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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Blumen-Garten.
den durchs Abreissen fortgesetzt. Je bessern Grund
sie antreffen/ je besser sie wachsen/ fangen an zu blühen
im Junio, biß Ausgang Septembris.

Weil diß Kraut erwärmet und trocknet/
wird es innerliche Geschweren
(Apostemata)
zu eröffnen/ Monat-Zeit zu befördern/
Hüfftweh zu vertreiben/ nützlich gebraucht/
äusserlich in Wasser gekocht/ und faule
Wunden damit abgewaschen/ bringt es die-
selbe zur mercklichen Heilung.

26. Condrilla, klein Sonnen-Würbel.

Findet man zwey oder drey Sorten/ eine mit
Purpur und eine mit weißlichen Blumen/ geben
zierliche Blätter/ und werden jährlich um diese Zeit
gesäet.

27. Devatium Barbarum.

Wird beyeinander in einen Topff oder um diese
Zeit auff Betten gesäet/ gibt schöne Citronfarbe
Blümlein/ so inwendig schwartz sind/ in einen Blu-
men-Topff zu setzen oder Büschlein darauß zu
machen.

28. Geranium, Storchs-Schnabel.

Die werden gesäet/ und müssen ein Jahr überste-
hen ehe sie Blumen tragen/ geben eine grosse Pflan-
tze und schicken sich in grosse Gärten. Es ist auch
eine Sorte mit geflammeten Blumen/ die den Mer-
veille de Peru
gleich sind/ und mehr andere bunte/
weisse/ purpur/ gantz braune und dergleichen Farben/
insonderheit das geranium Muscatum, so einen Bie-
sem-Geruch bey sich hat. Man säet sie nur eins in

diesem

Blumen-Garten.
den durchs Abreiſſen fortgeſetzt. Je beſſern Grund
ſie antreffen/ je beſſer ſie wachſen/ fangen an zu bluͤhen
im Junio, biß Ausgang Septembris.

Weil diß Kraut erwaͤrmet und trocknet/
wird es innerliche Geſchweren
(Apoſtemata)
zu eroͤffnen/ Monat-Zeit zu befoͤrdern/
Huͤfftweh zu vertreiben/ nuͤtzlich gebraucht/
aͤuſſerlich in Waſſer gekocht/ und faule
Wunden damit abgewaſchen/ bringt es die-
ſelbe zur mercklichen Heilung.

26. Condrilla, klein Sonnen-Wuͤrbel.

Findet man zwey oder drey Sorten/ eine mit
Purpur und eine mit weißlichen Blumen/ geben
zierliche Blaͤtter/ und werden jaͤhrlich um dieſe Zeit
geſäet.

27. Devatium Barbarum.

Wird beyeinander in einen Topff oder um dieſe
Zeit auff Betten geſäet/ gibt ſchoͤne Citronfarbe
Bluͤmlein/ ſo inwendig ſchwartz ſind/ in einen Blu-
men-Topff zu ſetzen oder Buͤſchlein darauß zu
machen.

28. Geranium, Storchs-Schnabel.

Die werden geſaͤet/ und muͤſſen ein Jahr uͤberſte-
hen ehe ſie Blumen tragen/ geben eine groſſe Pflan-
tze und ſchicken ſich in groſſe Gaͤrten. Es iſt auch
eine Sorte mit geflammeten Blumen/ die den Mer-
veille de Peru
gleich ſind/ und mehr andere bunte/
weiſſe/ purpur/ gantz braune und dergleichen Farben/
inſonderheit das geranium Muſcatum, ſo einen Bie-
ſem-Geruch bey ſich hat. Man ſaͤet ſie nur eins in

dieſem
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[253/0269] Blumen-Garten. den durchs Abreiſſen fortgeſetzt. Je beſſern Grund ſie antreffen/ je beſſer ſie wachſen/ fangen an zu bluͤhen im Junio, biß Ausgang Septembris. Weil diß Kraut erwaͤrmet und trocknet/ wird es innerliche Geſchweren (Apoſtemata) zu eroͤffnen/ Monat-Zeit zu befoͤrdern/ Huͤfftweh zu vertreiben/ nuͤtzlich gebraucht/ aͤuſſerlich in Waſſer gekocht/ und faule Wunden damit abgewaſchen/ bringt es die- ſelbe zur mercklichen Heilung. 26. Condrilla, klein Sonnen-Wuͤrbel. Findet man zwey oder drey Sorten/ eine mit Purpur und eine mit weißlichen Blumen/ geben zierliche Blaͤtter/ und werden jaͤhrlich um dieſe Zeit geſäet. 27. Devatium Barbarum. Wird beyeinander in einen Topff oder um dieſe Zeit auff Betten geſäet/ gibt ſchoͤne Citronfarbe Bluͤmlein/ ſo inwendig ſchwartz ſind/ in einen Blu- men-Topff zu ſetzen oder Buͤſchlein darauß zu machen. 28. Geranium, Storchs-Schnabel. Die werden geſaͤet/ und muͤſſen ein Jahr uͤberſte- hen ehe ſie Blumen tragen/ geben eine groſſe Pflan- tze und ſchicken ſich in groſſe Gaͤrten. Es iſt auch eine Sorte mit geflammeten Blumen/ die den Mer- veille de Peru gleich ſind/ und mehr andere bunte/ weiſſe/ purpur/ gantz braune und dergleichen Farben/ inſonderheit das geranium Muſcatum, ſo einen Bie- ſem-Geruch bey ſich hat. Man ſaͤet ſie nur eins in dieſem

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/269>, abgerufen am 19.04.2024.