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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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III.
Still versteckt der Mond sich draußen
Hinter'm grünen Tannenbaum,
Und im Zimmer unsre Lampe
Flackert matt und leuchtet kaum.
Aber meine blauen Sterne
Strahlen auf in heller'm Licht,
Und es glühn die Purpurröslein,
Und das liebe Mädchen spricht:
"Kleines Völkchen, Wichtelmännchen,
Stehlen unser Brod und Speck,
Abends liegt es noch im Kasten,
Und des Morgens ist es weg.
"Kleines Völkchen, unsre Sahne
Nascht es von der Milch, und läßt
Unbedeckt die Schüssel stehen,
Und die Katze säuft den Rest.
III.
Still verſteckt der Mond ſich draußen
Hinter'm grünen Tannenbaum,
Und im Zimmer unſre Lampe
Flackert matt und leuchtet kaum.
Aber meine blauen Sterne
Strahlen auf in heller'm Licht,
Und es glühn die Purpurröslein,
Und das liebe Mädchen ſpricht:
„Kleines Völkchen, Wichtelmännchen,
Stehlen unſer Brod und Speck,
Abends liegt es noch im Kaſten,
Und des Morgens iſt es weg.
„Kleines Völkchen, unſre Sahne
Naſcht es von der Milch, und läßt
Unbedeckt die Schüſſel ſtehen,
Und die Katze ſäuft den Reſt.
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[295/0303] III. Still verſteckt der Mond ſich draußen Hinter'm grünen Tannenbaum, Und im Zimmer unſre Lampe Flackert matt und leuchtet kaum. Aber meine blauen Sterne Strahlen auf in heller'm Licht, Und es glühn die Purpurröslein, Und das liebe Mädchen ſpricht: „Kleines Völkchen, Wichtelmännchen, Stehlen unſer Brod und Speck, Abends liegt es noch im Kaſten, Und des Morgens iſt es weg. „Kleines Völkchen, unſre Sahne Naſcht es von der Milch, und läßt Unbedeckt die Schüſſel ſtehen, Und die Katze ſäuft den Reſt.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 295. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/303>, abgerufen am 28.03.2024.