Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Küchen- und Blumen-Garten.
Helleborus, Niest wurtz.

Deren ist eine Sorte, die hat weißliche Blumen
und schwartze Wurtzel/ stehet niedrig bey der Erde.
Auch ist eine Art/ so schwartze Wurtzeln und grüne
Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten,
deren eine weisse/ und die andere schwartze Blumen
trägt: Weil aber die weisse Nießwurtz mit in den
Blumen-Garten gehört/ soll etwas davon gemel-
det werden/ und ist dieselbe zweyerley/ als Männ-
lein und das Weiblein. Das Männlein hat eine
Wurtzel eines Daumens dick/ so auswendig Erd-
schwartz/ inwendig weiß/ mit vielen zart en Faseln
ist. Der Stengel wächst nicht über Ellen hoch/
die Blätter seyn mit Striemen eingezogen/ wie der
Wegrich/ und hat oben viel Zweiglein mit bleich-
gelben Sternblumen/ woraus aber selten Saame
folget. Das Weiblein ist dem Männlein gleich/ nur
daß seine Zweiglein mehr Blumen tragen/ so gar
daß sie sich auch dafür biegen. Man hat auch noch
eine Art/ so schwartzbraune Blumen trägt/ so vor
die beste gehalten wird. Diese alle wollen nicht in
der Sonnen/ sondern in sandigter Erde/ oder auff
den Gebirgen stehen/ und werden durch deren Wur-
tzeln vermehret.

FEBRU-
Kuͤchen- und Blumen-Garten.
Helleborus, Nieſt wurtz.

Deren iſt eine Sorte, die hat weißliche Blumen
und ſchwartze Wurtzel/ ſtehet niedrig bey der Erde.
Auch iſt eine Art/ ſo ſchwartze Wurtzeln und gruͤne
Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten,
deren eine weiſſe/ und die andere ſchwartze Blumen
traͤgt: Weil aber die weiſſe Nießwurtz mit in den
Blumen-Garten gehoͤrt/ ſoll etwas davon gemel-
det werden/ und iſt dieſelbe zweyerley/ als Maͤnn-
lein und das Weiblein. Das Maͤnnlein hat eine
Wurtzel eines Daumens dick/ ſo auswendig Erd-
ſchwartz/ inwendig weiß/ mit vielen zart en Faſeln
iſt. Der Stengel waͤchſt nicht uͤber Ellen hoch/
die Blaͤtter ſeyn mit Striemen eingezogen/ wie der
Wegrich/ und hat oben viel Zweiglein mit bleich-
gelben Sternblumen/ woraus aber ſelten Saame
folget. Das Weiblein iſt dem Maͤnnlein gleich/ nur
daß ſeine Zweiglein mehr Blumen tragen/ ſo gar
daß ſie ſich auch dafuͤr biegen. Man hat auch noch
eine Art/ ſo ſchwartzbraune Blumen traͤgt/ ſo vor
die beſte gehalten wird. Dieſe alle wollen nicht in
der Sonnen/ ſondern in ſandigter Erde/ oder auff
den Gebirgen ſtehen/ und werden durch deren Wur-
tzeln vermehret.

FEBRU-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0125" n="109"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Ku&#x0364;chen- und Blumen-Garten.</hi> </fw><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">Helleborus,</hi> <hi rendition="#fr">Nie&#x017F;t wurtz.</hi> </head><lb/>
            <p>Deren i&#x017F;t eine <hi rendition="#aq">Sorte,</hi> die hat weißliche Blumen<lb/>
und &#x017F;chwartze Wurtzel/ &#x017F;tehet niedrig bey der Erde.<lb/>
Auch i&#x017F;t eine Art/ &#x017F;o &#x017F;chwartze Wurtzeln und gru&#x0364;ne<lb/>
Blumen bringet; Darnach noch zweyerley <hi rendition="#aq">Sorten,</hi><lb/>
deren eine wei&#x017F;&#x017F;e/ und die andere &#x017F;chwartze Blumen<lb/>
tra&#x0364;gt: Weil aber die wei&#x017F;&#x017F;e Nießwurtz mit in den<lb/>
Blumen-Garten geho&#x0364;rt/ &#x017F;oll etwas davon gemel-<lb/>
det werden/ und i&#x017F;t die&#x017F;elbe zweyerley/ als Ma&#x0364;nn-<lb/>
lein und das Weiblein. Das Ma&#x0364;nnlein hat eine<lb/>
Wurtzel eines Daumens dick/ &#x017F;o auswendig Erd-<lb/>
&#x017F;chwartz/ inwendig weiß/ mit vielen zart en Fa&#x017F;eln<lb/>
i&#x017F;t. Der Stengel wa&#x0364;ch&#x017F;t nicht u&#x0364;ber Ellen hoch/<lb/>
die Bla&#x0364;tter &#x017F;eyn mit Striemen eingezogen/ wie der<lb/>
Wegrich/ und hat oben viel Zweiglein mit bleich-<lb/>
gelben Sternblumen/ woraus aber &#x017F;elten Saame<lb/>
folget. Das Weiblein i&#x017F;t dem Ma&#x0364;nnlein gleich/ nur<lb/>
daß &#x017F;eine Zweiglein mehr Blumen tragen/ &#x017F;o gar<lb/>
daß &#x017F;ie &#x017F;ich auch dafu&#x0364;r biegen. Man hat auch noch<lb/>
eine Art/ &#x017F;o &#x017F;chwartzbraune Blumen tra&#x0364;gt/ &#x017F;o vor<lb/>
die be&#x017F;te gehalten wird. Die&#x017F;e alle wollen nicht in<lb/>
der Sonnen/ &#x017F;ondern in &#x017F;andigter Erde/ oder auff<lb/>
den Gebirgen &#x017F;tehen/ und werden durch deren Wur-<lb/>
tzeln vermehret.</p>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#aq">FEBRU</hi>-</fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[109/0125] Kuͤchen- und Blumen-Garten. Helleborus, Nieſt wurtz. Deren iſt eine Sorte, die hat weißliche Blumen und ſchwartze Wurtzel/ ſtehet niedrig bey der Erde. Auch iſt eine Art/ ſo ſchwartze Wurtzeln und gruͤne Blumen bringet; Darnach noch zweyerley Sorten, deren eine weiſſe/ und die andere ſchwartze Blumen traͤgt: Weil aber die weiſſe Nießwurtz mit in den Blumen-Garten gehoͤrt/ ſoll etwas davon gemel- det werden/ und iſt dieſelbe zweyerley/ als Maͤnn- lein und das Weiblein. Das Maͤnnlein hat eine Wurtzel eines Daumens dick/ ſo auswendig Erd- ſchwartz/ inwendig weiß/ mit vielen zart en Faſeln iſt. Der Stengel waͤchſt nicht uͤber Ellen hoch/ die Blaͤtter ſeyn mit Striemen eingezogen/ wie der Wegrich/ und hat oben viel Zweiglein mit bleich- gelben Sternblumen/ woraus aber ſelten Saame folget. Das Weiblein iſt dem Maͤnnlein gleich/ nur daß ſeine Zweiglein mehr Blumen tragen/ ſo gar daß ſie ſich auch dafuͤr biegen. Man hat auch noch eine Art/ ſo ſchwartzbraune Blumen traͤgt/ ſo vor die beſte gehalten wird. Dieſe alle wollen nicht in der Sonnen/ ſondern in ſandigter Erde/ oder auff den Gebirgen ſtehen/ und werden durch deren Wur- tzeln vermehret. FEBRU-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/125
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 109. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/125>, abgerufen am 25.04.2024.