Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite
FEBRUARIUS.
D. Sind Modellen der Büden und Töpffe mit den
darinn stehenden Bäumlein/ nebst den Hand-
Gefässen und Hacken/ dabey sie mit Zwerg-
Stangen in das Winter-Gemach aus- und
ein-getragen werden.
E. Sind kleine Wasser-Fässer/ darinn ein länglich-
ter Tuch- oder Wand-Lappen ligt/ durch wel-
chen das Wasser immer zu der Wurtzel trief-
fen kan.
F. Jst ein klein Näpfflein/ darinnen man die jun-
gen Sprossen auf die Weise ableitet/ wie bey
dem Weinstock gemeldet.
G. Jst ein Topff mit einer obstehenden gläsern La-
tern um die zarten Pfläntzlein an der Son-
nen desto besser aufzubringen.
Cypressen-Baum oder Garten-Cypreß/
Cupressus.

Der Saame davon wird aus Franckreich ge-
bracht/ und ehe man sie säet/ in süsser Milch genetzt/
den Winter über wird er ins Hauß gesetzt/ giebt ei-
nen gar hübschen geraden Baum/ und schickt sich
mitten in ein Blumen-Feld/ oder an den Eingang
der grossen Gänge. Wann er 5. biß 6. Jahr alt
worden/ kan er wohl draussen stehen/ jedoch daß er
von den Winden geschützet werde.

Der Cypressen-Baum ist männlich- und weibli-
chen Geschlechts/ jenes bringet keine Frucht/ aber
das Weiblein/ wiewohl sehr langsam/ und zwar im
Januario/ Majo/ October; siehet fast wie der Se-
ven-Baum/ ist stets grün und eines annehmlichen
starcken Geruchs; wird durch das Anhencken und

Ein-
FEBRUARIUS.
D. Sind Modellen der Buͤden und Toͤpffe mit den
darinn ſtehenden Baͤumlein/ nebſt den Hand-
Gefäſſen und Hacken/ dabey ſie mit Zwerg-
Stangen in das Winter-Gemach aus- und
ein-getragen werden.
E. Sind kleine Waſſer-Faͤſſer/ darinn ein laͤnglich-
ter Tuch- oder Wand-Lappen ligt/ durch wel-
chen das Waſſer immer zu der Wurtzel trief-
fen kan.
F. Jſt ein klein Naͤpfflein/ darinnen man die jun-
gen Sproſſen auf die Weiſe ableitet/ wie bey
dem Weinſtock gemeldet.
G. Jſt ein Topff mit einer obſtehenden gläſern La-
tern um die zarten Pflaͤntzlein an der Son-
nen deſto beſſer aufzubringen.
Cypreſſen-Baum oder Garten-Cypreß/
Cupreſſus.

Der Saame davon wird aus Franckreich ge-
bracht/ und ehe man ſie ſäet/ in ſuͤſſer Milch genetzt/
den Winter uͤber wird er ins Hauß geſetzt/ giebt ei-
nen gar huͤbſchen geraden Baum/ und ſchickt ſich
mitten in ein Blumen-Feld/ oder an den Eingang
der groſſen Gaͤnge. Wann er 5. biß 6. Jahr alt
worden/ kan er wohl drauſſen ſtehen/ jedoch daß er
von den Winden geſchuͤtzet werde.

Der Cypreſſen-Baum iſt männlich- und weibli-
chen Geſchlechts/ jenes bringet keine Frucht/ aber
das Weiblein/ wiewohl ſehr langſam/ und zwar im
Januario/ Majo/ October; ſiehet faſt wie der Se-
ven-Baum/ iſt ſtets gruͤn und eines annehmlichen
ſtarcken Geruchs; wird durch das Anhencken und

Ein-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0144" n="128"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">FEBRUARIUS.</hi> </fw><lb/>
          <list>
            <item><hi rendition="#aq">D.</hi> Sind Modellen der Bu&#x0364;den und To&#x0364;pffe mit den<lb/>
darinn &#x017F;tehenden Ba&#x0364;umlein/ neb&#x017F;t den Hand-<lb/>
Gefä&#x017F;&#x017F;en und Hacken/ dabey &#x017F;ie mit Zwerg-<lb/>
Stangen in das Winter-Gemach aus- und<lb/>
ein-getragen werden.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">E.</hi> Sind kleine Wa&#x017F;&#x017F;er-Fa&#x0364;&#x017F;&#x017F;er/ darinn ein la&#x0364;nglich-<lb/>
ter Tuch- oder Wand-Lappen ligt/ durch wel-<lb/>
chen das Wa&#x017F;&#x017F;er immer zu der Wurtzel trief-<lb/>
fen kan.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">F.</hi> J&#x017F;t ein klein Na&#x0364;pfflein/ darinnen man die jun-<lb/>
gen Spro&#x017F;&#x017F;en auf die Wei&#x017F;e ableitet/ wie bey<lb/>
dem Wein&#x017F;tock gemeldet.</item><lb/>
            <item><hi rendition="#aq">G.</hi> J&#x017F;t ein Topff mit einer ob&#x017F;tehenden glä&#x017F;ern La-<lb/>
tern um die zarten Pfla&#x0364;ntzlein an der Son-<lb/>
nen de&#x017F;to be&#x017F;&#x017F;er aufzubringen.</item>
          </list><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Cypre&#x017F;&#x017F;en-Baum oder Garten-Cypreß/</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Cupre&#x017F;&#x017F;us.</hi> </head><lb/>
            <p>Der Saame davon wird aus Franckreich ge-<lb/>
bracht/ und ehe man &#x017F;ie &#x017F;äet/ in &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;er Milch genetzt/<lb/>
den Winter u&#x0364;ber wird er ins Hauß ge&#x017F;etzt/ giebt ei-<lb/>
nen gar hu&#x0364;b&#x017F;chen geraden Baum/ und &#x017F;chickt &#x017F;ich<lb/>
mitten in ein Blumen-Feld/ oder an den Eingang<lb/>
der gro&#x017F;&#x017F;en Ga&#x0364;nge. Wann er 5. biß 6. Jahr alt<lb/>
worden/ kan er wohl drau&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tehen/ jedoch daß er<lb/>
von den Winden ge&#x017F;chu&#x0364;tzet werde.</p><lb/>
            <p>Der Cypre&#x017F;&#x017F;en-Baum i&#x017F;t männlich- und weibli-<lb/>
chen Ge&#x017F;chlechts/ jenes bringet keine Frucht/ aber<lb/>
das Weiblein/ wiewohl &#x017F;ehr lang&#x017F;am/ und zwar im<lb/>
Januario/ Majo/ October; &#x017F;iehet fa&#x017F;t wie der Se-<lb/>
ven-Baum/ i&#x017F;t &#x017F;tets gru&#x0364;n und eines annehmlichen<lb/>
&#x017F;tarcken Geruchs; wird durch das Anhencken und<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Ein-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[128/0144] FEBRUARIUS. D. Sind Modellen der Buͤden und Toͤpffe mit den darinn ſtehenden Baͤumlein/ nebſt den Hand- Gefäſſen und Hacken/ dabey ſie mit Zwerg- Stangen in das Winter-Gemach aus- und ein-getragen werden. E. Sind kleine Waſſer-Faͤſſer/ darinn ein laͤnglich- ter Tuch- oder Wand-Lappen ligt/ durch wel- chen das Waſſer immer zu der Wurtzel trief- fen kan. F. Jſt ein klein Naͤpfflein/ darinnen man die jun- gen Sproſſen auf die Weiſe ableitet/ wie bey dem Weinſtock gemeldet. G. Jſt ein Topff mit einer obſtehenden gläſern La- tern um die zarten Pflaͤntzlein an der Son- nen deſto beſſer aufzubringen. Cypreſſen-Baum oder Garten-Cypreß/ Cupreſſus. Der Saame davon wird aus Franckreich ge- bracht/ und ehe man ſie ſäet/ in ſuͤſſer Milch genetzt/ den Winter uͤber wird er ins Hauß geſetzt/ giebt ei- nen gar huͤbſchen geraden Baum/ und ſchickt ſich mitten in ein Blumen-Feld/ oder an den Eingang der groſſen Gaͤnge. Wann er 5. biß 6. Jahr alt worden/ kan er wohl drauſſen ſtehen/ jedoch daß er von den Winden geſchuͤtzet werde. Der Cypreſſen-Baum iſt männlich- und weibli- chen Geſchlechts/ jenes bringet keine Frucht/ aber das Weiblein/ wiewohl ſehr langſam/ und zwar im Januario/ Majo/ October; ſiehet faſt wie der Se- ven-Baum/ iſt ſtets gruͤn und eines annehmlichen ſtarcken Geruchs; wird durch das Anhencken und Ein-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/144
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/144>, abgerufen am 25.04.2024.