langen Krieges. Doch hielt Frankreich im Frieden nicht über 14000, die Republik hatte nie 20000 Mann. Die Talente so großer Feldherren, als Heinrich, Moritz und Alexander von Parma, konnten nicht ohne bedeutenden Gewinn für die Taktik seyn; doch war es besonders die Belage- rungskunst, die vervollkommnet ward. Aber eine ganz neue Erscheinung war die Seemacht von England und Holland. Die brittische königliche Marine, von Heinrich VIII. gegründet, ward erst unter Elisabeth wichtig; und die Holländische See- macht wurde neben der der Staaten auch bald durch die der großen Handelsgesellschaften furchtbar.
III. Geschichte des Colonialwesens von 1558 bis 1618.
1. Das Colonialwesen der Europäer und der darauf gegründete Welthandel erlitten in diesem Zeitraum die wesentlichsten Veränderungen. Sie giengen hauptsächlich hervor aus den monopolisiren- den Anmaßungen der Spanier, die andere Natio- nen zur Eifersucht, und von dieser zu Kriegen führten. Es war der Zeitraum, wo a. das Ge- bäude der Portugiesen in Ostindien bereits
zusam-
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C. 2. Veraͤnd. d. uͤbr.Hptſt. d. w. Eur.--1618.
langen Krieges. Doch hielt Frankreich im Frieden nicht uͤber 14000, die Republik hatte nie 20000 Mann. Die Talente ſo großer Feldherren, als Heinrich, Moritz und Alexander von Parma, konnten nicht ohne bedeutenden Gewinn fuͤr die Taktik ſeyn; doch war es beſonders die Belage- rungskunſt, die vervollkommnet ward. Aber eine ganz neue Erſcheinung war die Seemacht von England und Holland. Die brittiſche koͤnigliche Marine, von Heinrich VIII. gegruͤndet, ward erſt unter Eliſabeth wichtig; und die Hollaͤndiſche See- macht wurde neben der der Staaten auch bald durch die der großen Handelsgeſellſchaften furchtbar.
III. Geſchichte des Colonialweſens von 1558 bis 1618.
1. Das Colonialweſen der Europaͤer und der darauf gegruͤndete Welthandel erlitten in dieſem Zeitraum die weſentlichſten Veraͤnderungen. Sie giengen hauptſaͤchlich hervor aus den monopoliſiren- den Anmaßungen der Spanier, die andere Natio- nen zur Eiferſucht, und von dieſer zu Kriegen fuͤhrten. Es war der Zeitraum, wo a. das Ge- baͤude der Portugieſen in Oſtindien bereits
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C. 2. Veraͤnd. d. uͤbr.Hptſt. d. w. Eur.--1618.
langen Krieges. Doch hielt Frankreich im Frieden
nicht uͤber 14000, die Republik hatte nie 20000
Mann. Die Talente ſo großer Feldherren, als
Heinrich, Moritz und Alexander von Parma,
konnten nicht ohne bedeutenden Gewinn fuͤr die
Taktik ſeyn; doch war es beſonders die Belage-
rungskunſt, die vervollkommnet ward. Aber eine
ganz neue Erſcheinung war die Seemacht von
England und Holland. Die brittiſche koͤnigliche
Marine, von Heinrich VIII. gegruͤndet, ward erſt
unter Eliſabeth wichtig; und die Hollaͤndiſche See-
macht wurde neben der der Staaten auch bald
durch die der großen Handelsgeſellſchaften furchtbar.
III. Geſchichte des Colonialweſens von 1558 bis 1618.
1. Das Colonialweſen der Europaͤer und der
darauf gegruͤndete Welthandel erlitten in dieſem
Zeitraum die weſentlichſten Veraͤnderungen. Sie
giengen hauptſaͤchlich hervor aus den monopoliſiren-
den Anmaßungen der Spanier, die andere Natio-
nen zur Eiferſucht, und von dieſer zu Kriegen
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 129. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/167>, abgerufen am 24.04.2024.
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