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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780.

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Zweyter Abschnitt.

Uebrigens hat die Natur selbst durch eine verschwendrische Mannichfaltigkeit
von gesunden und köstlichen Baumfrüchten für das Vergnügen des Menschen ge-
sorgt. *)

[Abbildung]
2.
Sträucher.

Sträucher sind von Bäumen vornehmlich dadurch unterschieden, daß sie mehr
als einen Stamm aus der Erde und überall Zweige treiben; demnächst ist ihr Wuchs
niedriger. Die Natur liefert von ihnen in allen Weltgegenden einen großen Reich-
thum, und es läßt sich davon in Gärten ein mannichfaltiger Gebrauch machen.
Sie empfehlen sich bald durch ihre Blätter, bald durch ihre Blühten, bald durch ihren
Wohlgeruch, und andere Eigenschaften mehr.

Die Sträucher dienen zuvörderst, der Abwechselung wegen, zu kleinen Busch-
werken und niedrigen Pflanzungen; zur Bekleidung der Gemäuer, der Gartenhäuser

und
*) [Spaltenumbruch] In dem Verzeichnisse von den ver-
käuflichen Obstarten der Carthäuser zu Pa-
ris (Catalogue des plus excellens fruits,
qui se cultivent dans les Pepinieres des
Chartreux. Paris. 8. 1767.)
finden sich al-
[Spaltenumbruch] lein 39 Aepfelarten, eben so viele Pflaum-
arten, 40 Pfirsicharten und 100 Birnar-
ten; und doch ist dieses reiche Verzeichniß
noch sehr unvollständig.
Zweyter Abſchnitt.

Uebrigens hat die Natur ſelbſt durch eine verſchwendriſche Mannichfaltigkeit
von geſunden und koͤſtlichen Baumfruͤchten fuͤr das Vergnuͤgen des Menſchen ge-
ſorgt. *)

[Abbildung]
2.
Straͤucher.

Straͤucher ſind von Baͤumen vornehmlich dadurch unterſchieden, daß ſie mehr
als einen Stamm aus der Erde und uͤberall Zweige treiben; demnaͤchſt iſt ihr Wuchs
niedriger. Die Natur liefert von ihnen in allen Weltgegenden einen großen Reich-
thum, und es laͤßt ſich davon in Gaͤrten ein mannichfaltiger Gebrauch machen.
Sie empfehlen ſich bald durch ihre Blaͤtter, bald durch ihre Bluͤhten, bald durch ihren
Wohlgeruch, und andere Eigenſchaften mehr.

Die Straͤucher dienen zuvoͤrderſt, der Abwechſelung wegen, zu kleinen Buſch-
werken und niedrigen Pflanzungen; zur Bekleidung der Gemaͤuer, der Gartenhaͤuſer

und
*) [Spaltenumbruch] In dem Verzeichniſſe von den ver-
kaͤuflichen Obſtarten der Carthaͤuſer zu Pa-
ris (Catalogue des plus excellens fruits,
qui ſe cultivent dans les Pépinieres des
Chartreux. Paris. 8. 1767.)
finden ſich al-
[Spaltenumbruch] lein 39 Aepfelarten, eben ſo viele Pflaum-
arten, 40 Pfirſicharten und 100 Birnar-
ten; und doch iſt dieſes reiche Verzeichniß
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[24/0028] Zweyter Abſchnitt. Uebrigens hat die Natur ſelbſt durch eine verſchwendriſche Mannichfaltigkeit von geſunden und koͤſtlichen Baumfruͤchten fuͤr das Vergnuͤgen des Menſchen ge- ſorgt. *) [Abbildung] 2. Straͤucher. Straͤucher ſind von Baͤumen vornehmlich dadurch unterſchieden, daß ſie mehr als einen Stamm aus der Erde und uͤberall Zweige treiben; demnaͤchſt iſt ihr Wuchs niedriger. Die Natur liefert von ihnen in allen Weltgegenden einen großen Reich- thum, und es laͤßt ſich davon in Gaͤrten ein mannichfaltiger Gebrauch machen. Sie empfehlen ſich bald durch ihre Blaͤtter, bald durch ihre Bluͤhten, bald durch ihren Wohlgeruch, und andere Eigenſchaften mehr. Die Straͤucher dienen zuvoͤrderſt, der Abwechſelung wegen, zu kleinen Buſch- werken und niedrigen Pflanzungen; zur Bekleidung der Gemaͤuer, der Gartenhaͤuſer und *) In dem Verzeichniſſe von den ver- kaͤuflichen Obſtarten der Carthaͤuſer zu Pa- ris (Catalogue des plus excellens fruits, qui ſe cultivent dans les Pépinieres des Chartreux. Paris. 8. 1767.) finden ſich al- lein 39 Aepfelarten, eben ſo viele Pflaum- arten, 40 Pfirſicharten und 100 Birnar- ten; und doch iſt dieſes reiche Verzeichniß noch ſehr unvollſtaͤndig.

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/28>, abgerufen am 28.03.2024.