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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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MARTIUS.
reitschafft haben/ der alle Jahr ein und das andere
Sparges-Korn eines Fingers tieff neben die alten
Stöcke/ oder wo sie vergangen/ stecken.

Wann man im Herbst die Saamen-Stengel ab-
hauet/ ist nicht unrathsam/ daß man auch den Grund
erluckert/ wo solches aber nicht geschehen im Herbst/
kan man es im Frühling mit einem Jät-Häcklein/ so
sorn zweyzinckicht/ um denen herfür eilenden Dolden
keinen Schaden zu thun/ für sich nehmen.

Bey angehenden Winter soll man/ in die hierzu-
gemachte Grüblein/ Aschen von weichem Holtz und
guten langen Pferde-Mist legen/ so kan ihm die Käl-
te nicht schaden/ und kommt ihme am besten durch
die Winter-Früchte die Nahrung zu. Allein sol-
che Düngung muß bey angehendem Frühling bey
Zeit wieder weggethan werden/ damit der Stock
nicht übertreibe oder überschiesse. Von dessen Be-
reitung und Tugend wird im April gedacht wer-
den.

Wenn die Sparges-Bette gegen oder im An-
fang des Winters mit Rinder- und Pferde-Mist ei-
nes halben Fusses hoch bedecket/ und darüber ge-
legt/ und etwas von diesen letzteren in Frühling sich
übrig befindet/ abgehacket würde/ so soll der Spar-
ges überaus groß und sehr delicat werden/ und wei-
len es in Franckreich dergestalt üblich/ wird es auch
in andern viel kältern Gründen insonderheit wohl
angehen.

3. Artischocken.

Werden nun auch im wachsenden Licht gesäet/
und hernach/ wann sie ziemlich erwachsen/ ebenfals

bey

MARTIUS.
reitſchafft haben/ der alle Jahr ein und das andere
Sparges-Korn eines Fingers tieff neben die alten
Stoͤcke/ oder wo ſie vergangen/ ſtecken.

Wann man im Herbſt die Saamen-Stengel ab-
hauet/ iſt nicht unrathſam/ daß man auch den Grund
erluckert/ wo ſolches aber nicht geſchehen im Herbſt/
kan man es im Fruͤhling mit einem Jaͤt-Haͤcklein/ ſo
ſorn zweyzinckicht/ um denen herfuͤr eilenden Dolden
keinen Schaden zu thun/ fuͤr ſich nehmen.

Bey angehenden Winter ſoll man/ in die hierzu-
gemachte Gruͤblein/ Aſchen von weichem Holtz und
guten langen Pferde-Miſt legen/ ſo kan ihm die Käl-
te nicht ſchaden/ und kommt ihme am beſten durch
die Winter-Fruͤchte die Nahrung zu. Allein ſol-
che Duͤngung muß bey angehendem Fruͤhling bey
Zeit wieder weggethan werden/ damit der Stock
nicht uͤbertreibe oder uͤberſchieſſe. Von deſſen Be-
reitung und Tugend wird im April gedacht wer-
den.

Wenn die Sparges-Bette gegen oder im An-
fang des Winters mit Rinder- und Pferde-Miſt ei-
nes halben Fuſſes hoch bedecket/ und daruͤber ge-
legt/ und etwas von dieſen letzteren in Fruͤhling ſich
uͤbrig befindet/ abgehacket wuͤrde/ ſo ſoll der Spar-
ges uͤberaus groß und ſehr delicat werden/ und wei-
len es in Franckreich dergeſtalt uͤblich/ wird es auch
in andern viel kältern Gruͤnden inſonderheit wohl
angehen.

3. Artiſchocken.

Werden nun auch im wachſenden Licht geſaͤet/
und hernach/ wann ſie ziemlich erwachſen/ ebenfals

bey
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[146/0162] MARTIUS. reitſchafft haben/ der alle Jahr ein und das andere Sparges-Korn eines Fingers tieff neben die alten Stoͤcke/ oder wo ſie vergangen/ ſtecken. Wann man im Herbſt die Saamen-Stengel ab- hauet/ iſt nicht unrathſam/ daß man auch den Grund erluckert/ wo ſolches aber nicht geſchehen im Herbſt/ kan man es im Fruͤhling mit einem Jaͤt-Haͤcklein/ ſo ſorn zweyzinckicht/ um denen herfuͤr eilenden Dolden keinen Schaden zu thun/ fuͤr ſich nehmen. Bey angehenden Winter ſoll man/ in die hierzu- gemachte Gruͤblein/ Aſchen von weichem Holtz und guten langen Pferde-Miſt legen/ ſo kan ihm die Käl- te nicht ſchaden/ und kommt ihme am beſten durch die Winter-Fruͤchte die Nahrung zu. Allein ſol- che Duͤngung muß bey angehendem Fruͤhling bey Zeit wieder weggethan werden/ damit der Stock nicht uͤbertreibe oder uͤberſchieſſe. Von deſſen Be- reitung und Tugend wird im April gedacht wer- den. Wenn die Sparges-Bette gegen oder im An- fang des Winters mit Rinder- und Pferde-Miſt ei- nes halben Fuſſes hoch bedecket/ und daruͤber ge- legt/ und etwas von dieſen letzteren in Fruͤhling ſich uͤbrig befindet/ abgehacket wuͤrde/ ſo ſoll der Spar- ges uͤberaus groß und ſehr delicat werden/ und wei- len es in Franckreich dergeſtalt uͤblich/ wird es auch in andern viel kältern Gruͤnden inſonderheit wohl angehen. 3. Artiſchocken. Werden nun auch im wachſenden Licht geſaͤet/ und hernach/ wann ſie ziemlich erwachſen/ ebenfals bey

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 146. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/162>, abgerufen am 24.04.2024.