Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

Bild:
<< vorherige Seite
VIII.
Es stehen unbeweglich
Die Sterne in der Höh',
Viel tausend Jahr', und schauen
Sich an mit Liebesweh.
Sie sprechen eine Sprache,
Die ist so reich, so schön;
Doch keiner der Philologen
Kann diese Sprache verstehn.
Ich aber hab' sie gelernet,
Und ich vergesse sie nicht;
Mir diente als Grammatik
Der Herzallerliebsten Gesicht.

VIII.
Es ſtehen unbeweglich
Die Sterne in der Höh',
Viel tauſend Jahr', und ſchauen
Sich an mit Liebesweh.
Sie ſprechen eine Sprache,
Die iſt ſo reich, ſo ſchön;
Doch keiner der Philologen
Kann dieſe Sprache verſtehn.
Ich aber hab' ſie gelernet,
Und ich vergeſſe ſie nicht;
Mir diente als Grammatik
Der Herzallerliebſten Geſicht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0124" n="116"/>
        </div>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">VIII.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Es &#x017F;tehen unbeweglich</l><lb/>
              <l>Die Sterne in der Höh',</l><lb/>
              <l>Viel tau&#x017F;end Jahr', und &#x017F;chauen</l><lb/>
              <l>Sich an mit Liebesweh.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Sie &#x017F;prechen eine Sprache,</l><lb/>
              <l>Die i&#x017F;t &#x017F;o reich, &#x017F;o &#x017F;chön;</l><lb/>
              <l>Doch keiner der Philologen</l><lb/>
              <l>Kann die&#x017F;e Sprache ver&#x017F;tehn.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Ich aber hab' &#x017F;ie gelernet,</l><lb/>
              <l>Und ich verge&#x017F;&#x017F;e &#x017F;ie nicht;</l><lb/>
              <l>Mir diente als Grammatik</l><lb/>
              <l>Der Herzallerlieb&#x017F;ten Ge&#x017F;icht.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[116/0124] VIII. Es ſtehen unbeweglich Die Sterne in der Höh', Viel tauſend Jahr', und ſchauen Sich an mit Liebesweh. Sie ſprechen eine Sprache, Die iſt ſo reich, ſo ſchön; Doch keiner der Philologen Kann dieſe Sprache verſtehn. Ich aber hab' ſie gelernet, Und ich vergeſſe ſie nicht; Mir diente als Grammatik Der Herzallerliebſten Geſicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/124
Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/124>, abgerufen am 29.03.2024.