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[Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843.

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Heidenlied.

Der verfluchte Faffe weist selbst nicht, was er will;
hol ihn der Deuffel!

Friedrich der Große.
Wie lebten doch die Heiden
So herrlich und so froh!
Das war ein Volk von Seiden,
Wir sind ein Volk von Stroh;
Entführt' ein Ochs ein schönes Kind
Zuweilen auch -- doch glaubet mir:
Sie Heiden waren nicht so blind
Nicht halb so blind, als wir.
Heidenlied.

Der verfluchte Faffe weiſt ſelbſt nicht, was er will;
hol ihn der Deuffel!

Friedrich der Große.
Wie lebten doch die Heiden
So herrlich und ſo froh!
Das war ein Volk von Seiden,
Wir ſind ein Volk von Stroh;
Entführt' ein Ochs ein ſchönes Kind
Zuweilen auch — doch glaubet mir:
Sie Heiden waren nicht ſo blind
Nicht halb ſo blind, als wir.
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[[68]/0078] Heidenlied. Der verfluchte Faffe weiſt ſelbſt nicht, was er will; hol ihn der Deuffel! Friedrich der Große. Wie lebten doch die Heiden So herrlich und ſo froh! Das war ein Volk von Seiden, Wir ſind ein Volk von Stroh; Entführt' ein Ochs ein ſchönes Kind Zuweilen auch — doch glaubet mir: Sie Heiden waren nicht ſo blind Nicht halb ſo blind, als wir.

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Zitationshilfe: [Herwegh, Georg]: Gedichte eines Lebendigen. Bd. 2. Zürich u. a., 1843, S. [68]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/herwegh_gedichte02_1843/78>, abgerufen am 16.04.2024.