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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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XXIX.
Das ist ein schlechtes Wetter,
Es regnet und stürmt und schnei't;
Ich sitze am Fenster und schaue
Hinaus in die Dunkelheit.
Da schimmert ein einsames Lichtchen,
Das wandelt langsam fort;
Ein Mütterchen mit dem Laternchen
Wankt über die Straße dort.
Ich glaube, Mehl und Eier
Und Butter kaufte sie ein;
Sie will einen Kuchen backen
Für's große Töchterlein.
Die liegt zu Haus im Lehnstuhl,
Und blinzelt schläfrig in's Licht;
Die goldnen Locken wallen
Ueber das süße Gesicht.

XXIX.
Das iſt ein ſchlechtes Wetter,
Es regnet und ſtürmt und ſchnei't;
Ich ſitze am Fenſter und ſchaue
Hinaus in die Dunkelheit.
Da ſchimmert ein einſames Lichtchen,
Das wandelt langſam fort;
Ein Mütterchen mit dem Laternchen
Wankt über die Straße dort.
Ich glaube, Mehl und Eier
Und Butter kaufte ſie ein;
Sie will einen Kuchen backen
Für's große Töchterlein.
Die liegt zu Haus im Lehnſtuhl,
Und blinzelt ſchläfrig in's Licht;
Die goldnen Locken wallen
Ueber das ſüße Geſicht.

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[207/0215] XXIX. Das iſt ein ſchlechtes Wetter, Es regnet und ſtürmt und ſchnei't; Ich ſitze am Fenſter und ſchaue Hinaus in die Dunkelheit. Da ſchimmert ein einſames Lichtchen, Das wandelt langſam fort; Ein Mütterchen mit dem Laternchen Wankt über die Straße dort. Ich glaube, Mehl und Eier Und Butter kaufte ſie ein; Sie will einen Kuchen backen Für's große Töchterlein. Die liegt zu Haus im Lehnſtuhl, Und blinzelt ſchläfrig in's Licht; Die goldnen Locken wallen Ueber das ſüße Geſicht.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 207. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/215>, abgerufen am 28.03.2024.