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Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712.

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Schlacht-Zeit.
wenn es fast gar gekocht/ mit Saltz/ Jngber/ Näge-
lein/ Thymian und Majoran wohl gewürtzt/ und also
in Töpffen verwahret und beygesetzet. Dieses kan
den gantzen Winter gut/ angenehm/ und wohlschme-
ckend bleiben/ wann er mit seinem Fette oben bedeckt
ist/ sonsten verschimmelt und beschlägt das oberste
bald.

11.

So kan man auch eine angenehme Sültze berei-
ten/ wann man einige dünne fleischigte Speck-Stü-
cke bey nahe gar kocht/ und darnach in guten Eßig oder
Peckel legt/ ein solches bleibt den gantzen Winter gut/
und ist eine bereitete Kost/ um also kalt/ einem unver-
mutheten Gaste mit Eßig und Pfeffer vor zusetzen/
und davon zu essen.

12.

Kan man einen Ochsen/ ob er feist sey/ durchs Ta-
sten oder Befühlen erkennen/ wann nemlich die Fet-
tigkeit an der Ründe und Volle quabbe.

13.

So ist das Alter an einer Kuh/ Rind oder Ochsen
zu erkennen an den auswachsenden Kerben oder
Ringen auf den Hörnern.

14.

Das Rindfleisch wird aufselbige Manier/ wie das
Schweinfleisch eingesaltzen/ und hernacher die Pe-
ckel verneuert und geändert/ wie oben erwehnt/ da-
mit es lange Zeit gut bleibe. Man pflegt beym Ein-
saltzen auch wohl etwas Thymian oder Salbey drunter
zu thun/ um das Fleisch desto angenehmer und wohl-
schmeckender zu bewahren.

Wenn

Schlacht-Zeit.
wenn es faſt gar gekocht/ mit Saltz/ Jngber/ Naͤge-
lein/ Thymian und Majoran wohl gewuͤrtzt/ und alſo
in Toͤpffen verwahret und beygeſetzet. Dieſes kan
den gantzen Winter gut/ angenehm/ und wohlſchme-
ckend bleiben/ wann er mit ſeinem Fette oben bedeckt
iſt/ ſonſten verſchimmelt und beſchlaͤgt das oberſte
bald.

11.

So kan man auch eine angenehme Suͤltze berei-
ten/ wann man einige duͤnne fleiſchigte Speck-Stuͤ-
cke bey nahe gar kocht/ und darnach in guten Eßig oder
Peckel legt/ ein ſolches bleibt den gantzen Winter gut/
und iſt eine bereitete Koſt/ um alſo kalt/ einem unver-
mutheten Gaſte mit Eßig und Pfeffer vor zuſetzen/
und davon zu eſſen.

12.

Kan man einen Ochſen/ ob er feiſt ſey/ durchs Ta-
ſten oder Befuͤhlen erkennen/ wann nemlich die Fet-
tigkeit an der Ruͤnde und Volle quabbe.

13.

So iſt das Alter an einer Kuh/ Rind oder Ochſen
zu erkennen an den auswachſenden Kerben oder
Ringen auf den Hoͤrnern.

14.

Das Rindfleiſch wird aufſelbige Manier/ wie das
Schweinfleiſch eingeſaltzen/ und hernacher die Pe-
ckel verneuert und geaͤndert/ wie oben erwehnt/ da-
mit es lange Zeit gut bleibe. Man pflegt beym Ein-
ſaltzẽ auch wohl etwas Thymian oder Salbey drunter
zu thun/ um das Fleiſch deſto angenehmer und wohl-
ſchmeckender zu bewahren.

Wenn
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[86/0464] Schlacht-Zeit. wenn es faſt gar gekocht/ mit Saltz/ Jngber/ Naͤge- lein/ Thymian und Majoran wohl gewuͤrtzt/ und alſo in Toͤpffen verwahret und beygeſetzet. Dieſes kan den gantzen Winter gut/ angenehm/ und wohlſchme- ckend bleiben/ wann er mit ſeinem Fette oben bedeckt iſt/ ſonſten verſchimmelt und beſchlaͤgt das oberſte bald. 11. So kan man auch eine angenehme Suͤltze berei- ten/ wann man einige duͤnne fleiſchigte Speck-Stuͤ- cke bey nahe gar kocht/ und darnach in guten Eßig oder Peckel legt/ ein ſolches bleibt den gantzen Winter gut/ und iſt eine bereitete Koſt/ um alſo kalt/ einem unver- mutheten Gaſte mit Eßig und Pfeffer vor zuſetzen/ und davon zu eſſen. 12. Kan man einen Ochſen/ ob er feiſt ſey/ durchs Ta- ſten oder Befuͤhlen erkennen/ wann nemlich die Fet- tigkeit an der Ruͤnde und Volle quabbe. 13. So iſt das Alter an einer Kuh/ Rind oder Ochſen zu erkennen an den auswachſenden Kerben oder Ringen auf den Hoͤrnern. 14. Das Rindfleiſch wird aufſelbige Manier/ wie das Schweinfleiſch eingeſaltzen/ und hernacher die Pe- ckel verneuert und geaͤndert/ wie oben erwehnt/ da- mit es lange Zeit gut bleibe. Man pflegt beym Ein- ſaltzẽ auch wohl etwas Thymian oder Salbey drunter zu thun/ um das Fleiſch deſto angenehmer und wohl- ſchmeckender zu bewahren. Wenn

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Zitationshilfe: Caspar Schröter [i. e. Hellwig, Christoph von]: Allzeitfertiger Hauß-Verwalter. Frankfurt (Main) u. a., 1712, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hellwig_haussverwalter_1712/464>, abgerufen am 23.04.2024.