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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
allein um der Blumen willen den Winter hindurch
im Keller aufgehalten/ im Sommer aber stehen sie
gern schattigt.

Wird in geschwollenen Mandeln/ (ton-
sillarum morbis
) Mund-Fäulniß/ unter an-
dern zur Mund-
Behung gebraucht.

21. Rispen.

Sind kleine Blümlein den gelben Kleen gleich/
die daran wachsende Früchte aber sind wie Rispen/
und müssen alle Jahr auffs neue in diesem Monat ge-
säet werden.

22. Blattaria, Schaben-Kraut.

Werden von Saamen erzielet/ sind weiß/ gelb und
purpur/ wann es einsten gesäet/ so mehret es sich selbst.
Doch ist noch eine Art die eine Pflantze gibt/ wird von
einander gerissen und fortgesetzt/ wird in die Kleider-
Kasten zu Vertreibung der Schaben oder Motten
gelegt/ im Augusto folget dessen Saame/ alsdenn er
auch gesammlet werden muß/ man kan ihn auffdörren/
oder aus der gantzen Substanz einen Zucker zu einer
kräfftigen Hertzstärckung bereiten.

Digitalis, Fingerhut.

Hat unter sich drey oder viererley Sorten, als die
gelbe die aus Virginien kommet/ eine kleine Purpur/
eine grosse weisse/ eine lichtbraune inwendig mit
Düpffeln gesprengt; Werden in diesem Monat ge-
säet/ stehen ein Jahr über ehe sie Blumen tragen.
Die andern zwey grosse Sorten, säen und mehren sich
selber/ geben grosse und lange Stiele/ einer Ellen
hoch mit breiten Blättern/ seyn in Gestalt eines Fin-

ger-

Blumen-Garten.
allein um der Blumen willen den Winter hindurch
im Keller aufgehalten/ im Sommer aber ſtehen ſie
gern ſchattigt.

Wird in geſchwollenen Mandeln/ (ton-
ſillarum morbis
) Mund-Faͤulniß/ unter an-
dern zur Mund-
Behung gebraucht.

21. Riſpen.

Sind kleine Bluͤmlein den gelben Kleen gleich/
die daran wachſende Fruͤchte aber ſind wie Riſpen/
und muͤſſen alle Jahr auffs neue in dieſem Monat ge-
ſaͤet werden.

22. Blattaria, Schaben-Kraut.

Werden von Saamen erzielet/ ſind weiß/ gelb und
purpur/ wann es einſten geſaͤet/ ſo mehret es ſich ſelbſt.
Doch iſt noch eine Art die eine Pflantze gibt/ wird von
einander geriſſen und fortgeſetzt/ wird in die Kleider-
Kaſten zu Vertreibung der Schaben oder Motten
gelegt/ im Auguſto folget deſſen Saame/ alsdenn er
auch geſam̃let werden muß/ man kan ihn auffdoͤrren/
oder aus der gantzen Subſtanz einen Zucker zu einer
kraͤfftigen Hertzſtaͤrckung bereiten.

Digitalis, Fingerhut.

Hat unter ſich drey oder viererley Sorten, als die
gelbe die aus Virginien kommet/ eine kleine Purpur/
eine groſſe weiſſe/ eine lichtbraune inwendig mit
Duͤpffeln geſprengt; Werden in dieſem Monat ge-
ſaͤet/ ſtehen ein Jahr uͤber ehe ſie Blumen tragen.
Die andern zwey groſſe Sorten, ſaͤen und mehren ſich
ſelber/ geben groſſe und lange Stiele/ einer Ellen
hoch mit breiten Blaͤttern/ ſeyn in Geſtalt eines Fin-

ger-
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[251/0267] Blumen-Garten. allein um der Blumen willen den Winter hindurch im Keller aufgehalten/ im Sommer aber ſtehen ſie gern ſchattigt. Wird in geſchwollenen Mandeln/ (ton- ſillarum morbis) Mund-Faͤulniß/ unter an- dern zur Mund-Behung gebraucht. 21. Riſpen. Sind kleine Bluͤmlein den gelben Kleen gleich/ die daran wachſende Fruͤchte aber ſind wie Riſpen/ und muͤſſen alle Jahr auffs neue in dieſem Monat ge- ſaͤet werden. 22. Blattaria, Schaben-Kraut. Werden von Saamen erzielet/ ſind weiß/ gelb und purpur/ wann es einſten geſaͤet/ ſo mehret es ſich ſelbſt. Doch iſt noch eine Art die eine Pflantze gibt/ wird von einander geriſſen und fortgeſetzt/ wird in die Kleider- Kaſten zu Vertreibung der Schaben oder Motten gelegt/ im Auguſto folget deſſen Saame/ alsdenn er auch geſam̃let werden muß/ man kan ihn auffdoͤrren/ oder aus der gantzen Subſtanz einen Zucker zu einer kraͤfftigen Hertzſtaͤrckung bereiten. Digitalis, Fingerhut. Hat unter ſich drey oder viererley Sorten, als die gelbe die aus Virginien kommet/ eine kleine Purpur/ eine groſſe weiſſe/ eine lichtbraune inwendig mit Duͤpffeln geſprengt; Werden in dieſem Monat ge- ſaͤet/ ſtehen ein Jahr uͤber ehe ſie Blumen tragen. Die andern zwey groſſe Sorten, ſaͤen und mehren ſich ſelber/ geben groſſe und lange Stiele/ einer Ellen hoch mit breiten Blaͤttern/ ſeyn in Geſtalt eines Fin- ger-

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 251. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/267>, abgerufen am 19.04.2024.