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Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780.

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Vorbericht.
tes Verzeichniß auf 13 Bogen in 8. herausgegeben, worin gleichwohl
noch einige hundert Pflanzen fehlen, die sich in seinem Garten befin-
den. Dieses Verzeichniß, worin die Benennungen und Charaktere
größtentheils nach dem Linne, zuweilen nach andern berühmten Bota-
nikern angegeben sind, ordnet die Bäume und Sträucher nach ihrem
Wachsthum, ihrer Wartung und der Wärme, die sie erfordern, in
verschiedene Classen; und der Liebhaber kann aus den Abtheilungen
und gebrauchten Zeichen auf einmal übersehen, was bey uns in freyer
Luft fortkommt oder nicht, was nur bedeckt oder im Gewächshaus ver-
wahrt werden muß, was einen geraden Schaft oder mehrere ästige
Schüsse aus der Wurzel treibt, was sich durch schöne Blumen oder an-
dre Eigenschaften für die Lustgärten auszeichnet, u. s. w. Ein Mann,
der ohne öffentliche Aufmunterung eine so reiche Sammlung aus eignen
Kräften anlegt, und mit so viel Eifer und botanischer Kenntniß un-
terhält, verdient nicht blos die Achtung, sondern auch die Unterstü-
tzung des Publikums. Wenn die benachbarten Provinzen, besonders
Holstein, wo der Adel so weite und fruchtbare Ländereyen mit den
herrlichsten Naturanlagen besitzt, eine solche Pflanzung benutzen woll-
ten: so könnten hier bald unter mäßigen Kosten die schönsten Gärten
aufblühen. Das angeführte Verzeichniß ist weit zuverläßiger und voll-
ständiger, als die von Meader in eben dem Jahr zu London über diese
Materie herausgegebene Schrift: The Planter's Guide: or Pleasure
Gardener's companion &c.



Theorie

Vorbericht.
tes Verzeichniß auf 13 Bogen in 8. herausgegeben, worin gleichwohl
noch einige hundert Pflanzen fehlen, die ſich in ſeinem Garten befin-
den. Dieſes Verzeichniß, worin die Benennungen und Charaktere
groͤßtentheils nach dem Linné, zuweilen nach andern beruͤhmten Bota-
nikern angegeben ſind, ordnet die Baͤume und Straͤucher nach ihrem
Wachsthum, ihrer Wartung und der Waͤrme, die ſie erfordern, in
verſchiedene Claſſen; und der Liebhaber kann aus den Abtheilungen
und gebrauchten Zeichen auf einmal uͤberſehen, was bey uns in freyer
Luft fortkommt oder nicht, was nur bedeckt oder im Gewaͤchshaus ver-
wahrt werden muß, was einen geraden Schaft oder mehrere aͤſtige
Schuͤſſe aus der Wurzel treibt, was ſich durch ſchoͤne Blumen oder an-
dre Eigenſchaften fuͤr die Luſtgaͤrten auszeichnet, u. ſ. w. Ein Mann,
der ohne oͤffentliche Aufmunterung eine ſo reiche Sammlung aus eignen
Kraͤften anlegt, und mit ſo viel Eifer und botaniſcher Kenntniß un-
terhaͤlt, verdient nicht blos die Achtung, ſondern auch die Unterſtuͤ-
tzung des Publikums. Wenn die benachbarten Provinzen, beſonders
Holſtein, wo der Adel ſo weite und fruchtbare Laͤndereyen mit den
herrlichſten Naturanlagen beſitzt, eine ſolche Pflanzung benutzen woll-
ten: ſo koͤnnten hier bald unter maͤßigen Koſten die ſchoͤnſten Gaͤrten
aufbluͤhen. Das angefuͤhrte Verzeichniß iſt weit zuverlaͤßiger und voll-
ſtaͤndiger, als die von Meader in eben dem Jahr zu London uͤber dieſe
Materie herausgegebene Schrift: The Planter’s Guide: or Pleaſure
Gardener’s companion &c.



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[IV/0004] Vorbericht. tes Verzeichniß auf 13 Bogen in 8. herausgegeben, worin gleichwohl noch einige hundert Pflanzen fehlen, die ſich in ſeinem Garten befin- den. Dieſes Verzeichniß, worin die Benennungen und Charaktere groͤßtentheils nach dem Linné, zuweilen nach andern beruͤhmten Bota- nikern angegeben ſind, ordnet die Baͤume und Straͤucher nach ihrem Wachsthum, ihrer Wartung und der Waͤrme, die ſie erfordern, in verſchiedene Claſſen; und der Liebhaber kann aus den Abtheilungen und gebrauchten Zeichen auf einmal uͤberſehen, was bey uns in freyer Luft fortkommt oder nicht, was nur bedeckt oder im Gewaͤchshaus ver- wahrt werden muß, was einen geraden Schaft oder mehrere aͤſtige Schuͤſſe aus der Wurzel treibt, was ſich durch ſchoͤne Blumen oder an- dre Eigenſchaften fuͤr die Luſtgaͤrten auszeichnet, u. ſ. w. Ein Mann, der ohne oͤffentliche Aufmunterung eine ſo reiche Sammlung aus eignen Kraͤften anlegt, und mit ſo viel Eifer und botaniſcher Kenntniß un- terhaͤlt, verdient nicht blos die Achtung, ſondern auch die Unterſtuͤ- tzung des Publikums. Wenn die benachbarten Provinzen, beſonders Holſtein, wo der Adel ſo weite und fruchtbare Laͤndereyen mit den herrlichſten Naturanlagen beſitzt, eine ſolche Pflanzung benutzen woll- ten: ſo koͤnnten hier bald unter maͤßigen Koſten die ſchoͤnſten Gaͤrten aufbluͤhen. Das angefuͤhrte Verzeichniß iſt weit zuverlaͤßiger und voll- ſtaͤndiger, als die von Meader in eben dem Jahr zu London uͤber dieſe Materie herausgegebene Schrift: The Planter’s Guide: or Pleaſure Gardener’s companion &c. Theorie

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Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 2. Leipzig, 1780, S. IV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst2_1780/4>, abgerufen am 23.04.2024.