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Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, 1811.

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Diese nimmt nicht mit Stuben-Fliegen und Mücklein vorlieb. Nein, einer gewissen Art von Vögeln geht sie nach, greift sie an und zwingt sie, tödtet sie und saugt ihnen das Blut und die Eyer aus. Worüber soll man sich am meisten verwundern, über die große Spinne oder über die kleinen Vögel?


Die Planeten.

Bis jetzt haben wir in unsern Betrachtungen über das Weltgebäude unsern Wohnplatz, die Erde, die Sonne, und den Mond näher kennen gelernt. Jetzt erheben wir unser Auge zu den leuchtenden Sternen, an denen sich so oft das Auge des nächtlichen Wanderers ergötzt. Wer etwa in einer großen Hauptstadt oder in der Nähe derselben gelebt hat, der kann wissen, was eine Illumination ist, und wie herrlich es aussieht, wenn zu Ehren eines großen Herrn in der ganzen Stadt viele tausend kleine Lampen zu gleicher Zeit angezündet werden und brennen. Das Auge kann sich nicht satt schauen, und überall erblickt es etwas anderes und schöneres. Aber alle diese irdische Herrlichkeit ist in gar keine Vergleichung zu setzen mit der großen himmlischen Illumination, die in jeder wolkenlosen Nacht zur Ehre des großen Weltbeherrschers aus unermeßlicher Höhe herabflimmert.

Fürs erste müssen wir wissen, daß es zweyerlei Arten der Sterne giebt. Denn so sehr sie alle, groß und klein, in der größten Unordnung unter einander zu stehen scheinen, so behalten doch die meisten derselben Jahr aus Jahr ein ihre nämliche Stellung

Diese nimmt nicht mit Stuben-Fliegen und Mücklein vorlieb. Nein, einer gewissen Art von Vögeln geht sie nach, greift sie an und zwingt sie, tödtet sie und saugt ihnen das Blut und die Eyer aus. Worüber soll man sich am meisten verwundern, über die große Spinne oder über die kleinen Vögel?


Die Planeten.

Bis jetzt haben wir in unsern Betrachtungen über das Weltgebäude unsern Wohnplatz, die Erde, die Sonne, und den Mond näher kennen gelernt. Jetzt erheben wir unser Auge zu den leuchtenden Sternen, an denen sich so oft das Auge des nächtlichen Wanderers ergötzt. Wer etwa in einer großen Hauptstadt oder in der Nähe derselben gelebt hat, der kann wissen, was eine Illumination ist, und wie herrlich es aussieht, wenn zu Ehren eines großen Herrn in der ganzen Stadt viele tausend kleine Lampen zu gleicher Zeit angezündet werden und brennen. Das Auge kann sich nicht satt schauen, und überall erblickt es etwas anderes und schöneres. Aber alle diese irdische Herrlichkeit ist in gar keine Vergleichung zu setzen mit der großen himmlischen Illumination, die in jeder wolkenlosen Nacht zur Ehre des großen Weltbeherrschers aus unermeßlicher Höhe herabflimmert.

Fürs erste müssen wir wissen, daß es zweyerlei Arten der Sterne giebt. Denn so sehr sie alle, groß und klein, in der größten Unordnung unter einander zu stehen scheinen, so behalten doch die meisten derselben Jahr aus Jahr ein ihre nämliche Stellung

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[93/0101] Diese nimmt nicht mit Stuben-Fliegen und Mücklein vorlieb. Nein, einer gewissen Art von Vögeln geht sie nach, greift sie an und zwingt sie, tödtet sie und saugt ihnen das Blut und die Eyer aus. Worüber soll man sich am meisten verwundern, über die große Spinne oder über die kleinen Vögel? Die Planeten. Bis jetzt haben wir in unsern Betrachtungen über das Weltgebäude unsern Wohnplatz, die Erde, die Sonne, und den Mond näher kennen gelernt. Jetzt erheben wir unser Auge zu den leuchtenden Sternen, an denen sich so oft das Auge des nächtlichen Wanderers ergötzt. Wer etwa in einer großen Hauptstadt oder in der Nähe derselben gelebt hat, der kann wissen, was eine Illumination ist, und wie herrlich es aussieht, wenn zu Ehren eines großen Herrn in der ganzen Stadt viele tausend kleine Lampen zu gleicher Zeit angezündet werden und brennen. Das Auge kann sich nicht satt schauen, und überall erblickt es etwas anderes und schöneres. Aber alle diese irdische Herrlichkeit ist in gar keine Vergleichung zu setzen mit der großen himmlischen Illumination, die in jeder wolkenlosen Nacht zur Ehre des großen Weltbeherrschers aus unermeßlicher Höhe herabflimmert. Fürs erste müssen wir wissen, daß es zweyerlei Arten der Sterne giebt. Denn so sehr sie alle, groß und klein, in der größten Unordnung unter einander zu stehen scheinen, so behalten doch die meisten derselben Jahr aus Jahr ein ihre nämliche Stellung

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Zitationshilfe: Hebel, Johann Peter: Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes. Tübingen, 1811, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hebel_schatzkaestlein_1811/101>, abgerufen am 29.03.2024.