Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

Bild:
<< vorherige Seite

OCTOBER.
sen können/ wie solches im Junio bey den Winter-
Endivien weiter angewiesen worden. Nehmet in-
sonderheit bey den Zucker-Wurtzeln in acht/ daß ihr
diejenigen/ so ihr wieder zu verpflantzen gedenckt/ un-
ter den Knöpffen oder Treib-Augen eines Fingers
breit abschneidet/ und so lang im Sande verwahrt/
wie im Martio gelehrt.

Blumen-Garten.
Der Cornel-Baum.

Könnet ihr nun durchs Einlegen abgerissene Zwei-
ge vermehren.

Dieser ist von sehr harten Holtz/ ja auch ohne
Marck: Das Laub ist dunckelgrün/ je zwey und zwey
Blatt gegen einander. Die drauff folgende Früch-
te/ welche an etlichen Orten welsche Kirschen genennt
werden/ sind länglicht/ sie reiffen im September und
werden roth/ sind eines herben zusammenziehenden
Geschmacks/ wenn sie aber erweichen sind sie süß/ der
Kern ist an der Härte den Oliven-Kernen nicht un-
gleich/ etliche setzen sie auch/ gleich die Oliven/ wann
sie noch grün sind/ in Eßig ein.

Den Flamischen Lorber-Baum/ Feigen-Baum
und andere/ wie an ihren Orten gedacht/ könnet ihr
den Winter über wohl im Garten lassen/ müst sie aber
anietzo mit Stroh wohl zudecken/ oder auff eine Sei-
te zur Erde biegen/ und mit guter Erde oder Sand
beschütten.

Die übrigen zarte Bäume und Blumen bringet
nun in darzu gemachten Keller oder Stube/ sonder-
lich den Hyacinthum tuberosum, so anietzo blühet/ da
die Fenster gegen Süden oder Süd-Westen stehen/

auff

OCTOBER.
ſen koͤnnen/ wie ſolches im Junio bey den Winter-
Endivien weiter angewieſen worden. Nehmet in-
ſonderheit bey den Zucker-Wurtzeln in acht/ daß ihr
diejenigen/ ſo ihr wieder zu verpflantzen gedenckt/ un-
ter den Knoͤpffen oder Treib-Augen eines Fingers
breit abſchneidet/ und ſo lang im Sande verwahrt/
wie im Martio gelehrt.

Blumen-Garten.
Der Cornel-Baum.

Koͤnnet ihr nun durchs Einlegen abgeriſſene Zwei-
ge vermehren.

Dieſer iſt von ſehr harten Holtz/ ja auch ohne
Marck: Das Laub iſt dunckelgruͤn/ je zwey und zwey
Blatt gegen einander. Die drauff folgende Fruͤch-
te/ welche an etlichen Orten welſche Kirſchen genennt
werden/ ſind laͤnglicht/ ſie reiffen im September und
werden roth/ ſind eines herben zuſammenziehenden
Geſchmacks/ wenn ſie aber erweichen ſind ſie ſuͤß/ der
Kern iſt an der Haͤrte den Oliven-Kernen nicht un-
gleich/ etliche ſetzen ſie auch/ gleich die Oliven/ wann
ſie noch gruͤn ſind/ in Eßig ein.

Den Flamiſchen Lorber-Baum/ Feigen-Baum
und andere/ wie an ihren Orten gedacht/ koͤnnet ihr
den Winter uͤber wohl im Garten laſſen/ muͤſt ſie aber
anietzo mit Stroh wohl zudecken/ oder auff eine Sei-
te zur Erde biegen/ und mit guter Erde oder Sand
beſchuͤtten.

Die uͤbrigen zarte Baͤume und Blumen bringet
nun in darzu gemachten Keller oder Stube/ ſonder-
lich den Hyacinthum tuberoſum, ſo anietzo bluͤhet/ da
die Fenſter gegen Suͤden oder Suͤd-Weſten ſtehen/

auff
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0324" n="308"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#aq">OCTOBER.</hi></fw><lb/>
&#x017F;en ko&#x0364;nnen/ wie &#x017F;olches im Junio bey den Winter-<lb/>
Endivien weiter angewie&#x017F;en worden. Nehmet in-<lb/>
&#x017F;onderheit bey den Zucker-Wurtzeln in acht/ daß ihr<lb/>
diejenigen/ &#x017F;o ihr wieder zu verpflantzen gedenckt/ un-<lb/>
ter den Kno&#x0364;pffen oder Treib-Augen eines Fingers<lb/>
breit ab&#x017F;chneidet/ und &#x017F;o lang im Sande verwahrt/<lb/>
wie im Martio gelehrt.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Blumen-Garten.</hi> </head><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#fr">Der Cornel-Baum.</hi> </head><lb/>
            <p>Ko&#x0364;nnet ihr nun durchs Einlegen abgeri&#x017F;&#x017F;ene Zwei-<lb/>
ge vermehren.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;er i&#x017F;t von &#x017F;ehr harten Holtz/ ja auch ohne<lb/>
Marck: Das Laub i&#x017F;t dunckelgru&#x0364;n/ je zwey und zwey<lb/>
Blatt gegen einander. Die drauff folgende Fru&#x0364;ch-<lb/>
te/ welche an etlichen Orten wel&#x017F;che Kir&#x017F;chen genennt<lb/>
werden/ &#x017F;ind la&#x0364;nglicht/ &#x017F;ie reiffen im <hi rendition="#aq">September</hi> und<lb/>
werden roth/ &#x017F;ind eines herben zu&#x017F;ammenziehenden<lb/>
Ge&#x017F;chmacks/ wenn &#x017F;ie aber erweichen &#x017F;ind &#x017F;ie &#x017F;u&#x0364;ß/ der<lb/>
Kern i&#x017F;t an der Ha&#x0364;rte den Oliven-Kernen nicht un-<lb/>
gleich/ etliche &#x017F;etzen &#x017F;ie auch/ gleich die Oliven/ wann<lb/>
&#x017F;ie noch gru&#x0364;n &#x017F;ind/ in Eßig ein.</p><lb/>
            <p>Den Flami&#x017F;chen Lorber-Baum/ Feigen-Baum<lb/>
und andere/ wie an ihren Orten gedacht/ ko&#x0364;nnet ihr<lb/>
den Winter u&#x0364;ber wohl im Garten la&#x017F;&#x017F;en/ mu&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ie aber<lb/>
anietzo mit Stroh wohl zudecken/ oder auff eine Sei-<lb/>
te zur Erde biegen/ und mit guter Erde oder Sand<lb/>
be&#x017F;chu&#x0364;tten.</p><lb/>
            <p>Die u&#x0364;brigen zarte <hi rendition="#fr">B</hi>a&#x0364;ume und Blumen bringet<lb/>
nun in darzu gemachten Keller oder Stube/ &#x017F;onder-<lb/>
lich den <hi rendition="#aq">Hyacinthum tubero&#x017F;um,</hi> &#x017F;o anietzo blu&#x0364;het/ da<lb/>
die Fen&#x017F;ter gegen Su&#x0364;den oder Su&#x0364;d-We&#x017F;ten &#x017F;tehen/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auff</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[308/0324] OCTOBER. ſen koͤnnen/ wie ſolches im Junio bey den Winter- Endivien weiter angewieſen worden. Nehmet in- ſonderheit bey den Zucker-Wurtzeln in acht/ daß ihr diejenigen/ ſo ihr wieder zu verpflantzen gedenckt/ un- ter den Knoͤpffen oder Treib-Augen eines Fingers breit abſchneidet/ und ſo lang im Sande verwahrt/ wie im Martio gelehrt. Blumen-Garten. Der Cornel-Baum. Koͤnnet ihr nun durchs Einlegen abgeriſſene Zwei- ge vermehren. Dieſer iſt von ſehr harten Holtz/ ja auch ohne Marck: Das Laub iſt dunckelgruͤn/ je zwey und zwey Blatt gegen einander. Die drauff folgende Fruͤch- te/ welche an etlichen Orten welſche Kirſchen genennt werden/ ſind laͤnglicht/ ſie reiffen im September und werden roth/ ſind eines herben zuſammenziehenden Geſchmacks/ wenn ſie aber erweichen ſind ſie ſuͤß/ der Kern iſt an der Haͤrte den Oliven-Kernen nicht un- gleich/ etliche ſetzen ſie auch/ gleich die Oliven/ wann ſie noch gruͤn ſind/ in Eßig ein. Den Flamiſchen Lorber-Baum/ Feigen-Baum und andere/ wie an ihren Orten gedacht/ koͤnnet ihr den Winter uͤber wohl im Garten laſſen/ muͤſt ſie aber anietzo mit Stroh wohl zudecken/ oder auff eine Sei- te zur Erde biegen/ und mit guter Erde oder Sand beſchuͤtten. Die uͤbrigen zarte Baͤume und Blumen bringet nun in darzu gemachten Keller oder Stube/ ſonder- lich den Hyacinthum tuberoſum, ſo anietzo bluͤhet/ da die Fenſter gegen Suͤden oder Suͤd-Weſten ſtehen/ auff

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Erfurt wurde erschlossen (vgl… [mehr]

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/324
Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 308. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/324>, abgerufen am 23.04.2024.