den dirigirenden Ministern, Cardinal Mazarin und Graf Haro, geschlossen, machte ihm endlich ein Ende; ward aber auch durch die verabredete Ver- mählung Ludwig'sXIV. mit der ältesten Spa- nischen Infantinn die Quelle künftiger Kriege.
Sieg des Prinzen Conde bey Lens 20. Aug. 1648. Der durch die Fronde veranlaßte Uebergang von Turenne 1650--1651 und von Conde 1652 Oct.--1659. half den Spaniern nur auf einige Zeit. -- Bereits 1653 und 1654 Uebergewicht der Franzosen unter Turenne in den Nieder- landen. Verbindung Mazarin's mit Cromwell 3. Nov. 1655. Eroberung von Dünkirchen und Besetzung von den Englän- dern 23. Jun. 1658. -- Cromwell's Tod machte den Krieg von Seiten Englands von selbst aufhören. -- Pyrenäi- scher Friede 7. Nov. 1659. Frankreich erhält: 1. Rous- sillon. 2. Mehrere Plätze an den Niederländischen Grenzen. 3. Verspricht Portugal nicht beyzustehen. 4. Der Herzog von Lothringen, Spaniens Verbündeter, wird, zum Theil, restituirt. 5. Regulirung der Handelsverhältnisse. 6. Be- stimmung der Heyrath zwischen Ludewig XIV. und der In- fantinn Maria Theresia.
Histoire des negociations et du traite de la paix des Pyre- nees. Amsterd. 1750. T. I. II. 12.
II. Uebersicht der gleichzeitigen Veränderungen in den übrigen Hauptstaaten des westlichen Europas, und ihrer Resultate.
1. Spanien und Portugal.
1. Wenn gleich der politische Charakter Spa- niens jetzt unverändert derselbe blieb, so mußte es
doch
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D. 1. Geſch. d. 30jaͤhr. Kriegs 1618--1648.
den dirigirenden Miniſtern, Cardinal Mazarin und Graf Haro, geſchloſſen, machte ihm endlich ein Ende; ward aber auch durch die verabredete Ver- maͤhlung Ludwig'sXIV. mit der aͤlteſten Spa- niſchen Infantinn die Quelle kuͤnftiger Kriege.
Sieg des Prinzen Condé bey Lens 20. Aug. 1648. Der durch die Fronde veranlaßte Uebergang von Turenne 1650—1651 und von Condé 1652 Oct.—1659. half den Spaniern nur auf einige Zeit. — Bereits 1653 und 1654 Uebergewicht der Franzoſen unter Turenne in den Nieder- landen. Verbindung Mazarin's mit Cromwell 3. Nov. 1655. Eroberung von Duͤnkirchen und Beſetzung von den Englaͤn- dern 23. Jun. 1658. — Cromwell's Tod machte den Krieg von Seiten Englands von ſelbſt aufhoͤren. — Pyrenaͤi- ſcher Friede 7. Nov. 1659. Frankreich erhaͤlt: 1. Rouſ- ſillon. 2. Mehrere Plaͤtze an den Niederlaͤndiſchen Grenzen. 3. Verſpricht Portugal nicht beyzuſtehen. 4. Der Herzog von Lothringen, Spaniens Verbuͤndeter, wird, zum Theil, reſtituirt. 5. Regulirung der Handelsverhaͤltniſſe. 6. Be- ſtimmung der Heyrath zwiſchen Ludewig XIV. und der In- fantinn Maria Thereſia.
Hiſtoire des négociations et du traité de la paix des Pyre- nées. Amſterd. 1750. T. I. II. 12.
II. Ueberſicht der gleichzeitigen Veraͤnderungen in den uͤbrigen Hauptſtaaten des weſtlichen Europas, und ihrer Reſultate.
1. Spanien und Portugal.
1. Wenn gleich der politiſche Charakter Spa- niens jetzt unveraͤndert derſelbe blieb, ſo mußte es
doch
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D. 1. Geſch. d. 30jaͤhr. Kriegs 1618--1648.
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und Graf Haro, geſchloſſen, machte ihm endlich
ein Ende; ward aber auch durch die verabredete Ver-
maͤhlung Ludwig's XIV. mit der aͤlteſten Spa-
niſchen Infantinn die Quelle kuͤnftiger Kriege.
Sieg des Prinzen Condé bey Lens 20. Aug. 1648.
Der durch die Fronde veranlaßte Uebergang von Turenne
1650—1651 und von Condé 1652 Oct.—1659. half den
Spaniern nur auf einige Zeit. — Bereits 1653 und 1654
Uebergewicht der Franzoſen unter Turenne in den Nieder-
landen. Verbindung Mazarin's mit Cromwell 3. Nov. 1655.
Eroberung von Duͤnkirchen und Beſetzung von den Englaͤn-
dern 23. Jun. 1658. — Cromwell's Tod machte den Krieg
von Seiten Englands von ſelbſt aufhoͤren. — Pyrenaͤi-
ſcher Friede 7. Nov. 1659. Frankreich erhaͤlt: 1. Rouſ-
ſillon. 2. Mehrere Plaͤtze an den Niederlaͤndiſchen Grenzen.
3. Verſpricht Portugal nicht beyzuſtehen. 4. Der Herzog
von Lothringen, Spaniens Verbuͤndeter, wird, zum Theil,
reſtituirt. 5. Regulirung der Handelsverhaͤltniſſe. 6. Be-
ſtimmung der Heyrath zwiſchen Ludewig XIV. und der In-
fantinn Maria Thereſia.
Hiſtoire des négociations et du traité de la paix des Pyre-
nées. Amſterd. 1750. T. I. II. 12.
II. Ueberſicht der gleichzeitigen Veraͤnderungen in den
uͤbrigen Hauptſtaaten des weſtlichen Europas, und
ihrer Reſultate.
1. Spanien und Portugal.
1. Wenn gleich der politiſche Charakter Spa-
niens jetzt unveraͤndert derſelbe blieb, ſo mußte es
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Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 163. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/201>, abgerufen am 19.04.2024.
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