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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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Es fidelt und tänzelt und hüpfet,
Und klappert mit seinem Gebein,
Und nickt und nickt mit dem Schädel
Unheimlich im Mondenschein."

XXIII.
Ich stand in dunkeln Träumen
Und starrte ihr Bildniß an,
Und das geliebte Antlitz
Heimlich zu leben begann.
Um ihre Lippen zog sich
Ein Lächeln wunderbar,
Und wie von Wehmuthsthränen
Erglänzte ihr Augenpaar.
Auch meine Thränen flossen
Mir von den Wangen herab --
Und ach, ich kann es nicht glauben,
Daß ich Dich verloren hab'!

13 *
Es fidelt und tänzelt und hüpfet,
Und klappert mit ſeinem Gebein,
Und nickt und nickt mit dem Schädel
Unheimlich im Mondenſchein.“

XXIII.
Ich ſtand in dunkeln Träumen
Und ſtarrte ihr Bildniß an,
Und das geliebte Antlitz
Heimlich zu leben begann.
Um ihre Lippen zog ſich
Ein Lächeln wunderbar,
Und wie von Wehmuthsthränen
Erglänzte ihr Augenpaar.
Auch meine Thränen floſſen
Mir von den Wangen herab —
Und ach, ich kann es nicht glauben,
Daß ich Dich verloren hab'!

13 *
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[201/0209] Es fidelt und tänzelt und hüpfet, Und klappert mit ſeinem Gebein, Und nickt und nickt mit dem Schädel Unheimlich im Mondenſchein.“ XXIII. Ich ſtand in dunkeln Träumen Und ſtarrte ihr Bildniß an, Und das geliebte Antlitz Heimlich zu leben begann. Um ihre Lippen zog ſich Ein Lächeln wunderbar, Und wie von Wehmuthsthränen Erglänzte ihr Augenpaar. Auch meine Thränen floſſen Mir von den Wangen herab — Und ach, ich kann es nicht glauben, Daß ich Dich verloren hab'! 13 *

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/209>, abgerufen am 28.03.2024.