Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841.

Bild:
<< vorherige Seite
II.
Seht ihr den Geist der Freiheit schreiten
Auf Blumensohlen durch das Land?
Zum stillen Segen liebend breiten
Die schwertgewohnte Götterhand?
Auf hohem Berg, im tiefsten Thale,
So freudig rauscht's, so wundersam;
Die Freiheit weint zum vierten Male,
Zum vierten Male nicht aus Gram.
Denn Völker knieen am Altare,
Den ihrem Sohn man auferbaut,
Das Opfer sind vierhundert Jahre,
Die Ewigkeit ist seine Braut.
II.
Seht ihr den Geiſt der Freiheit ſchreiten
Auf Blumenſohlen durch das Land?
Zum ſtillen Segen liebend breiten
Die ſchwertgewohnte Götterhand?
Auf hohem Berg, im tiefſten Thale,
So freudig rauſcht's, ſo wunderſam;
Die Freiheit weint zum vierten Male,
Zum vierten Male nicht aus Gram.
Denn Völker knieen am Altare,
Den ihrem Sohn man auferbaut,
Das Opfer ſind vierhundert Jahre,
Die Ewigkeit iſt ſeine Braut.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0051" n="[45]"/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#aq">II.</hi><lb/>
          </head>
          <lg type="poem">
            <lg n="1">
              <l>Seht ihr den Gei&#x017F;t der Freiheit &#x017F;chreiten</l><lb/>
              <l>Auf Blumen&#x017F;ohlen durch das Land?</l><lb/>
              <l>Zum &#x017F;tillen Segen liebend breiten</l><lb/>
              <l>Die &#x017F;chwertgewohnte Götterhand?</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="2">
              <l>Auf hohem Berg, im tief&#x017F;ten Thale,</l><lb/>
              <l>So freudig rau&#x017F;cht's, &#x017F;o wunder&#x017F;am;</l><lb/>
              <l>Die Freiheit weint zum vierten Male,</l><lb/>
              <l>Zum vierten Male nicht aus Gram.</l><lb/>
            </lg>
            <lg n="3">
              <l>Denn Völker knieen am Altare,</l><lb/>
              <l>Den ihrem Sohn man auferbaut,</l><lb/>
              <l>Das Opfer &#x017F;ind vierhundert Jahre,</l><lb/>
              <l>Die Ewigkeit i&#x017F;t &#x017F;eine Braut.</l><lb/>
            </lg>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[45]/0051] II. Seht ihr den Geiſt der Freiheit ſchreiten Auf Blumenſohlen durch das Land? Zum ſtillen Segen liebend breiten Die ſchwertgewohnte Götterhand? Auf hohem Berg, im tiefſten Thale, So freudig rauſcht's, ſo wunderſam; Die Freiheit weint zum vierten Male, Zum vierten Male nicht aus Gram. Denn Völker knieen am Altare, Den ihrem Sohn man auferbaut, Das Opfer ſind vierhundert Jahre, Die Ewigkeit iſt ſeine Braut.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/51
Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 1. Zürich u. a., 1841, S. [45]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte01_1841/51>, abgerufen am 25.04.2024.