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Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826.

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XI.
Der Sturm spielt auf zum Tanze,
Es pfeift und saust und brüllt;
Heisa, wie springt das Schifflein!
Die Nacht ist lustig und wild.
Ein lebendes Wassergebirge
Bildet die tosende See;
Hier gähnt ein schwarzer Abgrund,
Dort thürmt es sich weiß in die Höh'.
Ein Fluchen, Erbrechen und Beten,
Schallt aus der Kajüte heraus;
Ich halte mich fest am Mastbaum,
Und wünsche: wär' ich zu Haus.

XI.
Der Sturm ſpielt auf zum Tanze,
Es pfeift und ſauſt und bruͤllt;
Heiſa, wie ſpringt das Schifflein!
Die Nacht iſt luſtig und wild.
Ein lebendes Waſſergebirge
Bildet die toſende See;
Hier gaͤhnt ein ſchwarzer Abgrund,
Dort thuͤrmt es ſich weiß in die Hoͤh'.
Ein Fluchen, Erbrechen und Beten,
Schallt aus der Kajuͤte heraus;
Ich halte mich feſt am Maſtbaum,
Und wuͤnſche: waͤr' ich zu Haus.

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[15/0027] XI. Der Sturm ſpielt auf zum Tanze, Es pfeift und ſauſt und bruͤllt; Heiſa, wie ſpringt das Schifflein! Die Nacht iſt luſtig und wild. Ein lebendes Waſſergebirge Bildet die toſende See; Hier gaͤhnt ein ſchwarzer Abgrund, Dort thuͤrmt es ſich weiß in die Hoͤh'. Ein Fluchen, Erbrechen und Beten, Schallt aus der Kajuͤte heraus; Ich halte mich feſt am Maſtbaum, Und wuͤnſche: waͤr' ich zu Haus.

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Zitationshilfe: Heine, Heinrich: Reisebilder. Bd. 1. Hamburg, 1826, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/heine_reisebilder01_1826/27>, abgerufen am 28.03.2024.