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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.

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XLVII.
Du bist wie eine Blume,
So hold und schön und rein;
Ich schau' dich an, und Wehmuth
Schleicht mir in's Herz hinein.
Mir ist, als ob ich die Hände
Auf's Haupt dir legen sollt',
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein und schön und hold.

XLVIII.
Kind! Es wäre dein Verderben,
Und ich geb' mir selber Mühe,
Daß dein liebes Herz in Liebe
Nimmermehr für mich erglühe.
Nur daß mir's so leicht gelinget,
Will mich dennoch fast betrüben,
Und ich denke manchmal dennoch:
Möchtest du mich dennoch lieben!

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XLVII.
Du biſt wie eine Blume,
So hold und ſchoͤn und rein;
Ich ſchau' dich an, und Wehmuth
Schleicht mir in's Herz hinein.
Mir iſt, als ob ich die Haͤnde
Auf's Haupt dir legen ſollt',
Betend, daß Gott dich erhalte
So rein und ſchoͤn und hold.

XLVIII.
Kind! Es waͤre dein Verderben,
Und ich geb' mir ſelber Muͤhe,
Daß dein liebes Herz in Liebe
Nimmermehr fuͤr mich ergluͤhe.
Nur daß mir's ſo leicht gelinget,
Will mich dennoch faſt betruͤben,
Und ich denke manchmal dennoch:
Moͤchteſt du mich dennoch lieben!

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[49/0061] XLVII. Du biſt wie eine Blume, So hold und ſchoͤn und rein; Ich ſchau' dich an, und Wehmuth Schleicht mir in's Herz hinein. Mir iſt, als ob ich die Haͤnde Auf's Haupt dir legen ſollt', Betend, daß Gott dich erhalte So rein und ſchoͤn und hold. XLVIII. Kind! Es waͤre dein Verderben, Und ich geb' mir ſelber Muͤhe, Daß dein liebes Herz in Liebe Nimmermehr fuͤr mich ergluͤhe. Nur daß mir's ſo leicht gelinget, Will mich dennoch faſt betruͤben, Und ich denke manchmal dennoch: Moͤchteſt du mich dennoch lieben! 4

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 49. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/61>, abgerufen am 29.03.2024.