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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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"Büchern, denn sie laßen eine unzählige
"Menge Bibeln, Arends wahres Christen-
"thum, und andere Schriften drucken, ih-
"ren Gewinst damit zu treiben. Die Liebe
"gen den Nächsten, ihn von den Beschwer-
"den des Seinigen zu befreyen, und sich
"selbst damit zu belustigen. Die brüderliche
"Liebe
gegen ihre heilige Schwestern. Die
"Selbstverleugnung
, da sie sich verleugnen
"laßen, wenn sie von ihren Schuldnern ge-
"mahnt werden. Die Kreuzigung des Flei-
"sches, sonderlich bey gebratenen Haasen,
"die in Form eines Kreuzes in der Schüßel
"liegen. Die Mäßigkeit beym ungarischen
"Wein. Die Keuschheit auf dem Kranken-
"bette. Die Freygebigkeit, sie andern zu
"empfehlen. Die Gutthätigkeit, für ihren
"Bauch. Die Gnügsamkeit, wenn alles
"bey ihnen überläuft. Die Dienstfertigkeit,
"ehrliche Männer aus Amt und Dienst zu
"bringen. Die Demnth, zu knien, wo es
"nicht nöthig ist. Die Vorsichtigkeit, ihre
"Bosheit nicht an den Tag zu bringen. Die
"Geduld
, wenn es mit ihren Tücken nicht
"recht fort will. Die Beständigkeit, in ih-
"rer Heucheley. Die Einträchtigkeit, da
"sie alle eines Sinnes sind, diejenigen die

"nicht
J 2

„Buͤchern, denn ſie laßen eine unzaͤhlige
„Menge Bibeln, Arends wahres Chriſten-
„thum, und andere Schriften drucken, ih-
„ren Gewinſt damit zu treiben. Die Liebe
„gen den Naͤchſten, ihn von den Beſchwer-
„den des Seinigen zu befreyen, und ſich
„ſelbſt damit zu beluſtigen. Die bruͤderliche
„Liebe
gegen ihre heilige Schweſtern. Die
„Selbſtverleugnung
, da ſie ſich verleugnen
„laßen, wenn ſie von ihren Schuldnern ge-
„mahnt werden. Die Kreuzigung des Flei-
„ſches, ſonderlich bey gebratenen Haaſen,
„die in Form eines Kreuzes in der Schuͤßel
„liegen. Die Maͤßigkeit beym ungariſchen
„Wein. Die Keuſchheit auf dem Kranken-
„bette. Die Freygebigkeit, ſie andern zu
„empfehlen. Die Gutthaͤtigkeit, fuͤr ihren
„Bauch. Die Gnuͤgſamkeit, wenn alles
„bey ihnen uͤberlaͤuft. Die Dienſtfertigkeit,
„ehrliche Maͤnner aus Amt und Dienſt zu
„bringen. Die Demnth, zu knien, wo es
„nicht noͤthig iſt. Die Vorſichtigkeit, ihre
„Bosheit nicht an den Tag zu bringen. Die
„Geduld
, wenn es mit ihren Tuͤcken nicht
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[131/0137] „Buͤchern, denn ſie laßen eine unzaͤhlige „Menge Bibeln, Arends wahres Chriſten- „thum, und andere Schriften drucken, ih- „ren Gewinſt damit zu treiben. Die Liebe „gen den Naͤchſten, ihn von den Beſchwer- „den des Seinigen zu befreyen, und ſich „ſelbſt damit zu beluſtigen. Die bruͤderliche „Liebe gegen ihre heilige Schweſtern. Die „Selbſtverleugnung, da ſie ſich verleugnen „laßen, wenn ſie von ihren Schuldnern ge- „mahnt werden. Die Kreuzigung des Flei- „ſches, ſonderlich bey gebratenen Haaſen, „die in Form eines Kreuzes in der Schuͤßel „liegen. Die Maͤßigkeit beym ungariſchen „Wein. Die Keuſchheit auf dem Kranken- „bette. Die Freygebigkeit, ſie andern zu „empfehlen. Die Gutthaͤtigkeit, fuͤr ihren „Bauch. Die Gnuͤgſamkeit, wenn alles „bey ihnen uͤberlaͤuft. Die Dienſtfertigkeit, „ehrliche Maͤnner aus Amt und Dienſt zu „bringen. Die Demnth, zu knien, wo es „nicht noͤthig iſt. Die Vorſichtigkeit, ihre „Bosheit nicht an den Tag zu bringen. Die „Geduld, wenn es mit ihren Tuͤcken nicht „recht fort will. Die Beſtaͤndigkeit, in ih- „rer Heucheley. Die Eintraͤchtigkeit, da „ſie alle eines Sinnes ſind, diejenigen die „nicht J 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 131. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/137>, abgerufen am 25.04.2024.