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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801.

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[Spaltenumbruch] seitig gethan. Dännemar[k] gestand es zu, indem es sich
neulich verbindlich machte, keine Convoy, als bis nach
ausgemachter Sache, zu schicken. Tractaten, Natio-
nalrecht und unser Wohl fordern die Behauptung die-
ses Rechts, und rechtfertigen sie. Die gegenwärtige
Conföderation beruht auf den Verträgen von 1780,
deren Hauptsatz war, das von meinen Gegner ange-
führte Principium mit Gewalt zu erzwingen. Nimmt
man dazu die Kriegszurüstungen im Baltischen Meere,
so ist wohl sichtbar, daß ihr Zweck Krieg sey, daß
sie gegen uns feindselig sind. Sollen wir uns nicht in
Vertheidigungsstand setzen, nicht auch zu den Waffen
greifen, um unsere Rechte zu behaupten, und für die
Beleidigungen unserer Unterthanen Genugthuung zu er-
halten? Kein Engländer wird hier mit Nein antwor-
ten. Oder sollen wir warten, bis sie uns durch offi-
cielle Papiere von ihren Entschlüssen unterrichten, da
ihr Betragen für ihre Feindschaft so laut spricht? Ge-
wiß nicht. Der Minister verdiente bestraft zu werden,
der nicht eher handelte, als bis die Gefahr vor der
Thür ist, und Zusehen bis die Feinde sich verstärkt
und gesichert haben und durch ihre ruhige Vereinigung
mit Frankreich furchtbar geworden sind. Wer wird
fordern, daß wir unsern Feinden Zeit lassen, sich zur
Zerstöhrung unserer Macht genugsam vorzubereiten?
So blind und gleichgültig für das Beste dieses Landes
wird keiner seyn, um zu sagen: Laßt die Hülfsmittel
zu unserer Zerstöhrung in Brest einlaufen, die Schätze
Peru's vorbey nach Spanien gehen und die Kriegsbe-
dürfnisse aus dem Baltischen Meere ruhig zu beyden
fahren. Können wir durch die Aufgebung dieser Rechte
einen Frieden mit Frankreich befördern? das wird wohl
keinem einfallen. Der geschlagne Feind ist zu wüthend,
um damit sich zu befriedigen, deswegen wollen wir als
Engländer unser Recht behaupten. Ueberdem hindert
die Maaßregel, wodurch die Zufuhr von Kriegsbedürf-
nissen gehindert wird, auch das Blutvergießen, indem
sie die Mittel zu Kriegs-Unternehmungen entzieht.
Was die Ausfälle auf die Mitglieder der Administra-
tion betrifft, so übergehe ich sie.

Doctor Lawrence sprach gegen Herrn Pitt. Der
Kanzler der Schatzkammer behauptet, sagte er, daß der
Grundfatz: freyes Schiff macht freyes Gut, aufgege-
ben worden; das ist nicht so, zu Zeiten der Königin
Elisabeth ist er zugestanden. Die Convention der Nor-
dischen Mächte ist keine absolute feindselige Handlung.

Herr Tierney sprach nachher gegen Herrn Dundas,
von dem er sagte, daß derselbe ganz schwielenhart für
die Vergießung von Menschenblut geworden sey. --
Herr Dundas wünschte demselben Höflichkeit und Ur-
banität, und erklärte seine Verachtung für alle schwer-
fällig gesuchte und niedrige Angriffe; auch empfahl er
das Bleiben bey der Frage. Hr. Sheridan bemerkte,
daß Hr. Dundas sich selbst tadle. Ueber den Vor-
schlag des Herrn Grey ward dann gestimmt und die
Verbesserung mit 245 gegen 63 verworfen.


Auch der heutige Posttag beweiset den Ungrund des
Gerüchts, als wenn schon eine förmliche Kriegserklä-
rung gegen Rußland erfolgt sey. Jndeß ersieht man
aus der Rede des Königs, wie kritisch unsre Verhält-
nisse im Norden sind und zu welchen Maaßregeln man
unsrer Seits entschlossen ist. Kaperbriefe sind fort-
dauernd noch nicht ertheilt.


[Spaltenumbruch]

Jn unsern Blättern ist jetzt die Convention von
1780 wieder abgedruckt worden, welche die Nordischen
Mächte damals unter einander schlossen und wodurch
bestimmt wurde, daß alle neutrale Schiffe frey nach
den Häfen der kriegführenden Mächte fahren, daß die
Effecten der Unterthanen der kriegführenden Mächte,
Contrebande ausgenommen, in neutralen. Schiffen frey
seyn sollten rt.

Der König hat erlaubt, daß die Capitains Trow-
bridge, Ball, S. Hood und Hallowell den ihnen er-
theilten Rang und die Commandeurs-Kreuze des Nea-
politanischen St. Ferdinands- und Verdienst-Ordens
annehmen können.

Am Sonnabend verbreitete sich das Gerücht von der
Auflösung der gegenwärtigen Administration. Man
nannte den Marquis von Landsdown als Nachfolger
des Lord Grenville, und Herrn Grey als Nachsolger
des Herrn Pitt; doch hat sich dies nicht bestätigt.
Die Verlängerung der Sitzungen des Staatsraths,
bey welchen der König gegenwärtig war, veranlaßte
das Gerücht. Es ward bis in die Nacht am Sonn-
abend deliberirt, und da ehemals der Auflösung der
Administration des Marquis von Rockingham eine
gleichlange Staatsraths-Versammlung vorhergieng, so
schloß man auf ein ähnliches Ereigniß. Die Sage von
einer obwaltenden Differenz zwischen dem Herzog von
York und Herrn Pitt, über Angelegenheiten auf dem
festen Lande, gab dieser Meynung neue Stärke. Es
heißt, Herr Pitt habe sich in Betreff der Deutschen
Staaten Sr. Majestät nicht so geäußert, als der Her-
zog von York. Was an diesem letztern Gerüchte wah-
res ist, kann man nicht entscheiden. Andre behaupten,
daß Herr Pi[t]t bey einem Vorschlage zur Empfehlung des
liberalen Verfahrens gegen die Katholiken in Jrland
und der Dissenters in En[g]land in der Königl. Rede,
und bey einem Vorschlage zur Aufhebung der Test-
Acte, sey überstimmt worden.

Noch immer heißt es, daß Lord Moira in der Folge
ins Ministerium treten dürfte.

Sir R. Abercromby soll aus Rhodus Nachricht er-
theilt haben, daß bey der jetzigen Befestigung der Küsten
Aegyptens eine Landung unräthlich sey.

Man sieht jetzt unsrer Ausschließung von den Por-
tugiesischen Häfen entgegen.

Lord Nelson ist gestern von Plymouth auf dem San
Joseph zur Canalflotte gesegelt.

Ein Cartelschiff, welches dieser Tage von Dover
nach Calais absegelte, ist nach letzterm Orte zurückge-
kehrt, da es nicht die Erlaubniß erhielt, zu Calais zu
landen.

Die Theurung der Lebensmittel nimmt hier noch
täglich zu. Ein Pfund frischer Butter kostet jetzt 18
Pence, ein Pfund Kalbfleisch 11, Schweinefleisch 12
Pence etc.

Zwey mit reichen Ladungen von Jsle de France ge-
kommene Schiffe von 20 und 16 Kanonen sind in un-
sern Hafen aufgebracht worden. Zu Plymonth ist auch
die Preußische Galliote, Dorothea, mit Wein und
Branntewein von Bordeaux nach Hamburg bestimmt,
eingebracht worden.

Lord Glenbervie ist zum Gouverneur und Comman-
deur en Chef auf dem Vorgebürge der guten Hoffnung
ernannt.

Die Hofzeitung vom Sonnabend enthält folgend[e]
neue Königl. Proclamation von 28sten Januar:

[Spaltenumbruch] ſeitig gethan. Daͤnnemar[k] geſtand es zu, indem es ſich
neulich verbindlich machte, keine Convoy, als bis nach
ausgemachter Sache, zu ſchicken. Tractaten, Natio-
nalrecht und unſer Wohl fordern die Behauptung die-
ſes Rechts, und rechtfertigen ſie. Die gegenwaͤrtige
Confoͤderation beruht auf den Vertraͤgen von 1780,
deren Hauptſatz war, das von meinen Gegner ange-
fuͤhrte Principium mit Gewalt zu erzwingen. Nimmt
man dazu die Kriegszuruͤſtungen im Baltiſchen Meere,
ſo iſt wohl ſichtbar, daß ihr Zweck Krieg ſey, daß
ſie gegen uns feindſelig ſind. Sollen wir uns nicht in
Vertheidigungsſtand ſetzen, nicht auch zu den Waffen
greifen, um unſere Rechte zu behaupten, und fuͤr die
Beleidigungen unſerer Unterthanen Genugthuung zu er-
halten? Kein Englaͤnder wird hier mit Nein antwor-
ten. Oder ſollen wir warten, bis ſie uns durch offi-
cielle Papiere von ihren Entſchluͤſſen unterrichten, da
ihr Betragen fuͤr ihre Feindſchaft ſo laut ſpricht? Ge-
wiß nicht. Der Miniſter verdiente beſtraft zu werden,
der nicht eher handelte, als bis die Gefahr vor der
Thuͤr iſt, und Zuſehen bis die Feinde ſich verſtaͤrkt
und geſichert haben und durch ihre ruhige Vereinigung
mit Frankreich furchtbar geworden ſind. Wer wird
fordern, daß wir unſern Feinden Zeit laſſen, ſich zur
Zerſtoͤhrung unſerer Macht genugſam vorzubereiten?
So blind und gleichguͤltig fuͤr das Beſte dieſes Landes
wird keiner ſeyn, um zu ſagen: Laßt die Huͤlfsmittel
zu unſerer Zerſtoͤhrung in Breſt einlaufen, die Schaͤtze
Peru’s vorbey nach Spanien gehen und die Kriegsbe-
duͤrfniſſe aus dem Baltiſchen Meere ruhig zu beyden
fahren. Koͤnnen wir durch die Aufgebung dieſer Rechte
einen Frieden mit Frankreich befoͤrdern? das wird wohl
keinem einfallen. Der geſchlagne Feind iſt zu wuͤthend,
um damit ſich zu befriedigen, deswegen wollen wir als
Englaͤnder unſer Recht behaupten. Ueberdem hindert
die Maaßregel, wodurch die Zufuhr von Kriegsbeduͤrf-
niſſen gehindert wird, auch das Blutvergießen, indem
ſie die Mittel zu Kriegs-Unternehmungen entzieht.
Was die Ausfaͤlle auf die Mitglieder der Adminiſtra-
tion betrifft, ſo uͤbergehe ich ſie.

Doctor Lawrence ſprach gegen Herrn Pitt. Der
Kanzler der Schatzkammer behauptet, ſagte er, daß der
Grundfatz: freyes Schiff macht freyes Gut, aufgege-
ben worden; das iſt nicht ſo, zu Zeiten der Koͤnigin
Eliſabeth iſt er zugeſtanden. Die Convention der Nor-
diſchen Maͤchte iſt keine abſolute feindſelige Handlung.

Herr Tierney ſprach nachher gegen Herrn Dundas,
von dem er ſagte, daß derſelbe ganz ſchwielenhart fuͤr
die Vergießung von Menſchenblut geworden ſey. —
Herr Dundas wuͤnſchte demſelben Hoͤflichkeit und Ur-
banitaͤt, und erklaͤrte ſeine Verachtung fuͤr alle ſchwer-
faͤllig geſuchte und niedrige Angriffe; auch empfahl er
das Bleiben bey der Frage. Hr. Sheridan bemerkte,
daß Hr. Dundas ſich ſelbſt tadle. Ueber den Vor-
ſchlag des Herrn Grey ward dann geſtimmt und die
Verbeſſerung mit 245 gegen 63 verworfen.


Auch der heutige Poſttag beweiſet den Ungrund des
Geruͤchts, als wenn ſchon eine foͤrmliche Kriegserklaͤ-
rung gegen Rußland erfolgt ſey. Jndeß erſieht man
aus der Rede des Koͤnigs, wie kritiſch unſre Verhaͤlt-
niſſe im Norden ſind und zu welchen Maaßregeln man
unſrer Seits entſchloſſen iſt. Kaperbriefe ſind fort-
dauernd noch nicht ertheilt.


[Spaltenumbruch]

Jn unſern Blaͤttern iſt jetzt die Convention von
1780 wieder abgedruckt worden, welche die Nordiſchen
Maͤchte damals unter einander ſchloſſen und wodurch
beſtimmt wurde, daß alle neutrale Schiffe frey nach
den Haͤfen der kriegfuͤhrenden Maͤchte fahren, daß die
Effecten der Unterthanen der kriegfuͤhrenden Maͤchte,
Contrebande ausgenommen, in neutralen. Schiffen frey
ſeyn ſollten ꝛt.

Der Koͤnig hat erlaubt, daß die Capitains Trow-
bridge, Ball, S. Hood und Hallowell den ihnen er-
theilten Rang und die Commandeurs-Kreuze des Nea-
politaniſchen St. Ferdinands- und Verdienſt-Ordens
annehmen koͤnnen.

Am Sonnabend verbreitete ſich das Geruͤcht von der
Aufloͤſung der gegenwaͤrtigen Adminiſtration. Man
nannte den Marquis von Landsdown als Nachfolger
des Lord Grenville, und Herrn Grey als Nachſolger
des Herrn Pitt; doch hat ſich dies nicht beſtaͤtigt.
Die Verlaͤngerung der Sitzungen des Staatsraths,
bey welchen der Koͤnig gegenwaͤrtig war, veranlaßte
das Geruͤcht. Es ward bis in die Nacht am Sonn-
abend deliberirt, und da ehemals der Aufloͤſung der
Adminiſtration des Marquis von Rockingham eine
gleichlange Staatsraths-Verſammlung vorhergieng, ſo
ſchloß man auf ein aͤhnliches Ereigniß. Die Sage von
einer obwaltenden Differenz zwiſchen dem Herzog von
York und Herrn Pitt, uͤber Angelegenheiten auf dem
feſten Lande, gab dieſer Meynung neue Staͤrke. Es
heißt, Herr Pitt habe ſich in Betreff der Deutſchen
Staaten Sr. Majeſtaͤt nicht ſo geaͤußert, als der Her-
zog von York. Was an dieſem letztern Geruͤchte wah-
res iſt, kann man nicht entſcheiden. Andre behaupten,
daß Herr Pi[t]t bey einem Vorſchlage zur Empfehlung des
liberalen Verfahrens gegen die Katholiken in Jrland
und der Diſſenters in En[g]land in der Koͤnigl. Rede,
und bey einem Vorſchlage zur Aufhebung der Teſt-
Acte, ſey uͤberſtimmt worden.

Noch immer heißt es, daß Lord Moira in der Folge
ins Miniſterium treten duͤrfte.

Sir R. Abercromby ſoll aus Rhodus Nachricht er-
theilt haben, daß bey der jetzigen Befeſtigung der Kuͤſten
Aegyptens eine Landung unraͤthlich ſey.

Man ſieht jetzt unſrer Ausſchließung von den Por-
tugieſiſchen Haͤfen entgegen.

Lord Nelſon iſt geſtern von Plymouth auf dem San
Joſeph zur Canalflotte geſegelt.

Ein Cartelſchiff, welches dieſer Tage von Dover
nach Calais abſegelte, iſt nach letzterm Orte zuruͤckge-
kehrt, da es nicht die Erlaubniß erhielt, zu Calais zu
landen.

Die Theurung der Lebensmittel nimmt hier noch
taͤglich zu. Ein Pfund friſcher Butter koſtet jetzt 18
Pence, ein Pfund Kalbfleiſch 11, Schweinefleiſch 12
Pence ꝛc.

Zwey mit reichen Ladungen von Jsle de France ge-
kommene Schiffe von 20 und 16 Kanonen ſind in un-
ſern Hafen aufgebracht worden. Zu Plymonth iſt auch
die Preußiſche Galliote, Dorothea, mit Wein und
Branntewein von Bordeaux nach Hamburg beſtimmt,
eingebracht worden.

Lord Glenbervie iſt zum Gouverneur und Comman-
deur en Chef auf dem Vorgebuͤrge der guten Hoffnung
ernannt.

Die Hofzeitung vom Sonnabend enthaͤlt folgend[e]
neue Koͤnigl. Proclamation von 28ſten Januar:

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[[5]/0005] ſeitig gethan. Daͤnnemark geſtand es zu, indem es ſich neulich verbindlich machte, keine Convoy, als bis nach ausgemachter Sache, zu ſchicken. Tractaten, Natio- nalrecht und unſer Wohl fordern die Behauptung die- ſes Rechts, und rechtfertigen ſie. Die gegenwaͤrtige Confoͤderation beruht auf den Vertraͤgen von 1780, deren Hauptſatz war, das von meinen Gegner ange- fuͤhrte Principium mit Gewalt zu erzwingen. Nimmt man dazu die Kriegszuruͤſtungen im Baltiſchen Meere, ſo iſt wohl ſichtbar, daß ihr Zweck Krieg ſey, daß ſie gegen uns feindſelig ſind. Sollen wir uns nicht in Vertheidigungsſtand ſetzen, nicht auch zu den Waffen greifen, um unſere Rechte zu behaupten, und fuͤr die Beleidigungen unſerer Unterthanen Genugthuung zu er- halten? Kein Englaͤnder wird hier mit Nein antwor- ten. Oder ſollen wir warten, bis ſie uns durch offi- cielle Papiere von ihren Entſchluͤſſen unterrichten, da ihr Betragen fuͤr ihre Feindſchaft ſo laut ſpricht? Ge- wiß nicht. Der Miniſter verdiente beſtraft zu werden, der nicht eher handelte, als bis die Gefahr vor der Thuͤr iſt, und Zuſehen bis die Feinde ſich verſtaͤrkt und geſichert haben und durch ihre ruhige Vereinigung mit Frankreich furchtbar geworden ſind. Wer wird fordern, daß wir unſern Feinden Zeit laſſen, ſich zur Zerſtoͤhrung unſerer Macht genugſam vorzubereiten? So blind und gleichguͤltig fuͤr das Beſte dieſes Landes wird keiner ſeyn, um zu ſagen: Laßt die Huͤlfsmittel zu unſerer Zerſtoͤhrung in Breſt einlaufen, die Schaͤtze Peru’s vorbey nach Spanien gehen und die Kriegsbe- duͤrfniſſe aus dem Baltiſchen Meere ruhig zu beyden fahren. Koͤnnen wir durch die Aufgebung dieſer Rechte einen Frieden mit Frankreich befoͤrdern? das wird wohl keinem einfallen. Der geſchlagne Feind iſt zu wuͤthend, um damit ſich zu befriedigen, deswegen wollen wir als Englaͤnder unſer Recht behaupten. Ueberdem hindert die Maaßregel, wodurch die Zufuhr von Kriegsbeduͤrf- niſſen gehindert wird, auch das Blutvergießen, indem ſie die Mittel zu Kriegs-Unternehmungen entzieht. Was die Ausfaͤlle auf die Mitglieder der Adminiſtra- tion betrifft, ſo uͤbergehe ich ſie. Doctor Lawrence ſprach gegen Herrn Pitt. Der Kanzler der Schatzkammer behauptet, ſagte er, daß der Grundfatz: freyes Schiff macht freyes Gut, aufgege- ben worden; das iſt nicht ſo, zu Zeiten der Koͤnigin Eliſabeth iſt er zugeſtanden. Die Convention der Nor- diſchen Maͤchte iſt keine abſolute feindſelige Handlung. Herr Tierney ſprach nachher gegen Herrn Dundas, von dem er ſagte, daß derſelbe ganz ſchwielenhart fuͤr die Vergießung von Menſchenblut geworden ſey. — Herr Dundas wuͤnſchte demſelben Hoͤflichkeit und Ur- banitaͤt, und erklaͤrte ſeine Verachtung fuͤr alle ſchwer- faͤllig geſuchte und niedrige Angriffe; auch empfahl er das Bleiben bey der Frage. Hr. Sheridan bemerkte, daß Hr. Dundas ſich ſelbſt tadle. Ueber den Vor- ſchlag des Herrn Grey ward dann geſtimmt und die Verbeſſerung mit 245 gegen 63 verworfen. Ein andres Schreiben aus London, vom 3 Februar. Auch der heutige Poſttag beweiſet den Ungrund des Geruͤchts, als wenn ſchon eine foͤrmliche Kriegserklaͤ- rung gegen Rußland erfolgt ſey. Jndeß erſieht man aus der Rede des Koͤnigs, wie kritiſch unſre Verhaͤlt- niſſe im Norden ſind und zu welchen Maaßregeln man unſrer Seits entſchloſſen iſt. Kaperbriefe ſind fort- dauernd noch nicht ertheilt. Jn unſern Blaͤttern iſt jetzt die Convention von 1780 wieder abgedruckt worden, welche die Nordiſchen Maͤchte damals unter einander ſchloſſen und wodurch beſtimmt wurde, daß alle neutrale Schiffe frey nach den Haͤfen der kriegfuͤhrenden Maͤchte fahren, daß die Effecten der Unterthanen der kriegfuͤhrenden Maͤchte, Contrebande ausgenommen, in neutralen. Schiffen frey ſeyn ſollten ꝛt. Der Koͤnig hat erlaubt, daß die Capitains Trow- bridge, Ball, S. Hood und Hallowell den ihnen er- theilten Rang und die Commandeurs-Kreuze des Nea- politaniſchen St. Ferdinands- und Verdienſt-Ordens annehmen koͤnnen. Am Sonnabend verbreitete ſich das Geruͤcht von der Aufloͤſung der gegenwaͤrtigen Adminiſtration. Man nannte den Marquis von Landsdown als Nachfolger des Lord Grenville, und Herrn Grey als Nachſolger des Herrn Pitt; doch hat ſich dies nicht beſtaͤtigt. Die Verlaͤngerung der Sitzungen des Staatsraths, bey welchen der Koͤnig gegenwaͤrtig war, veranlaßte das Geruͤcht. Es ward bis in die Nacht am Sonn- abend deliberirt, und da ehemals der Aufloͤſung der Adminiſtration des Marquis von Rockingham eine gleichlange Staatsraths-Verſammlung vorhergieng, ſo ſchloß man auf ein aͤhnliches Ereigniß. Die Sage von einer obwaltenden Differenz zwiſchen dem Herzog von York und Herrn Pitt, uͤber Angelegenheiten auf dem feſten Lande, gab dieſer Meynung neue Staͤrke. Es heißt, Herr Pitt habe ſich in Betreff der Deutſchen Staaten Sr. Majeſtaͤt nicht ſo geaͤußert, als der Her- zog von York. Was an dieſem letztern Geruͤchte wah- res iſt, kann man nicht entſcheiden. Andre behaupten, daß Herr Pitt bey einem Vorſchlage zur Empfehlung des liberalen Verfahrens gegen die Katholiken in Jrland und der Diſſenters in England in der Koͤnigl. Rede, und bey einem Vorſchlage zur Aufhebung der Teſt- Acte, ſey uͤberſtimmt worden. Noch immer heißt es, daß Lord Moira in der Folge ins Miniſterium treten duͤrfte. Sir R. Abercromby ſoll aus Rhodus Nachricht er- theilt haben, daß bey der jetzigen Befeſtigung der Kuͤſten Aegyptens eine Landung unraͤthlich ſey. Man ſieht jetzt unſrer Ausſchließung von den Por- tugieſiſchen Haͤfen entgegen. Lord Nelſon iſt geſtern von Plymouth auf dem San Joſeph zur Canalflotte geſegelt. Ein Cartelſchiff, welches dieſer Tage von Dover nach Calais abſegelte, iſt nach letzterm Orte zuruͤckge- kehrt, da es nicht die Erlaubniß erhielt, zu Calais zu landen. Die Theurung der Lebensmittel nimmt hier noch taͤglich zu. Ein Pfund friſcher Butter koſtet jetzt 18 Pence, ein Pfund Kalbfleiſch 11, Schweinefleiſch 12 Pence ꝛc. Zwey mit reichen Ladungen von Jsle de France ge- kommene Schiffe von 20 und 16 Kanonen ſind in un- ſern Hafen aufgebracht worden. Zu Plymonth iſt auch die Preußiſche Galliote, Dorothea, mit Wein und Branntewein von Bordeaux nach Hamburg beſtimmt, eingebracht worden. Lord Glenbervie iſt zum Gouverneur und Comman- deur en Chef auf dem Vorgebuͤrge der guten Hoffnung ernannt. Die Hofzeitung vom Sonnabend enthaͤlt folgende neue Koͤnigl. Proclamation von 28ſten Januar:

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 23, 10. Februar 1801, S. [5]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_231002_1801/5>, abgerufen am 29.03.2024.