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Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795.

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63.

Auch die Griechische Kunst ist eine
Schule der Humanität
; unglücklich
ist, wer sie anders betrachtet.

Als die Natur, die sich in allen ihren
Hervorbringungen einwohnend und leben-
dig offenbaret, auf unsrer Erde zur höch-
sten Höhe ihrer Wirkung stieg, erfand sie
das Geschöpf, das Mensch heißt, in des-
sen Gliederbau sie alle Regeln der Voll-
kommenheit, nach denen sie in ihren an-
dern Werken, Theilweise und zerstreuet,
mit ungeheurer Kraft und unübersehlichem

Sechste Samml. A
63.

Auch die Griechiſche Kunſt iſt eine
Schule der Humanitaͤt
; ungluͤcklich
iſt, wer ſie anders betrachtet.

Als die Natur, die ſich in allen ihren
Hervorbringungen einwohnend und leben-
dig offenbaret, auf unſrer Erde zur hoͤch-
ſten Hoͤhe ihrer Wirkung ſtieg, erfand ſie
das Geſchoͤpf, das Menſch heißt, in deſ-
ſen Gliederbau ſie alle Regeln der Voll-
kommenheit, nach denen ſie in ihren an-
dern Werken, Theilweiſe und zerſtreuet,
mit ungeheurer Kraft und unuͤberſehlichem

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[[1]/0016] 63. Auch die Griechiſche Kunſt iſt eine Schule der Humanitaͤt; ungluͤcklich iſt, wer ſie anders betrachtet. Als die Natur, die ſich in allen ihren Hervorbringungen einwohnend und leben- dig offenbaret, auf unſrer Erde zur hoͤch- ſten Hoͤhe ihrer Wirkung ſtieg, erfand ſie das Geſchoͤpf, das Menſch heißt, in deſ- ſen Gliederbau ſie alle Regeln der Voll- kommenheit, nach denen ſie in ihren an- dern Werken, Theilweiſe und zerſtreuet, mit ungeheurer Kraft und unuͤberſehlichem Sechste Samml. A

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Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Briefe zu Beförderung der Humanität. Bd. 6. Riga, 1795, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_humanitaet06_1795/16>, abgerufen am 28.03.2024.