung gelangen werde. Unterde&#x017F;&#x017F;en erwartet<lb/>
man mit Verlangen, die fa&#x017F;t ta&#x0364;gliche Niederkunfft<lb/>
der Herzogin von                   Parma; und &#x017F;oll der&#x017F;elben von<lb/>
einigen ein junger Prinz prophezeyet worden                   &#x017F;eyn.<lb/>
Dem Vernehmen nach, &#x017F;ollen die Kay&#x017F;erl. Kriegs-<lb/>
Vo&#x0364;lcker die&#x017F;en                   Winter in Italien &#x017F;tehen bleiben,<lb/>
und die Regimenter voll&#x017F;ta&#x0364;ndig gemachet                   werden.<lb/>
Wie be&#x017F;ondere Briefe ver&#x017F;ichern, &#x017F;oll den Rebel-<lb/>
len auf der In&#x017F;ul                   Cor&#x017F;ica angedeutet worden &#x017F;eyn,<lb/>
daß Ihro Kay&#x017F;erl. Maje&#x017F;t. die Republic Genua                   in<lb/>
ho&#x0364;ch&#x017F;ten Schuz genommen habe, und mit genug-<lb/>
&#x017F;amen Trouppen ver&#x017F;ehen                   ha&#x0364;tte. Deßwegen &#x017F;ol-<lb/><cb/>
len be&#x017F;agte Rebellen &#x017F;ich eine Bedenck-Zeit ausge-<lb/>
behten haben; mit                   Bedeuten, daß &#x017F;ie nicht das<lb/>
Aeu&#x017F;&#x017F;er&#x017F;te abwarten wolten.</p>
        </div><lb/>
        <div type="jArticle">
          <dateline> <hi rendition="#c">Donau&#x017F;trohm, den 16. Augu&#x017F;t.</hi> </dateline><lb/>
          <p>Der Tractat, welcher den 22. Julii die&#x017F;es Jahres<lb/>
zu Wien in Oe&#x017F;terreich                   zwi&#x017F;chen Sr. Kay&#x017F;erl. Ca-<lb/>
tholi&#x017F;chen, Sr. Catholi&#x017F;chen und Sr.                   Groß-Brit-<lb/>
tanni&#x017F;chen Maje&#x017F;t. Maje&#x017F;t. Maje&#x017F;t. ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en wor-<lb/>
den, i&#x017F;t                   die&#x017F;es Inhalts: Anfa&#x0364;nglich wird der III.<lb/>
Articul, des den 16. Merz zwi&#x017F;chen                   Ihro Kay&#x017F;erl.<lb/>
Maj. und Groß-Brittannien ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Tractats,<lb/>
worinnen                   die Ueber&#x017F;chiffung der 6000. Mann<lb/>
Spani&#x017F;cher-National-Vo&#x0364;lcker mit                   Einwilligung<lb/>
des Kay&#x017F;ers und des Heil. Ro&#x0364;m. Reichs verglichen<lb/>
worden, zum                   Grunde geleget und erla&#x0364;utert. Dar-<lb/>
auf folget die Erkla&#x0364;rung wegen der                   Succe&#x017F;&#x017F;ion in<lb/>
Parma, welche obige Ueber&#x017F;chiffung ga&#x0364;nzlich auf-<lb/>
hebet;                   wofern die verwittibte Herzogin von Par-<lb/>
ma einen Prinzen zur Welt bra&#x0364;chte:                   im Gegenfall<lb/>
die Wei&#x017F;e be&#x017F;timmet, auf welche die Parme&#x017F;ani&#x017F;chen<lb/>
Lande dem                   Don Carlos u&#x0364;berla&#x017F;&#x017F;en werden &#x017F;ollen;<lb/>
und die Ur&#x017F;achen erkla&#x0364;ret, weßwegen die                   Kay&#x017F;erl.<lb/>
Vo&#x0364;lcker die befe&#x017F;tigt&#x0113; Oerter be&#x017F;ezen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en; nehm-<lb/>
lich die                   Ruhe zu erhalten, und die&#x017F;elbe zum Vor-<lb/>
theil des Don Carlos ihm zu                   ver&#x017F;ichern. Die dar-<lb/>
auf folgende Erkla&#x0364;rung wegen der in das                   Floren-<lb/>
tini&#x017F;che, Parme&#x017F;ani&#x017F;che und Placentini&#x017F;che zu<lb/>
verlegenden                   Spani&#x017F;chen Be&#x017F;azungen gru&#x0364;ndet &#x017F;ich<lb/>
auf das, was wegen des Kay&#x017F;ers und des                   Heil.<lb/>
Ro&#x0364;m. Reichs Gerecht&#x017F;amen und deren Sicherheit<lb/>
in dem V. Articul der                   Quadruple-Allianz den 12.<lb/>
22. Junii 1718 zu Londen, ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en worden;<lb/>
welcher Art auf das neue be&#x017F;ta&#x0364;ttiget und guaran-<lb/>
tiret wird. Die na&#x0364;here                   Anzeigung der Verbu&#x0364;nd-<lb/>
ni&#x017F;&#x017F;e des Sevili&#x017F;chen Tractats &#x017F;ind dasjenige Stu&#x0364;ck<lb/>
was nunmehro folget, welche die Art und Wei&#x017F;e<lb/>
der Ueber&#x017F;chiffung des Don                   Carlos nach Italien,<lb/>
und de&#x017F;&#x017F;en da&#x017F;igen Verhaltens determiniret.                   Die-<lb/>
&#x017F;elbe wird gleichfalls von Kay&#x017F;erl. Maje&#x017F;ta&#x0364;t gut ge-<lb/>
hei&#x017F;&#x017F;en. Darauf                   folgen die von dem zu die&#x017F;en<lb/>
Tractaten aller&#x017F;eitigen Ho&#x0364;fen Herren, Herren                   Ge-<lb/>
vollma&#x0364;chtigten verglichene Articul &#x017F;elb&#x017F;t. Im I.<lb/>
Articul bezeiget der                   Ko&#x0364;nig in Spanien, daß er obi-<lb/>
gen II. Articul des den 16. Merz d. J. zu Wien                   ge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;enen Tractats genehm halte; Das ausge-<lb/>
nommen, woru&#x0364;ber man                   &#x017F;ich, die zu vera&#x0364;ndernde<lb/>
neutrale Be&#x017F;azungen in Spani&#x017F;chen Guarni&#x017F;onen<lb/>
betreffend; auf das neue verglichen. Im II. Ar-<lb/>
ticul ver&#x017F;ichern Kay&#x017F;erl.                   Cathol. und Groß-Brit-<lb/>
tanni&#x017F;che Ko&#x0364;nigl. Maje&#x017F;t. nach dem Inhalt voriger<lb/><cb/>
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[3]/0003] they wider ſelbige commandiret worden, welche ſie an einen gewiſſen Ort eingeholet, etliche davon getoͤdtet, auch einige an den Herrn Kaletinsky, daſigen Regimentarium von dem Pohlniſch in der Ukraina befindl. Commando, nebſt einigen Pferden eingebracht. Dieſe Gefangene werden jezo ſtarck dazu angehalten, daß ſelbige bekennen, von wem ſie zu Veruͤbung dergleichen Raͤubereyen ver- anlaſſet oder befehliget worden. Ob man nun wohl ihnen einige Pferde abgenommen; ſo iſt der groͤſſere Hauffen jedoch mit den beſten Leuten ent- gangen. Aus Jaroslau hat man, daß eine Zeit- lang ein ſtarcker Regen angehalten, welcher in den Feldern einen unſaͤglichen Schaden gethan: Dahero der Biſchoff von Przemyſt in dem ganzen Biſchoffthum Beth-Tage verordnet, welche An- dacht biß den 1. Novemb. gehalten werden ſoll. Wien, den 15. Aug. Vorgeſtern hatten ſich beyde regierende Kayſerl. Majeſtaͤten nach Gainenfahren erhoben, um allda einer geſpannten Hirſch-Jagd abzuwarten; ka- men aber Abends wieder in dero Favorita zuruͤck. Tages vorhero hatte ſich hoͤchſterwehnter Kay- ſerl. Hof mit dem dritten Craͤnzel-Schieſſen er- luſtiget, welches der Herr Graf von Molland, Kayſerl. Obriſt-Kuͤchenmeiſter, und Herr Graf von Oſtein geben. Nachdem ſich eine groſſe Bande verkleideter Banditen aus Italien all- hier eingefunden, und theils als Geiſtliche, und theils als Cavalier, auch bald wiederum anders aufziehen; als werden ſolche ſtarck aufgeſuchet, weil etwas anders verborgen ſeyn ſoll; und hat man auch darunter ſchon einige bekommen. Dieſer Tagen iſt der lezt bey dem Herzog von Liria allhier angelangete Spaniſche Courier Todes verfahren; und wie man ferner vernimmt, ſoll der Prinz von Aſturien ſehr zur Hektic geneigt ſeyn, und man vermuthet, daß er ſchwerlich zur Spaniſchen Re- gierung gelangen werde. Unterdeſſen erwartet man mit Verlangen, die faſt taͤgliche Niederkunfft der Herzogin von Parma; und ſoll derſelben von einigen ein junger Prinz prophezeyet worden ſeyn. Dem Vernehmen nach, ſollen die Kayſerl. Kriegs- Voͤlcker dieſen Winter in Italien ſtehen bleiben, und die Regimenter vollſtaͤndig gemachet werden. Wie beſondere Briefe verſichern, ſoll den Rebel- len auf der Inſul Corſica angedeutet worden ſeyn, daß Ihro Kayſerl. Majeſt. die Republic Genua in hoͤchſten Schuz genommen habe, und mit genug- ſamen Trouppen verſehen haͤtte. Deßwegen ſol- len beſagte Rebellen ſich eine Bedenck-Zeit ausge- behten haben; mit Bedeuten, daß ſie nicht das Aeuſſerſte abwarten wolten. Donauſtrohm, den 16. Auguſt. Der Tractat, welcher den 22. Julii dieſes Jahres zu Wien in Oeſterreich zwiſchen Sr. Kayſerl. Ca- tholiſchen, Sr. Catholiſchen und Sr. Groß-Brit- tanniſchen Majeſt. Majeſt. Majeſt. geſchloſſen wor- den, iſt dieſes Inhalts: Anfaͤnglich wird der III. Articul, des den 16. Merz zwiſchen Ihro Kayſerl. Maj. und Groß-Brittannien geſchloſſenen Tractats, worinnen die Ueberſchiffung der 6000. Mann Spaniſcher-National-Voͤlcker mit Einwilligung des Kayſers und des Heil. Roͤm. Reichs verglichen worden, zum Grunde geleget und erlaͤutert. Dar- auf folget die Erklaͤrung wegen der Succeſſion in Parma, welche obige Ueberſchiffung gaͤnzlich auf- hebet; wofern die verwittibte Herzogin von Par- ma einen Prinzen zur Welt braͤchte: im Gegenfall die Weiſe beſtimmet, auf welche die Parmeſaniſchen Lande dem Don Carlos uͤberlaſſen werden ſollen; und die Urſachen erklaͤret, weßwegen die Kayſerl. Voͤlcker die befeſtigtē Oerter beſezen muͤſſen; nehm- lich die Ruhe zu erhalten, und dieſelbe zum Vor- theil des Don Carlos ihm zu verſichern. Die dar- auf folgende Erklaͤrung wegen der in das Floren- tiniſche, Parmeſaniſche und Placentiniſche zu verlegenden Spaniſchen Beſazungen gruͤndet ſich auf das, was wegen des Kayſers und des Heil. Roͤm. Reichs Gerechtſamen und deren Sicherheit in dem V. Articul der Quadruple-Allianz den 12. 22. Junii 1718 zu Londen, geſchloſſen worden; welcher Art auf das neue beſtaͤttiget und guaran- tiret wird. Die naͤhere Anzeigung der Verbuͤnd- niſſe des Seviliſchen Tractats ſind dasjenige Stuͤck was nunmehro folget, welche die Art und Weiſe der Ueberſchiffung des Don Carlos nach Italien, und deſſen daſigen Verhaltens determiniret. Die- ſelbe wird gleichfalls von Kayſerl. Majeſtaͤt gut ge- heiſſen. Darauf folgen die von dem zu dieſen Tractaten allerſeitigen Hoͤfen Herren, Herren Ge- vollmaͤchtigten verglichene Articul ſelbſt. Im I. Articul bezeiget der Koͤnig in Spanien, daß er obi- gen II. Articul des den 16. Merz d. J. zu Wien ge- ſchloſſenen Tractats genehm halte; Das ausge- nommen, woruͤber man ſich, die zu veraͤndernde neutrale Beſazungen in Spaniſchen Guarniſonen betreffend; auf das neue verglichen. Im II. Ar- ticul verſichern Kayſerl. Cathol. und Groß-Brit- tanniſche Koͤnigl. Majeſt. nach dem Inhalt voriger

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:12:03Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1362808_1731
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1362808_1731/3
Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 136, Hamburg, 28. August 1731, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1362808_1731/3>, abgerufen am 29.03.2024.