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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
Töpffe und freyen Garten/ nachfolgende Bäumlein
und Blumen/ und wartet ihrer/ wie schon gelehret.

Aus den Saamen/
1. Die Pomerantzen- und Citronen-
Bäume.

Werden erstlich aus Kernen oder Saamen in gu-
te Erde gepflantzet/ wie im vorher gehenden 9. Cap.
schon erwehnet/ wann sie 3. oder 4. Jahr alt/ und ei-
nes halben Daumens dick erreicht/ wird darauf im
Junio oder Julio bey zunehmenden Licht und tro-
ckenem Wetter oculirt, wann sie bekommen/ wird
der Stamm neben der oculation eines Daumens
breit abgeschnitten/ doch müssen die kleine Schößlein/
die aus dem wilden Stamm mit aufgangen/ daran
bleiben/ damit der Safft desto besser hinauff trei-
ben möge.

Weil es aber auf diese Weise gar zu lang anste-
het/ ehe diese Gewächse Früchte tragen und inson-
derheit die Pomerantzen/ als welche/ weil deren Holtz
gar zu hart/ viel langsamer herfür kommen als die
andern/ massen sie kaum in 12. oder 15. Jahren zu
tragen beginnen; So ist besser sie durch die Zwei-
ge zu vermehren/ wie im April wird angewiesen
werden.

2. Granaten-Baum.

Der Granaten-Bäume sind zweyerley/ die einfa-
che Blumen tragen/ werden aus Kernen erzogen und
bringen Früchte. Die aber doppelte Blumen haben/
werden aus den Ruthen oder jungen Schößlingen er-
zielet/ welche in Bütten oder Töpffe gesetzet/ des
Sommers mit reinem Wasser wohl begossen/ und des

Win-

Blumen-Garten.
Toͤpffe und freyen Garten/ nachfolgende Baͤumlein
und Blumen/ und wartet ihrer/ wie ſchon gelehret.

Aus den Saamen/
1. Die Pomerantzen- und Citronen-
Baͤume.

Werden erſtlich aus Kernen oder Saamen in gu-
te Erde gepflantzet/ wie im vorher gehenden 9. Cap.
ſchon erwehnet/ wann ſie 3. oder 4. Jahr alt/ und ei-
nes halben Daumens dick erreicht/ wird darauf im
Junio oder Julio bey zunehmenden Licht und tro-
ckenem Wetter oculirt, wann ſie bekommen/ wird
der Stamm neben der oculation eines Daumens
breit abgeſchnitten/ doch muͤſſen die kleine Schoͤßlein/
die aus dem wilden Stamm mit aufgangen/ daran
bleiben/ damit der Safft deſto beſſer hinauff trei-
ben moͤge.

Weil es aber auf dieſe Weiſe gar zu lang anſte-
het/ ehe dieſe Gewächſe Fruͤchte tragen und inſon-
derheit die Pomerantzen/ als welche/ weil deren Holtz
gar zu hart/ viel langſamer herfuͤr kommen als die
andern/ maſſen ſie kaum in 12. oder 15. Jahren zu
tragen beginnen; So iſt beſſer ſie durch die Zwei-
ge zu vermehren/ wie im April wird angewieſen
werden.

2. Granaten-Baum.

Der Granaten-Baͤume ſind zweyerley/ die einfa-
che Blumen tragen/ werden aus Kernen erzogen und
bringen Fruͤchte. Die aber doppelte Blumen haben/
weꝛden aus den Ruthen oder jungen Schoͤßlingen er-
zielet/ welche in Buͤtten oder Toͤpffe geſetzet/ des
Sommers mit reinem Waſſer wohl begoſſen/ und des

Win-
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[191/0207] Blumen-Garten. Toͤpffe und freyen Garten/ nachfolgende Baͤumlein und Blumen/ und wartet ihrer/ wie ſchon gelehret. Aus den Saamen/ 1. Die Pomerantzen- und Citronen- Baͤume. Werden erſtlich aus Kernen oder Saamen in gu- te Erde gepflantzet/ wie im vorher gehenden 9. Cap. ſchon erwehnet/ wann ſie 3. oder 4. Jahr alt/ und ei- nes halben Daumens dick erreicht/ wird darauf im Junio oder Julio bey zunehmenden Licht und tro- ckenem Wetter oculirt, wann ſie bekommen/ wird der Stamm neben der oculation eines Daumens breit abgeſchnitten/ doch muͤſſen die kleine Schoͤßlein/ die aus dem wilden Stamm mit aufgangen/ daran bleiben/ damit der Safft deſto beſſer hinauff trei- ben moͤge. Weil es aber auf dieſe Weiſe gar zu lang anſte- het/ ehe dieſe Gewächſe Fruͤchte tragen und inſon- derheit die Pomerantzen/ als welche/ weil deren Holtz gar zu hart/ viel langſamer herfuͤr kommen als die andern/ maſſen ſie kaum in 12. oder 15. Jahren zu tragen beginnen; So iſt beſſer ſie durch die Zwei- ge zu vermehren/ wie im April wird angewieſen werden. 2. Granaten-Baum. Der Granaten-Baͤume ſind zweyerley/ die einfa- che Blumen tragen/ werden aus Kernen erzogen und bringen Fruͤchte. Die aber doppelte Blumen haben/ weꝛden aus den Ruthen oder jungen Schoͤßlingen er- zielet/ welche in Buͤtten oder Toͤpffe geſetzet/ des Sommers mit reinem Waſſer wohl begoſſen/ und des Win-

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/207>, abgerufen am 29.03.2024.