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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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bin nackend gewesen, und ihr habt mich be-
kleidet. Ich bin krank gewesen, und ihr
habt mich besuchet. Ich bin gefangen ge-
wesen, und ihr seyd zu mir kommen. Dann
werden ihm die Gerechten antworten und
sagen: Herr, wenn haben wir dich hungrig
gesehen, und haben dich gespeiset? oder dur-
stig, und haben dich getränket? Wenn haben
wir dich einen Gast gesehen und beherberget?
oder nackend, und haben dich gekleidet?
Wenn haben wir dich krank oder gefangen ge-
sehen, und sind zu dir kommen? Und der
König wird antworten und sagen zu ihnen:
wahrlich, ich sag' euch: was ihr gethan
habt, einem unter diesen meinen geringsten
Brüdern, das habt ihr mir gethan. Dann
wird er auch sagen zu denen zur Linken: ge-
het hin von mir, ihr Verfluchten, in das
ewige Feuer, das bereitet ist dem Teufel und
seinen Engeln. Ich bin hungrig gewesen,
und ihr habt mich nicht gespeiset. Ich bin
durstig gewesen, und ihr habt mich nicht ge-
tränket. Ich bin ein Gast gewesen, und ihr
habt mich nicht beherberget. Ich bin nackend
gewesen, und ihr habt mich nicht bekleidet.
Ich bin krank und gefangen gewesen, und
ihr habt mich nicht besuchet. Da werden

sie
N 2

bin nackend geweſen, und ihr habt mich be-
kleidet. Ich bin krank geweſen, und ihr
habt mich beſuchet. Ich bin gefangen ge-
weſen, und ihr ſeyd zu mir kommen. Dann
werden ihm die Gerechten antworten und
ſagen: Herr, wenn haben wir dich hungrig
geſehen, und haben dich geſpeiſet? oder dur-
ſtig, und haben dich getraͤnket? Wenn haben
wir dich einen Gaſt geſehen und beherberget?
oder nackend, und haben dich gekleidet?
Wenn haben wir dich krank oder gefangen ge-
ſehen, und ſind zu dir kommen? Und der
Koͤnig wird antworten und ſagen zu ihnen:
wahrlich, ich ſag’ euch: was ihr gethan
habt, einem unter dieſen meinen geringſten
Bruͤdern, das habt ihr mir gethan. Dann
wird er auch ſagen zu denen zur Linken: ge-
het hin von mir, ihr Verfluchten, in das
ewige Feuer, das bereitet iſt dem Teufel und
ſeinen Engeln. Ich bin hungrig geweſen,
und ihr habt mich nicht geſpeiſet. Ich bin
durſtig geweſen, und ihr habt mich nicht ge-
traͤnket. Ich bin ein Gaſt geweſen, und ihr
habt mich nicht beherberget. Ich bin nackend
geweſen, und ihr habt mich nicht bekleidet.
Ich bin krank und gefangen geweſen, und
ihr habt mich nicht beſuchet. Da werden

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[195/0203] bin nackend geweſen, und ihr habt mich be- kleidet. Ich bin krank geweſen, und ihr habt mich beſuchet. Ich bin gefangen ge- weſen, und ihr ſeyd zu mir kommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten und ſagen: Herr, wenn haben wir dich hungrig geſehen, und haben dich geſpeiſet? oder dur- ſtig, und haben dich getraͤnket? Wenn haben wir dich einen Gaſt geſehen und beherberget? oder nackend, und haben dich gekleidet? Wenn haben wir dich krank oder gefangen ge- ſehen, und ſind zu dir kommen? Und der Koͤnig wird antworten und ſagen zu ihnen: wahrlich, ich ſag’ euch: was ihr gethan habt, einem unter dieſen meinen geringſten Bruͤdern, das habt ihr mir gethan. Dann wird er auch ſagen zu denen zur Linken: ge- het hin von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das bereitet iſt dem Teufel und ſeinen Engeln. Ich bin hungrig geweſen, und ihr habt mich nicht geſpeiſet. Ich bin durſtig geweſen, und ihr habt mich nicht ge- traͤnket. Ich bin ein Gaſt geweſen, und ihr habt mich nicht beherberget. Ich bin nackend geweſen, und ihr habt mich nicht bekleidet. Ich bin krank und gefangen geweſen, und ihr habt mich nicht beſuchet. Da werden ſie N 2

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 195. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/203>, abgerufen am 25.04.2024.