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Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827.

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2.
"In meiner Brust, da sitzt ein Weh,
Das will die Brust zersprengen;
Und wo ich steh' und wo ich geh',
Will's mich von hinnen drängen.
Es treibt mich nach der Liebsten Näh',
Als könnt's die Grete heilen;
Doch wenn ich der in's Auge seh',
Muß ich von hinnen eilen.
Ich steig' hinauf des Berges Höh',
Dort ist man doch alleine;
Und wenn ich still dort oben steh',
Dann steh' ich still und weine."

2.
„In meiner Bruſt, da ſitzt ein Weh,
Das will die Bruſt zerſprengen;
Und wo ich ſteh' und wo ich geh',
Will's mich von hinnen drängen.
Es treibt mich nach der Liebſten Näh',
Als könnt's die Grete heilen;
Doch wenn ich der in's Auge ſeh',
Muß ich von hinnen eilen.
Ich ſteig' hinauf des Berges Höh',
Dort iſt man doch alleine;
Und wenn ich ſtill dort oben ſteh',
Dann ſteh' ich ſtill und weine.“

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[55/0063] 2. „In meiner Bruſt, da ſitzt ein Weh, Das will die Bruſt zerſprengen; Und wo ich ſteh' und wo ich geh', Will's mich von hinnen drängen. Es treibt mich nach der Liebſten Näh', Als könnt's die Grete heilen; Doch wenn ich der in's Auge ſeh', Muß ich von hinnen eilen. Ich ſteig' hinauf des Berges Höh', Dort iſt man doch alleine; Und wenn ich ſtill dort oben ſteh', Dann ſteh' ich ſtill und weine.“

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Buch der Lieder. Hamburg, 1827, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_lieder_1827/63>, abgerufen am 29.03.2024.