Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

Cap. III. Von Form und Eintheilung.
che nicht zu bitter oder versaltzen ist. Wenn man
nun ein gut Theil Erde über Nacht in gemein Was-
ser einweichet/ daß sie darinnen gleichsam zergehet/
des andern Tages durch ein Maculatur filtriret/ oder
durchlauffen läst/ und kostet/ kan man den Geschmack
leicht haben. Uber dieses/ wenn man solch Wasser
einkocht/ kan mans auch leichtlich erkundigen.

Welches denn alles ein kluger Hauß-Vater und
sorgfältiger Gärtner zusammen beobachten/ und den
Schluß daraus machen muß/ ob er bereits gute und
fruchtbare Erde vor sich habe/ oder ob ihm obliege/
solche durch einige oberwehnte Kunst-Griffe zu
verbessern.

CAP. III.
Von der Form und gemeinen Einthei-
lung.

HJevon ist unnöthig gewisse Reguln vorzu-
schreiben/ dann es bey euch stehen wird/ ob
der Platz grösser zum Baum-Küchen- oder Blumen-
Garten seyn soll. Dann ihr euch dißfals nach des
Platzes Gelegenheit/ und nach der Sonnen/ wie
schon erwehnet/ zu reguliren; Am füglichsten will
sichs aber schicken/ daß ihr also fort im Eintritt des
Gartens erstlich das Blumen-hernacher Küchen-
und am Ende das Baum-Stücke leget/ sonderlich
wann der Platz hinter euren Hauß und nahe an den
Gemächern gelegen.

Die Austheilung und Ordnung der Bäume be-
treffend/ hat man nachfolgende Stücke in acht zu-
nehmen/ nemlich: (1) Kern-Obst: Apffel/ Birn/ und
dergleichen. (2) Das Stein-Obst: Allerley Kir-

schen/
A 4

Cap. III. Von Form und Eintheilung.
che nicht zu bitter oder verſaltzen iſt. Wenn man
nun ein gut Theil Erde uͤber Nacht in gemein Waſ-
ſer einweichet/ daß ſie darinnen gleichſam zergehet/
des andern Tages durch ein Maculatur filtriret/ oder
durchlauffen laͤſt/ und koſtet/ kan man den Geſchmack
leicht haben. Uber dieſes/ wenn man ſolch Waſſer
einkocht/ kan mans auch leichtlich erkundigen.

Welches denn alles ein kluger Hauß-Vater und
ſorgfaͤltiger Gaͤrtner zuſammen beobachten/ und den
Schluß daraus machen muß/ ob er bereits gute und
fruchtbare Erde vor ſich habe/ oder ob ihm obliege/
ſolche durch einige oberwehnte Kunſt-Griffe zu
verbeſſern.

CAP. III.
Von der Form und gemeinen Einthei-
lung.

HJevon iſt unnoͤthig gewiſſe Reguln vorzu-
ſchreiben/ dann es bey euch ſtehen wird/ ob
der Platz groͤſſer zum Baum-Kuͤchen- oder Blumen-
Garten ſeyn ſoll. Dann ihr euch dißfals nach des
Platzes Gelegenheit/ und nach der Sonnen/ wie
ſchon erwehnet/ zu reguliren; Am fuͤglichſten will
ſichs aber ſchicken/ daß ihr alſo fort im Eintritt des
Gartens erſtlich das Blumen-hernacher Kuͤchen-
und am Ende das Baum-Stuͤcke leget/ ſonderlich
wann der Platz hinter euren Hauß und nahe an den
Gemaͤchern gelegen.

Die Austheilung und Ordnung der Baͤume be-
treffend/ hat man nachfolgende Stuͤcke in acht zu-
nehmen/ nemlich: (1) Kern-Obſt: Apffel/ Birn/ und
dergleichen. (2) Das Stein-Obſt: Allerley Kir-

ſchen/
A 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0023" n="7"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">Cap. III.</hi><hi rendition="#b">Von Form und Eintheilung.</hi></fw><lb/>
che nicht zu bitter oder ver&#x017F;altzen i&#x017F;t. Wenn man<lb/>
nun ein gut Theil Erde u&#x0364;ber Nacht in gemein Wa&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er einweichet/ daß &#x017F;ie darinnen gleich&#x017F;am zergehet/<lb/>
des andern Tages durch ein <hi rendition="#aq">Maculatur filtri</hi>ret/ oder<lb/>
durchlauffen la&#x0364;&#x017F;t/ und ko&#x017F;tet/ kan man den Ge&#x017F;chmack<lb/>
leicht haben. Uber die&#x017F;es/ wenn man &#x017F;olch Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
einkocht/ kan mans auch leichtlich erkundigen.</p><lb/>
        <p>Welches denn alles ein kluger Hauß-Vater und<lb/>
&#x017F;orgfa&#x0364;ltiger Ga&#x0364;rtner zu&#x017F;ammen beobachten/ und den<lb/>
Schluß daraus machen muß/ ob er bereits gute und<lb/>
fruchtbare Erde vor &#x017F;ich habe/ oder ob ihm obliege/<lb/>
&#x017F;olche durch einige oberwehnte Kun&#x017F;t-Griffe zu<lb/>
verbe&#x017F;&#x017F;ern.</p>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">CAP. III.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von der Form und gemeinen Einthei-<lb/>
lung.</hi> </head><lb/>
        <p><hi rendition="#in">H</hi>Jevon i&#x017F;t unno&#x0364;thig gewi&#x017F;&#x017F;e Reguln vorzu-<lb/>
&#x017F;chreiben/ dann es bey euch &#x017F;tehen wird/ ob<lb/>
der Platz gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;er zum Baum-Ku&#x0364;chen- oder Blumen-<lb/>
Garten &#x017F;eyn &#x017F;oll. Dann ihr euch dißfals nach des<lb/>
Platzes Gelegenheit/ und nach der Sonnen/ wie<lb/>
&#x017F;chon erwehnet/ zu <hi rendition="#aq">reguli</hi>ren; Am fu&#x0364;glich&#x017F;ten will<lb/>
&#x017F;ichs aber &#x017F;chicken/ daß ihr al&#x017F;o fort im Eintritt des<lb/>
Gartens er&#x017F;tlich das Blumen-hernacher Ku&#x0364;chen-<lb/>
und am Ende das Baum-Stu&#x0364;cke leget/ &#x017F;onderlich<lb/>
wann der Platz hinter euren Hauß und nahe an den<lb/>
Gema&#x0364;chern gelegen.</p><lb/>
        <p>Die Austheilung und Ordnung der Ba&#x0364;ume be-<lb/>
treffend/ hat man nachfolgende Stu&#x0364;cke in acht zu-<lb/>
nehmen/ nemlich: (1) Kern-Ob&#x017F;t: Apffel/ Birn/ und<lb/>
dergleichen. (2) Das Stein-Ob&#x017F;t: Allerley Kir-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">A 4</fw><fw place="bottom" type="catch">&#x017F;chen/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[7/0023] Cap. III. Von Form und Eintheilung. che nicht zu bitter oder verſaltzen iſt. Wenn man nun ein gut Theil Erde uͤber Nacht in gemein Waſ- ſer einweichet/ daß ſie darinnen gleichſam zergehet/ des andern Tages durch ein Maculatur filtriret/ oder durchlauffen laͤſt/ und koſtet/ kan man den Geſchmack leicht haben. Uber dieſes/ wenn man ſolch Waſſer einkocht/ kan mans auch leichtlich erkundigen. Welches denn alles ein kluger Hauß-Vater und ſorgfaͤltiger Gaͤrtner zuſammen beobachten/ und den Schluß daraus machen muß/ ob er bereits gute und fruchtbare Erde vor ſich habe/ oder ob ihm obliege/ ſolche durch einige oberwehnte Kunſt-Griffe zu verbeſſern. CAP. III. Von der Form und gemeinen Einthei- lung. HJevon iſt unnoͤthig gewiſſe Reguln vorzu- ſchreiben/ dann es bey euch ſtehen wird/ ob der Platz groͤſſer zum Baum-Kuͤchen- oder Blumen- Garten ſeyn ſoll. Dann ihr euch dißfals nach des Platzes Gelegenheit/ und nach der Sonnen/ wie ſchon erwehnet/ zu reguliren; Am fuͤglichſten will ſichs aber ſchicken/ daß ihr alſo fort im Eintritt des Gartens erſtlich das Blumen-hernacher Kuͤchen- und am Ende das Baum-Stuͤcke leget/ ſonderlich wann der Platz hinter euren Hauß und nahe an den Gemaͤchern gelegen. Die Austheilung und Ordnung der Baͤume be- treffend/ hat man nachfolgende Stuͤcke in acht zu- nehmen/ nemlich: (1) Kern-Obſt: Apffel/ Birn/ und dergleichen. (2) Das Stein-Obſt: Allerley Kir- ſchen/ A 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/23
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/23>, abgerufen am 25.04.2024.