Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 153, Hamburg, 24. September 1751.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] of the Life of the Author. Nur müssen wir
dabey sagen, daß diese Sapho sich schon in der
Ewigkeit befindet. Der Herr Birch hat ihre
Schriften der Welt mitgetheilt, und zugleich eine
Lebens-Beschreibung von ihr geliefert. Diese
Philosophische Schriften sind überhaupt mit der
größten Scharfsinnigkeit ausgearbeitet, und wer
davon urtheilen will, muß sie selbst lesen.

Journ. Br. May.
Leiden.

Luchtmann verkauft: C. Suetonius
Tranquillus ex recensione Francisci Oudendor-
pii, qui variantes lectiones, suasque animadver-
siones adjecit &c.
Jn 8. Der Herr Oudendorp
scheint zu dieser Arbeit gemacht zu seyn. Seinem
Fleisse haben wir schon viele Ausgaben lateini-
scher Schriftsteller zu danken. Bey dem Texte
ist er dem Grävius und Gronow gefolgt. Jhre
Anmerkungen hat er beybehalten, sie entweder
angenommen oder widerlegt. Eben so macht er
es auch mit Burmanns und Ernesti Auslegungen.
Wir müssen zugleich anmerken, daß er nicht auf
holländische Art mit diesen Männern verfahren
hat. Es fällt ihm sonst nicht schwer, ein Dutzend
Scheltworte oder grobe Ausdrücke mit einfliessen
zu lassen. Burmann konnte es auch. Wer ihn in
Leiden gekannt oder gehört hat, der wird sich es
noch erinnern. Wenn wir diesen Fehler, der viel-
leicht von Speise, Trank und dicker Luft herkommt,
bey Seite setzen; so gehört dem Hrn. Oudendorp
kein geringes Lob. Der Text ist bey dieser Aus-
gabe sehr wohl verbessert, und zwar nicht aus
blossen Muthmassungen, sondern aus Handschrif-
ten. Diese Ausgabe wird also Kennern angenehm
seyn. L. G. Z. St. 52.

Nürnberg.

Hier siehet man: Odeon Morale
jucundum & vitale,
Sittliche Gesänge, angenehme
Klänge, gut zur Lebenslänge, Text und Ton von
Mattheson. Mit vorgesetzten sonderbaren, nach
dem neuesten Geschmacke eingerichteten sieben An-
reden. Man findet hier deutsche, lateinische und
italienische Gesänge. Den Lesern wird es nicht
unangenehm seyn, wenn wir die Ueberschriften
einiger Oden bekannt machen: 1) Der Prediger,
dient zur Vermeidung aller Eitelkeit. 3) Das
tägliche Wohlleben, schafft Mittel wider die Be-
trübniß. 4) Herz und Mund verwirft alle Heu-
cheley und Verstellung. 6) La gradita, die Ange-
nehme gibt einen tugendhaften Liebes-Zucker. 9)
Zucker in Wein, ein Lied auf Latein. 10) Die Lei-
[Spaltenumbruch] besseulen, schöne Beine. 12) Nimmer und immer
ordnen unsern täglichen Wandel. Die andere
Strophe aus dieser Ode enthält dieses:

Jch habe Arbeit gnug von Jugend auf getrie-
ben,
Gelernet und gelehrt, Gesänge gnug gemacht,
Nebst Büchern, Briefe gnug von Wichtigkeit
geschrieben,
Auch Ruhm und Neid dadurch auf mich ge-
bracht.
Bin endlich in Gesandschafts-Orden
Mehr als ich war geworden.

Cr. N. St. 29.

Leipzig.

Jn Breitkopfs Verlage findet man:
Hn. Bernhards von Fontenelle auserlesene Schrif-
ten, nämlich von mehr als einer Welt, Gespräche
der Todten und die Historie der heidnischen Orakel.
Herr Professor Gottsched hat sie mit verschiedenen
Zugaben und schönen Kupfern an das Licht gestellt.
Bey dieser Ausgabe ist folgendes zu bemerken:
Herr Gottsched hat die Schreibart seiner Ueber-
setzung nicht allein übersehen, sondern verbessert.
Ein gleiches hat er auch mit seinen ehemaligen
Anmerkungen vorgenommen. Ferner findet
man auch einige kleine Schriften dabey: Des
Verfassers Abhandlung von dem Daseyn Gottes
aus der Betrachtung der Thiere. Jn dem Ge-
spräche von mehr als einer Welt zeigt sich eine
kleine Veränderung. Der Hr. G. hat die verdrieß-
lichen Wiederholungen: sagte sie, versetzte ich aus-
gelassen, und nur die Namen der redenden Perso-
nen hingesetzt. Es ist eine Frage, ob es allen ge-
fallen wird. Fontenelle wußte es auch, daß die
Wiederholungen grossen Geistern ekelhaft wären,
aber seine Absicht war, er wollte kleinen Geistern
dadurch einen deutlichen Begriff von mehr als
einer Welt machen. Ueber jedes Gespräch hat
man ein Kupfer gesetzt. L. G. Z. St. 52.

Zürch.

Hier ist heraus: Versuch einer histo-
rischen und physischen Beschreibung der Helveti-
schen Eisberge. Die Gebirge haben sowohl ihre
Merkwürdigkeiten, wie die Ebenen, und der Hr.
Altman hat sich die Mühe genommen eine Reise
zu den Gründelwaldischen Eisgebirge zu thun.
Auf die Reise gründet sich diese Schrift, welche
allerdings verdient gelesen zu werden. Zwischen
den Schweizerischen Gebirgen findet sich ein Eis-
meer, welches wie eine stille nordische See gefro-
ren ist. Die Gletscher, wie man es nach der

[Spaltenumbruch] of the Life of the Author. Nur muͤſſen wir
dabey ſagen, daß dieſe Sapho ſich ſchon in der
Ewigkeit befindet. Der Herr Birch hat ihre
Schriften der Welt mitgetheilt, und zugleich eine
Lebens-Beſchreibung von ihr geliefert. Dieſe
Philoſophiſche Schriften ſind uͤberhaupt mit der
groͤßten Scharfſinnigkeit ausgearbeitet, und wer
davon urtheilen will, muß ſie ſelbſt leſen.

Journ. Br. May.
Leiden.

Luchtmann verkauft: C. Suetonius
Tranquillus ex recenſione Francisci Oudendor-
pii, qui variantes lectiones, ſuasque animadver-
ſiones adjecit &c.
Jn 8. Der Herr Oudendorp
ſcheint zu dieſer Arbeit gemacht zu ſeyn. Seinem
Fleiſſe haben wir ſchon viele Ausgaben lateini-
ſcher Schriftſteller zu danken. Bey dem Texte
iſt er dem Graͤvius und Gronow gefolgt. Jhre
Anmerkungen hat er beybehalten, ſie entweder
angenommen oder widerlegt. Eben ſo macht er
es auch mit Burmanns und Erneſti Auslegungen.
Wir muͤſſen zugleich anmerken, daß er nicht auf
hollaͤndiſche Art mit dieſen Maͤnnern verfahren
hat. Es faͤllt ihm ſonſt nicht ſchwer, ein Dutzend
Scheltworte oder grobe Ausdruͤcke mit einflieſſen
zu laſſen. Burmann konnte es auch. Wer ihn in
Leiden gekannt oder gehoͤrt hat, der wird ſich es
noch erinnern. Wenn wir dieſen Fehler, der viel-
leicht von Speiſe, Trank und dicker Luft herkommt,
bey Seite ſetzen; ſo gehoͤrt dem Hrn. Oudendorp
kein geringes Lob. Der Text iſt bey dieſer Aus-
gabe ſehr wohl verbeſſert, und zwar nicht aus
bloſſen Muthmaſſungen, ſondern aus Handſchrif-
ten. Dieſe Ausgabe wird alſo Kennern angenehm
ſeyn. L. G. Z. St. 52.

Nuͤrnberg.

Hier ſiehet man: Odeon Morale
jucundum & vitale,
Sittliche Geſaͤnge, angenehme
Klaͤnge, gut zur Lebenslaͤnge, Text und Ton von
Mattheſon. Mit vorgeſetzten ſonderbaren, nach
dem neueſten Geſchmacke eingerichteten ſieben An-
reden. Man findet hier deutſche, lateiniſche und
italieniſche Geſaͤnge. Den Leſern wird es nicht
unangenehm ſeyn, wenn wir die Ueberſchriften
einiger Oden bekannt machen: 1) Der Prediger,
dient zur Vermeidung aller Eitelkeit. 3) Das
taͤgliche Wohlleben, ſchafft Mittel wider die Be-
truͤbniß. 4) Herz und Mund verwirft alle Heu-
cheley und Verſtellung. 6) La gradita, die Ange-
nehme gibt einen tugendhaften Liebes-Zucker. 9)
Zucker in Wein, ein Lied auf Latein. 10) Die Lei-
[Spaltenumbruch] besſeulen, ſchoͤne Beine. 12) Nimmer und immer
ordnen unſern taͤglichen Wandel. Die andere
Strophe aus dieſer Ode enthaͤlt dieſes:

Jch habe Arbeit gnug von Jugend auf getrie-
ben,
Gelernet und gelehrt, Geſaͤnge gnug gemacht,
Nebſt Buͤchern, Briefe gnug von Wichtigkeit
geſchrieben,
Auch Ruhm und Neid dadurch auf mich ge-
bracht.
Bin endlich in Geſandſchafts-Orden
Mehr als ich war geworden.

Cr. N. St. 29.

Leipzig.

Jn Breitkopfs Verlage findet man:
Hn. Bernhards von Fontenelle auserleſene Schrif-
ten, naͤmlich von mehr als einer Welt, Geſpraͤche
der Todten und die Hiſtorie der heidniſchen Orakel.
Herr Profeſſor Gottſched hat ſie mit verſchiedenen
Zugaben und ſchoͤnen Kupfern an das Licht geſtellt.
Bey dieſer Ausgabe iſt folgendes zu bemerken:
Herr Gottſched hat die Schreibart ſeiner Ueber-
ſetzung nicht allein uͤberſehen, ſondern verbeſſert.
Ein gleiches hat er auch mit ſeinen ehemaligen
Anmerkungen vorgenommen. Ferner findet
man auch einige kleine Schriften dabey: Des
Verfaſſers Abhandlung von dem Daſeyn Gottes
aus der Betrachtung der Thiere. Jn dem Ge-
ſpraͤche von mehr als einer Welt zeigt ſich eine
kleine Veraͤnderung. Der Hr. G. hat die verdrieß-
lichen Wiederholungen: ſagte ſie, verſetzte ich aus-
gelaſſen, und nur die Namen der redenden Perſo-
nen hingeſetzt. Es iſt eine Frage, ob es allen ge-
fallen wird. Fontenelle wußte es auch, daß die
Wiederholungen groſſen Geiſtern ekelhaft waͤren,
aber ſeine Abſicht war, er wollte kleinen Geiſtern
dadurch einen deutlichen Begriff von mehr als
einer Welt machen. Ueber jedes Geſpraͤch hat
man ein Kupfer geſetzt. L. G. Z. St. 52.

Zuͤrch.

Hier iſt heraus: Verſuch einer hiſto-
riſchen und phyſiſchen Beſchreibung der Helveti-
ſchen Eisberge. Die Gebirge haben ſowohl ihre
Merkwuͤrdigkeiten, wie die Ebenen, und der Hr.
Altman hat ſich die Muͤhe genommen eine Reiſe
zu den Gruͤndelwaldiſchen Eisgebirge zu thun.
Auf die Reiſe gruͤndet ſich dieſe Schrift, welche
allerdings verdient geleſen zu werden. Zwiſchen
den Schweizeriſchen Gebirgen findet ſich ein Eis-
meer, welches wie eine ſtille nordiſche See gefro-
ren iſt. Die Gletſcher, wie man es nach der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <floatingText>
          <body>
            <div type="jFeuilleton">
              <div type="jFeuilleton">
                <p><hi rendition="#aq"><pb facs="#f0007" n="[7]"/><cb/>
of the Life of the Author.</hi> Nur                            mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en wir<lb/>
dabey &#x017F;agen, daß die&#x017F;e                            Sapho &#x017F;ich &#x017F;chon in der<lb/>
Ewigkeit befindet. Der Herr                            Birch hat ihre<lb/>
Schriften der Welt mitgetheilt, und zugleich                            eine<lb/>
Lebens-Be&#x017F;chreibung von ihr geliefert.                            Die&#x017F;e<lb/>
Philo&#x017F;ophi&#x017F;che Schriften &#x017F;ind                            u&#x0364;berhaupt mit der<lb/>
gro&#x0364;ßten Scharf&#x017F;innigkeit                            ausgearbeitet, und wer<lb/>
davon urtheilen will, muß &#x017F;ie                            &#x017F;elb&#x017F;t le&#x017F;en.</p><lb/>
                <closer> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#aq">Journ. Br.                            May.</hi> </hi> </closer>
              </div><lb/>
              <div type="jFeuilleton">
                <head> <hi rendition="#fr">Leiden.</hi> </head>
                <p>Luchtmann verkauft: <hi rendition="#aq">C. Suetonius<lb/>
Tranquillus ex                               recen&#x017F;ione Francisci Oudendor-<lb/>
pii, qui variantes                               lectiones, &#x017F;uasque animadver-<lb/>
&#x017F;iones adjecit                               &amp;c.</hi> Jn 8. Der Herr Oudendorp<lb/>
&#x017F;cheint zu                            die&#x017F;er Arbeit gemacht zu &#x017F;eyn.                            Seinem<lb/>
Flei&#x017F;&#x017F;e haben wir &#x017F;chon viele Ausgaben                            lateini-<lb/>
&#x017F;cher Schrift&#x017F;teller zu danken. Bey dem                            Texte<lb/>
i&#x017F;t er dem Gra&#x0364;vius und Gronow gefolgt.                            Jhre<lb/>
Anmerkungen hat er beybehalten, &#x017F;ie                            entweder<lb/>
angenommen oder widerlegt. Eben &#x017F;o macht er<lb/>
es                            auch mit Burmanns und Erne&#x017F;ti Auslegungen.<lb/>
Wir                            mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en zugleich anmerken, daß er nicht                            auf<lb/>
holla&#x0364;ndi&#x017F;che Art mit die&#x017F;en Ma&#x0364;nnern                            verfahren<lb/>
hat. Es fa&#x0364;llt ihm &#x017F;on&#x017F;t nicht                            &#x017F;chwer, ein Dutzend<lb/>
Scheltworte oder grobe Ausdru&#x0364;cke                            mit einflie&#x017F;&#x017F;en<lb/>
zu la&#x017F;&#x017F;en. Burmann konnte                            es auch. Wer ihn in<lb/>
Leiden gekannt oder geho&#x0364;rt hat, der wird                            &#x017F;ich es<lb/>
noch erinnern. Wenn wir die&#x017F;en Fehler, der                            viel-<lb/>
leicht von Spei&#x017F;e, Trank und dicker Luft                            herkommt,<lb/>
bey Seite &#x017F;etzen; &#x017F;o geho&#x0364;rt dem Hrn.                            Oudendorp<lb/>
kein geringes Lob. Der Text i&#x017F;t bey die&#x017F;er                            Aus-<lb/>
gabe &#x017F;ehr wohl verbe&#x017F;&#x017F;ert, und zwar nicht                            aus<lb/>
blo&#x017F;&#x017F;en Muthma&#x017F;&#x017F;ungen, &#x017F;ondern                            aus Hand&#x017F;chrif-<lb/>
ten. Die&#x017F;e Ausgabe wird al&#x017F;o                            Kennern angenehm<lb/>
&#x017F;eyn. <hi rendition="#et">L. G. Z. St.                               52.</hi></p>
              </div><lb/>
              <div type="jFeuilleton">
                <head> <hi rendition="#fr">Nu&#x0364;rnberg.</hi> </head>
                <p>Hier &#x017F;iehet man: <hi rendition="#aq">Odeon Morale<lb/>
jucundum                               &amp; vitale,</hi> Sittliche Ge&#x017F;a&#x0364;nge,                            angenehme<lb/>
Kla&#x0364;nge, gut zur Lebensla&#x0364;nge, Text und Ton                            von<lb/>
Matthe&#x017F;on. Mit vorge&#x017F;etzten &#x017F;onderbaren,                            nach<lb/>
dem neue&#x017F;ten Ge&#x017F;chmacke eingerichteten                            &#x017F;ieben An-<lb/>
reden. Man findet hier deut&#x017F;che,                            lateini&#x017F;che und<lb/>
italieni&#x017F;che Ge&#x017F;a&#x0364;nge.                            Den Le&#x017F;ern wird es nicht<lb/>
unangenehm &#x017F;eyn, wenn wir die                            Ueber&#x017F;chriften<lb/>
einiger Oden bekannt machen: 1) Der                            Prediger,<lb/>
dient zur Vermeidung aller Eitelkeit. 3)                            Das<lb/>
ta&#x0364;gliche Wohlleben, &#x017F;chafft Mittel wider die                            Be-<lb/>
tru&#x0364;bniß. 4) Herz und Mund verwirft alle Heu-<lb/>
cheley                            und Ver&#x017F;tellung. 6) <hi rendition="#aq">La gradita,</hi> die                            Ange-<lb/>
nehme gibt einen tugendhaften Liebes-Zucker. 9)<lb/>
Zucker in                            Wein, ein Lied auf Latein. 10) Die Lei-<lb/><cb/>
bes&#x017F;eulen,                            &#x017F;cho&#x0364;ne Beine. 12) Nimmer und immer<lb/>
ordnen                            un&#x017F;ern ta&#x0364;glichen Wandel. Die andere<lb/>
Strophe aus                            die&#x017F;er Ode entha&#x0364;lt die&#x017F;es:</p><lb/>
                <lg type="poem">
                  <l>Jch habe Arbeit gnug von Jugend auf getrie-</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#c">ben,</hi> </l><lb/>
                  <l>Gelernet und gelehrt, Ge&#x017F;a&#x0364;nge gnug gemacht,</l><lb/>
                  <l>Neb&#x017F;t Bu&#x0364;chern, Briefe gnug von Wichtigkeit</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#c">ge&#x017F;chrieben,</hi> </l><lb/>
                  <l>Auch Ruhm und Neid dadurch auf mich ge-</l><lb/>
                  <l> <hi rendition="#c">bracht.</hi> </l><lb/>
                  <l>Bin endlich in Ge&#x017F;and&#x017F;chafts-Orden</l><lb/>
                  <l>Mehr als ich war geworden.</l>
                </lg><lb/>
                <p> <hi rendition="#right">Cr. N. St. 29.</hi> </p>
              </div><lb/>
              <div type="jFeuilleton">
                <head> <hi rendition="#fr">Leipzig.</hi> </head>
                <p>Jn Breitkopfs Verlage findet man:<lb/>
Hn. Bernhards von Fontenelle                            auserle&#x017F;ene Schrif-<lb/>
ten, na&#x0364;mlich von mehr als einer                            Welt, Ge&#x017F;pra&#x0364;che<lb/>
der Todten und die Hi&#x017F;torie der                            heidni&#x017F;chen Orakel.<lb/>
Herr Profe&#x017F;&#x017F;or                            Gott&#x017F;ched hat &#x017F;ie mit ver&#x017F;chiedenen<lb/>
Zugaben und                            &#x017F;cho&#x0364;nen Kupfern an das Licht ge&#x017F;tellt.<lb/>
Bey                            die&#x017F;er Ausgabe i&#x017F;t folgendes zu bemerken:<lb/>
Herr                            Gott&#x017F;ched hat die Schreibart &#x017F;einer                            Ueber-<lb/>
&#x017F;etzung nicht allein u&#x0364;ber&#x017F;ehen,                            &#x017F;ondern verbe&#x017F;&#x017F;ert.<lb/>
Ein gleiches hat er auch mit                            &#x017F;einen ehemaligen<lb/>
Anmerkungen vorgenommen. Ferner                            findet<lb/>
man auch einige kleine Schriften dabey:                            Des<lb/>
Verfa&#x017F;&#x017F;ers Abhandlung von dem Da&#x017F;eyn                            Gottes<lb/>
aus der Betrachtung der Thiere. Jn dem                            Ge-<lb/>
&#x017F;pra&#x0364;che von mehr als einer Welt zeigt &#x017F;ich                            eine<lb/>
kleine Vera&#x0364;nderung. Der Hr. G. hat die                            verdrieß-<lb/>
lichen Wiederholungen: &#x017F;agte &#x017F;ie,                            ver&#x017F;etzte ich aus-<lb/>
gela&#x017F;&#x017F;en, und nur die Namen                            der redenden Per&#x017F;o-<lb/>
nen hinge&#x017F;etzt. Es i&#x017F;t eine                            Frage, ob es allen ge-<lb/>
fallen wird. Fontenelle wußte es auch, daß                            die<lb/>
Wiederholungen gro&#x017F;&#x017F;en Gei&#x017F;tern ekelhaft                            wa&#x0364;ren,<lb/>
aber &#x017F;eine Ab&#x017F;icht war, er wollte                            kleinen Gei&#x017F;tern<lb/>
dadurch einen deutlichen Begriff von mehr                            als<lb/>
einer Welt machen. Ueber jedes Ge&#x017F;pra&#x0364;ch                            hat<lb/>
man ein Kupfer ge&#x017F;etzt. <hi rendition="#et">L. G. Z. St.                               52.</hi></p>
              </div><lb/>
              <div type="jFeuilleton">
                <head> <hi rendition="#fr">Zu&#x0364;rch.</hi> </head>
                <p>Hier i&#x017F;t heraus: Ver&#x017F;uch einer                            hi&#x017F;to-<lb/>
ri&#x017F;chen und phy&#x017F;i&#x017F;chen                            Be&#x017F;chreibung der Helveti-<lb/>
&#x017F;chen Eisberge. Die Gebirge                            haben &#x017F;owohl ihre<lb/>
Merkwu&#x0364;rdigkeiten, wie die Ebenen,                            und der Hr.<lb/>
Altman hat &#x017F;ich die Mu&#x0364;he genommen eine                            Rei&#x017F;e<lb/>
zu den Gru&#x0364;ndelwaldi&#x017F;chen Eisgebirge zu                            thun.<lb/>
Auf die Rei&#x017F;e gru&#x0364;ndet &#x017F;ich die&#x017F;e                            Schrift, welche<lb/>
allerdings verdient gele&#x017F;en zu werden.                            Zwi&#x017F;chen<lb/>
den Schweizeri&#x017F;chen Gebirgen findet                            &#x017F;ich ein Eis-<lb/>
meer, welches wie eine &#x017F;tille                            nordi&#x017F;che See gefro-<lb/>
ren i&#x017F;t. Die Glet&#x017F;cher, wie                            man es nach der<lb/></p>
              </div>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[7]/0007] of the Life of the Author. Nur muͤſſen wir dabey ſagen, daß dieſe Sapho ſich ſchon in der Ewigkeit befindet. Der Herr Birch hat ihre Schriften der Welt mitgetheilt, und zugleich eine Lebens-Beſchreibung von ihr geliefert. Dieſe Philoſophiſche Schriften ſind uͤberhaupt mit der groͤßten Scharfſinnigkeit ausgearbeitet, und wer davon urtheilen will, muß ſie ſelbſt leſen. Journ. Br. May. Leiden. Luchtmann verkauft: C. Suetonius Tranquillus ex recenſione Francisci Oudendor- pii, qui variantes lectiones, ſuasque animadver- ſiones adjecit &c. Jn 8. Der Herr Oudendorp ſcheint zu dieſer Arbeit gemacht zu ſeyn. Seinem Fleiſſe haben wir ſchon viele Ausgaben lateini- ſcher Schriftſteller zu danken. Bey dem Texte iſt er dem Graͤvius und Gronow gefolgt. Jhre Anmerkungen hat er beybehalten, ſie entweder angenommen oder widerlegt. Eben ſo macht er es auch mit Burmanns und Erneſti Auslegungen. Wir muͤſſen zugleich anmerken, daß er nicht auf hollaͤndiſche Art mit dieſen Maͤnnern verfahren hat. Es faͤllt ihm ſonſt nicht ſchwer, ein Dutzend Scheltworte oder grobe Ausdruͤcke mit einflieſſen zu laſſen. Burmann konnte es auch. Wer ihn in Leiden gekannt oder gehoͤrt hat, der wird ſich es noch erinnern. Wenn wir dieſen Fehler, der viel- leicht von Speiſe, Trank und dicker Luft herkommt, bey Seite ſetzen; ſo gehoͤrt dem Hrn. Oudendorp kein geringes Lob. Der Text iſt bey dieſer Aus- gabe ſehr wohl verbeſſert, und zwar nicht aus bloſſen Muthmaſſungen, ſondern aus Handſchrif- ten. Dieſe Ausgabe wird alſo Kennern angenehm ſeyn. L. G. Z. St. 52. Nuͤrnberg. Hier ſiehet man: Odeon Morale jucundum & vitale, Sittliche Geſaͤnge, angenehme Klaͤnge, gut zur Lebenslaͤnge, Text und Ton von Mattheſon. Mit vorgeſetzten ſonderbaren, nach dem neueſten Geſchmacke eingerichteten ſieben An- reden. Man findet hier deutſche, lateiniſche und italieniſche Geſaͤnge. Den Leſern wird es nicht unangenehm ſeyn, wenn wir die Ueberſchriften einiger Oden bekannt machen: 1) Der Prediger, dient zur Vermeidung aller Eitelkeit. 3) Das taͤgliche Wohlleben, ſchafft Mittel wider die Be- truͤbniß. 4) Herz und Mund verwirft alle Heu- cheley und Verſtellung. 6) La gradita, die Ange- nehme gibt einen tugendhaften Liebes-Zucker. 9) Zucker in Wein, ein Lied auf Latein. 10) Die Lei- besſeulen, ſchoͤne Beine. 12) Nimmer und immer ordnen unſern taͤglichen Wandel. Die andere Strophe aus dieſer Ode enthaͤlt dieſes: Jch habe Arbeit gnug von Jugend auf getrie- ben, Gelernet und gelehrt, Geſaͤnge gnug gemacht, Nebſt Buͤchern, Briefe gnug von Wichtigkeit geſchrieben, Auch Ruhm und Neid dadurch auf mich ge- bracht. Bin endlich in Geſandſchafts-Orden Mehr als ich war geworden. Cr. N. St. 29. Leipzig. Jn Breitkopfs Verlage findet man: Hn. Bernhards von Fontenelle auserleſene Schrif- ten, naͤmlich von mehr als einer Welt, Geſpraͤche der Todten und die Hiſtorie der heidniſchen Orakel. Herr Profeſſor Gottſched hat ſie mit verſchiedenen Zugaben und ſchoͤnen Kupfern an das Licht geſtellt. Bey dieſer Ausgabe iſt folgendes zu bemerken: Herr Gottſched hat die Schreibart ſeiner Ueber- ſetzung nicht allein uͤberſehen, ſondern verbeſſert. Ein gleiches hat er auch mit ſeinen ehemaligen Anmerkungen vorgenommen. Ferner findet man auch einige kleine Schriften dabey: Des Verfaſſers Abhandlung von dem Daſeyn Gottes aus der Betrachtung der Thiere. Jn dem Ge- ſpraͤche von mehr als einer Welt zeigt ſich eine kleine Veraͤnderung. Der Hr. G. hat die verdrieß- lichen Wiederholungen: ſagte ſie, verſetzte ich aus- gelaſſen, und nur die Namen der redenden Perſo- nen hingeſetzt. Es iſt eine Frage, ob es allen ge- fallen wird. Fontenelle wußte es auch, daß die Wiederholungen groſſen Geiſtern ekelhaft waͤren, aber ſeine Abſicht war, er wollte kleinen Geiſtern dadurch einen deutlichen Begriff von mehr als einer Welt machen. Ueber jedes Geſpraͤch hat man ein Kupfer geſetzt. L. G. Z. St. 52. Zuͤrch. Hier iſt heraus: Verſuch einer hiſto- riſchen und phyſiſchen Beſchreibung der Helveti- ſchen Eisberge. Die Gebirge haben ſowohl ihre Merkwuͤrdigkeiten, wie die Ebenen, und der Hr. Altman hat ſich die Muͤhe genommen eine Reiſe zu den Gruͤndelwaldiſchen Eisgebirge zu thun. Auf die Reiſe gruͤndet ſich dieſe Schrift, welche allerdings verdient geleſen zu werden. Zwiſchen den Schweizeriſchen Gebirgen findet ſich ein Eis- meer, welches wie eine ſtille nordiſche See gefro- ren iſt. Die Gletſcher, wie man es nach der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Britt-Marie Schuster, Manuel Wille, Arnika Lutz, Fabienne Wollny: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-07T10:32:49Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.deutschestextarchiv.de/doku/basisformat formulierten Richtlinien.

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (&#xa75b;): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: Lautwert transkribiert; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1532409_1751
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1532409_1751/7
Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 153, Hamburg, 24. September 1751, S. [7]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1532409_1751/7>, abgerufen am 24.04.2024.