Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. XVIII. Bäumen/ Kräutern etc.
ret und in die Erde so aufgerichtet an solche Oerter
stellet/ da man spüret/ daß sich die Mäuse am meisten
auffhalten; Alsdenn werden sie von dem Geruch
des Fettes erschreckt/ von der Gestallt furchtsam ge-
machet/ daß sie ihre Stelle verlassen müssen. Der
sich dawieder der Maußfallen/ oder kleinen Späne/
warauff eine Materie von gestossenen Glaß/ Gips
und Mehl/ so wohl untereinander gemenget/ ge-
schmieret/ bedienen will/ muß den Gifft/ so andern
Orten Schaden möchte bringen/ davon lassen.

Maulwürffe.

Diese zufangen werden verschiedene Mittel/ aber
meist vergeblich gebrauchet/ das sicherste ist/ daß ihr
die Mühe nehmet und acht gebet/ wann sie auffwerf-
fen/ und sich solche auffwerffende Hügel bewegen/
euch in der stille dabey machet/ damit sie nicht daven
fliehen (ob sie schon gar kleine mit Haaren umwach-
sene Aeuglein haben/ mit welchen sie nicht anllzuwohl/
doch gewiß sehen u. darbey scharf hören/) mit einer Spa-
de alsofort die Erde umwerffet/ oder eine eiserne spitzi-
ge gleich ausstehende zackichte Gabel nehmet/ damit
etliche mahl in den auffgeworffenen Hauffen stechet/
und sie also bekommen könnet/ kommet ihr gleich zu
spät/ daß sich der Hauffe nicht mehr beweget/ so stos-
set nichts desto weniger etliche mahl mit gemeldter
Gabel darein/ und ist nichts daran gelegen/ wann
ihr sie gleich nicht damit um das Leben bringet/
werden sie doch dadurch tlicher massen geschreckt
und geschwächt/ daß sie davon fliehen.

Wann man bey dürren Wetter auff einen um-
gegrabenen oder sonst luckern Grund etliche Tage

nach
F 4

Cap. XVIII. Baͤumen/ Kraͤutern ꝛc.
ret und in die Erde ſo aufgerichtet an ſolche Oerter
ſtellet/ da man ſpuͤret/ daß ſich die Maͤuſe am meiſten
auffhalten; Alsdenn werden ſie von dem Geruch
des Fettes erſchreckt/ von der Geſtallt furchtſam ge-
machet/ daß ſie ihre Stelle verlaſſen muͤſſen. Der
ſich dawieder der Maußfallen/ oder kleinen Spaͤne/
warauff eine Materie von geſtoſſenen Glaß/ Gips
und Mehl/ ſo wohl untereinander gemenget/ ge-
ſchmieret/ bedienen will/ muß den Gifft/ ſo andern
Orten Schaden moͤchte bringen/ davon laſſen.

Maulwuͤrffe.

Dieſe zufangen werden verſchiedene Mittel/ aber
meiſt vergeblich gebrauchet/ das ſicherſte iſt/ daß ihr
die Muͤhe nehmet und acht gebet/ wann ſie auffwerf-
fen/ und ſich ſolche auffwerffende Huͤgel bewegen/
euch in der ſtille dabey machet/ damit ſie nicht daven
fliehen (ob ſie ſchon gar kleine mit Haaren umwach-
ſene Aeuglein haben/ mit welchen ſie nicht ãllzuwohl/
doch gewiß ſehẽ u. darbey ſcharf hoͤrẽ/) mit einer Spa-
de alſofort die Erde umwerffet/ oder eine eiſerne ſpitzi-
ge gleich ausſtehende zackichte Gabel nehmet/ damit
etliche mahl in den auffgeworffenen Hauffen ſtechet/
und ſie alſo bekommen koͤnnet/ kommet ihr gleich zu
ſpaͤt/ daß ſich der Hauffe nicht mehr beweget/ ſo ſtoſ-
ſet nichts deſto weniger etliche mahl mit gemeldter
Gabel darein/ und iſt nichts daran gelegen/ wann
ihr ſie gleich nicht damit um das Leben bringet/
werden ſie doch dadurch tlicher maſſen geſchreckt
und geſchwaͤcht/ daß ſie davon fliehen.

Wann man bey duͤrren Wetter auff einen um-
gegrabenen oder ſonſt luckern Grund etliche Tage

nach
F 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0103" n="87"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Cap. XVIII.</hi> Ba&#x0364;umen/ Kra&#x0364;utern &#xA75B;c.</hi></fw><lb/>
ret und in die Erde &#x017F;o aufgerichtet an &#x017F;olche Oerter<lb/>
&#x017F;tellet/ da man &#x017F;pu&#x0364;ret/ daß &#x017F;ich die Ma&#x0364;u&#x017F;e am mei&#x017F;ten<lb/>
auffhalten; Alsdenn werden &#x017F;ie von dem Geruch<lb/>
des Fettes er&#x017F;chreckt/ von der Ge&#x017F;tallt furcht&#x017F;am ge-<lb/>
machet/ daß &#x017F;ie ihre Stelle verla&#x017F;&#x017F;en mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en. Der<lb/>
&#x017F;ich dawieder der Maußfallen/ oder kleinen Spa&#x0364;ne/<lb/>
warauff eine <hi rendition="#aq">Materie</hi> von ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enen Glaß/ Gips<lb/>
und Mehl/ &#x017F;o wohl untereinander gemenget/ ge-<lb/>
&#x017F;chmieret/ bedienen will/ muß den Gifft/ &#x017F;o andern<lb/>
Orten Schaden mo&#x0364;chte bringen/ davon la&#x017F;&#x017F;en.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#fr">Maulwu&#x0364;rffe.</hi> </head><lb/>
          <p>Die&#x017F;e zufangen werden ver&#x017F;chiedene Mittel/ aber<lb/>
mei&#x017F;t vergeblich gebrauchet/ das &#x017F;icher&#x017F;te i&#x017F;t/ daß ihr<lb/>
die Mu&#x0364;he nehmet und acht gebet/ wann &#x017F;ie auffwerf-<lb/>
fen/ und &#x017F;ich &#x017F;olche auffwerffende Hu&#x0364;gel bewegen/<lb/>
euch in der &#x017F;tille dabey machet/ damit &#x017F;ie nicht daven<lb/>
fliehen (ob &#x017F;ie &#x017F;chon gar kleine mit Haaren umwach-<lb/>
&#x017F;ene Aeuglein haben/ mit welchen &#x017F;ie nicht a&#x0303;llzuwohl/<lb/>
doch gewiß &#x017F;ehe&#x0303; u. darbey &#x017F;charf ho&#x0364;re&#x0303;/) mit einer Spa-<lb/>
de al&#x017F;ofort die Erde umwerffet/ oder eine ei&#x017F;erne &#x017F;pitzi-<lb/>
ge gleich aus&#x017F;tehende zackichte Gabel nehmet/ damit<lb/>
etliche mahl in den auffgeworffenen Hauffen &#x017F;techet/<lb/>
und &#x017F;ie al&#x017F;o bekommen ko&#x0364;nnet/ kommet ihr gleich zu<lb/>
&#x017F;pa&#x0364;t/ daß &#x017F;ich der Hauffe nicht mehr beweget/ &#x017F;o &#x017F;to&#x017F;-<lb/>
&#x017F;et nichts de&#x017F;to weniger etliche mahl mit gemeldter<lb/>
Gabel darein/ und i&#x017F;t nichts daran gelegen/ wann<lb/>
ihr &#x017F;ie gleich nicht damit um das Leben bringet/<lb/>
werden &#x017F;ie doch dadurch tlicher ma&#x017F;&#x017F;en ge&#x017F;chreckt<lb/>
und ge&#x017F;chwa&#x0364;cht/ daß &#x017F;ie davon fliehen.</p><lb/>
          <p>Wann man bey du&#x0364;rren Wetter auff einen um-<lb/>
gegrabenen oder &#x017F;on&#x017F;t luckern Grund etliche Tage<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">F 4</fw><fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[87/0103] Cap. XVIII. Baͤumen/ Kraͤutern ꝛc. ret und in die Erde ſo aufgerichtet an ſolche Oerter ſtellet/ da man ſpuͤret/ daß ſich die Maͤuſe am meiſten auffhalten; Alsdenn werden ſie von dem Geruch des Fettes erſchreckt/ von der Geſtallt furchtſam ge- machet/ daß ſie ihre Stelle verlaſſen muͤſſen. Der ſich dawieder der Maußfallen/ oder kleinen Spaͤne/ warauff eine Materie von geſtoſſenen Glaß/ Gips und Mehl/ ſo wohl untereinander gemenget/ ge- ſchmieret/ bedienen will/ muß den Gifft/ ſo andern Orten Schaden moͤchte bringen/ davon laſſen. Maulwuͤrffe. Dieſe zufangen werden verſchiedene Mittel/ aber meiſt vergeblich gebrauchet/ das ſicherſte iſt/ daß ihr die Muͤhe nehmet und acht gebet/ wann ſie auffwerf- fen/ und ſich ſolche auffwerffende Huͤgel bewegen/ euch in der ſtille dabey machet/ damit ſie nicht daven fliehen (ob ſie ſchon gar kleine mit Haaren umwach- ſene Aeuglein haben/ mit welchen ſie nicht ãllzuwohl/ doch gewiß ſehẽ u. darbey ſcharf hoͤrẽ/) mit einer Spa- de alſofort die Erde umwerffet/ oder eine eiſerne ſpitzi- ge gleich ausſtehende zackichte Gabel nehmet/ damit etliche mahl in den auffgeworffenen Hauffen ſtechet/ und ſie alſo bekommen koͤnnet/ kommet ihr gleich zu ſpaͤt/ daß ſich der Hauffe nicht mehr beweget/ ſo ſtoſ- ſet nichts deſto weniger etliche mahl mit gemeldter Gabel darein/ und iſt nichts daran gelegen/ wann ihr ſie gleich nicht damit um das Leben bringet/ werden ſie doch dadurch tlicher maſſen geſchreckt und geſchwaͤcht/ daß ſie davon fliehen. Wann man bey duͤrren Wetter auff einen um- gegrabenen oder ſonſt luckern Grund etliche Tage nach F 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/103
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 87. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/103>, abgerufen am 25.04.2024.