Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 3. Riga, 1769.

Bild:
<< vorherige Seite
Kritische Wälder.

Jetzt kommen ihm Winkelmann und Lessing
in den Weg a), und werfen ihn wie einen Ball
umher: er kommt zu sich und findet sich bei Addi-
son b). Der gute Schriftsteller wollte von Vor-
stellungen des Geschmacks überhaupt reden, und
redet von Parallelen.

Er erinnert sich wieder an seinen Weg: ei
aber! da c) sind die Hrn. Mengs und Hagedorn --
ganz unvermuthet! Ach! und eben so unvermuthet
bei dem Cynthio Addisons, und Pope an Addison,
und nachdem er über die klassischen Schriftsteller
seiner Zeit hinweggeschweifet ist, wieder bei dem
Costume Addisons auf alten Münzen d).

Und nun haben sich die beiden Wandrer schon
so lieb gewonnen e), daß sie sich seltner trennen.
Jnschriften, Wortspiele, Verse, Chronostichen
sind Addisons und Klotzens Weg, und da bei dem
letztern ein kleiner freundschaftlicher Zwist vorfiel:
so beugt der Deutsche in Entschuldigung ab: eine
Addisonsche Bemerkung kommt als Stempel dar-
auf und -- -- "Soviel vom ersten Theile." Er
sollte freilich eine Theorie des Münzengeschmacks
nach Vorstellungen, Sinnbildern und Aufschriften
-- er sollte gar eine Geschichte dieses Geschmacks
nach Völkern und Zeiten enthalten -- durch ein

Zusam-
a) [Spaltenumbruch] S. 38. 39. 51.
b) [Spaltenumbruch] S. 52.
c) [Spaltenumbruch] S. 65. 69.
d) [Spaltenumbruch] S. 70 - 79.
e) [Spaltenumbruch] S. 85 - 99.
Kritiſche Waͤlder.

Jetzt kommen ihm Winkelmann und Leſſing
in den Weg a), und werfen ihn wie einen Ball
umher: er kommt zu ſich und findet ſich bei Addi-
ſon b). Der gute Schriftſteller wollte von Vor-
ſtellungen des Geſchmacks uͤberhaupt reden, und
redet von Parallelen.

Er erinnert ſich wieder an ſeinen Weg: ei
aber! da c) ſind die Hrn. Mengs und Hagedorn —
ganz unvermuthet! Ach! und eben ſo unvermuthet
bei dem Cynthio Addiſons, und Pope an Addiſon,
und nachdem er uͤber die klaſſiſchen Schriftſteller
ſeiner Zeit hinweggeſchweifet iſt, wieder bei dem
Coſtume Addiſons auf alten Muͤnzen d).

Und nun haben ſich die beiden Wandrer ſchon
ſo lieb gewonnen e), daß ſie ſich ſeltner trennen.
Jnſchriften, Wortſpiele, Verſe, Chronoſtichen
ſind Addiſons und Klotzens Weg, und da bei dem
letztern ein kleiner freundſchaftlicher Zwiſt vorfiel:
ſo beugt der Deutſche in Entſchuldigung ab: eine
Addiſonſche Bemerkung kommt als Stempel dar-
auf und — — „Soviel vom erſten Theile.„ Er
ſollte freilich eine Theorie des Muͤnzengeſchmacks
nach Vorſtellungen, Sinnbildern und Aufſchriften
— er ſollte gar eine Geſchichte dieſes Geſchmacks
nach Voͤlkern und Zeiten enthalten — durch ein

Zuſam-
a) [Spaltenumbruch] S. 38. 39. 51.
b) [Spaltenumbruch] S. 52.
c) [Spaltenumbruch] S. 65. 69.
d) [Spaltenumbruch] S. 70 - 79.
e) [Spaltenumbruch] S. 85 - 99.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0054" n="48"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Kriti&#x017F;che Wa&#x0364;lder.</hi> </fw><lb/>
            <p>Jetzt kommen ihm Winkelmann und Le&#x017F;&#x017F;ing<lb/>
in den Weg <note place="foot" n="a)"><cb/>
S. 38. 39. 51.</note>, und werfen ihn wie einen Ball<lb/>
umher: er kommt zu &#x017F;ich und findet &#x017F;ich bei Addi-<lb/>
&#x017F;on <note place="foot" n="b)"><cb/>
S. 52.</note>. Der gute Schrift&#x017F;teller wollte von Vor-<lb/>
&#x017F;tellungen des Ge&#x017F;chmacks u&#x0364;berhaupt reden, und<lb/>
redet von Parallelen.</p><lb/>
            <p>Er erinnert &#x017F;ich wieder an &#x017F;einen Weg: ei<lb/>
aber! da <note place="foot" n="c)"><cb/>
S. 65. 69.</note> &#x017F;ind die Hrn. Mengs und Hagedorn &#x2014;<lb/>
ganz unvermuthet! Ach! und eben &#x017F;o unvermuthet<lb/>
bei dem Cynthio Addi&#x017F;ons, und Pope an Addi&#x017F;on,<lb/>
und nachdem er u&#x0364;ber die kla&#x017F;&#x017F;i&#x017F;chen Schrift&#x017F;teller<lb/>
&#x017F;einer Zeit hinwegge&#x017F;chweifet i&#x017F;t, wieder bei dem<lb/>
Co&#x017F;tume Addi&#x017F;ons auf alten Mu&#x0364;nzen <note place="foot" n="d)"><cb/>
S. 70 - 79.</note>.</p><lb/>
            <p>Und nun haben &#x017F;ich die beiden Wandrer &#x017F;chon<lb/>
&#x017F;o lieb gewonnen <note place="foot" n="e)"><cb/>
S. 85 - 99.</note>, daß &#x017F;ie &#x017F;ich &#x017F;eltner trennen.<lb/>
Jn&#x017F;chriften, Wort&#x017F;piele, Ver&#x017F;e, Chrono&#x017F;tichen<lb/>
&#x017F;ind Addi&#x017F;ons und Klotzens Weg, und da bei dem<lb/>
letztern ein kleiner freund&#x017F;chaftlicher Zwi&#x017F;t vorfiel:<lb/>
&#x017F;o beugt der Deut&#x017F;che in Ent&#x017F;chuldigung ab: eine<lb/>
Addi&#x017F;on&#x017F;che Bemerkung kommt als Stempel dar-<lb/>
auf und &#x2014; &#x2014; &#x201E;Soviel vom er&#x017F;ten Theile.&#x201E; Er<lb/>
&#x017F;ollte freilich eine Theorie des Mu&#x0364;nzenge&#x017F;chmacks<lb/>
nach Vor&#x017F;tellungen, Sinnbildern und Auf&#x017F;chriften<lb/>
&#x2014; er &#x017F;ollte gar eine Ge&#x017F;chichte die&#x017F;es Ge&#x017F;chmacks<lb/>
nach Vo&#x0364;lkern und Zeiten enthalten &#x2014; durch ein<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Zu&#x017F;am-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[48/0054] Kritiſche Waͤlder. Jetzt kommen ihm Winkelmann und Leſſing in den Weg a), und werfen ihn wie einen Ball umher: er kommt zu ſich und findet ſich bei Addi- ſon b). Der gute Schriftſteller wollte von Vor- ſtellungen des Geſchmacks uͤberhaupt reden, und redet von Parallelen. Er erinnert ſich wieder an ſeinen Weg: ei aber! da c) ſind die Hrn. Mengs und Hagedorn — ganz unvermuthet! Ach! und eben ſo unvermuthet bei dem Cynthio Addiſons, und Pope an Addiſon, und nachdem er uͤber die klaſſiſchen Schriftſteller ſeiner Zeit hinweggeſchweifet iſt, wieder bei dem Coſtume Addiſons auf alten Muͤnzen d). Und nun haben ſich die beiden Wandrer ſchon ſo lieb gewonnen e), daß ſie ſich ſeltner trennen. Jnſchriften, Wortſpiele, Verſe, Chronoſtichen ſind Addiſons und Klotzens Weg, und da bei dem letztern ein kleiner freundſchaftlicher Zwiſt vorfiel: ſo beugt der Deutſche in Entſchuldigung ab: eine Addiſonſche Bemerkung kommt als Stempel dar- auf und — — „Soviel vom erſten Theile.„ Er ſollte freilich eine Theorie des Muͤnzengeſchmacks nach Vorſtellungen, Sinnbildern und Aufſchriften — er ſollte gar eine Geſchichte dieſes Geſchmacks nach Voͤlkern und Zeiten enthalten — durch ein Zuſam- a) S. 38. 39. 51. b) S. 52. c) S. 65. 69. d) S. 70 - 79. e) S. 85 - 99.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_kritische03_1769
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herder_kritische03_1769/54
Zitationshilfe: Herder, Johann Gottfried von: Kritische Wälder. Bd. 3. Riga, 1769, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herder_kritische03_1769/54>, abgerufen am 19.04.2024.