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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

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Drei Gutenbergslieder.

(Juni 1840.)

I.
Die Sonne, der wir lang geharrt,
Ist endlich aufgegangen;
Wir schauen ihre Himmelfahrt
Voll Sehnen und Verlangen.
Wo ist ein Herz, das ruhig schlägt,
Wenn solch ein Tag die Schwingen regt?
Ihr Völker wachet auf!
Die Ketten brach der Lenz entzwei
Mit seinen Rosendüften,
Und unsre Seelen rauschen frei,
Wie Adler, in den Lüften.
Die Toten drückt der Tod heut' nicht;
Horcht! unser Meister lebt und spricht:
Ihr Völker, wachet auf!
Drei Gutenbergslieder.

(Juni 1840.)

I.
Die Sonne, der wir lang geharrt,
Iſt endlich aufgegangen;
Wir ſchauen ihre Himmelfahrt
Voll Sehnen und Verlangen.
Wo iſt ein Herz, das ruhig ſchlägt,
Wenn ſolch ein Tag die Schwingen regt?
Ihr Völker wachet auf!
Die Ketten brach der Lenz entzwei
Mit ſeinen Roſendüften,
Und unſre Seelen rauſchen frei,
Wie Adler, in den Lüften.
Die Toten drückt der Tod heut' nicht;
Horcht! unſer Meiſter lebt und ſpricht:
Ihr Völker, wachet auf!
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[[43]/0049] Drei Gutenbergslieder. (Juni 1840.) I. Die Sonne, der wir lang geharrt, Iſt endlich aufgegangen; Wir ſchauen ihre Himmelfahrt Voll Sehnen und Verlangen. Wo iſt ein Herz, das ruhig ſchlägt, Wenn ſolch ein Tag die Schwingen regt? Ihr Völker wachet auf! Die Ketten brach der Lenz entzwei Mit ſeinen Roſendüften, Und unſre Seelen rauſchen frei, Wie Adler, in den Lüften. Die Toten drückt der Tod heut' nicht; Horcht! unſer Meiſter lebt und ſpricht: Ihr Völker, wachet auf!

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. [43]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/49>, abgerufen am 25.04.2024.