Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

Bild:
<< vorherige Seite
Eine Erinnerung.

Als Polens letzte Schlacht verloren,
Da ging's hinunter an den Rhein,
Und auf den Bergen ward geschworen:
"Wir wollen freie Männer sein!"
Und tief im Thal hört man's gewittern,
Und durch die Lande fliegt ein Wort,
Daß freudig alle Herzen zittern --
Ein böser Traum! und jenen Rittern
Ist hinter sieben Eisengittern
Der Jugend Blüte schnell verdorrt.
Eine Erinnerung.

Als Polens letzte Schlacht verloren,
Da ging's hinunter an den Rhein,
Und auf den Bergen ward geſchworen:
„Wir wollen freie Männer ſein!“
Und tief im Thal hört man's gewittern,
Und durch die Lande fliegt ein Wort,
Daß freudig alle Herzen zittern —
Ein böſer Traum! und jenen Rittern
Iſt hinter ſieben Eiſengittern
Der Jugend Blüte ſchnell verdorrt.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0045" n="[35]"/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Eine Erinnerung.</hi><lb/>
        </head>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/>
        <lg type="poem">
          <lg n="1">
            <l>Als Polens letzte Schlacht verloren,</l><lb/>
            <l>Da ging's hinunter an den Rhein,</l><lb/>
            <l>Und auf den Bergen ward ge&#x017F;chworen:</l><lb/>
            <l>&#x201E;Wir wollen freie Männer &#x017F;ein!&#x201C;</l><lb/>
            <l>Und tief im Thal hört man's gewittern,</l><lb/>
            <l>Und durch die Lande fliegt ein Wort,</l><lb/>
            <l>Daß freudig alle Herzen zittern &#x2014;</l><lb/>
            <l>Ein bö&#x017F;er Traum! und jenen Rittern</l><lb/>
            <l>I&#x017F;t hinter &#x017F;ieben Ei&#x017F;engittern</l><lb/>
            <l>Der Jugend Blüte &#x017F;chnell verdorrt.</l><lb/>
          </lg>
        </lg>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[35]/0045] Eine Erinnerung. Als Polens letzte Schlacht verloren, Da ging's hinunter an den Rhein, Und auf den Bergen ward geſchworen: „Wir wollen freie Männer ſein!“ Und tief im Thal hört man's gewittern, Und durch die Lande fliegt ein Wort, Daß freudig alle Herzen zittern — Ein böſer Traum! und jenen Rittern Iſt hinter ſieben Eiſengittern Der Jugend Blüte ſchnell verdorrt.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/45
Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/45>, abgerufen am 24.04.2024.