Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779.

Bild:
<< vorherige Seite
Alles im Hause zu erinnern, Ohne Er-
laubniß
mit der Inculpatin keine Ge-
meinschaft zu haben.
Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede
der Wache zu überliefern:

Da sehet ihr nun die traurigen Folgen
eures Ungehorsams! Diese königliche Solda-
ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dienst
derer, die ererben sollen die Seligkeit, son-
dern fertig, Boßheit zu bestrafen, und Frev-
ler zu bewachen, sollen euch vorerst an Hän-
den und Füßen geschlossen in feste Hand neh-
men, und in engere Verwahrung bringen,
damit ihr, nach eingezogenen nähern Ver-
haltungsbefehlen, nach Memel gebracht, und
von dort aus den Abgeschickten eures so anä-
digen Brodherrn des v. E. überreichet wer-
den könnet! Wolte der Himmel, daß euch eure
so grobe Verbrechen das Herz durch bohren,
und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut-
ter vor Gottes Richterstuhl erblickt, euch mit
ihrem Schatten aussöhnen möchtet! Wolte
der Himmel, daß eure verfälschte unlautere
Seele noch gerettet, und ihr wenigstens die
Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge-
ben dörftet, da in dieser für euch kein Ort
abzusehen, wo ihr vor Vorwürfen eures Ge-

wissens
G g 5
Alles im Hauſe zu erinnern, Ohne Er-
laubniß
mit der Inculpatin keine Ge-
meinſchaft zu haben.
Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede
der Wache zu uͤberliefern:

Da ſehet ihr nun die traurigen Folgen
eures Ungehorſams! Dieſe koͤnigliche Solda-
ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dienſt
derer, die ererben ſollen die Seligkeit, ſon-
dern fertig, Boßheit zu beſtrafen, und Frev-
ler zu bewachen, ſollen euch vorerſt an Haͤn-
den und Fuͤßen geſchloſſen in feſte Hand neh-
men, und in engere Verwahrung bringen,
damit ihr, nach eingezogenen naͤhern Ver-
haltungsbefehlen, nach Memel gebracht, und
von dort aus den Abgeſchickten eures ſo anaͤ-
digen Brodherrn des v. E. uͤberreichet wer-
den koͤnnet! Wolte der Himmel, daß euch eure
ſo grobe Verbrechen das Herz durch bohren,
und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut-
ter vor Gottes Richterſtuhl erblickt, euch mit
ihrem Schatten ausſoͤhnen moͤchtet! Wolte
der Himmel, daß eure verfaͤlſchte unlautere
Seele noch gerettet, und ihr wenigſtens die
Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge-
ben doͤrftet, da in dieſer fuͤr euch kein Ort
abzuſehen, wo ihr vor Vorwuͤrfen eures Ge-

wiſſens
G g 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <list>
            <item>
              <list>
                <pb facs="#f0483" n="473"/>
                <item>Alles im Hau&#x017F;e zu erinnern, <hi rendition="#fr">Ohne Er-<lb/>
laubniß</hi> mit der Inculpatin keine Ge-<lb/>
mein&#x017F;chaft zu haben.</item><lb/>
                <item>Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede<lb/>
der Wache zu u&#x0364;berliefern:</item>
              </list>
            </item>
          </list><lb/>
          <p>Da &#x017F;ehet ihr nun die traurigen Folgen<lb/>
eures Ungehor&#x017F;ams! Die&#x017F;e ko&#x0364;nigliche Solda-<lb/>
ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dien&#x017F;t<lb/>
derer, die ererben &#x017F;ollen die Seligkeit, &#x017F;on-<lb/>
dern fertig, Boßheit zu be&#x017F;trafen, und Frev-<lb/>
ler zu bewachen, &#x017F;ollen euch vorer&#x017F;t an Ha&#x0364;n-<lb/>
den und Fu&#x0364;ßen ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en in fe&#x017F;te Hand neh-<lb/>
men, und in engere Verwahrung bringen,<lb/>
damit ihr, nach eingezogenen na&#x0364;hern Ver-<lb/>
haltungsbefehlen, nach <hi rendition="#fr">Memel</hi> gebracht, und<lb/>
von dort aus den Abge&#x017F;chickten eures &#x017F;o ana&#x0364;-<lb/>
digen Brodherrn des v. E. u&#x0364;berreichet wer-<lb/>
den ko&#x0364;nnet! Wolte der Himmel, daß euch eure<lb/>
&#x017F;o grobe Verbrechen das Herz durch bohren,<lb/>
und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut-<lb/>
ter vor Gottes Richter&#x017F;tuhl erblickt, euch mit<lb/>
ihrem Schatten aus&#x017F;o&#x0364;hnen mo&#x0364;chtet! Wolte<lb/>
der Himmel, daß eure verfa&#x0364;l&#x017F;chte unlautere<lb/>
Seele noch gerettet, und ihr wenig&#x017F;tens die<lb/>
Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge-<lb/>
ben do&#x0364;rftet, da in die&#x017F;er fu&#x0364;r euch kein Ort<lb/>
abzu&#x017F;ehen, wo ihr vor Vorwu&#x0364;rfen eures Ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G g 5</fw><fw place="bottom" type="catch">wi&#x017F;&#x017F;ens</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[473/0483] Alles im Hauſe zu erinnern, Ohne Er- laubniß mit der Inculpatin keine Ge- meinſchaft zu haben. Die Inculpatin mit einer kurzen Anrede der Wache zu uͤberliefern: Da ſehet ihr nun die traurigen Folgen eures Ungehorſams! Dieſe koͤnigliche Solda- ten, nicht wie die Engel bereit, zum Dienſt derer, die ererben ſollen die Seligkeit, ſon- dern fertig, Boßheit zu beſtrafen, und Frev- ler zu bewachen, ſollen euch vorerſt an Haͤn- den und Fuͤßen geſchloſſen in feſte Hand neh- men, und in engere Verwahrung bringen, damit ihr, nach eingezogenen naͤhern Ver- haltungsbefehlen, nach Memel gebracht, und von dort aus den Abgeſchickten eures ſo anaͤ- digen Brodherrn des v. E. uͤberreichet wer- den koͤnnet! Wolte der Himmel, daß euch eure ſo grobe Verbrechen das Herz durch bohren, und ihr, noch ehe ihr dort! dort! eure Mut- ter vor Gottes Richterſtuhl erblickt, euch mit ihrem Schatten ausſoͤhnen moͤchtet! Wolte der Himmel, daß eure verfaͤlſchte unlautere Seele noch gerettet, und ihr wenigſtens die Hofnungen auf die andere Welt nicht aufge- ben doͤrftet, da in dieſer fuͤr euch kein Ort abzuſehen, wo ihr vor Vorwuͤrfen eures Ge- wiſſens G g 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/483
Zitationshilfe: Hippel, Theodor Gottlieb von: Lebensläufe nach Aufsteigender Linie. Bd. 2. Berlin, 1779, S. 473. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hippel_lebenslaeufe02_1779/483>, abgerufen am 28.03.2024.