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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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Die Mutter folgt der Menge,
Den Sohn, den führet sie,
Sie singen beide im Chore:
Gelobt sey'st du Marie!

II.
Die Mutter Gottes zu Kevlaar
Trägt heut' ihr bestes Kleid;
Heut' hat sie viel zu schaffen,
Es kommen viel' kranke Leut'.
Die kranken Leute bringen
Ihr dar, als Opferspend',
Aus Wachs gebildete Glieder,
Viel wächserne Füß' und Händ'.
Und wer eine Wachshand opfert,
Dem heilt an der Hand die Wund';
Und wer einen Wachsfuß opfert,
Dem wird der Fuß gesund.
Die Mutter folgt der Menge,
Den Sohn, den führet ſie,
Sie ſingen beide im Chore:
Gelobt ſey'ſt du Marie!

II.
Die Mutter Gottes zu Kevlaar
Trägt heut' ihr beſtes Kleid;
Heut' hat ſie viel zu ſchaffen,
Es kommen viel' kranke Leut'.
Die kranken Leute bringen
Ihr dar, als Opferſpend',
Aus Wachs gebildete Glieder,
Viel wächſerne Füß' und Händ'.
Und wer eine Wachshand opfert,
Dem heilt an der Hand die Wund';
Und wer einen Wachsfuß opfert,
Dem wird der Fuß geſund.
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[280/0288] Die Mutter folgt der Menge, Den Sohn, den führet ſie, Sie ſingen beide im Chore: Gelobt ſey'ſt du Marie! II. Die Mutter Gottes zu Kevlaar Trägt heut' ihr beſtes Kleid; Heut' hat ſie viel zu ſchaffen, Es kommen viel' kranke Leut'. Die kranken Leute bringen Ihr dar, als Opferſpend', Aus Wachs gebildete Glieder, Viel wächſerne Füß' und Händ'. Und wer eine Wachshand opfert, Dem heilt an der Hand die Wund'; Und wer einen Wachsfuß opfert, Dem wird der Fuß geſund.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/288>, abgerufen am 25.04.2024.