Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782.

Bild:
<< vorherige Seite

Dritter Abschnitt. Gärten
canariensis picta, L.), der Weidrich (Lysimachia vulgaris, L.), die Wallwurz
(Symphytum officinale, L.), die Hottonia (Hottonia palustris, L.), u. a. --
So gewiß, so allgemein ist es der Plan der Natur, die Erde überall zu verschönern.
Kein Winkel ist so versteckt, so verlassen, so rauh, den sie nicht mit einer Blume,
oder mit einem Grün erheiterte.

[Abbildung]
4.

Nach dieser Anweisung der Natur ist es ein wichtiges Geschäfft des Garten-
künstlers, überall seine Reviere durch Grün zu beleben. Bäume und Sträucher aber
sind die Gegenstände aus dem Pflanzenreich, die am meisten zur Verschönerung der
Plätze ins Auge fallen und seine Aufmerksamkeit verdienen. Wir kommen jetzt wie-
der auf sie zurück.

Lustgebüsche, nämlich Pflanzungen von Sträuchern hie und da mit einem Baum
verbunden, können zuvörderst, nach der oben angeführten Verschiedenheit der Farbe
der Blüthen, angelegt werden. So läßt sich ein Gebüsch von lauter weißblühenden
Sträuchern, als weißen Rosen und Syringen, Schneeballenbaum, Jasmin, Cle-
thra u. s. f. anordnen; und in der Mitte oder an den Seiten dieses Gebüsches oder
um den Weg dahin, oder auf dem anliegenden Rasenplatz, können mancherley Blu-
men von eben dieser Farbe gepflanzt werden. Eben so können Gebüsche, die ganz

aus

Dritter Abſchnitt. Gaͤrten
canarienſis picta, L.), der Weidrich (Lyſimachia vulgaris, L.), die Wallwurz
(Symphytum officinale, L.), die Hottonia (Hottonia paluſtris, L.), u. a. —
So gewiß, ſo allgemein iſt es der Plan der Natur, die Erde uͤberall zu verſchoͤnern.
Kein Winkel iſt ſo verſteckt, ſo verlaſſen, ſo rauh, den ſie nicht mit einer Blume,
oder mit einem Gruͤn erheiterte.

[Abbildung]
4.

Nach dieſer Anweiſung der Natur iſt es ein wichtiges Geſchaͤfft des Garten-
kuͤnſtlers, uͤberall ſeine Reviere durch Gruͤn zu beleben. Baͤume und Straͤucher aber
ſind die Gegenſtaͤnde aus dem Pflanzenreich, die am meiſten zur Verſchoͤnerung der
Plaͤtze ins Auge fallen und ſeine Aufmerkſamkeit verdienen. Wir kommen jetzt wie-
der auf ſie zuruͤck.

Luſtgebuͤſche, naͤmlich Pflanzungen von Straͤuchern hie und da mit einem Baum
verbunden, koͤnnen zuvoͤrderſt, nach der oben angefuͤhrten Verſchiedenheit der Farbe
der Bluͤthen, angelegt werden. So laͤßt ſich ein Gebuͤſch von lauter weißbluͤhenden
Straͤuchern, als weißen Roſen und Syringen, Schneeballenbaum, Jasmin, Cle-
thra u. ſ. f. anordnen; und in der Mitte oder an den Seiten dieſes Gebuͤſches oder
um den Weg dahin, oder auf dem anliegenden Raſenplatz, koͤnnen mancherley Blu-
men von eben dieſer Farbe gepflanzt werden. Eben ſo koͤnnen Gebuͤſche, die ganz

aus
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <div n="3">
          <div n="4">
            <p><pb facs="#f0056" n="52"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Dritter Ab&#x017F;chnitt. Ga&#x0364;rten</hi></fw><lb/><hi rendition="#aq">canarien&#x017F;is picta, L.</hi>), der Weidrich (<hi rendition="#aq">Ly&#x017F;imachia vulgaris, L.</hi>), die Wallwurz<lb/>
(<hi rendition="#aq">Symphytum officinale, L.</hi>), die Hottonia (<hi rendition="#aq">Hottonia palu&#x017F;tris, L.</hi>), u. a. &#x2014;<lb/>
So gewiß, &#x017F;o allgemein i&#x017F;t es der Plan der Natur, die Erde u&#x0364;berall zu ver&#x017F;cho&#x0364;nern.<lb/>
Kein Winkel i&#x017F;t &#x017F;o ver&#x017F;teckt, &#x017F;o verla&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;o rauh, den &#x017F;ie nicht mit einer Blume,<lb/>
oder mit einem Gru&#x0364;n erheiterte.</p><lb/>
            <figure/>
          </div>
          <div n="4">
            <head> <hi rendition="#b">4.</hi> </head><lb/>
            <p>Nach die&#x017F;er Anwei&#x017F;ung der Natur i&#x017F;t es ein wichtiges Ge&#x017F;cha&#x0364;fft des Garten-<lb/>
ku&#x0364;n&#x017F;tlers, u&#x0364;berall &#x017F;eine Reviere durch Gru&#x0364;n zu beleben. Ba&#x0364;ume und Stra&#x0364;ucher aber<lb/>
&#x017F;ind die Gegen&#x017F;ta&#x0364;nde aus dem Pflanzenreich, die am mei&#x017F;ten zur Ver&#x017F;cho&#x0364;nerung der<lb/>
Pla&#x0364;tze ins Auge fallen und &#x017F;eine Aufmerk&#x017F;amkeit verdienen. Wir kommen jetzt wie-<lb/>
der auf &#x017F;ie zuru&#x0364;ck.</p><lb/>
            <p>Lu&#x017F;tgebu&#x0364;&#x017F;che, na&#x0364;mlich Pflanzungen von Stra&#x0364;uchern hie und da mit einem Baum<lb/>
verbunden, ko&#x0364;nnen zuvo&#x0364;rder&#x017F;t, nach der oben angefu&#x0364;hrten Ver&#x017F;chiedenheit der Farbe<lb/>
der Blu&#x0364;then, angelegt werden. So la&#x0364;ßt &#x017F;ich ein Gebu&#x0364;&#x017F;ch von lauter weißblu&#x0364;henden<lb/>
Stra&#x0364;uchern, als weißen Ro&#x017F;en und Syringen, Schneeballenbaum, Jasmin, Cle-<lb/>
thra u. &#x017F;. f. anordnen; und in der Mitte oder an den Seiten die&#x017F;es Gebu&#x0364;&#x017F;ches oder<lb/>
um den Weg dahin, oder auf dem anliegenden Ra&#x017F;enplatz, ko&#x0364;nnen mancherley Blu-<lb/>
men von eben die&#x017F;er Farbe gepflanzt werden. Eben &#x017F;o ko&#x0364;nnen Gebu&#x0364;&#x017F;che, die ganz<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aus</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[52/0056] Dritter Abſchnitt. Gaͤrten canarienſis picta, L.), der Weidrich (Lyſimachia vulgaris, L.), die Wallwurz (Symphytum officinale, L.), die Hottonia (Hottonia paluſtris, L.), u. a. — So gewiß, ſo allgemein iſt es der Plan der Natur, die Erde uͤberall zu verſchoͤnern. Kein Winkel iſt ſo verſteckt, ſo verlaſſen, ſo rauh, den ſie nicht mit einer Blume, oder mit einem Gruͤn erheiterte. [Abbildung] 4. Nach dieſer Anweiſung der Natur iſt es ein wichtiges Geſchaͤfft des Garten- kuͤnſtlers, uͤberall ſeine Reviere durch Gruͤn zu beleben. Baͤume und Straͤucher aber ſind die Gegenſtaͤnde aus dem Pflanzenreich, die am meiſten zur Verſchoͤnerung der Plaͤtze ins Auge fallen und ſeine Aufmerkſamkeit verdienen. Wir kommen jetzt wie- der auf ſie zuruͤck. Luſtgebuͤſche, naͤmlich Pflanzungen von Straͤuchern hie und da mit einem Baum verbunden, koͤnnen zuvoͤrderſt, nach der oben angefuͤhrten Verſchiedenheit der Farbe der Bluͤthen, angelegt werden. So laͤßt ſich ein Gebuͤſch von lauter weißbluͤhenden Straͤuchern, als weißen Roſen und Syringen, Schneeballenbaum, Jasmin, Cle- thra u. ſ. f. anordnen; und in der Mitte oder an den Seiten dieſes Gebuͤſches oder um den Weg dahin, oder auf dem anliegenden Raſenplatz, koͤnnen mancherley Blu- men von eben dieſer Farbe gepflanzt werden. Eben ſo koͤnnen Gebuͤſche, die ganz aus

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782/56
Zitationshilfe: Hirschfeld, Christian Cay Lorenz: Theorie der Gartenkunst. Bd. 4. Leipzig, 1782, S. 52. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/hirschfeld_gartenkunst4_1782/56>, abgerufen am 19.04.2024.