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Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801.

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[Spaltenumbruch] gen combinirt, und als die Franzosen in Siena meine
Avantgarde angriffen, welche 26 Jtalienische Meilen
vor meiner Armee voraus stand, wollte ich meinen
Rückzug an die Gränze des Kirchenstaats antreten,
welcher nach dem Rückzug des Herrn von Bellegarde
nach Brescia berechnet war. Nie wußte ich etwas, Hr.
General, von den friedfertigen Gesinnungen, von welchen
Sie mir Nachricht geben, und Sie werden selbst ein-
sehen, daß ich darüber nichts entscheiden kann; aber
ich schicke Jhre Briefe in aller Eile an meinen Hof,
und bis zur Antwort (die sobald als möglich eintref-
fen wird und die ich Jhnen unmittelbar hernach mit-
theilen werde) muß ich nach meinen vorher empfange-
nen Befehlen wegen des Oesterreichischen Waffenstill-
stands mich als im Waffenstillstand mit Jhnen an-
sehen, und ich zweifle nicht, Herr General, daß Sie
ein gleiches beobachten werden.

(Unterz.) von Damas.
Antwort des General-Lieutenants Murat an den Herrn
General von Damas.

Herr General,

Jch habe Jhren Brief von Viterbo unterm 22sten
Januar empfangen. Die Französ. Regierung hatte
Jhnen, es ist nun bald ein Monat, bekannt gemacht,
daß das Jnteresse, welches Se. Majestät, der Rußische
Kayser, an den König von Neapel nimmt, den Ober-
Consul bewege, die zahlreichen und mannichfaltigen Be-
leidigungen zu vergessen, deren sich Jhre Regierung
gegen das Französ. Volk schuldig gemacht hat. Nach
dieser Eröffnung waren wir befugt, zu hoffen, daß Sie
ruhig einem Kampfe zusehen würden, in welchem Sie
ohnedem keinen großen Ausschlag geben konnten. Dem
ungeachtet ließ der König von Neapel, der es zum
zehntenmal vergaß, was wahre Staatsklugheit und das
edelmüthige Verfahren der Französ. Regierung von
ihm fordert, seine Truppen in Toscana einrücken, wo-
hin sie kamen, um sich von dem General Mollis schla-
gen zu lassen. Jedoch zieht der Krieg so viel Unglück
nach sich, daß die Französ. Regierung alle Mittel auf-
sucht, um ihn zu vermeiden. 1) Räumen Sie alle
Päbstl. Staaten und die Engelsburg. 2) Berufen Sie
sich fernerhin nicht auf den Waffenstillstand von Tre-
viso, wo von Jhnen keine Rede ist, noch auf den Ein-
fluß einer Macht, die Sie jetzt nicht mehr beschützen
darf. Der einzige Souverain, der jetzt noch Jhren
König wegen der persönlichen und besondern Hochach-
tung, die der Oberconsul gegen ihn hegt, beschützen
kann, ist der Kayser aller Reußen. Möge also Jhre
Regierung, mein Herr, die Fortsetzung der Güte die-
ses Souverains verdienen, und dies kann anders nicht
geschehen, als wenn sie die Häfen Siciliens und des
Königreichs Neapel der Englischen Schiffahrt sperrt,
und ein Embargo auf die Schiffe dieser Nation legt,
da es einmal Zeit ist, sie von dem festen Lande ganz
zu vertreiben. Dieses Embargo wird als ein Aequi-
valent
für dasjenige dienen, welches der König von
England auf eine so ungerechte Art auf alle Dänische,
Schwedische
und Rußische Schiffe gelegt hat. Lassen
Sie mir durch den Rußischen Bothschafter an Jhrem
Hofe die Versicherung geben, daß diese Präliminarien
erfüllt sind, so halte ich auf der Stelle mit meinem
Marsch ein, und schließe mit Jhnen einen Waffenstill-
stand, der der Vorläufer eines gerechten und bil-
ligen Friedens seyn wird. An dieser freymüthigen und
[Spaltenumbruch] einfachen Sprache werden Sie, mein Herr, leicht einen
Soldaten erkennen, dem diplomatische Umschweife und
Zögerungen fremd sind. Glauben Sie, Herr General,
an die Hochachtung, die ich für Sie hege.

(Unterz.) Murat.

Die Neapolitanischen Truppen, die sich anfangs bey
Rom gelagert hatten, haben sich darauf auf das Nea-
politanische Gebiet zurückgezogen.

Ehe unsre Truppen Ancona besetzten, hatte General
Leop. Berthier noch eine Proclamation an die Ein-
wohner des Päbstl. Gebiets erlassen, worin er sie er-
mahnte, sich ruhig zu verhalten, indem Frankreich das
gute Vernehmen mit dem Pabst herstellen wolle.

Der Polizeyminister hat an die Consuls einen Bericht
über den innern Zustand der Republik abgestattet. "Die-
ser hat sich, wie er schreibt, seit einem Monat sehr
verbessert. Jn mehr als 20 Departements haben Sie
militairische Commißionen errichtet, und allenthalben,
wo sie eingeführt wurden, haben sie die Würkung her-
vorgebracht, die sie davon erwarteten. Seit dem Ar-
rete, welches verordnet, daß man 5 Mann Solda-
ten mit auf die Deligences setzen soll, ist keine mehr
angehalten worden. Besonders muß ich die Gensdar-
merie in den westlichen Departements loben. Jn der
Nacht auf den 21sten Januar umzingelten die Bri-
gaden von Loudeae im Nordküsten-Departement ver-
schiedene Häuser in dem Dorfe Launay-Bergol. Jn
einem derselben waren Georges, Mercier, mit dem
Zunamen la Vendee, und mehrere andre Chouans-
Chefs, nebst einer Bedeckung von 20 Räubern bey-
sammen. Es fieng ein Gewehrfeuer an, in welchem
Mercier getödtet wurde, der entschlossenste Räuber und
der gefährlicher war, als Georges selbst. Die Gens-
darmen Perieu und Charlopin sind handgemein mit
ihm gewesen. Die 5 Pferde der Anführer wurden
nebst ihren Mantelsäcken erobert, in welchen man wich-
tige Papiere fand. Mehrere Hauptagenten der Räu-
ber sind arretirt, einer zu Belle Jsle, ein andrer,
als er über Calais nach London gehen wollte. Jhre
Verhöre und die Erläuterungen, die sie geben, sind
für die Polizey sehr wichtig."

Die genannten beyden Gensdarmes haben jeder einen
Ehren Carabiner zur Belohnung erhalten.

Bonaparte soll kürzlich gesagt haben: die von Brest
unter Admiral Gantheaume ausgelaufene Eseadre werde
nun schon die Straße von Gibraltar paßirt seyn, wor-
aus man ebenfalls auf ihre Bestimmung nach Aegypten
schließt.

Zu den Sagen gehört, es würden Französ. Truppen
durch das Neapolitanische marschiren, um in Verbin-
dung mit den Russen daselbst zu einer Expedition gegen
Maltha gebraucht zu werden.




Zum maskirten Ball

empfiehlt sich Christian Leutenant seinen Freunden
bestens mit Vermiethung aller Arten neu verfertigter
Character-Habite, sowohl für Herren als Damen; im-
gleichen alle Sorten Masken zu den allerbilligsten Prei-
sen. Zugleich zeigt er denjenigen, so ihn mit ihrer Ge-
genwart beehren wollen, aus gegründeten Ursachen an,
daß der Eingang zu seinem Hause nur allein ist auf
dem heil. Geist-Kirchhof in No. 112.




(Mit einer Beylage.)
[Ende Spaltensatz]

[Spaltenumbruch] gen combinirt, und als die Franzoſen in Siena meine
Avantgarde angriffen, welche 26 Jtalieniſche Meilen
vor meiner Armee voraus ſtand, wollte ich meinen
Ruͤckzug an die Graͤnze des Kirchenſtaats antreten,
welcher nach dem Ruͤckzug des Herrn von Bellegarde
nach Brescia berechnet war. Nie wußte ich etwas, Hr.
General, von den friedfertigen Geſinnungen, von welchen
Sie mir Nachricht geben, und Sie werden ſelbſt ein-
ſehen, daß ich daruͤber nichts entſcheiden kann; aber
ich ſchicke Jhre Briefe in aller Eile an meinen Hof,
und bis zur Antwort (die ſobald als moͤglich eintref-
fen wird und die ich Jhnen unmittelbar hernach mit-
theilen werde) muß ich nach meinen vorher empfange-
nen Befehlen wegen des Oeſterreichiſchen Waffenſtill-
ſtands mich als im Waffenſtillſtand mit Jhnen an-
ſehen, und ich zweifle nicht, Herr General, daß Sie
ein gleiches beobachten werden.

(Unterz.) von Damas.
Antwort des General-Lieutenants Murat an den Herrn
General von Damas.

Herr General,

Jch habe Jhren Brief von Viterbo unterm 22ſten
Januar empfangen. Die Franzoͤſ. Regierung hatte
Jhnen, es iſt nun bald ein Monat, bekannt gemacht,
daß das Jntereſſe, welches Se. Majeſtaͤt, der Rußiſche
Kayſer, an den Koͤnig von Neapel nimmt, den Ober-
Conſul bewege, die zahlreichen und mannichfaltigen Be-
leidigungen zu vergeſſen, deren ſich Jhre Regierung
gegen das Franzoͤſ. Volk ſchuldig gemacht hat. Nach
dieſer Eroͤffnung waren wir befugt, zu hoffen, daß Sie
ruhig einem Kampfe zuſehen wuͤrden, in welchem Sie
ohnedem keinen großen Ausſchlag geben konnten. Dem
ungeachtet ließ der Koͤnig von Neapel, der es zum
zehntenmal vergaß, was wahre Staatsklugheit und das
edelmuͤthige Verfahren der Franzoͤſ. Regierung von
ihm fordert, ſeine Truppen in Toscana einruͤcken, wo-
hin ſie kamen, um ſich von dem General Mollis ſchla-
gen zu laſſen. Jedoch zieht der Krieg ſo viel Ungluͤck
nach ſich, daß die Franzoͤſ. Regierung alle Mittel auf-
ſucht, um ihn zu vermeiden. 1) Raͤumen Sie alle
Paͤbſtl. Staaten und die Engelsburg. 2) Berufen Sie
ſich fernerhin nicht auf den Waffenſtillſtand von Tre-
viſo, wo von Jhnen keine Rede iſt, noch auf den Ein-
fluß einer Macht, die Sie jetzt nicht mehr beſchuͤtzen
darf. Der einzige Souverain, der jetzt noch Jhren
Koͤnig wegen der perſoͤnlichen und beſondern Hochach-
tung, die der Oberconſul gegen ihn hegt, beſchuͤtzen
kann, iſt der Kayſer aller Reußen. Moͤge alſo Jhre
Regierung, mein Herr, die Fortſetzung der Guͤte die-
ſes Souverains verdienen, und dies kann anders nicht
geſchehen, als wenn ſie die Haͤfen Siciliens und des
Koͤnigreichs Neapel der Engliſchen Schiffahrt ſperrt,
und ein Embargo auf die Schiffe dieſer Nation legt,
da es einmal Zeit iſt, ſie von dem feſten Lande ganz
zu vertreiben. Dieſes Embargo wird als ein Aequi-
valent
fuͤr dasjenige dienen, welches der Koͤnig von
England auf eine ſo ungerechte Art auf alle Daͤniſche,
Schwediſche
und Rußiſche Schiffe gelegt hat. Laſſen
Sie mir durch den Rußiſchen Bothſchafter an Jhrem
Hofe die Verſicherung geben, daß dieſe Praͤliminarien
erfuͤllt ſind, ſo halte ich auf der Stelle mit meinem
Marſch ein, und ſchließe mit Jhnen einen Waffenſtill-
ſtand, der der Vorlaͤufer eines gerechten und bil-
ligen Friedens ſeyn wird. An dieſer freymuͤthigen und
[Spaltenumbruch] einfachen Sprache werden Sie, mein Herr, leicht einen
Soldaten erkennen, dem diplomatiſche Umſchweife und
Zoͤgerungen fremd ſind. Glauben Sie, Herr General,
an die Hochachtung, die ich fuͤr Sie hege.

(Unterz.) Murat.

Die Neapolitaniſchen Truppen, die ſich anfangs bey
Rom gelagert hatten, haben ſich darauf auf das Nea-
politaniſche Gebiet zuruͤckgezogen.

Ehe unſre Truppen Ancona beſetzten, hatte General
Leop. Berthier noch eine Proclamation an die Ein-
wohner des Paͤbſtl. Gebiets erlaſſen, worin er ſie er-
mahnte, ſich ruhig zu verhalten, indem Frankreich das
gute Vernehmen mit dem Pabſt herſtellen wolle.

Der Polizeyminiſter hat an die Conſuls einen Bericht
uͤber den innern Zuſtand der Republik abgeſtattet. “Die-
ſer hat ſich, wie er ſchreibt, ſeit einem Monat ſehr
verbeſſert. Jn mehr als 20 Departements haben Sie
militairiſche Commißionen errichtet, und allenthalben,
wo ſie eingefuͤhrt wurden, haben ſie die Wuͤrkung her-
vorgebracht, die ſie davon erwarteten. Seit dem Ar-
reté, welches verordnet, daß man 5 Mann Solda-
ten mit auf die Deligences ſetzen ſoll, iſt keine mehr
angehalten worden. Beſonders muß ich die Gensdar-
merie in den weſtlichen Departements loben. Jn der
Nacht auf den 21ſten Januar umzingelten die Bri-
gaden von Loudeae im Nordkuͤſten-Departement ver-
ſchiedene Haͤuſer in dem Dorfe Launay-Bergol. Jn
einem derſelben waren Georges, Mercier, mit dem
Zunamen la Vendée, und mehrere andre Chouans-
Chefs, nebſt einer Bedeckung von 20 Raͤubern bey-
ſammen. Es fieng ein Gewehrfeuer an, in welchem
Mercier getoͤdtet wurde, der entſchloſſenſte Raͤuber und
der gefaͤhrlicher war, als Georges ſelbſt. Die Gens-
darmen Perieu und Charlopin ſind handgemein mit
ihm geweſen. Die 5 Pferde der Anfuͤhrer wurden
nebſt ihren Mantelſaͤcken erobert, in welchen man wich-
tige Papiere fand. Mehrere Hauptagenten der Raͤu-
ber ſind arretirt, einer zu Belle Jsle, ein andrer,
als er uͤber Calais nach London gehen wollte. Jhre
Verhoͤre und die Erlaͤuterungen, die ſie geben, ſind
fuͤr die Polizey ſehr wichtig.”

Die genannten beyden Gensdarmes haben jeder einen
Ehren Carabiner zur Belohnung erhalten.

Bonaparte ſoll kuͤrzlich geſagt haben: die von Breſt
unter Admiral Gantheaume ausgelaufene Eseadre werde
nun ſchon die Straße von Gibraltar paßirt ſeyn, wor-
aus man ebenfalls auf ihre Beſtimmung nach Aegypten
ſchließt.

Zu den Sagen gehoͤrt, es wuͤrden Franzoͤſ. Truppen
durch das Neapolitaniſche marſchiren, um in Verbin-
dung mit den Ruſſen daſelbſt zu einer Expedition gegen
Maltha gebraucht zu werden.




Zum maskirten Ball

empfiehlt ſich Chriſtian Leutenant ſeinen Freunden
beſtens mit Vermiethung aller Arten neu verfertigter
Character-Habite, ſowohl fuͤr Herren als Damen; im-
gleichen alle Sorten Masken zu den allerbilligſten Prei-
ſen. Zugleich zeigt er denjenigen, ſo ihn mit ihrer Ge-
genwart beehren wollen, aus gegruͤndeten Urſachen an,
daß der Eingang zu ſeinem Hauſe nur allein iſt auf
dem heil. Geiſt-Kirchhof in No. 112.




(Mit einer Beylage.)
[Ende Spaltensatz]
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[[4]/0004] gen combinirt, und als die Franzoſen in Siena meine Avantgarde angriffen, welche 26 Jtalieniſche Meilen vor meiner Armee voraus ſtand, wollte ich meinen Ruͤckzug an die Graͤnze des Kirchenſtaats antreten, welcher nach dem Ruͤckzug des Herrn von Bellegarde nach Brescia berechnet war. Nie wußte ich etwas, Hr. General, von den friedfertigen Geſinnungen, von welchen Sie mir Nachricht geben, und Sie werden ſelbſt ein- ſehen, daß ich daruͤber nichts entſcheiden kann; aber ich ſchicke Jhre Briefe in aller Eile an meinen Hof, und bis zur Antwort (die ſobald als moͤglich eintref- fen wird und die ich Jhnen unmittelbar hernach mit- theilen werde) muß ich nach meinen vorher empfange- nen Befehlen wegen des Oeſterreichiſchen Waffenſtill- ſtands mich als im Waffenſtillſtand mit Jhnen an- ſehen, und ich zweifle nicht, Herr General, daß Sie ein gleiches beobachten werden. (Unterz.) von Damas. Antwort des General-Lieutenants Murat an den Herrn General von Damas. Florenz, den 5ten Pluvioſe (25ſten Januar.) Herr General, Jch habe Jhren Brief von Viterbo unterm 22ſten Januar empfangen. Die Franzoͤſ. Regierung hatte Jhnen, es iſt nun bald ein Monat, bekannt gemacht, daß das Jntereſſe, welches Se. Majeſtaͤt, der Rußiſche Kayſer, an den Koͤnig von Neapel nimmt, den Ober- Conſul bewege, die zahlreichen und mannichfaltigen Be- leidigungen zu vergeſſen, deren ſich Jhre Regierung gegen das Franzoͤſ. Volk ſchuldig gemacht hat. Nach dieſer Eroͤffnung waren wir befugt, zu hoffen, daß Sie ruhig einem Kampfe zuſehen wuͤrden, in welchem Sie ohnedem keinen großen Ausſchlag geben konnten. Dem ungeachtet ließ der Koͤnig von Neapel, der es zum zehntenmal vergaß, was wahre Staatsklugheit und das edelmuͤthige Verfahren der Franzoͤſ. Regierung von ihm fordert, ſeine Truppen in Toscana einruͤcken, wo- hin ſie kamen, um ſich von dem General Mollis ſchla- gen zu laſſen. Jedoch zieht der Krieg ſo viel Ungluͤck nach ſich, daß die Franzoͤſ. Regierung alle Mittel auf- ſucht, um ihn zu vermeiden. 1) Raͤumen Sie alle Paͤbſtl. Staaten und die Engelsburg. 2) Berufen Sie ſich fernerhin nicht auf den Waffenſtillſtand von Tre- viſo, wo von Jhnen keine Rede iſt, noch auf den Ein- fluß einer Macht, die Sie jetzt nicht mehr beſchuͤtzen darf. Der einzige Souverain, der jetzt noch Jhren Koͤnig wegen der perſoͤnlichen und beſondern Hochach- tung, die der Oberconſul gegen ihn hegt, beſchuͤtzen kann, iſt der Kayſer aller Reußen. Moͤge alſo Jhre Regierung, mein Herr, die Fortſetzung der Guͤte die- ſes Souverains verdienen, und dies kann anders nicht geſchehen, als wenn ſie die Haͤfen Siciliens und des Koͤnigreichs Neapel der Engliſchen Schiffahrt ſperrt, und ein Embargo auf die Schiffe dieſer Nation legt, da es einmal Zeit iſt, ſie von dem feſten Lande ganz zu vertreiben. 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Jn einem derſelben waren Georges, Mercier, mit dem Zunamen la Vendée, und mehrere andre Chouans- Chefs, nebſt einer Bedeckung von 20 Raͤubern bey- ſammen. Es fieng ein Gewehrfeuer an, in welchem Mercier getoͤdtet wurde, der entſchloſſenſte Raͤuber und der gefaͤhrlicher war, als Georges ſelbſt. Die Gens- darmen Perieu und Charlopin ſind handgemein mit ihm geweſen. Die 5 Pferde der Anfuͤhrer wurden nebſt ihren Mantelſaͤcken erobert, in welchen man wich- tige Papiere fand. Mehrere Hauptagenten der Raͤu- ber ſind arretirt, einer zu Belle Jsle, ein andrer, als er uͤber Calais nach London gehen wollte. Jhre Verhoͤre und die Erlaͤuterungen, die ſie geben, ſind fuͤr die Polizey ſehr wichtig.” Die genannten beyden Gensdarmes haben jeder einen Ehren Carabiner zur Belohnung erhalten. Bonaparte ſoll kuͤrzlich geſagt haben: die von Breſt unter Admiral Gantheaume ausgelaufene Eseadre werde nun ſchon die Straße von Gibraltar paßirt ſeyn, wor- aus man ebenfalls auf ihre Beſtimmung nach Aegypten ſchließt. Zu den Sagen gehoͤrt, es wuͤrden Franzoͤſ. Truppen durch das Neapolitaniſche marſchiren, um in Verbin- dung mit den Ruſſen daſelbſt zu einer Expedition gegen Maltha gebraucht zu werden. Zum maskirten Ball empfiehlt ſich Chriſtian Leutenant ſeinen Freunden beſtens mit Vermiethung aller Arten neu verfertigter Character-Habite, ſowohl fuͤr Herren als Damen; im- gleichen alle Sorten Masken zu den allerbilligſten Prei- ſen. Zugleich zeigt er denjenigen, ſo ihn mit ihrer Ge- genwart beehren wollen, aus gegruͤndeten Urſachen an, daß der Eingang zu ſeinem Hauſe nur allein iſt auf dem heil. Geiſt-Kirchhof in No. 112. (Mit einer Beylage.)

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Zitationshilfe: Staats- und Gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenten, Nr. 27, 17. Februar 1801, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_271702_1801/4>, abgerufen am 29.03.2024.