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Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 160, Hamburg, 8. Oktober 1751.

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[Spaltenumbruch] zugekommen und nach der neuen Verordnung in
Justitz-Sachen Anmerkungen gemacht worden
sind. J. G. Z. St. 49.

Göttingen.

Der Herr Prosessor Meister giebt
in der Vorbereitung zu seinen Vorlesungen eine
Erkenntniß der vornehmsten Juristischen Bücher
und Schriftsteller. Ein Rechtsgelehrter muß
nothwendig einen Vorrath von guten Büchern
haben. Erfordert diese Wissenschaft wegen ihrer
Dunkelheit, Ungewißheit und Unordnung nicht zu-
längliche Erläuterungen? Dazu gehören wohl-
geschriebene Bücher. Man muß aber auch zugleich
die Verfassers derselben kennen. Jn den Vorle-
sungen über die Rechtsgeschichte und Rechtsge-
lehrsamkeit hört man sehr wenig davon. Es ist
also von grossem Nutzen, wenn ein Mann seine Zu-
hörer auch darinn gründlich unterrichtet. Der
Herr Verfasser hat diesen Vorsatz, und wir glau-
ben, dieß giebt Gelegenheit zu einer nothwendigen
Schrift, die wir um des Nutzens willen auch ge-
druckt zu sehen wünschen. G. G. Z. St. 52.

Medicinische Schriften.
London.

Zu den schönen albinischen Mußculn
haben die Gebrüdere Knapton einen Anhang stechen
lassen. Er besteht in 4 grossen Platten. Auf
denselben sind einige zu den Gefässen und Nerven
gehörige Figuren gedoppelt, mit und ohne Schat-
ten abgebildet. Die Aufschrift zu dieser ansehn-
lichen Ausgabe ist: A compleat System of the
bloodvessels and nerves taken from Eustachius,
Ruysch, Duverney, Haller, Trew &c
in Atlaß Fo-
lio. Wem dem Ansehen nach mit einem prächti-
gen Buche gedient ist, der findet hier, was er sucht.
Ob alles aber vollkommen durch den Grabstichel
gebildet sey, ist eine andere Frage. Zum wenig-
sten ist der Herr von Haller damit nicht zufrieden,
weil von dessen Zeichnungen vieles ganz unvoll-
kommen ausgedruckt ist. G. G. Z. St. 79.

Kopenhagen.

Observationes circa planta-
rum quarundam Maris Islandici, & speciatim
Algae Sachariferae dictae Originem partes &
usum &c.
haben den Hn. Biorno Pauli aus Js-
land zum Verfasser. Die Beschreibung von der
Alga Sacharifera ist wohl zu lesen. Diese
Pflanze wächst mit einer dünnen Wurzel aus den
[Spaltenumbruch] Steinen, hat häutigte, rothe, halbdurchsichtige
Blätter. Man weicht sie in süsses Wasser ein,
läßt sie trocknen, beschwert sie in hölzernen Gefäs-
sen mit Steinen, bis alle Feuchtigkeit weg ist. Den
Winter über speisen sie die Jsländer mit Milch.
Der Verfasser hat die Blätter nach chymischer
Art untersucht. Erst kam ein saures Wasser,
alsdann ein öhlichter Geist, und endlich ein schweres
Oehl. Aus der Asche hat er ein ziemlich reines
Salz gelaugt. Den Zucker, welchen man aus den
Blättern erhält, ist süß und hat mit dem rechten
Zucker eine grosse Gleichheit. Man kann densel-
ben viele Jahre halten. G. G. Z. St. 70.

Philosophische Schriften.
Florenz.

Die Kayserliche Druckerey liefert:
[Ploutarkhou peri ton areskonton tois philosophois
Biblia,] E. Plutarchi de placitis philosophorum
Libri V. latine reddidit &c. Eduardus Corsinus.

Was bey dieser Ausgabe merkwürdig ist, wollen
wir mit kurzem anzeigen. Der Text ist nach der
Ausgabe des Stephanus abgedruckt. Die latei-
nischen Uebersetzungen von Budäus, Xylander und
Cruser sind nicht nach des Besorgers Geschmack.
Er hat sich also die Mühe gegeben, eine neue zu
machen. Das Hauptwerk aber ist die Lehrsätze
der Weltweisen, welche Plutarch kurz und dunkel
anführt, deutlicher und ausführlicher zu liefern.
Der Verfasser mußte also ihre Schriften selbst
zur Hand nehmen, so viel die verderbende Zeit
übrig gelassen hat. Wo sie fehlen, hat ihm Ari-
stoteles, Laertius, Empiricus, Cicero und andere
aus der Noth helfen müssen. Ferner hat er diese
Bücher mit den Werken des Galenus, Eusebius
und Stobäus zusammengehalten, weil sie in den-
selben oft angezogen worden sind. Endlich hat
der Herr Corsini Plutarchs Leben beschrieben, eini-
ge Nachricht von seinen Schriften gegeben, und
ein alphabetisches Verzeichniß von den Weltwei-
sen beygesetzt, die Plutarch anzieht. Zuletzt folgen
noch 2 Abhandlungen aus der Feder des Hn. Cor-
sini. Beyde zeugen von seinem Fleiß und Gelehr-
samkeit. Jn der ersten werden einige dunkle
Stellen des Plutarchs erklärt. Jn der andern
vergleicht der Verfasser die Sätze der alten Welt-
weisen mit den neuern, und zeigt, wie sich die Neuern
mit der Wissenschaft der Alten brüsten.

L. G. Z. St. 51.


[Spaltenumbruch] zugekommen und nach der neuen Verordnung in
Juſtitz-Sachen Anmerkungen gemacht worden
ſind. J. G. Z. St. 49.

Goͤttingen.

Der Herr Proſeſſor Meiſter giebt
in der Vorbereitung zu ſeinen Vorleſungen eine
Erkenntniß der vornehmſten Juriſtiſchen Buͤcher
und Schriftſteller. Ein Rechtsgelehrter muß
nothwendig einen Vorrath von guten Buͤchern
haben. Erfordert dieſe Wiſſenſchaft wegen ihrer
Dunkelheit, Ungewißheit und Unordnung nicht zu-
laͤngliche Erlaͤuterungen? Dazu gehoͤren wohl-
geſchriebene Buͤcher. Man muß aber auch zugleich
die Verfaſſers derſelben kennen. Jn den Vorle-
ſungen uͤber die Rechtsgeſchichte und Rechtsge-
lehrſamkeit hoͤrt man ſehr wenig davon. Es iſt
alſo von groſſem Nutzen, wenn ein Mann ſeine Zu-
hoͤrer auch darinn gruͤndlich unterrichtet. Der
Herr Verfaſſer hat dieſen Vorſatz, und wir glau-
ben, dieß giebt Gelegenheit zu einer nothwendigen
Schrift, die wir um des Nutzens willen auch ge-
druckt zu ſehen wuͤnſchen. G. G. Z. St. 52.

Mediciniſche Schriften.
London.

Zu den ſchoͤnen albiniſchen Mußculn
haben die Gebruͤdere Knapton einen Anhang ſtechen
laſſen. Er beſteht in 4 groſſen Platten. Auf
denſelben ſind einige zu den Gefaͤſſen und Nerven
gehoͤrige Figuren gedoppelt, mit und ohne Schat-
ten abgebildet. Die Aufſchrift zu dieſer anſehn-
lichen Ausgabe iſt: A compleat Syſtem of the
bloodveſſels and nerves taken from Euſtachius,
Ruyſch, Duverney, Haller, Trew &c
in Atlaß Fo-
lio. Wem dem Anſehen nach mit einem praͤchti-
gen Buche gedient iſt, der findet hier, was er ſucht.
Ob alles aber vollkommen durch den Grabſtichel
gebildet ſey, iſt eine andere Frage. Zum wenig-
ſten iſt der Herr von Haller damit nicht zufrieden,
weil von deſſen Zeichnungen vieles ganz unvoll-
kommen ausgedruckt iſt. G. G. Z. St. 79.

Kopenhagen.

Obſervationes circa planta-
rum quarundam Maris Islandici, & ſpeciatim
Algæ Sachariferæ dictæ Originem partes &
uſum &c.
haben den Hn. Biorno Pauli aus Js-
land zum Verfaſſer. Die Beſchreibung von der
Alga Sacharifera iſt wohl zu leſen. Dieſe
Pflanze waͤchſt mit einer duͤnnen Wurzel aus den
[Spaltenumbruch] Steinen, hat haͤutigte, rothe, halbdurchſichtige
Blaͤtter. Man weicht ſie in ſuͤſſes Waſſer ein,
laͤßt ſie trocknen, beſchwert ſie in hoͤlzernen Gefaͤſ-
ſen mit Steinen, bis alle Feuchtigkeit weg iſt. Den
Winter uͤber ſpeiſen ſie die Jslaͤnder mit Milch.
Der Verfaſſer hat die Blaͤtter nach chymiſcher
Art unterſucht. Erſt kam ein ſaures Waſſer,
alsdann ein oͤhlichter Geiſt, und endlich ein ſchweres
Oehl. Aus der Aſche hat er ein ziemlich reines
Salz gelaugt. Den Zucker, welchen man aus den
Blaͤttern erhaͤlt, iſt ſuͤß und hat mit dem rechten
Zucker eine groſſe Gleichheit. Man kann denſel-
ben viele Jahre halten. G. G. Z. St. 70.

Philoſophiſche Schriften.
Florenz.

Die Kayſerliche Druckerey liefert:
[Πλουταρχου περι των αρεσκοντων τοις φιλοσοφοις
Βιβλια,] E. Plutarchi de placitis philoſophorum
Libri V. latine reddidit &c. Eduardus Corſinus.

Was bey dieſer Ausgabe merkwuͤrdig iſt, wollen
wir mit kurzem anzeigen. Der Text iſt nach der
Ausgabe des Stephanus abgedruckt. Die latei-
niſchen Ueberſetzungen von Budaͤus, Xylander und
Cruſer ſind nicht nach des Beſorgers Geſchmack.
Er hat ſich alſo die Muͤhe gegeben, eine neue zu
machen. Das Hauptwerk aber iſt die Lehrſaͤtze
der Weltweiſen, welche Plutarch kurz und dunkel
anfuͤhrt, deutlicher und ausfuͤhrlicher zu liefern.
Der Verfaſſer mußte alſo ihre Schriften ſelbſt
zur Hand nehmen, ſo viel die verderbende Zeit
uͤbrig gelaſſen hat. Wo ſie fehlen, hat ihm Ari-
ſtoteles, Laertius, Empiricus, Cicero und andere
aus der Noth helfen muͤſſen. Ferner hat er dieſe
Buͤcher mit den Werken des Galenus, Euſebius
und Stobaͤus zuſammengehalten, weil ſie in den-
ſelben oft angezogen worden ſind. Endlich hat
der Herr Corſini Plutarchs Leben beſchrieben, eini-
ge Nachricht von ſeinen Schriften gegeben, und
ein alphabetiſches Verzeichniß von den Weltwei-
ſen beygeſetzt, die Plutarch anzieht. Zuletzt folgen
noch 2 Abhandlungen aus der Feder des Hn. Cor-
ſini. Beyde zeugen von ſeinem Fleiß und Gelehr-
ſamkeit. Jn der erſten werden einige dunkle
Stellen des Plutarchs erklaͤrt. Jn der andern
vergleicht der Verfaſſer die Saͤtze der alten Welt-
weiſen mit den neuern, und zeigt, wie ſich die Neuern
mit der Wiſſenſchaft der Alten bruͤſten.

L. G. Z. St. 51.


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[[6]/0006] zugekommen und nach der neuen Verordnung in Juſtitz-Sachen Anmerkungen gemacht worden ſind. J. G. Z. St. 49. Goͤttingen. Der Herr Proſeſſor Meiſter giebt in der Vorbereitung zu ſeinen Vorleſungen eine Erkenntniß der vornehmſten Juriſtiſchen Buͤcher und Schriftſteller. Ein Rechtsgelehrter muß nothwendig einen Vorrath von guten Buͤchern haben. Erfordert dieſe Wiſſenſchaft wegen ihrer Dunkelheit, Ungewißheit und Unordnung nicht zu- laͤngliche Erlaͤuterungen? Dazu gehoͤren wohl- geſchriebene Buͤcher. Man muß aber auch zugleich die Verfaſſers derſelben kennen. Jn den Vorle- ſungen uͤber die Rechtsgeſchichte und Rechtsge- lehrſamkeit hoͤrt man ſehr wenig davon. Es iſt alſo von groſſem Nutzen, wenn ein Mann ſeine Zu- hoͤrer auch darinn gruͤndlich unterrichtet. Der Herr Verfaſſer hat dieſen Vorſatz, und wir glau- ben, dieß giebt Gelegenheit zu einer nothwendigen Schrift, die wir um des Nutzens willen auch ge- druckt zu ſehen wuͤnſchen. G. G. Z. St. 52. Mediciniſche Schriften. London. Zu den ſchoͤnen albiniſchen Mußculn haben die Gebruͤdere Knapton einen Anhang ſtechen laſſen. Er beſteht in 4 groſſen Platten. Auf denſelben ſind einige zu den Gefaͤſſen und Nerven gehoͤrige Figuren gedoppelt, mit und ohne Schat- ten abgebildet. Die Aufſchrift zu dieſer anſehn- lichen Ausgabe iſt: A compleat Syſtem of the bloodveſſels and nerves taken from Euſtachius, Ruyſch, Duverney, Haller, Trew &c in Atlaß Fo- lio. Wem dem Anſehen nach mit einem praͤchti- gen Buche gedient iſt, der findet hier, was er ſucht. Ob alles aber vollkommen durch den Grabſtichel gebildet ſey, iſt eine andere Frage. Zum wenig- ſten iſt der Herr von Haller damit nicht zufrieden, weil von deſſen Zeichnungen vieles ganz unvoll- kommen ausgedruckt iſt. G. G. Z. St. 79. Kopenhagen. Obſervationes circa planta- rum quarundam Maris Islandici, & ſpeciatim Algæ Sachariferæ dictæ Originem partes & uſum &c. haben den Hn. Biorno Pauli aus Js- land zum Verfaſſer. Die Beſchreibung von der Alga Sacharifera iſt wohl zu leſen. Dieſe Pflanze waͤchſt mit einer duͤnnen Wurzel aus den Steinen, hat haͤutigte, rothe, halbdurchſichtige Blaͤtter. Man weicht ſie in ſuͤſſes Waſſer ein, laͤßt ſie trocknen, beſchwert ſie in hoͤlzernen Gefaͤſ- ſen mit Steinen, bis alle Feuchtigkeit weg iſt. Den Winter uͤber ſpeiſen ſie die Jslaͤnder mit Milch. Der Verfaſſer hat die Blaͤtter nach chymiſcher Art unterſucht. Erſt kam ein ſaures Waſſer, alsdann ein oͤhlichter Geiſt, und endlich ein ſchweres Oehl. Aus der Aſche hat er ein ziemlich reines Salz gelaugt. Den Zucker, welchen man aus den Blaͤttern erhaͤlt, iſt ſuͤß und hat mit dem rechten Zucker eine groſſe Gleichheit. Man kann denſel- ben viele Jahre halten. G. G. Z. St. 70. Philoſophiſche Schriften. Florenz. Die Kayſerliche Druckerey liefert: Πλουταρχου περι των αρεσκοντων τοις φιλοσοφοις Βιβλια, E. Plutarchi de placitis philoſophorum Libri V. latine reddidit &c. Eduardus Corſinus. Was bey dieſer Ausgabe merkwuͤrdig iſt, wollen wir mit kurzem anzeigen. Der Text iſt nach der Ausgabe des Stephanus abgedruckt. Die latei- niſchen Ueberſetzungen von Budaͤus, Xylander und Cruſer ſind nicht nach des Beſorgers Geſchmack. Er hat ſich alſo die Muͤhe gegeben, eine neue zu machen. Das Hauptwerk aber iſt die Lehrſaͤtze der Weltweiſen, welche Plutarch kurz und dunkel anfuͤhrt, deutlicher und ausfuͤhrlicher zu liefern. Der Verfaſſer mußte alſo ihre Schriften ſelbſt zur Hand nehmen, ſo viel die verderbende Zeit uͤbrig gelaſſen hat. Wo ſie fehlen, hat ihm Ari- ſtoteles, Laertius, Empiricus, Cicero und andere aus der Noth helfen muͤſſen. Ferner hat er dieſe Buͤcher mit den Werken des Galenus, Euſebius und Stobaͤus zuſammengehalten, weil ſie in den- ſelben oft angezogen worden ſind. Endlich hat der Herr Corſini Plutarchs Leben beſchrieben, eini- ge Nachricht von ſeinen Schriften gegeben, und ein alphabetiſches Verzeichniß von den Weltwei- ſen beygeſetzt, die Plutarch anzieht. Zuletzt folgen noch 2 Abhandlungen aus der Feder des Hn. Cor- ſini. Beyde zeugen von ſeinem Fleiß und Gelehr- ſamkeit. Jn der erſten werden einige dunkle Stellen des Plutarchs erklaͤrt. Jn der andern vergleicht der Verfaſſer die Saͤtze der alten Welt- weiſen mit den neuern, und zeigt, wie ſich die Neuern mit der Wiſſenſchaft der Alten bruͤſten. L. G. Z. St. 51.

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Zitationshilfe: Stats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten. Nr. 160, Hamburg, 8. Oktober 1751, S. [6]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_1600810_1751/6>, abgerufen am 28.03.2024.