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Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

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Verzeiht Leser! ich bin ein Mensch, und
Mine ist ein Engel! -- Die Regierung in
Mitau fand nichts unbilliges in dem Gesuch
des Herrn v. E., das von den Herren a, b, g,
mit einem gerichtlichen Verhör ausgestattet
ward, und das Requisitorialschreiben an die
Preußische Landesregierung ward ohne An-
stand bewilliget. Ich könnt' es wörtlich mit-
theilen; allein warum? Hier ist die treffen-
de Stelle:

Ew. Ew. Excellenzen werden sich aus die-
sen Umständen überzeugen, aus was für
Gründen wir das unterthänigst gehorsamste
Gesuch des Wohlgebohrnen v. E. verstattet,
und da der ausführliche Vortrag der Sache,
welcher durch gerichtliche Verhöre bestärkt
worden, uns der Pflicht überhebt, noch nä-
here Aufschlüsse beyzufügen; so begnügen wir
uns, die ausdrückliche Versicherung zu erthei-
len, daß von Seiten dieser Herzogthümer in
gleichen Fällen eine gleiche Gerechtigkeit be-
wiesen werden soll. Der Verlust dieser an
sich unbedeutenden Person, kann den Wohl-
gebohrnen v. E. freilich nicht bestimmen, die
nach Preußen verlaufene Wilhelmine -- --
-- wieder zurück zu suchen; allein die Fol-
gen sind zu bedeutend, die dieser Vorfall,

wenn
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Verzeiht Leſer! ich bin ein Menſch, und
Mine iſt ein Engel! — Die Regierung in
Mitau fand nichts unbilliges in dem Geſuch
des Herrn v. E., das von den Herren α, β, γ,
mit einem gerichtlichen Verhoͤr ausgeſtattet
ward, und das Requiſitorialſchreiben an die
Preußiſche Landesregierung ward ohne An-
ſtand bewilliget. Ich koͤnnt’ es woͤrtlich mit-
theilen; allein warum? Hier iſt die treffen-
de Stelle:

Ew. Ew. Excellenzen werden ſich aus die-
ſen Umſtaͤnden uͤberzeugen, aus was fuͤr
Gruͤnden wir das unterthaͤnigſt gehorſamſte
Geſuch des Wohlgebohrnen v. E. verſtattet,
und da der ausfuͤhrliche Vortrag der Sache,
welcher durch gerichtliche Verhoͤre beſtaͤrkt
worden, uns der Pflicht uͤberhebt, noch naͤ-
here Aufſchluͤſſe beyzufuͤgen; ſo begnuͤgen wir
uns, die ausdruͤckliche Verſicherung zu erthei-
len, daß von Seiten dieſer Herzogthuͤmer in
gleichen Faͤllen eine gleiche Gerechtigkeit be-
wieſen werden ſoll. Der Verluſt dieſer an
ſich unbedeutenden Perſon, kann den Wohl-
gebohrnen v. E. freilich nicht beſtimmen, die
nach Preußen verlaufene Wilhelmine — —
— wieder zuruͤck zu ſuchen; allein die Fol-
gen ſind zu bedeutend, die dieſer Vorfall,

wenn
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[[453]/0463] Verzeiht Leſer! ich bin ein Menſch, und Mine iſt ein Engel! — Die Regierung in Mitau fand nichts unbilliges in dem Geſuch des Herrn v. E., das von den Herren α, β, γ, mit einem gerichtlichen Verhoͤr ausgeſtattet ward, und das Requiſitorialſchreiben an die Preußiſche Landesregierung ward ohne An- ſtand bewilliget. Ich koͤnnt’ es woͤrtlich mit- theilen; allein warum? Hier iſt die treffen- de Stelle: Ew. Ew. Excellenzen werden ſich aus die- ſen Umſtaͤnden uͤberzeugen, aus was fuͤr Gruͤnden wir das unterthaͤnigſt gehorſamſte Geſuch des Wohlgebohrnen v. E. verſtattet, und da der ausfuͤhrliche Vortrag der Sache, welcher durch gerichtliche Verhoͤre beſtaͤrkt worden, uns der Pflicht uͤberhebt, noch naͤ- here Aufſchluͤſſe beyzufuͤgen; ſo begnuͤgen wir uns, die ausdruͤckliche Verſicherung zu erthei- len, daß von Seiten dieſer Herzogthuͤmer in gleichen Faͤllen eine gleiche Gerechtigkeit be- wieſen werden ſoll. Der Verluſt dieſer an ſich unbedeutenden Perſon, kann den Wohl- gebohrnen v. E. freilich nicht beſtimmen, die nach Preußen verlaufene Wilhelmine — — — wieder zuruͤck zu ſuchen; allein die Fol- gen ſind zu bedeutend, die dieſer Vorfall, wenn F f 3

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Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. [453]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/463>, abgerufen am 18.04.2024.