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Staats/ und Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 34, Hamburg, 22. August 1721.

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[Spaltenumbruch] sion zu erkennen und anzunehmen, auch Abgeord-
nete bey dem zu haltenden Land-Tage zu stellen;
es solten aber vorhero die Reichs-Trouppen aus
dem Lande abziehen; Welches doch schwerlich noch
zur Zeit geschehen dürffte. Zu Berlin ist der Graf
von Mannteufel, geheimer Raht des Königs von
Pohlen, unlängst ankommen, und hat einige Stun-
den lang mit dem Preußischen geheimen Raht von
Jlgen, und hernach mit dem Rußischen Envoye
dem Graf Gallofskin sich unterredet. Dieser
Moscowitische Gesandte sol sich fertig machen von
dar nach dem Braunschweigischen Congreß zu ge-
hen. Die Königl. Preußischen Trouppen sollen
auch Ordre haben zum Marsche, wohin aber, und
warum, weiß noch niemand. Zu Cölln hat man
am 15. dieses den Päbstlichen Nuncium Hn. San-
tini, der am 10. zu Roermond zur Bischöfflichen
Würde ist eingeweihet worden, erwartet.

P. S. Gleich jetzo vernimmt man aus dem Lü-
neburgischen, daß Jhro Königl. Hoheit der Dä-
nische Cron-Printz, nebst dero Durchl. Gemahlin,
gestern als am 20. dieses durch Lüneburg paßiret,
und heute Abend oder Morgen früh in Altona
seyn werden; allwo selbe bey Ottensen in dem
Garten der verstorbenen Printzeßin von Ost-
Frießland wiederum logiren, und daselbst einige
Tage verweilen werden




Von neuen merckwürdigen
gelehrten Sachen.

Herr M. Joh. Heinrich Hoevecker, so Pastor und
Inspector der Kirche zu Calbe an der Saale, hat
verschiedene Theologische Wercke ausgearbeitet,
welche er gern, wenn sich ein Verleger finden
möchte, gedruckt zu sehen wünschet. Unter welchen
die vornehmsten nachfolgende sind: 1.) Das ver-
theidigte Evangelische Luthertuhm, wider das
uncatholische Pabsttuhm: 2.) Evidenter detecta
falsitas dogmatis: Christum Jesum cum justis ante
judicii celebrationem visibiliter in terra regnatu-
rum:
3.) GOtt geheiligte Gnaden-Predigten,
aus den gewöhnlichen Sonn- und Fest-Tags
Lectionen durch das gantze Jahr, mit anmuhti-
gen Symbolischen Exordiis und Thematibus zur
Ausübung des Christentuhms ausgeführt. 4.)
M. Scrivers Seelen-Schatz in XLV. erbaulichen
Betrachtungen, über die Lehr- und Trost-reiche Pa-
rabeln
von der bußfertigen Sünderin und dem
verlohrnen Sohne Luc. VII. 36-50. XV. 11. 32.
nebst einer Jubel-Predigt, von den brennenden
Lampen der Klugen aus Matth. XXV. 1. seqq. 5.)
Pia soliloquia,
Gottselige Selbst- und Seelen-Ge-
spräche, zur Hauß-Andacht eingerichtet. Man
[Spaltenumbruch] findet ein viel weitläufftigeres Verzeichniß davon
in den Leizig. gelehrten Zeitungen auf dieses Jahr,
und zwar im LV. Stück pag. 439. & 440.

Der zu Dantzig verstorbene Prediger Herr Ste-
phan. Wolters,
ist gebohren zu Hamburg den 24.
Augusti 1665. Sein Vater war Libert Wol-
ters,
die Mutter aber Jacoba du Bois. Von diesen
seinen Eltern wurde er nach Bremen abgesandt,
um daselbst die nöhtigsten Fundamente gleich An-
fangs zu legen. Dieselben übete er nachmals
mehr und mehr aus in dem Gymnasio seiner be-
rühmten Vater-Stadt, allwo er sonderlich 1662.
unter Anführung des fürtrefflichen Esr. Ezardi
auf die Philol. Sacr. sich legete. Von dannen zog
er 1666. nach Leyden in Holland, hörete D. Joh.
Cocccj.
und D. Abrah. Heidan. und nachdem er
die übrige berühmte Hohe Schulen in den verei-
nigten Niederlanden besehen, so wurde er 1670.
in die Zahl der Candidatorum Ministerii auf und an-
genommen. Jn eben diesem Jahre erhielte er
von der Academie zu Cambridge, bey seinem dasi-
gen Auffenthalt, die Würde eines Doctoris Theo-
logiae.
Hierauf reisete er weiter nach Franckreich,
hielte sich eine Zeitlang zu Geneve und Basel, Hei-
delberg und Hamburg, als seiner Vater-Stadt,
und auch zu Stockholm auf, biß er endlich 1674.
zu Dantzig zum ausserordentlichen und 1681. zum
ordentlichen Prediger an die dasige St. Petri und
Pauli Kirche beruffen ward. Er starb den 15.
April, im 74. Jahr seines Alters. Seine Schriff-
ten sind: (1) Krone der Gnaden GOttes, 8. 1684.
(2) Tractätlein von der Andacht Petri Jurieu, aus
dem Frantzösischen ins Teutsche übersetzet, nebst
einem Anhang verschiedener von ihm selbst aus-
gearbeiteten Predigten, 8. 1687. (3) Hofarts-
Gräuel und Gericht, 8. 1693. (4) Kirchen- und
Epistel-Postill, V. Volum. 4. 1697. (5) Concio-
nes Funebres in Collegas: D. Adrianum Pauli &
D. Michaelem Ernestum Roetherum. 4to
1685.
und 1698.




NOTIFICATION.

Denen so daran gelegen, wird hiemit kund ge-
tahn, daß nachdem der Euthinische Herbst- oder
Michaelis-Marckt, dadurch, daß derselbe mit dem
Oldenburger zugleich eingefallen, eine Zeitlang
sehr in Abnehmen gekommen; von des Herrn Bi-
schoffs Hoch-Fürstl. Durchl. gedachter Euthinischer
Herbst-Marckt auf den Montag vor St. Gallen an-
gesetzet, und zugleich ein Pferde- und Vieh-Marckt
mit angeordnet worden: Wornach Käuffere und
Verkäuffere, so diesen Marckt besuchen wollen, sich
werden zu richten haben.



[Ende Spaltensatz]
Verfolg der

[Spaltenumbruch] ſion zu erkennen und anzunehmen, auch Abgeord-
nete bey dem zu haltenden Land-Tage zu ſtellen;
es ſolten aber vorhero die Reichs-Trouppen aus
dem Lande abziehen; Welches doch ſchwerlich noch
zur Zeit geſchehen duͤrffte. Zu Berlin iſt der Graf
von Mannteufel, geheimer Raht des Koͤnigs von
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den lang mit dem Preußiſchen geheimen Raht von
Jlgen, und hernach mit dem Rußiſchen Envoye
dem Graf Gallofskin ſich unterredet. Dieſer
Moſcowitiſche Geſandte ſol ſich fertig machen von
dar nach dem Braunſchweigiſchen Congreß zu ge-
hen. Die Koͤnigl. Preußiſchen Trouppen ſollen
auch Ordre haben zum Marſche, wohin aber, und
warum, weiß noch niemand. Zu Coͤlln hat man
am 15. dieſes den Paͤbſtlichen Nuncium Hn. San-
tini, der am 10. zu Roermond zur Biſchoͤfflichen
Wuͤrde iſt eingeweihet worden, erwartet.

P. S. Gleich jetzo vernimmt man aus dem Luͤ-
neburgiſchen, daß Jhro Koͤnigl. Hoheit der Daͤ-
niſche Cron-Printz, nebſt dero Durchl. Gemahlin,
geſtern als am 20. dieſes durch Luͤneburg paßiret,
und heute Abend oder Morgen fruͤh in Altona
ſeyn werden; allwo ſelbe bey Ottenſen in dem
Garten der verſtorbenen Printzeßin von Oſt-
Frießland wiederum logiren, und daſelbſt einige
Tage verweilen werden




Von neuen merckwuͤrdigen
gelehrten Sachen.

Herr M. Joh. Heinrich Hœvecker, ſo Paſtor und
Inſpector der Kirche zu Calbe an der Saale, hat
verſchiedene Theologiſche Wercke ausgearbeitet,
welche er gern, wenn ſich ein Verleger finden
moͤchte, gedruckt zu ſehen wuͤnſchet. Unter welchen
die vornehmſten nachfolgende ſind: 1.) Das ver-
theidigte Evangeliſche Luthertuhm, wider das
uncatholiſche Pabſttuhm: 2.) Evidenter detecta
falſitas dogmatis: Chriſtum Jeſum cum juſtis ante
judicii celebrationem viſibiliter in terra regnatu-
rum:
3.) GOtt geheiligte Gnaden-Predigten,
aus den gewoͤhnlichen Sonn- und Feſt-Tags
Lectionen durch das gantze Jahr, mit anmuhti-
gen Symboliſchen Exordiis und Thematibus zur
Ausuͤbung des Chriſtentuhms ausgefuͤhrt. 4.)
M. Scrivers Seelen-Schatz in XLV. erbaulichen
Betrachtungen, uͤber die Lehr- und Troſt-reiche Pa-
rabeln
von der bußfertigen Suͤnderin und dem
verlohrnen Sohne Luc. VII. 36-50. XV. 11. 32.
nebſt einer Jubel-Predigt, von den brennenden
Lampen der Klugen aus Matth. XXV. 1. ſeqq. 5.)
Pia ſoliloquia,
Gottſelige Selbſt- und Seelen-Ge-
ſpraͤche, zur Hauß-Andacht eingerichtet. Man
[Spaltenumbruch] findet ein viel weitlaͤufftigeres Verzeichniß davon
in den Leizig. gelehrten Zeitungen auf dieſes Jahr,
und zwar im LV. Stuͤck pag. 439. & 440.

Der zu Dantzig verſtorbene Prediger Herr Ste-
phan. Wolters,
iſt gebohren zu Hamburg den 24.
Auguſti 1665. Sein Vater war Libert Wol-
ters,
die Mutter aber Jacoba du Bois. Von dieſen
ſeinen Eltern wurde er nach Bremen abgeſandt,
um daſelbſt die noͤhtigſten Fundamente gleich An-
fangs zu legen. Dieſelben uͤbete er nachmals
mehr und mehr aus in dem Gymnaſio ſeiner be-
ruͤhmten Vater-Stadt, allwo er ſonderlich 1662.
unter Anfuͤhrung des fuͤrtrefflichen Esr. Ezardi
auf die Philol. Sacr. ſich legete. Von dannen zog
er 1666. nach Leyden in Holland, hoͤrete D. Joh.
Cocccj.
und D. Abrah. Heidan. und nachdem er
die uͤbrige beruͤhmte Hohe Schulen in den verei-
nigten Niederlanden beſehen, ſo wurde er 1670.
in die Zahl deꝛ Candidatorum Miniſterii auf und an-
genommen. Jn eben dieſem Jahre erhielte er
von der Academie zu Cambridge, bey ſeinem daſi-
gen Auffenthalt, die Wuͤrde eines Doctoris Theo-
logiæ.
Hierauf reiſete er weiter nach Franckreich,
hielte ſich eine Zeitlang zu Geneve und Baſel, Hei-
delberg und Hamburg, als ſeiner Vater-Stadt,
und auch zu Stockholm auf, biß er endlich 1674.
zu Dantzig zum auſſerordentlichen und 1681. zum
ordentlichen Prediger an die daſige St. Petri und
Pauli Kirche beruffen ward. Er ſtarb den 15.
April, im 74. Jahr ſeines Alters. Seine Schriff-
ten ſind: (1) Krone der Gnaden GOttes, 8. 1684.
(2) Tractaͤtlein von der Andacht Petri Jurieu, aus
dem Frantzoͤſiſchen ins Teutſche uͤberſetzet, nebſt
einem Anhang verſchiedener von ihm ſelbſt aus-
gearbeiteten Predigten, 8. 1687. (3) Hofarts-
Graͤuel und Gericht, 8. 1693. (4) Kirchen- und
Epiſtel-Poſtill, V. Volum. 4. 1697. (5) Concio-
nes Funebres in Collegas: D. Adrianum Pauli &
D. Michaelem Erneſtum Rœtherum. 4to
1685.
und 1698.




NOTIFICATION.

Denen ſo daran gelegen, wird hiemit kund ge-
tahn, daß nachdem der Euthiniſche Herbſt- oder
Michaelis-Marckt, dadurch, daß derſelbe mit dem
Oldenburger zugleich eingefallen, eine Zeitlang
ſehr in Abnehmen gekommen; von des Herrn Bi-
ſchoffs Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. gedachteꝛ Euthiniſcheꝛ
Herbſt-Marckt auf den Montag vor St. Gallen an-
geſetzet, und zugleich ein Pferde- und Vieh-Marckt
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werden zu richten haben.



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[[4]/0004] ſion zu erkennen und anzunehmen, auch Abgeord- nete bey dem zu haltenden Land-Tage zu ſtellen; es ſolten aber vorhero die Reichs-Trouppen aus dem Lande abziehen; Welches doch ſchwerlich noch zur Zeit geſchehen duͤrffte. Zu Berlin iſt der Graf von Mannteufel, geheimer Raht des Koͤnigs von Pohlen, unlaͤngſt ankommen, und hat einige Stun- den lang mit dem Preußiſchen geheimen Raht von Jlgen, und hernach mit dem Rußiſchen Envoye dem Graf Gallofskin ſich unterredet. Dieſer Moſcowitiſche Geſandte ſol ſich fertig machen von dar nach dem Braunſchweigiſchen Congreß zu ge- hen. Die Koͤnigl. Preußiſchen Trouppen ſollen auch Ordre haben zum Marſche, wohin aber, und warum, weiß noch niemand. Zu Coͤlln hat man am 15. dieſes den Paͤbſtlichen Nuncium Hn. San- tini, der am 10. zu Roermond zur Biſchoͤfflichen Wuͤrde iſt eingeweihet worden, erwartet. P. S. Gleich jetzo vernimmt man aus dem Luͤ- neburgiſchen, daß Jhro Koͤnigl. Hoheit der Daͤ- niſche Cron-Printz, nebſt dero Durchl. Gemahlin, geſtern als am 20. dieſes durch Luͤneburg paßiret, und heute Abend oder Morgen fruͤh in Altona ſeyn werden; allwo ſelbe bey Ottenſen in dem Garten der verſtorbenen Printzeßin von Oſt- Frießland wiederum logiren, und daſelbſt einige Tage verweilen werden Von neuen merckwuͤrdigen gelehrten Sachen. Herr M. Joh. Heinrich Hœvecker, ſo Paſtor und Inſpector der Kirche zu Calbe an der Saale, hat verſchiedene Theologiſche Wercke ausgearbeitet, welche er gern, wenn ſich ein Verleger finden moͤchte, gedruckt zu ſehen wuͤnſchet. Unter welchen die vornehmſten nachfolgende ſind: 1.) Das ver- theidigte Evangeliſche Luthertuhm, wider das uncatholiſche Pabſttuhm: 2.) Evidenter detecta falſitas dogmatis: Chriſtum Jeſum cum juſtis ante judicii celebrationem viſibiliter in terra regnatu- rum: 3.) GOtt geheiligte Gnaden-Predigten, aus den gewoͤhnlichen Sonn- und Feſt-Tags Lectionen durch das gantze Jahr, mit anmuhti- gen Symboliſchen Exordiis und Thematibus zur Ausuͤbung des Chriſtentuhms ausgefuͤhrt. 4.) M. Scrivers Seelen-Schatz in XLV. erbaulichen Betrachtungen, uͤber die Lehr- und Troſt-reiche Pa- rabeln von der bußfertigen Suͤnderin und dem verlohrnen Sohne Luc. VII. 36-50. XV. 11. 32. nebſt einer Jubel-Predigt, von den brennenden Lampen der Klugen aus Matth. XXV. 1. ſeqq. 5.) Pia ſoliloquia, Gottſelige Selbſt- und Seelen-Ge- ſpraͤche, zur Hauß-Andacht eingerichtet. Man findet ein viel weitlaͤufftigeres Verzeichniß davon in den Leizig. gelehrten Zeitungen auf dieſes Jahr, und zwar im LV. Stuͤck pag. 439. & 440. Der zu Dantzig verſtorbene Prediger Herr Ste- phan. Wolters, iſt gebohren zu Hamburg den 24. Auguſti 1665. Sein Vater war Libert Wol- ters, die Mutter aber Jacoba du Bois. Von dieſen ſeinen Eltern wurde er nach Bremen abgeſandt, um daſelbſt die noͤhtigſten Fundamente gleich An- fangs zu legen. Dieſelben uͤbete er nachmals mehr und mehr aus in dem Gymnaſio ſeiner be- ruͤhmten Vater-Stadt, allwo er ſonderlich 1662. unter Anfuͤhrung des fuͤrtrefflichen Esr. Ezardi auf die Philol. Sacr. ſich legete. Von dannen zog er 1666. nach Leyden in Holland, hoͤrete D. Joh. Cocccj. und D. Abrah. Heidan. und nachdem er die uͤbrige beruͤhmte Hohe Schulen in den verei- nigten Niederlanden beſehen, ſo wurde er 1670. in die Zahl deꝛ Candidatorum Miniſterii auf und an- genommen. Jn eben dieſem Jahre erhielte er von der Academie zu Cambridge, bey ſeinem daſi- gen Auffenthalt, die Wuͤrde eines Doctoris Theo- logiæ. Hierauf reiſete er weiter nach Franckreich, hielte ſich eine Zeitlang zu Geneve und Baſel, Hei- delberg und Hamburg, als ſeiner Vater-Stadt, und auch zu Stockholm auf, biß er endlich 1674. zu Dantzig zum auſſerordentlichen und 1681. zum ordentlichen Prediger an die daſige St. Petri und Pauli Kirche beruffen ward. Er ſtarb den 15. April, im 74. Jahr ſeines Alters. Seine Schriff- ten ſind: (1) Krone der Gnaden GOttes, 8. 1684. (2) Tractaͤtlein von der Andacht Petri Jurieu, aus dem Frantzoͤſiſchen ins Teutſche uͤberſetzet, nebſt einem Anhang verſchiedener von ihm ſelbſt aus- gearbeiteten Predigten, 8. 1687. (3) Hofarts- Graͤuel und Gericht, 8. 1693. (4) Kirchen- und Epiſtel-Poſtill, V. Volum. 4. 1697. (5) Concio- nes Funebres in Collegas: D. Adrianum Pauli & D. Michaelem Erneſtum Rœtherum. 4to 1685. und 1698. NOTIFICATION. Denen ſo daran gelegen, wird hiemit kund ge- tahn, daß nachdem der Euthiniſche Herbſt- oder Michaelis-Marckt, dadurch, daß derſelbe mit dem Oldenburger zugleich eingefallen, eine Zeitlang ſehr in Abnehmen gekommen; von des Herrn Bi- ſchoffs Hoch-Fuͤrſtl. Durchl. gedachteꝛ Euthiniſcheꝛ Herbſt-Marckt auf den Montag vor St. Gallen an- geſetzet, und zugleich ein Pferde- und Vieh-Marckt mit angeordnet worden: Wornach Kaͤuffere und Verkaͤuffere, ſo dieſen Marckt beſuchen wollen, ſich werden zu richten haben. Verfolg der

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Manuel Wille: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Arnika Lutz: Bereitstellung der Texttranskription. (2014-07-01T14:43:40Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.

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Zitationshilfe: Staats/ und Gelehrte Zeitung des Hollsteinischen Correspondenten. Nr. 34, Hamburg, 22. August 1721, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hc_342208_1721/4>, abgerufen am 19.03.2024.