Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809.

Bild:
<< vorherige Seite
A. 2. Gesch. d. Entst. d. Colon. 1492--1515.

In der Asia de Joao de Barros und seinen Fortsetzern,
Lisboa, 1552; in der Histoire des conquetes des Portugais
par Lafitau
, Paris
1732. u. a. sind die Eroberungen
der Portugiesen in Indien ausführlich beschrieben; allein die
Geschichte ihres Indischen Handels ist auch nach dem,
was Kaynal und die Verfasser der allgemeinen Welt-
historie
B. 25. darüber gegeben haben, noch beynahe eine
gänzliche Lücke.

8. Ostindien blieb zwar nicht das einzige, aber
doch das wichtigste Colonialland der Portugiesen.
Ihre Besitzungen an der West-Küste von Afrika, wie
Congo etc. wurde erst späterhin durch den Sclaven-
handel bedeutend: und wenn gleich die Küste von
Brasilien durch Cabral bereits entdeckt und occupirt1500
ward, so wurde doch durch deportirte Juden und
Verbrecher kaum ein schwacher Anfang daselbst zum
Anbau gemacht.


Zweyter Zeitraum.
von 1515 bis 1556.

1. Der folgende Zeitraum glänzt nicht nur durch
größere, sondern auch durch folgenreichere Begebenhei-
ten. Indem die Verhältnisse der Hauptstaaten gegen
einander sich in demselben fester bestimmen, erhält die

prakti-
C 4
A. 2. Geſch. d. Entſt. d. Colon. 1492--1515.

In der Aſia de Joao de Barros und ſeinen Fortſetzern,
Lisboa, 1552; in der Hiſtoire des conquêtes des Portugais
par Lafitau
, Paris
1732. u. a. ſind die Eroberungen
der Portugieſen in Indien ausfuͤhrlich beſchrieben; allein die
Geſchichte ihres Indiſchen Handels iſt auch nach dem,
was Kaynal und die Verfaſſer der allgemeinen Welt-
hiſtorie
B. 25. daruͤber gegeben haben, noch beynahe eine
gaͤnzliche Luͤcke.

8. Oſtindien blieb zwar nicht das einzige, aber
doch das wichtigſte Colonialland der Portugieſen.
Ihre Beſitzungen an der Weſt-Kuͤſte von Afrika, wie
Congo ꝛc. wurde erſt ſpaͤterhin durch den Sclaven-
handel bedeutend: und wenn gleich die Kuͤſte von
Braſilien durch Cabral bereits entdeckt und occupirt1500
ward, ſo wurde doch durch deportirte Juden und
Verbrecher kaum ein ſchwacher Anfang daſelbſt zum
Anbau gemacht.


Zweyter Zeitraum.
von 1515 bis 1556.

1. Der folgende Zeitraum glaͤnzt nicht nur durch
groͤßere, ſondern auch durch folgenreichere Begebenhei-
ten. Indem die Verhaͤltniſſe der Hauptſtaaten gegen
einander ſich in demſelben feſter beſtimmen, erhaͤlt die

prakti-
C 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <div n="5">
                <pb facs="#f0077" n="39"/>
                <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">A.</hi> 2. Ge&#x017F;ch. d. Ent&#x017F;t. d. Colon. 1492--1515.</hi> </fw><lb/>
                <p> <hi rendition="#et">In der <hi rendition="#i"><hi rendition="#aq">A&#x017F;ia de Joao de <hi rendition="#k">Barros</hi></hi></hi> und &#x017F;einen Fort&#x017F;etzern,<lb/><hi rendition="#aq">Lisboa,</hi> 1552; in der <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Hi&#x017F;toire des conquêtes des Portugais<lb/>
par <hi rendition="#k">Lafitau</hi></hi>, Paris</hi> 1732. u. a. &#x017F;ind die <hi rendition="#g">Eroberungen</hi><lb/>
der Portugie&#x017F;en in Indien ausfu&#x0364;hrlich be&#x017F;chrieben; allein die<lb/>
Ge&#x017F;chichte ihres <hi rendition="#g">Indi&#x017F;chen Handels</hi> i&#x017F;t auch nach dem,<lb/>
was <hi rendition="#fr">Kaynal</hi> und die Verfa&#x017F;&#x017F;er der <hi rendition="#g">allgemeinen Welt-<lb/>
hi&#x017F;torie</hi> B. 25. daru&#x0364;ber gegeben haben, noch beynahe eine<lb/>
ga&#x0364;nzliche Lu&#x0364;cke.</hi> </p><lb/>
                <p>8. O&#x017F;tindien blieb zwar nicht das einzige, aber<lb/>
doch das wichtig&#x017F;te Colonialland der Portugie&#x017F;en.<lb/>
Ihre Be&#x017F;itzungen an der We&#x017F;t-Ku&#x0364;&#x017F;te von Afrika, wie<lb/>
Congo &#xA75B;c. wurde er&#x017F;t &#x017F;pa&#x0364;terhin durch den Sclaven-<lb/>
handel bedeutend: und wenn gleich die Ku&#x0364;&#x017F;te von<lb/><hi rendition="#g">Bra&#x017F;ilien</hi> durch Cabral bereits entdeckt und occupirt<note place="right">1500</note><lb/>
ward, &#x017F;o wurde doch durch deportirte Juden und<lb/>
Verbrecher kaum ein &#x017F;chwacher Anfang da&#x017F;elb&#x017F;t zum<lb/>
Anbau gemacht.</p>
              </div>
            </div><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
            <div n="4">
              <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Zweyter Zeitraum</hi>.</hi><lb/>
von 1515 bis 1556.</head><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
              <p>1. Der folgende Zeitraum gla&#x0364;nzt nicht nur durch<lb/>
gro&#x0364;ßere, &#x017F;ondern auch durch folgenreichere Begebenhei-<lb/>
ten. Indem die Verha&#x0364;ltni&#x017F;&#x017F;e der Haupt&#x017F;taaten gegen<lb/>
einander &#x017F;ich in dem&#x017F;elben fe&#x017F;ter be&#x017F;timmen, erha&#x0364;lt die<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">C 4</fw><fw place="bottom" type="catch">prakti-</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[39/0077] A. 2. Geſch. d. Entſt. d. Colon. 1492--1515. In der Aſia de Joao de Barros und ſeinen Fortſetzern, Lisboa, 1552; in der Hiſtoire des conquêtes des Portugais par Lafitau, Paris 1732. u. a. ſind die Eroberungen der Portugieſen in Indien ausfuͤhrlich beſchrieben; allein die Geſchichte ihres Indiſchen Handels iſt auch nach dem, was Kaynal und die Verfaſſer der allgemeinen Welt- hiſtorie B. 25. daruͤber gegeben haben, noch beynahe eine gaͤnzliche Luͤcke. 8. Oſtindien blieb zwar nicht das einzige, aber doch das wichtigſte Colonialland der Portugieſen. Ihre Beſitzungen an der Weſt-Kuͤſte von Afrika, wie Congo ꝛc. wurde erſt ſpaͤterhin durch den Sclaven- handel bedeutend: und wenn gleich die Kuͤſte von Braſilien durch Cabral bereits entdeckt und occupirt ward, ſo wurde doch durch deportirte Juden und Verbrecher kaum ein ſchwacher Anfang daſelbſt zum Anbau gemacht. 1500 Zweyter Zeitraum. von 1515 bis 1556. 1. Der folgende Zeitraum glaͤnzt nicht nur durch groͤßere, ſondern auch durch folgenreichere Begebenhei- ten. Indem die Verhaͤltniſſe der Hauptſtaaten gegen einander ſich in demſelben feſter beſtimmen, erhaͤlt die prakti- C 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/77
Zitationshilfe: Heeren, Arnold H. L.: Geschichte des Europäischen Staatensystems und seiner Kolonien. Göttingen, 1809, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heeren_staatensystem_1809/77>, abgerufen am 29.03.2024.